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Grösstes Umweltschutzprojekt:

in "Vereinte Welt": 29.10.2014 09:34
von Adamon • Nexar | 15.475 Beiträge

http://sciencev1.orf.at/science/news/48505

Amazonas: Größtes Umweltschutzprojekt der Erde
Das Amazonas-Gebiet, etwa 45 mal so groß wie Österreich,
ist bis heute kaum zu überwachen.
Seit 1992 gibt es Pläne, das riesige Ökosystem mit Radaranlagen
und anderen technischen Hilfsmitteln zu kontrollieren.
Mit einem Aufwand von 1,5 Milliarden EURO wurde das Projekt SIVAM gestartet.
In den nächsten Wochen soll das größte Umweltschutzprojekt der Erde erstmals konkrete Daten liefern.

Radarfalle im Dschungel:


19 stationäre Radaranlagen wurden im Dschungel verteilt.
Sie liefern genaue Daten über den Flugverkehr und andere Bewegungen
im brasilianischen Regenwald.

Eine Staffel von sechs Flugzeugen wird regelmäßig das Gebiet überfliegen
und mit speziellen Detektoren und Sensoren verschiedene Messungen machen.
Dabei will man Holzfällertrupps genauso auf die Spur kommen wie Tierschmugglern.

Ständige Kontrolle:


Achtzig Prozent des am Markt befindlichen Tropenholzes
stammt von illegalen Abholzungen.
Die Radarüberwachung liefert genaue Daten über den Zustand des Waldes
und vergleicht immer wieder Luftbilder mit dem Realzustand.
So können illegale Abholzungen genauso aufgespürt werden wie Brandrodungen.

Daten werden zentral gesammelt:

Zusätzlich werden die Daten von Satelliten in das System eingespeist.
Sämtliche Meldungen von Radarstationen, Flugzeugen,
Wetterwarten und Satelliten laufen in einer Überwachungszentrale
in der Dschungelmetropole Manaus zusammen.

Militärs haben das Sagen:


Umweltschützer haben wiederholt kritisiert,
dass das brasilianische Militär zu stark in das Projekt involviert sei.
Faktum ist, dass die Generäle mit SIVAM eine ausgefeilte Luftüberwachung
im Amazonasgebiet bekommen, die sie sonst nicht finanzieren hätten können.

Betont wird aber auch, dass man sich nicht auf das
Satellitenortungssystem GPS verlasse, weil dieses vom amerikanischen
Militär manipuliert werden könne.

Profitieren die Menschen im Regenwald ?


Jose Pöllhuber, der österreichisch-stämmige Projektleiter in Manaus sagt,
das Projekt sei in erster Linie zivil. Es gehe darum,
die 1,5 Millionen Menschen im Regenwald zu schützen.
Es werde kein Amazonas-Zoo errichtet, Natur und Mensch müssten zusammenleben.

Tatsächlich sollen an abgelegenen Orten Funkstationen und sogar
Internet-Terminals errichtet werden.
So kann eine rasche medizinische Hilfe gewährleistet werden.

Moderne Kommunikation im Regenwald:


Der Plan sieht vor, dass Indianer im Regenwald
durch die Anbindung an das Kommunikationsnetz rasche medizinische
Hilfe bekommen und auch bei Bedrohung Alarm schlagen können.

Immer wieder kommt es zu Übergriffen, wenn Holzfällertrupps
in die Reservate der Indianer eindringen.
Vertreter der Indianer befürchten, dass sie durch das SIVAM-Projekt
zur Gänze von den Regierungsstellen überwacht werden könnten.
Die Segnungen der Technik bringen für sie auch Probleme.


Roden für Soja:


Agraringenieure der brasilianischen Regierungsstelle IMBRAPA
nützen die genauen Daten für andere Zwecke:
Sie wollen wissen, in welchen Bereichen sich der Boden für den Anbau von Soja eignet.

Der Sojagürtel rückt in Brasilien immer weiter nach Norden,
Richtung Amazonien, vor. Für diese Art der modernen
Landwirtschaft wurden bereits Zehntausende Hektar Regenwald gerodet.

Das schnelle Geschäft mit Soja ist verlockend.
Die Warnungen von Ökologen, der Boden könne bestenfalls einige Jahre
Ertrag bringen, weil ihm die Nährstoffe fehlen, verhallen meist ungehört.


Umweltstrafen sind kaum wirksam:


Umweltsünder kommen ohnedies sehr oft ungeschoren davon.
So hat der Bundesstaat Mato Grosso bis jetzt gerade ein Viertel
seiner verhängten Strafen eintreiben können.

"Der Staat selbst gibt ein schlechtes Vorbild ab.
Er zahlt viele versprochene Gelder einfach nicht aus.
Die Leute hier machen es ihm einfach nach",
erzählt der deutsche Regierungsberater Hans Krüger.

Günther Mayr, Modern Times


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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 29.10.2014 09:35 | nach oben springen
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