Die psychologische Interpretation: » Angst:
#1

Angst:

in Die psychologische Interpretation: 10.05.2011 23:22
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Aus: http://www.angst-auskunft.de/AAA_Angst_und_Panik.htm

Angst zulassen und trotzdem handeln
(= Hilflosigkeit überwinden):

Lassen Sie Angst und Panik zu.
Bekämpfen Sie diese nicht, sondern lassen Sie die Angst
sich austoben (wie ein trotziges Kind).
Nutzen Sie Ihre Energien lieber dazu, dennoch zu handeln,
indem Sie sich auf die Angst erregende Situation immer wieder
bewusst und gewollt einlassen.

Überzeugen Sie sich so davon, dass die von Ihnen möglicherweise
phantasierten Katastrophen nicht eintreten,
sondern dass vielmehr das Gegenteil der Fall ist:
Von Mal zu Mal schrumpft die Angst,
während Ihr Selbstvertrauen wächst.


Sich Ängsten auszusetzen:

Angst kann man sich nicht ausreden, ihr muss standgehalten werden.
Im Endeffekt bereitet es weniger Schrecken, Ängste zu überwinden,
als sie auf Dauer mit sich herumzuschleppen und so dauernd unter
dem Gefühl der Hilflosigkeit zu leiden.

Wer sich seinen Ängsten stellt, spürt anschließend erneut seine
Energie und wird im Handeln und Entscheiden zunehmend freier.
Jedes mal wenn man sich erfolgreich auf ein Risiko einlässt,
erweitert sich der eigene Handlungsspielraum.

Wer dagegen aus ängstigenden Situation flieht,
wird beim nächsten Mal nur noch größere Angst haben.
Ausweichen beendet die Angst zwar sofort,
nur erfährt man dabei nicht, wie wenig gefährlich
die Situation in Wirklichkeit ist.


Nicht zuletzt nimmt die Wahrscheinlichkeit zu,
dass sich die Angst auf immer größere Bereiche ausdehnt.


Angsttraining sofort beginnen:

Viele Menschen mit Angst finden immer einen Grund,
das Angsttraining aufzuschieben.

Am meisten verbreitet sind Ausreden vom Typ
„Sobald es mir in dieser oder jener Hinsicht besser geht, werde ich....“

Nur wartet man mit einer solchen Einstellung endlos
und versucht, das Pferd vom Schwanz aufzuzäumen.

Nicht wenn es einem besser geht, lohnt das Training.
Vielmehr legt man los, damit dadurch die Besserung eintritt.
Ängste sind wie Wunden: Sie heilen um so erfolgreicher,
je schneller sie versorgt werden.

„Wunderheilungen“ sind auch bei Ängsten nach wie vor selten.
Halten Sie sich an das Sprichwort: „Es ist besser, sofort eine Kerze
anzuzünden, als ständig über die Dunkelheit zu klagen.“


Trainingsaufgaben genau beschreiben:

Wenn Sie sich nur allgemein vornehmen „mehr Spazieren zu gehen“ werden Sie
möglicherweise kaum etwas unternehmen und vom langsamen Behandlungsfortschritt
enttäuscht sein.

Legen Sie Ihre Übungsziele daher so konkret wie möglich fest.
Beispiel: Ich werde heute morgen um 11 Uhr alleine mit der Straßenbahn (Linie 3)
von der Station Grüngürtel bis zur Station Alter Markt fahren.


Täglich möglichst eine Stunde üben:

Viele Menschen mit Angst finden immer wieder einen Grund,
der sie davon abhält, konsequent ihre Angst durch Üben zu verringern.

Möglicherweise leiden Sie noch nicht genug, um endlich anzufangen
und dem Angsttraining für eine gewisse Zeit genügend Raum im Leben zu geben.

Dabei lässt sich krankhafte Angst im Rahmen eines „Intensivkurses“
(insbesondere in Form der „Reizüberflutung“) meist schon innerhalb
kurzer Zeit erfolgreich verringern.

Manche Menschen bevorzugen aber auch lieber das Prinzip der kleinen Schritte.
Wichtig ist, dass jede Übung mit einem ausreichenden Maß an Angst verbunden ist.
Sonst ist sie wirkungslos.
Seien Sie erfinderisch und lassen Sie sich durch Selbsthilfebücher inspirieren.

