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Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Out-of-Africa-Theorie
Als Out-of-Africa-Theorie (auch: Out-of-Africa-Hypothese) bezeichnet man in der Paläoanthropologie die Annahme, dass die Gattung Homo ihren Ursprung in Afrika hatte und dass sich deren Angehörige von dort über die ganze Welt verbreiteten. Die Out-of-Africa-Theorie wird durch zahlreiche Fossilfunde und – in Bezug auf Homo sapiens – seit geraumer Zeit auch durch genetische Untersuchungen gestützt. Sie ist die heute gängige Theorie über die Herkunft des Menschen.
Im ursprünglichen Sinne bezieht sich die Out-of-Africa-Theorie auf das Entstehen und die Ausbreitung von Homo erectus, dessen älteste Fossilfunde außerhalb Afrikas rund 1,8 Millionen Jahre alt sind (auch: „Out-of-Africa 1“). Der Begriff wird jedoch häufig auch auf die Ausbreitung von Homo sapiens angewandt (auch: „Out-of-Africa 2“).[1]
In Bezug auf Homo sapiens bildet die Out-of-Africa-Theorie seit den 1980er-Jahren den Gegenpol zur veralteten, durch genetische Analysen widerlegten Hypothese einer multiregionalen Entstehung des modernen Menschen („multiregionales Modell“). Dieser Hypothese lag die Annahme zugrunde, Homo sapiens habe sich in Afrika, Europa und Asien – getrennt voneinander – aus einem gemeinsamen Vorfahren der Gattung Homo entwickelt, wobei an den Grenzen der Verbreitungsgebiete Vermischungen stattgefunden haben sollen. Dieses multiregionale Modell wurde auch zur Erklärung des Entstehens von menschlichen Rassen herangezogen und wird noch immer „von einer kleinen Gruppe leidenschaftlicher Befürworter“ – insbesondere aus China – vertreten.[2] Detaillierte genetische Analysen asiatischer Volksgruppen belegen jedoch auch für diese Region eine Zuwanderung von Homo sapiens aus Regionen westlich von Indien.[3]
Anstoß zum „multiregionalen Modell“ hatten unter anderem auch Knochenfunde aus Europa gegeben. So weist beispielsweise der rund 70.000 Jahre alte, späte Neandertaler von La Ferrassie – im Unterscheid zu älteren Neandertalern – „einen leichten Kinnvorsprung“ auf:[4] ein Merkmal, das als typisch für den frühen Homo sapiens gilt. Die Ausformung dieses Merkmals wird heute jedoch im Sinne einer Parallelevolution interpretiert, als unabhängig voneinander entstanden.
Die Beiträge Afrikas zur kulturgeschichtlichen Entwicklung der Menschheit werden unter dem Schlagwort "Black Athena" diskutiert.[5]
Google dazu:
* Wiege der Menschheit
* Toba-Katastrophen-Theorie
* Stammesgeschichte des Menschen
* Hominisation
Einzelnachweise:
1. ↑ Wilson, Allan C. and Rebecca L. Cann: The Recent African Genesis of Humans. Scientific American 266, 1992. S. 68-73.
2. ↑ Richard Stone: Signs of early Homo sapiens in China? Science, Band 326, 2009, S. 655, doi:10.1126/science.326_655a; wörtlich: „A rival idea with a small band of ardent backers holds that those who left Africa interbred with humans they met on other continents.“
3. ↑ The HUGO Pan-Asian SNP Consortium: Mapping Human Genetic Diversity in Asia. Science, Band 325, 2009, S. 1541–1545, doi:10.1126/science.1177074
Eine detaillierte Grafik zu den Besiedlungswegen in Asien ist enthalten in: Dennis Normile: SNP Study Supports Southern Migration Route to Asia. Science, Band 325, 2009, S. 1470, doi:10.1126/science.326.5959.1470
4. ↑ Reinhard Ziegler: Urmenschen. Funde in Baden-Württemberg. Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde, Serie C, Heft 44, 1999, S. 18
5. ↑ openaccess.leidenuniv.nl (PDF) Wim van Binsbergen: Rethinking Africa's contribution to global cultural history. Lessons from a comparative historical analysis of mankala board-games and geomantic divination. African Studies Center, Leiden. Talanta 28–29, 1996–1997, S. 219–151
Weblink:
univie.ac.at Arnold Sonderegger: Ursprung des Menschen. Mythos und Wirklichkeit paläoanthropologischer Herkunftsmodelle. Stichproben. Wiener Zeitschrift für kritische Afrikastudien, 1, 2001 (PDF-Datei; 66 kB)
Die Wanderung von Homo sapiens über den Nahen Osten nach Australien.
M 168 und M 130 bezeichnen Marker im Y-Chromosom des Menschen (vgl. Adam des Y-Chromosoms).
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