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#1

Eckhard Tolle:

in Die man Philosophen nennt. - 05.05.2015 02:56
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

12 Lebenslektionen, die ich von Eckhardt Tolle gelernt habe:

1. Lektion: Zeit ist eine Illusion

Zeit, wie wir sie kennen, ist ein Instrument des Verstandes. Der Verstand selber ist zwar ein wunderbares Instrument, ohne das wir die Herausforderungen des Alltags nicht bewältigen könnten. Wissen wir aber nicht, wie wir den Verstand zur Ruhe kommen lassen können, so benutzt er uns anstatt wir ihn. Wir sind nun sein Sklave, da er unablässig Lärm in unserem Kopf verursacht, den wir nicht abstellen können. Wenn wir uns mit unserem Verstand identifizieren, was die meisten Menschen tun, sind wir auch ein Sklave der Zeit und getrieben, beinah ausschliesslich in der Vergangenheit oder in Erwartung der Zukunft zu leben.

Wir glauben, dass wir in unserem Leben noch so und so viel Zeit haben, oder wir fallen auf den kollektiven Wahn herein, dass wir zu wenig Zeit haben, dass wir Zeit sparen können, dass Zeit Geld ist, dass wertvolle Zeit verloren geht etc. Wahr ist aber, dass wir nur den gegenwärtigen Moment haben. Immer ist es JETZT. Oder haben Sie schon einmal Morgen etwas entschieden?
2. Lektion: Das Wertvollste, was wir haben, ist der gegenwärtige Moment

Alles geschieht jetzt. Was in der Vergangenheit geschehen ist, war damals jetzt, was in der Zukunft geschehen wird, wird dann jetzt sein. Es gibt nichts anderes als die Gegenwart. Die Gegenwart ist der einzige Moment des Seins. Er ist ewig, und er ist alles was wir haben. Warum ist er so wertvoll? Der gegenwärtige Moment ist, wo das Leben stattfindet. Es pulsiert und vibriert und entfaltet sich nur im Jetzt. Sind wir jetzt nicht anwesend, weil wir uns in Gedanken mit der Vergangenheit beschäftigen oder erwartungsvoll die Zukunft herbeisehnen, weil wir unbewusst der Meinung sind, was kommen wird, sei wichtiger ist als was gerade ist, so verpassen wir ein Grossteil unseres Lebens. So radikal ist es.

“Die Zukunft existiert nicht, denn niemand hat sie je erfahren.
Man kann immer nur den gegenwärtigen Moment erleben.”
– Eckhardt Tolle

3. Lektion: Unser vom Verstand dominiertes Leben ist eine Form der kollektiven Verrücktheit

“Die Menschheit steht vor einer entscheidenden Weggabelung: Entweder sie entwickelt sich weiter oder sie geht unter. … Wenn die Strukturen des menschlichen Verstandes bleiben, wie sie sind, werden wir nicht anders können als genau dieselbe Welt mit denselben Missständen, den gleichen Begrenzungen immer wieder von neuem zu erschaffen.”

4. Lektion: Leiden ist nötig, bis ich einsehe, dass es unnötig ist

Sobald ein Leidender sich bewusst wird, dass er seine Situation durch sein negatives Denken und seine Überzeugungen selber verursacht hat, kann sich das Leiden auflösen. Der Sinn des Leidens ist, uns Bewusstsein über die Wahrheit zu bringen. Ist uns die Wahrheit bewusst, so werden wir frei – frei von Krankheitssymptomen, frei von Zwängen, frei von engem Denken, fei von Schmerzen, frei von Angst und Sorgen, von nachtragendem Groll und Bedauern.

5. Lektion: Widerstand gegen das, was ist, verursacht Leiden

Wir leiden, wenn wir nicht akzeptieren, was ist, und stattdessen in Widerspruch zur Realität stehen. Der Kopf sagt: “Ich sollte eigentlich schon längst ein höheres Gehalt haben.” Die Realität ist, dass ich es nicht habe. Daraus entsteht eine Spannung. Ich kann nun, wenn ich bewusst genug bin, die Spannung kreativ nutzen, um Wege zu finden, zum höheren Gehalt zu kommen, das ich mir wünsche. Das bewegt mich vorwärts und löst die Spannung wieder auf, wenn das Ziel erreicht ist.

