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#1

Würfelzahlen:

in Zahlenwelten. - 18.08.2009 07:29
von Atlan • Nexar | 15.541 Beiträge

Würfelzahlen:

Laß es Dich bitte nicht verdrießen - aber ein bißchen Esoterik müssen wir
unseren Betrachtungen auf dieser Seite schon voranstellen,
um dann auf der nächsten Seite mathematisch
nachprüfbarer fortfahren zu können:

Bekanntlich wird immer wieder gesagt, daß in den Zahlen
das ganze Universum verschlüsselt sei.
Das muß uns aber solange als belangloser Sinnspruch gelten,
wie wir weder vom Universum noch von der tieferen Bedeutung
der Zahlen ein richtiges Bild gewinnen können.

Beides ist nicht möglich, solange wir nur das vor
unseren physischen Sinnesorganen objektiv in Erscheinung tretende Bild
für die Welt selbst halten, während wir alles Geistige
in den Bereich kultureller Beliebigkeit abschieben.

Nach der Lehre des Pythagoras besteht das Universum
aber letztlich nur aus Zahlen.

Er hatte im fünften vorchristlichen Jahrhundert
die Zahl sogar als Ursprung aller Dinge angesehen.
Ausschlaggebend dafür war - neben der Ausgangsüberlegung
einer Vorform der Monadenlehre, derzufolge die Monas
das Minimum der arithmetischen Größe darstellt
- die Entdeckung, daß auch musikalische Harmonien
durch einfache, ganzzahlige Verhältnisse beschrieben werden können.

Das war gewissermaßen die Quadratur des Kreises insofern,
als dabei Qualitäten und Quantitäten in ein gemeinsames System
gebracht werden konnten.

Was ist das Wesen der Zahlen?
Gibt es wirklich Zahlen in der Natur oder nur etwas Zählbares?

Sicherlich gibt es gewisse Regelmäßigkeiten,
immer wiederkehrende Muster etwa, eine Vielzahl gleicher Objekte auch,
die man abzählen kann, weil sie sich untereinander nicht unterscheiden.
Doch ist das schon eine vereinfachende Feststellung,
die etwas über die Sache selbst aussagt.

Um etwas abzählen zu können,
muß man zunächst die Idee einer Gruppe haben,
deren Teile untereinander etwas Gemeinsames haben.

Man kann keine Schafe und Ziegen zählen, es sei denn,
man ist sich zuvor darüber einig geworden,
daß man die zwischen ihnen bestehenden Unterschiede
bezüglich dieser Zählung nicht berücksichtigen will.

Sonst könnte es bei der Aufteilung etwa unter Erben Ärger geben.

Das heißt, um überhaupt etwas zählen zu können,
ist bereits eine einfache Theorie nötig, derzufolge es möglich ist,
die abzuzählende Sache aus einer ganz bestimmten Perspektive zu sehen,
aus der ihr etwas Gemeinsames anhaftet.

Zahlen spielen aber auch eine wesentliche Rolle in
der Harmonie des Universums und sind alles andere
als bloße Zählwerkzeuge für Quantitäten,
für die wir sie im allgemeinen nur halten.

Dabei vergessen wir nämlich, daß sie nicht nur als Werkzeuge dienen,
sondern auch - als Mengen - Erscheinungen der Außenwelt sind,
die nicht menschlicher Willkür unterliegen.

Das galt in vielen alten Kulturen als selbstverständlich.

So maßen auch etwa die Mayas den Zahlen eine wichtige Bedeutung bei
und glaubten, daß jede Zahl einen eigenen Geist
und eine besondere Eigenschaft besaß.

Und nicht nur das: sie waren besondere Wesenheiten
und Manifestationen ihrer Götter.
Demgemäß sahen sie in ihnen einen Ausdruck kosmischer Energien
und machten sie zur Grundlage ihres Kalenders.

Es lohnt sich entsprechend, ihrer möglichen Bedeutung nachzuspüren.
Wir wollen das im folgenden mit einigen herausgehobenen Zahlen versuchen,
um in den nachfolgenden Kapiteln daran anzuschließen:


7


Nach uralter mystischer Tradition der verschiedensten Kulturen
entspricht die 7 als ungerade Zahl dem Geist-Prin­zip.
Das drückt sich in unserem Raumraster durch die sechs Endpunkte
der drei Raumdimensionen plus dem zentralen Mittelpunkt aus
- einem Symbol, das in allen archaischen Kulturen für die 7 steht
- etwa bei den Indianern als die vier Winde,
Zenit, Nadir und Weltmittelpunkt.

Tatsächlich gibt es keine treffendere Bedeutung der 7
als das geistige Auge des Menschen, das dieser ja bewußt entwickeln muß,
indem er sein Schicksal sublimiert.


8


Manche Zeichen sind uralt und erfahrungsgemäß
- aus welchen Gründen auch immer - sehr stimmig und analogieträchtig.
So auch einige Zahlensymbole als Schriftzeichen (sog. Ziffern),
besonders das der 8. Bereits aus dem Schriftbild ihres Zeichens ergibt sich,
daß die 8 der Oktave in der Musik entspricht.

