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#1

Pilze:

in Biomagie - Die Vereinigung von Kraft & Form: 14.10.2012 20:29
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...et-weg-aus.html


Sydney (Australien) - Gibt es Erinnerung ohne ein Gehirn? Australische Wissenschaftler haben durch Experimente mit einem hirnlosen Schleimpilz eine erstaunliche Antwort auf diese Frage gefunden, fand der Pilz doch den Weg aus einem - wen auch einfachen - Labyrinth.

Wie die Forscher um Christopher Reid von der School of Biological Sciences an der University of Sydney aktuell im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) berichten, nutzt der Schleimpilz "Physarum polycephalum" ausgeschiedene Chemikalien als Erinnerungssystem. Die Wissenschaftler sehen in dem Ergebnis des Navigationstests mit dem Schleimpilz eine Bestätigung jener Theorie, nach der auch die Entstehung und Entwicklung des Erinnerungsvermögens auf ein biologisches Feedback von Chemikalien zurückgeht.

"Wir konnten mit unserem Experimenten zum ersten Mal zeigen, dass ein einzelliger Organismus, der über kein Hirn verfügt, ein externes räumliches Erinnerungssystem nutzt, um durch eine komplexe Umgebung hindurch zu navigieren", erläutert Reid.

Schon zuvor hatten Ergebnisse von Experimenten mit Ameisen gezeigt, dass diese Pheromonspuren zur Orientierung ihrer Artgenossen hinterlassen und damit die bisherige Vorstellung in Frage gestellt, dass die Voraussetzung für erfolgreiche Navigation die Fähigkeit zum Lernen oder ein komplizierte räumliche Wahrnehmung ist. "In unserem Experiment mit dem Schleimpilz sind wir nun noch einen Schritt weiter gegangen und konnten zeigen, dass selbst ein Organismus ohne Nervensystem durch eine komplexe Umgebung navigieren kann und dazu ein ausgelagertes Erinnerungssystem verwendet."

Der Aufbau des Experiment orientierte sich dabei an Aufgaben, die eigentlich für Roboter gedacht waren, die nur auf das Feedback durch ihre unmittelbare direkte Umgebung einen Weg um Hindernisse und bestückt mit Einbahnstraßen finden sollen. Diese sogenannte "reaktive Navigation" erlaubt es entsprechenden Robotern zu navigieren, ohne einer zuvor einprogrammierten Karte zu folgen oder in der Lage zu sein, selbst eine solche Karte anzufertigen.

Während sich "Physarum polycephalum" auf seiner Futtersuche gleichmäßig ausbreiten, hinterlässt er eine charakteristische dichte, jedoch nahezu durchsichtige Schleimspur, vermeidet aber in seiner Vorwärtsbewegung die erneute Berührung mit dieser eigenen Spur und "erkennt" an ihr jene Orte, an denen er schon zuvor gewesen war und vermeidet diese so erfolgreich.

Vor die Aufgabe einer U-förmigen Falle gestellt, um damit die Navigationsfähigkeit in einer noch komplexeren Umgebung zu testen, fand der Schleimpilz auch erfolgreich wieder aus dem einfachen Labyrinth heraus, in dem er sich von seinem externen Erinnerungssystem leiten ließ.

"Während es in einfachen Umgebungen gar nicht erst notwendig ist, ein ausgelagertes räumliches Erinnerungssystem für eine effektive Navigation zu nutzen, ist dies in komplexen Situationen durchaus von großem Vorteil und erhöht die Chancen des Organismus auf Erfolg - ganz genau so, wie im reaktiven Robotertest". berichten die Wissenschaftler.

Schon 2010 versetzte Physarum polycephalum japanische und britische Wissenschaftler in Erstaunen, als sie dem Pilz Nahrungshäppchen in Form der Haltestellen des sehr effizienten Tokioter S-Bahnnetzwerkes auslegten.

Schleimpilz imitiert das S-Bahnnetz vo Tokio. | Copyright. Science/ AAAS




Auf Nahrungssuche breitet sich der Pilz auf sehr sparsame Weise zwar in alle Richtungen gleichmäßig aus, doch ist das für den Pilz wertvolle eigene Zellmaterial später hinter der Frontallinie nicht mehr großflächig vorhanden. Stattdessen verbinden hier dann kleine Röhrchen einzelne Nahrungsquellen miteinander, durch die für den Nährstofftransport Zeit eingespart werden kann. Tatsächlich glich das von dem Schleimpilz erstellte Netzwerk dem der Tokioter S-Bahn auf erstaunliche Art und Weise.

Seither wird der Pilz immer wieder zu ähnlich anschaulichen "Intelligenztests" verwendet.




Der einzellige und hirnlose Schleimpilz Physarum polycephalum. | Copyright: Tanya Latty, sydney.edu.au

Anm.:

Ich sehe mich wirklich genötigt,
an dieser Stelle ein paar Worte hinzuzufügen:

"Gibt es Erinnerung ohne ein Gehirn ?"