Ist jemand aber (noch) nicht bewusst genug, so tendiert er dazu, andere für die unliebsame Situation verantwortlich zu machen oder Erklärungen zu finden, die eine Veränderung unmöglich machen. Es entsteht Leiden. Der Betroffene leidet wahrscheinlich unter zwanghaften Gedanken wie diesen oder ähnlichen: “Der Chef ist ein knausriger Typ. Ich bin es wahrscheinlich nicht wert, mehr zu verdienen. Immer werden die andern mir vorgezogen. Das liegt bei uns in der Familie. Schon mein Vater hat nie eine Lohnerhöhung gekriegt. etc…”

6. Lektion: Liebe finden Sie nicht ausserhalb von sich

Liebe ist ein Seinszustand mit einer hohen energetischen Schwingung, wahrnehmbar als körperliche Befindlichkeit. Sie ist immer da und in uns drin zuhause. Die Liebe verlässt uns nie, sondern ist die Essenz des Lebens. Spüren Sie die Liebe nicht, so haben Sie einfach dicht gemacht. Liebe ist aber trotzdem immer da, sie kann Ihnen gar nicht abhanden kommen. Hören Sie auf, nach Liebe im Aussen zu suchen. Sie finden sie nur in sich drin. Finden Sie heraus, womit Sie sich der Liebe gegenüber gefühllos machen, und lösen Sie die Blockade auf.

7. Lektion: Ihre Geschichte ist nicht, wer Sie sind

Wir erzählen uns wieder und wieder unsere Heldentaten, wir drehen uns im Kreis, wenn es um unsere Dramen geht und werden nicht müde die Ereignisse zu schildern, die wir für unser Leben halten. Unsere Geschichte ist aber nicht unser Leben. Das ist ein kapitaler Irrtum. Unsere Geschichte ist nur die Aufzählung von Formen, in welchen sich unser Leben ausgedrückt hat, und unsere Interpretationen davon, welche wieder neue Geschichten sind. Unser wirkliches Leben aber liegt darunter, auf einer viel tieferen Ebene, wo Stille herrscht und Friede.

8. Lektion: Sie sind nicht Ihr Verstand

“Ihre Freiheit beginnt in dem Moment, wo Sie realisieren, dass Sie nicht mit dem, der denkt, identisch sind. In dem Moment, wo Sie beginnen, den, der denkt, zu beobachten, in dem Moment wird eine höhere Ebene des Bewusstseins aktiviert. Nun beginnen Sie zu verstehen, dass eine grenzenlose Intelligenz jenseits des Denkens existiert, und dass unser Denken nur ein winziger Aspekt davon ist. Sie realisieren auch plötzlich, dass alles, was wirklich zählt – Schönheit, Liebe, Kreativität, Freude, innerer Friede – aus dem Reich jenseits des Verstandes entspringt. Sie beginnen aufzuwachen.”

9. Lektion: Wer sich beklagt, macht sich zum Opfer

Sich beklagen bedeutet, nicht zu akzeptieren, was ist. Ohne Ausnahme ist eine unbewusste negative Ladung der Grund dafür. Wer jammert und sich beklagt, macht sich zum Opfer. Wer hingegen einen Missstand offen anspricht, bleibt in seiner Kraft. Ändern Sie Ihre Situation, indem Sie handeln oder eine unerwünschte Situation ansprechen, wo es möglich ist. Lassen Sie die unerwünschte Situation entweder hinter sich oder akzeptieren Sie sie; alles andere ist Irrsinn.”

10. Lektion: Jede Form von Sucht entsteht aus der Suche nach dir selbst

Wir leben in der Illusion, dass uns mehr Dinge, mehr Vergnügen, mehr Erlebnisse, mehr Geld, Reisen, Wohlstand etc. die gesuchte Erfüllung bringen und das Gefühl der Leere oder Langeweile wegnehmen. Doch selbst die grösste Menge an Eindrücken von aussen wird die Sehnsucht nicht stillen, die uns auf die Suche schickt. Wonach wir uns wirklich sehnen, ist unser authentisches Selbst und zu wissen, wer wir sind. Das können wir nur finden, indem wir das Karussell anhalten und still werden. Die ganze Fülle und Erfüllung ist nur im gegenwärtigen Moment.

11. Lektion: Suche ist die Abwesenheit von Glück

Wir suchen unser Glück in Dingen und kurzlebigen Vergnügungen, denn wir wähnen uns glücklich, wenn es uns gelingt, Bedingungen zu schaffen, denen wir grossen Wert beimessen. Wirkliches Glücklichsein hingegen, nämlich innerer Friede, hängt nicht von äusseren Umständen ab.