Ein Beispiel für sinnvolle Zwischenziele lautet:

1. Schritt: Ich gehe zunächst zur Straßenbahnhaltestelle und warte dort, ohne einzusteigen.
2. Schritt: Ich mache mit einer Bekannten eine Straßenbahnfahrt von 3 Haltestellen.
3. Schritt: Ich fahre allein, aber noch nicht zur Hauptverkehrszeit, sondern am Vormittag.
4. Schritt: Ich fahre in der Hauptverkehrszeit mit meiner
Bekannten, die sich dann aber entfernt von mir hinsetzt.


Angsttagebuch führen:

Ein solches Tagebuch hilft, den Zusammenhang zwischen
Ängsten und ihren Auslösern zu erkennen
(wie äußere Anlässe und innere Stimmen),
die Fortschritte zu dokumentieren,
eine mögliche Arzneimittelbehandlung zu steuern
und andere Helfer (z.B. Ärzte) optimal zu informieren.

Ein mögliches Raster sieht beispielsweise Raum für folgende Notizen vor:
1. Zeitpunkt, 2. auslösende Situation, 3. Intensität der Panik/Angst,
4. Die mit der Angst einhergehenden eigenen (meist negativen Gedanken),
5. die Folgehandlung (z.B. Flucht).

Manche Arzneimittelfirmen wie Pharmacia & Upjohn stellen
„Angsttagebücher“ kostenlos zur Verfügung.
Protokollieren Sie darin auch Ihre Übungsziele und Ihre Trainingserfolge.


Geduld bewahren:

Viele Ängste haben sich im Laufe von Jahren, manchmal
sogar des ganzen Lebens festgesetzt.
Deshalb braucht es auch seine Zeit,
angstfreieres Verhalten wieder zu erlernen.

Sich von „Rückschlägen“ ermutigen lassen:

Kein Angsttraining verläuft reibungslos, zumal jeder
Mensch „gute“ und „schlechte“ Tage hat.

Seien Sie stolz darauf, wenn Sie zumindest nach dem
chinesischen Sprichwort gehandelt haben
„Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“.
Indem Sie die Übung so schnell wie möglich wiederholen
(also spätestens am nächsten Tag),
überwinden sie sog. Rückschläge am besten.


Schluss mit endlosen Angstgesprächen:

Verzichten Sie darauf, mit denselben Personen immer wieder
endlos lange Gespräche über Ihre Ängste zu führen.
Sprechen Sie diese kurz an und wechseln Sie dann das Thema.

Anderenfalls steigern Sie sich nur selbst unnötig wieder
in Angst besetzte Vorstellungen hinein.
Außerdem kommt der Zeitpunkt, in dem ihre Bekannten von
„Angstgesprächen“ die Nase voll haben.
Überraschen Sie Ihre Umwelt, indem Sie spontan und
von vornherein andere Themen ansprechen.


Sich den „Teufelskreis“ bewusst machen:

Angst- und Panikstörungen beginnen im allgemeinen damit,
dass ein äußeres Ereignis Angst
und damit zusammenhängende körperliche Reaktionen auslöst.

Zu einer Fehlentwicklung kommt es jedoch erst dann,
wenn sich im weiteren die Aufmerksamkeit immer mehr auf den Körper richtet.

Die gesteigerte Selbstbeobachtung hat nämlich meist zur Folge,
dass jedes Symptom überbewertet wird,
was nur die Angst steigert und weitere Symptome fördert.

Diesen Teufelskreis kann man verlassen,
indem man sich bewusst macht, wie man Ängste durch
Selbstbeobachtung schürt und wie man es in der Hand hat,
sie aktiv auszulösen (durch verstärktes Atmen, Selbstmessung des Pulses).

Eine andere Möglichkeit besteht darin, sich abzulenken
und damit die Angst gar nicht erst wachsen zu lassen
(Vorschläge: Zeitung lesen während einer ängstigenden
U-Bahn-Fahrt, andere Menschen beobachten).


Krankmachende Gedanken entlarven („Positiv denken“):

„Angst-Kranke“ haben wie alle Menschen „automatische“
Gedanken, die sich in bestimmten Situationen ungewollt melden
bzw. aufdrängen. Bei „Angst-Kranken“ sind diese Gedanken jedoch überwiegend negativ.

