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Dualistische Kosmologien:

in Die Überwindung der Dualität: 12.03.2010 11:59
von Atlan - Adamon • Nexar | 15.430 Beiträge

Dualistische Kosmologien:

Dualismus heißt vom Lateinischen übersetzt Zweiheitslehre.
Der Dualismus geht grundsätzlich davon aus, dass zwei entgegengesetzte Prinzipien existieren.
Auf die Religionen im Allgemeinen bezogen sind das Gute und Böse,
Schöpfung und Vernichtung, Leben und Tod, Licht und Finsternis,
aber auch Freiheit und Unterdrückung,
also haben wir es mit einem ethischen Dualismus zu tun.

Es sei hier kurz vorweggenommen, dass in diesen dualistischen Religionen
die Macht des Guten meist stärker ist oder als stärker angesehen wird.

Der Begriff Kosmologie ist theologisch die Argumentation und Erklärung
des Gottesdaseins und der Beweis seiner wahrhaftigen Macht und Existenz,
dies ist meist die Schöpfung.

Hieraus beweist die Theologie vieler Religionen die Zweckmäßigkeit
und Funktionsweise der Welt und den kirchlichen Machtanspruch und Wahrheitsanspruch,
der zu Zeiten einer ungebildeten Allgemeinheit stärker war als heute.

Es gibt eine Vielzahl von dualistischen Kosmologien
von der alten persischen Lehre bis heute in das Judentum oder Christentum.
Ob das gute Prinzip nun Jahwe oder Ahura Mazda
und ob das böse Prinzip nun Luzifer, Satan oder Ahriman genannt wird,
bleibt sich im allgemeinen völlig gleich.

Das gute Prinzip ist stets für die Schöpfung und Ordnung der Welt,
das schlechte Prinzip stets für Sünde, Krankheit, Leiden und Chaos verantwortlich.

Daraus ergibt sich auch
der Kampf zwischen dem guten und dem schlechten Prinzip,
wobei das gute Prinzip stets als mächtiger und erfolgreicher
und den Menschen näher dargestellt wird als das schlechte Prinzip.

Die alt-persische Lehre weist einen besonders klaren Dualismus auf.

Außerdem sind auch deutliche Parallelen und Entwicklungen
im Judentum und Christentum zum Parsismus,
der von Zarathustra begründet wurde, vorhanden.

Des weiteren ist in der alt-persischen Lehre
ein sehr mythisches und bildliches Reich des Bösen beschrieben.

Zarathustra, auf den der Parsismus oder Mazdaismus zurückgeht,
war ein prophetischer Reformator der altiranischen Religion
und lebte wahrscheinlich 800 v. Chr.

Auf Zarathustra gehen die ältesten Teile der Awesta zurück.
Die Awesta oder ist die heilige Schrift des Parsismus oder Mazdaismus.

Er war nach eigener Auffassung der Berufene seines Gottes Ahura Mazda
den Menschen den Kampf gegen Ahriman zu verkünden
und somit Ahura Mazda als monotheistischen Gott zu verehren.

Diese ältesten Teile der Awesta sind als Gathahymnen bekannt.
Die Gathahymnen enthalten prophetische Sprüche,
angeblich von Zarathustra.

Sie enthält fünf Teile ( mit Namen: Yasna, Wispered oder Wisprat,
Widewdat, Yascht, Khorda Awesta).
Diese Bücher enthalten liturgische Texte, Sagen, Opferlieder und Andachtsanleitungen.
Der Parsismus oder Mazdaismus hat das sogenannte nachbiblische Judentum
und das frühe Christentum ebenso beeinflusst wie später christliche
und hellenistische Einflüsse im Mazdaismus zu vermerken sind.

Der Mazdaismus enthält einen doppelten Dualismus,
da zwischen den Prinzipien Ahura Mazda und Ahriman unterschieden wird,
die für Gut und Böse, geistige Wirklichkeit und körperliche Wirklichkeit stehen.

Ahura Mazda und Ahriman sind Zwillingsgeister.
Der Gläubige hat die mehr oder weniger Einfluss auf die Macht des Weltgerichtes,
das 9000 Jahre nach der Schöpfung kommen wird,
indem sich die Menschen für ein Prinzip entscheiden:

Ahura Mazda oder Ahriman.
Ahura Mazda wusste bereits 3000 Jahre vor der Begegnung mit Ahriman
von dessen Existenz, weil er auch für die geistige Wirklichkeit steht.

Diese Zeit nutzte Ahura Mazda um gute Wesen zu schaffen
und somit ist ihm nach Zarathustra der Sieg gewiss.

Die böse, teuflische Macht und die körperliche Wirklichkeit,
die Ahriman verkörpert, wird in der Awesta als Druj oder Aeshma bezeichnet.

Der Gerechtigkeitszustand Ahura Mazdas wird als Asha bezeichnet.
Nach dem Aufeinandertreffen der beiden Geister erfolgte ein Wettkampf
in der Schöpfung und Vernichtung guter bzw. böser Wesen.

Das Weltgericht wird in 9000 Jahren kommen und die Menschen dienen
sozusagen als Siegesbarometer, da diese durch ihre Treue
zu Ahura Mazda oder Ahriman den Wettkampf entscheiden.