“Suchen Sie das Glück nicht. Sie werden es nicht finden,
denn Suche ist das Gegenteil von Glücklichsein.” – Eckhardt Tolle

12. Lektion: Sich sorgen ist reine Zeitverschwendung

Sorgen entstehen durch negative Vorstellungen, die man auf die Zukunft projiziert. Werde ich es schaffen? Wird das Geld reichen? Ist mein Kind dort sicher? Das sind alles Fragen, die der Verstand produziert, wenn er sich einen unerwünschten möglichen Ausgang eines Ereignisses vorstellt. Je negativer einer denkt, desto mehr Negatives zieht er in sein Leben. Wie könnte es auch anders sein, da du doch das anziehst, worauf du dich konzentrierst. Bist du aber ganz im Hier und Jetzt, spürst du tiefen Frieden in dir. Nimm ihn wahr und spür die Dankbarkeit, die sich aus ihm ergibt. Frieden und Sorge schliessen sich gegenseitig aus.



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 13.12.2022 17:29 | nach oben springen
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#2

RE: Eckhard Tolle:

in Die man Philosophen nennt. - 01.07.2015 01:40
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

http://www.horizonworld.de/eckhart-tolle...d-lebensfreude/

Leben... im Hier und Jetzt – ohne uns von den Ablenkungen des Alltags einholen zu lassen oder immer wieder in Vergangenheit und Zukunft zu verweilen. Denn in diesen Momenten sind wir nicht wirklich wir, sondern übernimmt ein unbewusster Denker – nämlich unsere psychischen Muster, die sich bei uns eingeschlichen haben – das Handeln für uns.

„Die Freiheit beginnt mit der Erkenntnis, dass du nicht der Denker bist. In dem Augenblick, indem du den Denker zu beobachten beginnst, wird eine höhere Bewusstseinsebene aktiviert. Du erkennst, dass es einen unendlich großen Intelligenzbereich jenseits des Denkens gibt. Und dass alles, was wirklich von Bedeutung ist – Schönheit, Liebe, Kreativität, Freude, innerer Frieden – seinen Ursprung jenseits des Verstandes hat.“ (Eckhart Tolle)

Das heißt, wenn wir uns herausnehmen aus dem Gedankenfluss und uns in eine höhere Position des Beobachters begeben, der den Gedankenstrom anschaut, kontrollieren uns nicht mehr unsere Gedanken, sondern wir werden uns ihrer bewusst und können entsprechend unser Handeln darauf ausrichten…ihnen eine gewünschte Richtung geben. So erreichen wir eine erhöhte Stufe des Bewusstseins. Wenn uns gelingt, unsere Gedanken gezielt auf das Wesentliche im jetzigen Augenblick zu bringen, erfüllt es uns mit enormer Kraft, die wir mit dem „7-Tage-Programm“ in uns wieder finden können. Wir lernen das JETZT wahrzunehmen, zu genießen und somit dauerhaft viel mehr Lebensfreude zu haben.

Tag 1 – Befreie dich von deinem Verstand

Irritiert? Wie oben bereits erwähnt, lassen wir uns oft von unserem Verstand unbewusst lenken und leiten, aus unseren programmierten Mustern heraus. Dieser 1. Tag gilt somit ganz dem Beobachten und Lauschen dieser Stimme in deinem Kopf – dem „Denker“. Schaue dabei, ob sich Denkmuster wiederholen, bestimmte Sätze sich immer wieder abspulen, wie von einem Tonband. Vielleicht sogar Sätze, die du schon in deiner Kindheit immer wieder gehört hast… Wenn du diesen „Denker“ betrachtest, tue dies urteilsfrei, verdamme nicht und werte nicht – beobachte einfach und sei Zeuge dieses Geschehens, dem du lediglich zuhörst. Dir wird auffallen: „Da ist die Stimme – und hier bin ich. Das Erkennen des ‚Ich bin‘, dieses Gefühl deiner eigenen Gegenwart, ist kein Gedanke. Sein Ursprung liegt jenseits des Verstandes.“ Damit wirst du dir gegenwärtig, dass du nicht diese Stimme bist, und so kannst du erreichen, dass sie Macht über dich hat…genau in diesen Pausen des Gedankenstroms – des zwanghaften und unfreiwilligen Denkens – in denen du deiner selbst bewusst wirst.