Beispiele sind: „Ich werde noch verrückt“
„Ich bekomme das nicht in den Griff“
„Ich halte das nicht mehr aus“
„Ich schaffe das nicht“.

Wer so denkt, sägt selbst auf dem Ast, auf dem er sitzt.
Man kapituliert gleichsam von vornherein.
Ohne die Dinge zu verdrehen oder auf den Kopf zu stellen,
ist es meist möglich, den gleichen Sachverhalt
auch positiv zu kommentieren.

(„Ich habe das bisher immer ausgehalten“
„Angst ist nicht gefährlich - nur unangenehm“).

Mit diesem Vorgehen motiviert man sich, Lösungen
zu entwickeln und zu erproben.


Negative durch positive Phantasien ersetzen:

Angstreaktionen gehen häufig mit furchterregenden Phantasievorstellungen
(insbesondere von Gefahrensituationen) einher. Entwickeln Sie alternative
„beruhigende“ oder „ablenkende“ Vorstellungen (etwa Gedanken an schöne Urlaube)
und rufen Sie sich diese in Erinnerung, sobald Sie Angst verspüren.
Machen Sie sich klar, dass Sie sich viele Katastrophengedanken selbst einreden.

- Weiter siehe Link. -

- Verwebe zu: Angst vor der Angst:



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#2

RE: Angst:

in Die psychologische Interpretation: 12.06.2015 17:12
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Angst, quälende Gedanken, unangenehme Gefühle
durch paradoxe Intentionen auflösen:
https://archive.org/details/AngstQulende...entionenAuflsen

Angst, Angelogener und die Wahrheit:
https://archive.org/details/angst-angelo...iktor-heidinger

Angst frisst Seele - Warum Du Dich mit Deinen Ängsten konfrontieren musst:
https://archive.org/details/angst-frisst...ruediger-dahlke

Angst & Phobien überwindbar:
https://archive.org/details/angst-phobie...phie-srf-kultur


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#3

RE: Angst:

in Die psychologische Interpretation: 11.09.2015 11:29
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Kennst Du das auch?
Da sind Wünsche, Visionen, Ideen ... Wege die sich offenbaren,
allesamt rufen sie dich. Und dennoch hält Dich (scheinbar) etwas zurück.

Es ist die ANGST.

Mit dem Neuen wartet das Unbekannte. Und alles was (noch) nicht bekannt ist, erscheint uns als unsicher. Tief in unserer DNA haben wir ursprünglich das Bedürfnis nach Sicherheit verankert, denn es gab Zeiten des MenschSeins, da nur Sicherheit unser Überleben gewährleisten konnte. Da war Angst durchaus ein wichtiger Begleiter.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Energien der aktuellen Zeitqualität wollen (Weiter)Entwicklung, jene, jeder einzelnen Menschenseele. Dies zum Wohle der gesamten Menschheit. Dies für den Shift auf unserem Planeten. Es braucht das Neue.

Alle, die wir hier sind, haben (auf Seelenebene) dazu JA gesagt. Und WeiterEntwicklung geschieht auf vielen Ebenen. Wir erfahren sie zunächst im individuellen Umfeld, in unserem Alltag - hier ruft dich dein Me(e)hr vom Leben, dein Me(e)hr von Dir. Hier warten deine nächsten Schritte auf dich.

Das bedeutet, Seele will dein JA zum Unbekannten und damit auch dein JA zur Angst. Denn wenn das Individuum JA zur Angst und zum Neuen sagt, geschieht selbiges im Kollektiv.

Es ist oft hart, das Alte fallenzulassen. Aber es muss fallengelassen werden, denn nur dann ist das Neue möglich. Es ist hart, das Neue zu akzeptieren, denn es ist neu, und wir sind noch nicht damit vertraut. Es ist etwas Fremdes und tief im Innern sind wir besorgt und ängstlich. Aber man muss lernen das Neue zu lieben, sonst ist kein Wachstum möglich. (Osho)

Deshalb erinnere ich Dich:

Wähle die ANGST.

Dies flüstere ich Dir heute zu. Für Dein me(e)hr vom Leben.

Eins in dem einen Herzen mit Dir,
Deine Daniela

Tipp:

Angst zu haben, ist keine Qualität mit der wir uns gerne zeigen. Zu oft haben wir sie versteckt und verdrängt. Dies ist der Grund warum wir es für uns selbst auch wieder "lernen" dürfen, uns uns selbst mit der Angst zu zeigen.

