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#1

Die Schöpfung vs. Evolution:

in Die Christ-Welt: 04.01.2011 23:51
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

Im Anfang ?

Gott hatte keinen Anfang und wird auch nie ein Ende haben. Von einem absoluten Anfang, von dem Anfang ("in dem Anfang = im Anfang") zu reden, ist daher nicht ganz richtig. Dieses Eingangswort in der Schrift handelt nicht vom Anfang Gottes, sondern vom Anfang des gesamten Universums mit all ihren Sonnen, Planeten (u.a. unserer Erde) und Sternen, (die Himmel: Mehrzahl; die Hebräer hatten kein Wort für "Universum", siehe auch Jer. 23:24, Ps. 115:15 u.a.) - anders gesagt: von Materie, Zeit und Raum im Allgemeinen.
Übrigens war die Bibel mit dieser Feststellung der Wissenschaft weit voraus. Noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war man in den Naturwissenschaften von der Unwandelbarkeit und damit der Ungeschichtlichkeit des Universums überzeugt. Selbst Albert Einstein, der 1917 die Gravitationstheorie auf die Welt im Großen anwendete, entwarf noch ein statisches Modell, in dem die Welt von Ewigkeit an existiert und niemals endet. Mittlerweile beweist sie, dass die Bibel Recht hat: Das Universum hatte einen Anfang.
Vers 2 nun leitet ein mit "Und die Erde", was den weiteren Bericht nur auf die Erde und der zugehörigen Atmosphäre (Himmel) beschränkt.
Elohim = Gott?

Der Titel Elohim (ÄloHim) steht in der Mehrzahl. Die übliche Vorstellung, dass Gott in einsamer Majestät das Wort "es werde" ausgesprochen hat, entspricht nicht Seiner Offenbarung. Dann müsste der Titel nur "Al" sein. Es ist Gottes Weise, mit und durch andere zu wirken, in erster Linie durch Seinen Sohn, das Wort. Alles wurde erschaffen aus Al, aber durch Seinen Sohn (Joh. 1:2,3). In diskordanten Übersetzungen verschwimmen diese wichtigen Unterschiede, wenn alle Titel einfach mit Gott (Unterordner) übersetzt werden.
War oder wurde?

Die drei diskordanten Übersetzungen übersetzen das hebräische "Hajah" bzw. "hahyah" mit "war", was implizieren könnte, dass kein Entwicklungsprozess vorliegt. Die direkte Form von "sein", wie es in der deutschen oder englischen Sprache vorkommt, gibt es im Hebräischen nicht. Das Hilfszeitwort "sein" wird daher entweder durch "Jesch" (im Sinne von "da sein") oder indirekt durch einen Nominalsatz (Satz ohne Tätigkeitswort, z.B. "Das Haus rot.") ausgedrückt und ist deshalb keine vollständig zutreffende Wiedergabe von "Hajah". Gut zu sehen ist dies in 2. Mose 29:28 wo die Nominalverbindung und die Hajah Verbindung unmittelbar nacheinander vorkommen. "Hajah" ist statt dessen im Sinne von "geschehen, eintreten, zustande kommen, sich entwickeln" zu verstehen (siehe auch Ps. 118:22). Es ist ein dynamisches, d.h. sich hinziehendes, ein zeitlich erstreckendes Sein, also ein Werden. So heißt es ja auch in allen Übersetzungen in Vers 3 auch "Es werde (hajah) Licht und es ward (wurde) Licht". "Es werde" signalisiert also immer einen Prozess - das Resultat war in diesem Fall, dass Licht auf die Erde kam. So wuchsen auch Pflanzen (langsam) aus der Erde heraus (V.12 wörtlich: "Und das Erdland ließ herausgehen Gekeim", DaBhaR). Wichtig ist außerdem, den Unterschied zwischen "bara" (Schaffen aus dem Nichts bzw. Geist, V.1) und "asah" (Zubereiten, Machen, Verändern, Entwickeln; wie z.B. in V. 16) zu beachten. Gott schuf nur drei Mal neu: die Himmel und die Erde (V.1), Tierseelen (V.21) und Menschen (V.27) - ansonsten veränderte bzw. entwickelte Er schon Bestehendes. Man kann also durchaus von einem evolutionären Prozess reden, in dem Gott Schritt für Schritt eine bewohnbare Erde schuf.
Kata bole