In unserem Kugelwürfelsystem wird sie dargestellt durch die 8 Ecken des Würfels.
Die dieser Zahl entsprechenden Worte Achtung, Achtgeben, Macht
sind durchwegs Begriffe, die sich auf die immanente Realität
und die darin bestehende obligatorische und hierarchische Ordnung beziehen.


9


Die 9 wird dargestellt durch die acht Endpunkte des Würfels plus
dem zentralen Mittelpunkt und steht somit für die Meisterschaft
und Vollendung im körperlichen Bereich.
Insgesamt läßt sich die 9 als die Zahl der kosmischen Zentrierung
bzw. des kosmischen Ausgleiches verstehen,
in dem sich alle Gegensätze aufheben.

Nicht nur in der Lehre des Paracelsus,
sondern auch in der chinesischen Medizin sowie in der Hömöopathie
Hahnemanns und Schüßlers spielt das ‚Ausgleichende Prinzip’
oder ‚Ergänzende Mittel’ als Heilsrezept eine wichtige Rolle.


11


Mit der 11 haben wir zum ersten Mal eine völlig künstliche Zahl.
Till Eulenspiegel ist eine ihrer typischen Entsprechungen.
Darstellbar ist die 11 etwa durch die acht Würfelecken plus
den drei Punkten auf der Vertikalachse oder den acht Würfel­ecken
plus den drei Raumdimensionen.

Außerdem ist sie aber auch durch die zwölf Würfelkanten
unter Auslassung einer darstellbar, was bedeutet,
daß ihr etwas an ihrer immanenten Ganzheit fehlt.

Das verweist auf den zynischen Charakter des Tricksters,
des von unten heraufsehenden Buckelmannes,
der immer schon als Gauner, Schelm, Halunke
oder Bauernfänger bezeichnet wurde.


13


Neben der 7 ist die 13 die andere mystische Zahl unter den Fundamentalzahlen.
Sie gilt als die wesentliche Unglückszahl, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen,
da sie in manchen Kulturen auch als Glückszahl gilt.

In ihr drückt sich trotz der Tatsache, daß sie ungerade
und wie die 7 auch eine Primzahl ist, das dualistische Prinzip aus.
Es tritt hier gewissermaßen als gegenläufiger Geist in die Welt,
während der Dualismus bisher immer das Wechselspiel
von Geist und Materie bzw. gegensätzlicher Gegebenheiten war.

Der Teufel ist zwar objektiv kaum zu fassen,
dennoch aber eine sehr lebendige und prozessuale
(also die zeitliche Entwicklung einbeziehende) Wesenheit.
Die Polarität ist dementsprechend also nicht materieller, sondern geistiger Art.
Darstellbar ist die 13 durch die zwölf Würfelkanten plus
dem zentralen Mittelpunkt, was bedeutet, daß damit
das Wesen des Würfels und mithin des materialistischen Prinzips
im Kern des Universums zentriert wird.


19


Alles was bereits im ersten Kapitel über das archetypische Menschenschicksal
unter Verweis auf Laokoon gesagt wurde, gehört hierher.
Laokoon wie auch übrigens Prometheus stehen für die typische
Schamaneninitiation, einem wesentlichen Aspekt der 19.

Sie ergibt sich durch Addition der 12 und der 7,
die beide als dem Menschen und seinem tieferen Bewußtsein zugeordnet sind.
Das menschliche Leben ist in 12 x 7 (7+12=19) archetypische Zyklen untergliedert,
die sich auch in den Erneuerungszyklen seiner Körperzellen zeigen
und sich psychisch gemäß den 12 Tierkreiszeichen sehr deutlich
in den verschiedenen Entwicklungsstufen präsentieren
(erstes bis siebentes Jahr = Widder; achtes bis vierzehntes Jahr = Stier, und so fort).
Das archetypische Alter des Menschen beträgt demnach 84 Jahre.
Hier ergänzt sich beides zu einer höheren Bewußtseinsstufe
im Sinne organischer Lebensgestaltung.
Die 19 entspricht der Gesamtzahl aller Würfelpunkte ohne die äußersten Raumecken.


27


Da die 27 der Summe aller Würfelpunkte in dem Kugelwürfelsystem entspricht,
steht sie auch insofern für die Vollständigkeit in allen drei Dimensionen.
In der 27 ist die ganze Welt enthalten,
sowohl die materielle wie auch die geistige, der Würfel wie die Kugel.
Sie entspricht dem Uroborus und ist damit identisch mit dem
All-Einen und eine andere Form der kosmischen 1.

So weit also zur Erörterung der Bedeutung einiger wichtiger Zahlen,
insofern sich diese aus ihrer Stellung in unserem Kugelwürfelmodell ergibt.
Die Zuordnung wird sich aber wie bei der Entstehung aller unserer
Überzeugungen erst durch weitere Erfahrungen bestätigen und festigen können.



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