Denn hier finden Wir "ein Paradebeispiel menschlicher Hybris":

Es drängt sich ein Verweis auf die Akasha-Bibliothek auf,
- sehet auf: Die Akasha-Chronik:

Und Ich frage mich, wie lange Okkultisten oder einfacher "Hintergrund-Hinterfragende"
darauf hinweisen müssen, "das das menschliche Gehirn eine sehr späte Errungenschaft
ist", - auch dazu ein Verweis auf einen Vordenker, der dies unnachahmlich bereits vor
langer Zeit beschrieben hat, - sehet auf:

Nach Kurt Aram:

Natürlich sind Ereignisse und Erfahrungen auch "vor" der Grosshirndominanz
aufgezeichnet worden, - "Bewusstsein ist keine Eigenschaft des Gehirns",
- "Bewusstsein schuf, - unter anderem, - auch das Werkzeug des Gehirns",
- und Ich komme nicht umhin, ernsthaft Forschende wiederholt auf diesen
Tatbestand hinzuweisen. -

MfG, - Adamon von Eden. -


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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 03.12.2014 09:53 | nach oben springen
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#2

RE: Pilze:

in Biomagie - Die Vereinigung von Kraft & Form: 03.12.2014 09:30
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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zuletzt bearbeitet 24.12.2022 20:40 | nach oben springen
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#3

RE: Pilze:

in Biomagie - Die Vereinigung von Kraft & Form: 12.02.2020 22:14
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...edacht20200123/

Pilze 300 Millionen Jahre älter als gedacht:


Fluoreszenzmarkierung des Chitins in einem versteinerten Myzel; Aufnahme mittels konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie, Maßstab 10 µm
Copyright: Bonneville et al. 2020 / CC BY-NC 4.0
Brüssel (Belgien) – So gewöhnlich uns Pilze im Alltag oft erscheinen, so rätselhaft sind sie in Wirklichkeit selbst noch für die Wissenschaft. Laut einer aktuellen Studie waren die ersten Pilze bereits vor 715 bis 810 Millionen Jahren auf der Erde vorhanden – 300 Millionen Jahre früher als Wissenschaftler bisher geglaubt hatten.

Wie das Team um Steeve Bonneville von der Université libre de Bruxelles (ULB)a aktuell im Fachjournal „Science Advances“ (DOI: 10.1126/sciadv.aax7599) berichtet, deutet die Entdeckung zudem darauf hin, dass Pilze wichtige Partner für die ersten Pflanzen gewesen sein könnten, die die Kontinentaloberfläche besiedelten.

Der Ursprung und die Entwicklung des Reichs der Pilze seien immer noch überaus geheimnisvoll, erläutert die Pressemitteilung des an der Studie beteiligten Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ und führt dazu weiter aus: „Nur zwei Prozent der Pilzarten konnten bisher bestimmt werden, und aufgrund ihrer empfindlichen Beschaffenheit sind ihre Fossilien extrem selten und schwer von anderen Mikroorganismen zu unterscheiden. Das bislang älteste bestätigte Pilzfossil wurde auf ein Alter von 460 Millionen Jahren datiert.“

Das von den Forschern nun neu entdeckte und beschriebene Pilzfossil ist das älteste, das je anhand seiner molekularen Zusammensetzung bestimmt wurde. Die versteinerten Überreste des Myzels, eines Netzwerks aus miteinander verbundenen mikroskopischen Strängen, wurden in Gesteinen entdeckt, deren Alter zwischen 715 und 810 Millionen Jahren liegt – eine Zeit in der Erdgeschichte, in der das Leben auf der Oberfläche der Kontinente noch jung war. „Diese alten Gesteine, die in der Demokratischen Republik Kongo gefunden wurden und Teil der Sammlung des Afrikamuseums in Tervuren sind, haben sich in einer Lagune oder in einem Küstensee gebildet“, erläutern die Autoren. „Die Existenz von Pilzen in diesem Übergangsbereich zwischen Wasser und Land lässt vermuten, dass diese mikroskopisch kleinen Pilze wichtige Partner der ersten Pflanzen waren, die vor etwa 500 Millionen Jahren die Erdoberfläche besiedelten“, erklärt Steeve Bonneville.

Für die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ist dies wichtige Entdeckung, die „dazu Anlass gebe, unsere Zeitachse der Evolution der Organismen auf der Erde zu überdenken“, erläutert Bonneville abschließend. „Der nächste Schritt wird sein, noch weiter in die Vergangenheit zu blicken, in noch älteren Gesteinen, um nach Hinweisen auf jene Mikroorganismen zu suchen, die tatsächlich am Ursprung des Tierreichs stehen.“

Quelle: Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#4

RE: Pilze:

in Biomagie - Die Vereinigung von Kraft & Form: 30.05.2023 19:30
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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zuletzt bearbeitet 21.07.2023 18:14 | nach oben springen
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