Bei regelmäßiger Wiederholung dieser Übung werden sich diese Lücken des ‚Nichtdenkens‘ vergrößern, und du wirst dich in reinem Bewusstsein aufhalten, das in dir eine immer stärker werdende Freude aufsteigen lässt. Einem Zustand des Friedens und der Stille. Anfangs möglicherweise noch ungewohnt, wirst du diese Freude und diese übergeordnete Kraft, die du darin spüren kannst, bald häufiger suchen, weil sie mehr deinem wahren Wesenskern entspricht. Beginnend ist auch hilfreich, sich die Gegenwart des JETZT bewusst zu machen, in dem du Alltagstätigkeiten genauer wahrnimmst und diese mit allen Sinnen erlebst. Wie das Waschen deiner Hände...fühle das Wasser, höre sein Rauschen, spüre die Seife in deinen Händen und die Bewegung, die sie dabei ausführen…tue alles mit Bewusstsein. Am Grad deiner friedlichen Stille, die du dabei in dir empfindest, kannst du bemessen, wie sehr du schon Betrachterabstand zwischen dir und von deinem Verstand mit seinen Sprachmustern genommen hast.

Tag 2 – Löse dich von deiner Identifikation mit deinem Verstand

Mit jedem Mal, wenn es dir gelingt den Gedankenstrom zu unterbrechen, wird dein Bewusstsein immer stärker. Dies bringt dich dann mehr und mehr von innen und von außen zum leuchten. Bis du sogar über die Stimme in deinem Kopf lächeln kannst, weil du weißt, dass dies nicht du bist, sondern eine Art programmiertes Tonbandgerät, was sich immer wieder abspielt. Dadurch wird dir möglich den Inhalt dieser Gedanken nicht mehr so bitterernst zu nehmen, wie davor; und dein Selbstwertgefühl wird sich vergrößern, da du nun nicht mehr länger abhängig von dieser Stimme sein brauchst. Durch persönliche und kulturelle Konditionierung prägte sich diese Stimme in deinem Kopf schon bereits seit deiner Kindheit und auch die geistige Vorstellung von dir, wer du bist. Dies nennt man das Ego. Es ist ein Konstrukt aus Verstandesaktivitäten und kann durch unablässiges Denken in Gang gehalten werden. Dieses Ego ist ein ‚falsches Selbst‘ von dir, welches durch eine unbewusste Identifikation mit dem Verstand entsteht, und sich immer wieder von der Vergangenheit nährt, die es dann in eine Zukunft projiziert, um sich so ‚am Weiterleben‘ zu halten. Denn würde die Vergangenheit wegfallen, wer bist du dann?

Das Geheimnis der Loslösung und somit zu deiner Befreiung liegt im gegenwärtigen Augenblick – dem JETZT. Dies findest du dann, wenn du aufhörst, dich mit deinem Verstand und seiner Stimme zu identifizieren. Darin kannst du sogar Erleuchtung finden, wenn du über das Denken hinaus gehst. In diesem Zustand hast du die Möglichkeit von deinem Verstand Gebrauch zu machen – ihn als Diener zu sehen. Im Zustand des Bewusstseins, kannst du diesen Diener viel effektiver und zielgerichteter als vorher nutzen. Vor allem für praktische Zwecke.

Tag 3 – Lerne deine Emotionen kennen

Neben dem Denken, umfasst der Verstand auch den Bereich der Emotionen, darin auch alle unbewussten mental-emotionalen Reaktionsmuster. Je mehr du dich mit deinem Denken identifizierst (Vorlieben, Abneigungen, Interpretationen, Urteile), desto stärker lädst du dich mit emotionaler Energie auf. Das beobachtende Bewusstsein ist das gleiche Prinzip, wie zuvor mit dem Denken beschrieben. Wenn es dir schwer fällt, deine Emotionen zu fühlen, versuche deinen Körper von innen zu erspüren. Denn diese geben dir ein getreues Spiegelbild. Alleiniger Unterschied von den Emotionen zum Denken ist, dass diese vor allem im Körper zu spüren sind, durch ihre starke psychische Komponente. Während der Gedanke durch den Kopf geht.

Anstatt dich wie früher von deiner Emotion beherrschen zu lassen, nimmst du auch hier wieder die Position des Beobachters ein und lässt die Emotion zu, ohne dich mit ihr zu identifizieren. Lerne dich in diesen Momenten der Emotion zu fragen: Was geht gerade in mir vor? Dies wird dir dann deine Richtung weisen. Analysiere nicht, sondern beobachte und führe deine Aufmerksamkeit in dein Inneres hinein. Fühle dabei die Energie deiner Emotion.