Ich empfehle dazu eine Technik aus der Emotionalen Balance. Der "energtische Punkt" für unterdrückte Gefühle sitzt unterhalb der Unterlippe auf deinem Kinn. Klopfe mit den Fingern der rechten Hand auf diese Stelle (ungefähr reicht) und sprich die Worte "Ich öffne mich der Angst, und ich liebe und akzeptiere mich mit meiner Angst".

Tief einatmen, ausatmen. Wiederhole es 7x - dann solltest du spüren, dass die Energie dort aktiv ist, vielleicht nimmst du es mit einem Kribbeln wahr.

Der nächste Punkt, dem wir uns mit dem Klopfen zuwenden, sind die Nieren-MeridianPunkte. Sie sitzen mittig unterhalb des Schlüsselbeins, direkt unter dem Grübchen. Klopfe dort mit Daumen & Zeigefinger, und sprich dazu: "Ich wähle den Mut statt der Angst". Wenn du dazu eine konkrete Situation in Gedanken hast, visualisiere sie und energetisiere mit deinem Ausatmen den Mut hinein in dein Energiefeld für jenes Bild.

Abschließend zeichne eine liegende Acht vor deinem Herzen und sprich:
"ICH BIN Mut und Kraft."


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#4

RE: Angst:

in Die psychologische Interpretation: 03.08.2017 13:19
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...-angst20170519/

Darm-Mikroben beeinflussen unsere Reaktionen auf Angst:


Symbolbild: E. coli-Bakterienkolonie.
Copyright: gemeinfrei
Cork (Irland) – Galt Angst bislang als hauptsächlich vom Gehirn kontrollierte und gesteuerte Emotion und von Verarbeitungsprozessen zwischen den beiden Amygdalae abhängig, die in unserem Gehirn für die Furchkonditionierung zuständig sind, zeigt eine neue Studie zeigt nun jedoch, dass Angstwahrnehmung auch von Darmbakterien beeinflusst wird.

Wie das Team um A. E. Hoban vom irdischen University College Cork aktuell im Fachjournal „Nature: Molecular Psychiatry“ (DOI: 10.1038/mp.2017.100) berichtet, werden Lebewesen zunächst ohne Darmflora geboren. Diese Entwickelt sich erst dadurch mit der Zeit, dass wir unserer bakterienreichen Umwelt ausgesetzt sind.

In Ihren Experimenten haben die Forscher nun Mäuse in gänzlich mikrobenfreien Umgebungen aufgezogen und festgestellt, dass diese Tiere stark reduzierte Angstreaktionen gegenüber Situationen aufweisen, die die Mäuse normalerweise fliehen lassen. Auch die Erinnerung an die Erlebnisse schienen bei den Versuchstieren deutlich schwächer und kurzlediger auszufallen als in der normalen Kontrollgruppe. Interessanterweise entwickelten die Tiere – nachdem sie später wieder einer normalen Umwelt ausgesetzt wurden – wieder die bekannten, normalen Angstreaktionen.

Bei einer Analyse der molekularen Biochemie der Amygdalae der keimfreien und mutigen Mäuse, zeigte sich, dass Gene, die normalerweise ruhen, in den versuchstieren plötzlich abnorm aktiv waren und die gesamte Hirnregion eine gesteigerte neuronalen Aktivität aufwies. Es sei wohl dieser „hyperaktive Zustand“, der es den Mäusen sozusagen gar nicht mehr ermögliche, Angst auf höherer Ebene zu verarbeiten.

Wie und warum Darmbakterien einen Einfluss auf die Amygdala haben, wissen die Forscher indes selbst noch nicht. Allerdings gehen sie aufgrund der biologischen wie neurologischen Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Maus (beide besitzen sog. Mikrobiome – also körpereigenen Mikroorganismen, ein Verdauungssystem und Amygdalae) davon aus, dass sich die Beobachtungen auch auf den Menschen übertragen lassen.

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#5

RE: Angst:

in Die psychologische Interpretation: 06.03.2018 20:17
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...gehirn20180212/

Neurologen entdecken physische Quelle von Angst im Gehirn:


Symbolbild: Angst.
Copyright: Herm/Gemeinfei
San Francisco (USA) – In einer aktuellen Untersuchung haben US-Forscher nach den neurologischen Grundlagen von Angst im Gehirn gesucht und tatsächlich sogenannte “Angstzellen” im Hippocampus, identifiziert. Diese regulieren nicht nur das Angsterhalten, sondern können auch durch Licht gezielt kontrolliert, also deaktiviert und aktiviert werden. Die Ergebnisse sollen nun bei der Behandlung von Angstzuständen genutzt werden.