Somit ist das Leben auf der Erde ganz allgemein der Wettkampf
zwischen den Prinzipien Gut und Böse.

Die Druj oder Teufel Ahrimans sind lügnerisch, trügerisch, sündig und unrein.
Unter der Vielzahl der Schergen Ahrimans ist der weibliche Teufel druj
mit ihren vier Buhlen Geiz, Ekel (Unhygiene bzw. Unreinheit), Hure, Unzucht.

Wer sich jedoch Ahura Mazda anschließen will,
muss ein Leben nach strengen ethischen Weltvorstellungen leben.
Um sich die Versuchung des Bösen vom Leibe zu halten,
sind Opfer und Gebete in äußerster Regelmäßigkeit wichtig.

Jedes Übel der Welt von Krankheit bis Winter ist ein Dämon Ahrimans
und solange diese Übel auftreten herrscht nicht der Gerechtigkeitszustand Asha.
Kurz gesagt: Wer krank wird oder einmal sündigt, wird als Dämon betrachtet.

Auch die Politik nutzte den Mazdaismus um feindlich gesinnte Völker
als Schergen Ahrimans darzustellen und umfangreiche Kriege zu rechtfertigen.

Als typische Stätten von Dämonen galten außer feindliche Gebieten Wüsten,
Gräber und der Norden, als Symbol des Dämons die Kälte.

Zunächst wurde die gesamte Natur als Werk des Bösen angesehen,
dies wurde aber mit der Zeit auf die Unfruchtbarkeit beschränkt.

Natürlich ist auch der Tod das Werk des Bösen,
wobei nur der Tod eines Gefolgsmannes Ahura Mazdas einen Erfolg Ahrimans bedeutet.
Die Gläubigen Ahura Mazdas sollen deshalb außer dem Opfer und Gebet
auch Kranke heilen, Tote weihen und für Ordnung und Sauberkeit sorgen.

Die Priesterschaft des Mazdaismus hatte eine klare Hierachie.
Zu ihren Aufgaben gehörte außer den Gottesdienst-Ritualen
wie das heilige Feuer zu schüren auch die Bildung,
die als Zeichen der Weisheit die Ahura Mazda verkörpert.

In der Praxis war der Mazdaismus entsprechend
der gesellschaftlichen Entwicklung seiner Zeit um einiges härter
mit Sündern als heutige Religionen, da für vermeintlich kleine Verbrechen
oft Köpfe rollten oder andere qualvolle Todesarten ersonnen wurden.

Teufel als englische Unterklasse

Das vermeintlich Böse wurde auch Bestandteil
des monotheistischen Gottesbildes der Juden und Christen.

Damit nicht genug, Luzifer war sogar ein äußerst wichtiger und beliebter Engel vor Gott.
Spätestens seit der Abfassung des Hiobbuches ist er als beinahe ebenbürtiger
Widersacher Gottes aus den Jenseitsvorstellungen nicht mehr wegzudenken.

Versinnbildlicht wird dies Gegenüber durch die zahlreichen Legenden
vom Fall des Luzifers, der nach einer Fassung mit einem Drittel
der gesamten Heerscharen zur Hölle fuhr, das ihm von nun an als Dämonen zur Seite stand.

Sowohl die Ursachen für den Fall der ehemaligen Engel
als auch die Zuständigkeiten werden in verschiedenster Weise überliefert.

Während Luzifers Fall noch recht einmütig mit seinem Herrschaftsanspruch erklärt wird,
gibt es für die weiteren gefallenen Engel verschiedene theologische Ansätze.

Dagmar Scherf stellt fest, dass Engel nicht zur Grundvorstellung
der Jahwe-Gläubigen der mosaischen Tradition gehörten.

Sie führt den Engelsglauben einerseits auf das babylonische Exil zurück,
von wo die Menschen bei der Rückkehr die Vorstellung
von "geflügelten Lobpreisern Gottes und Beschützern bzw. Fürsprechern der Menschen"
mitbringen. (Dagmar Scherf, Der Teufel und das Weib - eine kulturgeschichtliche Spurensuche, S. 56).

Außerdem werden im Alten Testament Engel als bene-ha-elohim bezeichnet,
was soviel wie Göttersöhne heißt.
Somit wäre es möglich, dass dieses Drittel der Himmlischen Heerscharen
die Unterordnung als Engel unter Jahwe als einen Abstieg empfunden hat.

Malcom Goodwin berichtet (in seinem Buch "Engel - Eine bedrohte Art")
mythisch anmutende Legenden mit einem theologischen Wahrheitskern:

Die Legende vom "Schatten Gottes" beispielsweise umreißt
die Entwicklung des Bösen zwischen dem Alten und dem Neuen Testament:
In frühen Teilen des AT ist der Schrecken und die Brutalität auch ein Wesenszug Gottes.
Im Neuen Testament hingegen wird der Satan zum Widersacher Gottes.

Eine andere Legende betont den freien Willen der Engel:
Je weiter die Engel von Gott entfernt sind um so "böser" sind sie.
Die gottnahen Wesen sind Engel, in der "Mitte" befinden sich die Menschen
und die am weitesten Entfernten von Gott sind Dämonen.


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