Im NT ist im Zusammenhang mit der Schöpfung von "katabole" (Heb. 4:3,4; Joh. 17:24, Eph. 1:4 usw.) die Rede, gewöhnlich frei interpretierend mit "Grundlegung" übersetzt (das ist diskordant, denn immer wenn sonst von "Grund legen" im NT die Rede ist, wird das Wort "themelion" verwendet, z.B. Lukas 6:48 u.v.a). Katabole bedeutet stattdessen "Niederwurf" (Strong 2598, bzw. 2596+906), ein sehr dynamischer Vorgang (2. Kor. 4:9; Offb. 12:10). Dies würde recht genau die Erschaffung der Materie und des Weltalls ähnlich der "Urknall"-Theorie (entwickelt 1927 vom belgischen Theologen G. Lemaitre) beschreiben, die von einer gewaltigen Explosion ("big bang") ausgeht, und somit eine Ergänzung zu 1. Mose 1:1 sein. Erst ab dem Niederwurf begannen überhaupt Werke Gottes, also auch die sechsstufige Entwicklung unserer Erde (Heb. 4:3), was die Idee einer Schöpfung vorher widerlegt. Kata Bole wird auch an anderer Stelle verwendet, um einen Geburtsvorgang zu beschreiben, nämlich bei Sara (Heb. 11:11).
Tohu wa bohu

Die Bibel sagt des Weiteren, dass unser Planet Erde nach diesem gottgewirkten Beginn zum Zustand "tohu wa bohu" verändert wurde. Die Übersetzung mit "Durchstörung" oder "Chaos" ist aber nicht zwingend. Durch den Vergleich aller Vorkommen kann erkannt werden, dass damit immer geistige und geistliche Ödnis, oft verbunden mit materieller Leere, bezeichnet wird. Dies könnte die Zeit gewesen sein, in der die Erde langsam eine harte Kruste bekam und die Abgase der Vulkanaktivitäten (Uratmosphäre) entwichen waren - ein notwendiger Übergangszustand, geprägt aber durch eine seelenlose, finstere Leere. Aber es ging ja weiter: Während alle anderen Sterne und Planeten, bei denen wir genau den gleichen Geburtsprozess auch beobachten können, in diesem Zustand des Seelenlosen und Unbelebten stehen bleiben, wurde nur die Erde mit dem Ziel der Bewohnbarkeit geschaffen (Jes. 45:18).

Wichtig ist auch bei der weiteren Analyse, die reinen Aussagen des Textes von den Ausschmückungen (z.B. Lückentheorie, Erde als Scheibe), die im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind, zu trennen. Es werden z.B. keinerlei Aussagen zur Zeitdauer von der Erschaffung der Materie bis zum ersten Schöpfungstag gemacht, was auch nicht dem von Geologen und Astronomen momentan geschätzten Alter der Erde von rund 4,6 Milliarden Jahren widerspricht. Es ist auch eine sehr fragwürdige Interpretation, wenn stur behauptet wird, dass die Schöpfungstage genau 24 Stunden gedauert gedauert haben sollen, wird doch "Tag" (hebr. "jom", griech. "hemera") durchaus auch für lange Zeiträume verwendet (z.B. Tag des Herrn Jes. 2:12, Hes. 13:5, Offb. 1:10; Tag der Heimsuchung Jer. 46:21; Tag der Rettung 2. Kor 6:2; Tag des Menschen 1. Kor. 4:3; Tag Gottes 2. Pet. 3:12; allg. Pred. 12:3; Ps. 90:3 u.a.). Fest steht lediglich, dass aufgrund des in der Bibel dargestellten Stammbaums von Adam bis Jesus Christus rund 4000 Jahre vergangen sind.

Wichtig ist zu erkennen, dass angebliche Widersprüche zwischen Bibel und Wissenschaft tatsächlich Widersprüche zwischen fehleranfälliger und von vielen Seiten beeinflusster Bibelauslegung und einem sich ständig ändernden Stand der Wissenschaft sind. Wenn beide Seiten das Richtige erkannt haben, lösen sich die Widersprüche immer auf. Die Bibel macht aber hier auch Aussagen, die die empirischen Wissenschaften per Definition gar nicht treffen können und ergänzt sie somit (wenn beide Seiten - Wissenschaft und Bibelauslegung - in ihren Grenzen bleiben würden). Die Bibel erklärt klar und kompetent den Beginn von Materie und Zeit, das Entstehen des Lebens aus toter Materie und komplexer genetischer Codes bzw. Programme (ohne einen geistigen "Sender", allein durch natürliche Prozesse, können keine neuen Informationen entstehen), den Grund für das plötzliche Auftreten vieler Tierformen ("kambrische Explosion"), die einzigartige Sonderstellung des Menschen, die perfekte zielführende ("sehr gute") Organisation der Natur und des Universums im Ganzen: Es war Gottes bis ins Detail zielgerichtete, allwirksame und schöpferische Handeln von Anbeginn des Universums bis heute.

"Wissenschaftler" die ihre Grenzen nicht wahrhaben wollen und meinen, Alternativen beisteuern zu müssen, indem sie beispielsweise behaupten, dass dieser geniale Kosmos aus reinem Zufall (ein Begriff, um die Unkenntnis oder das Ausblenden der Ursachen zu beschreiben, die es aber immer gibt; wissenschaftlich gesehen eine Kapitulation) entstanden sein soll, machen sich ebenso lächerlich wie die katholische Staatskirche, die 292 Jahre brauchte, um den Verbot des Hauptwerkes von Kopernikus (1543 erschienen) aufzuheben.

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