Wie die Forscher um Mazen Kheirbek von der University of California und Rene Hen von der Columbia University aktuell im Fachjournal “Neuron” (DOI: 10.1016/j.neuron.2018.01.016) berichten, leiden weltweit mehrere Millionen Menschen an Angstzuständen. Alleine in den USA sind rund fünf Millionen Menschen betroffen.

In Experimenten mit Labormäusen injizierten die Wissenschaftlern den Versuchstieren Miniaturmikroskope direkt ins Gehirn, um so deren Zellaktivitäten im Hippocampus, direkt abzubilden, während die Tiere sich in einer kontrollierbaren, labyrinthartigen Versuchsumgebung bewegten.

Diese Labyrinthe bestanden aus “sicheren” Gängen, die auf offene Plätze und erhöhte Plattformen führten, also Orten, die bei Mäusen grundsätzlich ,aufgrund des hier erhöhten Risikos, von Raubtieren erbeutet zu werden, Angstzustände auslösen: “Außerhalb der für die Tiere sicheren Gänge zeigten sich denn auch Zellaktivitäten im als “ventral CA1″ (vCA1) bezeichneten Teil des Hippocampus. Diese nahm einhergehend mit einem gesteigerten ängstlichen und beobachtbaren Verhalten der Tiere zu.”

Da diese Zellen immer nur dann feuerten, wenn sich die Tiere an “riskanten Orten” innerhalb der Labyrinthe aufhielten, bezeichneten die Neurologen diese Zellen als “anxiety cells” (dt.: Angstzellen). Auch die Verortung dieser Zellen im Hippocampus spricht für diese Identifizierung, ist diese Hirnregion doch neben anderen Aufgaben auch für die Regulierung von Hormonen und die Emotionskontrolle verantwortlich.

Darüber hinaus gelang es den Neurowissenschaftlern sogar, die neuidentifizierten Angstzellen im Mäusehirn mittels der als Optogenetik bezeichneten Methode, bei der ein Lichtstrahl gezielt auf ausgewählte Zellen gerichtet werden kann, gezielt zu kontrollieren – also zu de- und (re-)aktivieren und damit dann auch das beobachtbare Verhalten der Tiere gezielt zu verändern.

Zum Thema

“Waren diese Zellen deaktiviert, zeigen auch die Tiere ein deutlich weniger ängstliches Verhalten und begannen auch die exponierten Orte im Labyrinth deutlich entspannter und interessierter zu erkunden”, berichten die Forscher.

Durch eine Variation im eingesetzten Licht konnten die Forscher dann aber auch den umgekehrten Effekt herbeiführen und die Tiere wesentlich ängstlicher machen – auch dann, wenn sie sich durch eigentlich sichere Strukturen im Labyrinth bewegten.

Zugleich vermuten die Forscher aber, dass die nun identifizierten sog. “Angstzellen” nicht die einzigen für Angst und Mut verantwortlichen Zellen im Gehirn, sondern nur ein Teil eines hirnweiten Netzwerks sind, mit dem die Tiere angstbezogene Informationen verarbeiten. Hier seien also noch weitere Studien notwendig.

Da sich ganz ähnliche Zellen und Regulationsmechanismen auch beim Menschen finden, vermuten die Forscher, dass die beschriebenen “Angstzellen” auch Teil des menschlichen Gehirns sind.

Auf diese Weise könnte die Entdeckung nun auch zu gänzlich neuen Therapieformen bei der Behandlung von Angstzuständen führen. Zumindest machen die Ähnlichkeiten zwischen Mensch- und Mäusehirn Hoffnungen darauf, durch weitere Untersuchungen in dieser Richtung erfolgreich zu sein.

© grenzwissenchaft-aktuell.de



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zuletzt bearbeitet 30.11.2022 22:19 | nach oben springen
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RE: Angst:

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#7

RE: Angst:

in Die psychologische Interpretation: 07.03.2023 11:08
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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zuletzt bearbeitet 30.03.2024 13:06 | nach oben springen
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