Tag 4 – Schau deiner Angst ins Gesicht

Der psychische Angst-Zustand steht mit keiner echten, konkreten, unmittelbaren Gefahr in Zusammenhang. Er zeigt sich als Unbehagen, Sorge, Schrecken, Nervosität, Anspannung und Phobie. Begründet ist die Angst nicht durch etwas, was geschieht, sondern durch eine Vermutung, was geschehen könnte. Die aus Erfahrungen und Erlebnissen von einem selbst oder anderer aus der Vergangenheit herrühren. In diesem Zustand verweilst du mit deinen Gedanken in der Zukunft. Während du mit der augenblicklichen Gegenwart immer gut zurechtkommen kannst, ist es mit einer reinen Projektion meist etwas anderes – mit der Zukunfts-Projektion wirst du in dem Fall nicht fertig. Solange du dich also mit deinen Gedanken solcher Projektionen identifizierst, beherrscht das Ego dein Leben.

Es ist seinem Wesen nach lediglich ein Phantom, was trotz ausgeklügelter und phantasiereicher Abwehrmechanismen sehr unsicher und verletzlich ist. Dadurch fühlt es sich ständig bedroht, selbst wenn es nach außen vollkommen selbstsicher wirkt. Stetig bekommt der Körper vom Ego vermittelt: Gefahr im Verzug – ich werde bedroht! Welche Emotion löst diese Dauerbotschaft wohl aus? Angst, natürlich. Ursachen für Angst scheinen vielfältig zu sein: Angst vor Verletzungen, Verlusten, zu versagen. Auf eines führt dies immer wieder hinaus – es ist immer die Angst des Egos vor dem Tod, vor der Vernichtung. Selbst ein einfaches Bsp. wie das Bedürfnis im Zuge eines Streits Recht zu behalten, also die Verteidigung der Geisteshaltung, mit der du dich identifizierst, ist mit dieser Angst vor dem Tod begründet. Denn das Selbstwertgefühl erleidet einen vernichtenden Schlag, wenn du feststellst, dass du im Unrecht bist.

In diesem Fall jedoch kannst du deutlich und klar sagen, was in dir vorgeht. Ohne dabei aggressiv zu werden oder eine Abwehrhaltung einzunehmen. Denn dein Selbstwertgefühl entspringt nun einer tieferen Wahrheit in deinem Inneren. Achte also auf jede Form von Abwehrhaltung. Frage dich: Was verteidige ich eigentlich? Je mehr du dich mit deinem Denken identifizierst, desto mehr leidest du. Je besser es dir gelingt das JETZT anzunehmen und es zu würdigen, umso weniger wirst du Schmerz und Leid erfahren. Um so freier bist du von deinem Ego-Denken.

Tag 5 – Die Illusion von Zeit

Der Verstand wird durch deine Identifikation mit ihm gestärkt, wenn du ihn beobachtest, wird er geschwächt. Diese Identifikation macht mehr aus dem Begriff der „Zeit“, während ein Beobachten die Dimensionen der Zeitlosigkeit eröffnet. So wird die Energie, die durch das Beobachten dem Verstand entzogen wird, in Präsenz verwandelt. Das ermöglicht dir zu fühlen, was es bedeutet ‚präsent‘ zu sein. Hier fällt es dir dann viel leichter aus der Zeitdimension auszusteigen. Und du kannst die Fähigkeit Zeit – Vergangenheit und Zukunft – bei Bedarf für praktische Zwecke nutzen. Sie sind deine Instrumente. Ebenso deine Fähigkeit von deinem Verstand Gebrauch zu machen, wird dadurch nicht beeinträchtigt. Sogar ganz im Gegenteil, dadurch verbessert sie sich noch, da sie nun viel fokussierter von dir angewendet wird. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit eines Menschen, der seine Fähigkeiten so gebraucht ist immer auch das JETZT!

Weiterhin wird er sich an Absprachen der Uhrzeit halten, ist jedoch frei von physischer Zeit. Lerne somit, Zeit für praktische Aufgaben zu verwenden, und kehre, wenn du sie erfüllt hast, augenblicklich zur Präsenz in der Gegenwart zurück. So kann sich keine physische Zeit ansammeln; also keine Identifikation mit der Vergangenheit und auch kein zwanghaftes Projizieren in die Zukunft.

Tag 6 – Schenke deinem Leben Aufmerksamkeit

Gegenwärtigkeit – im JETZT sein – ist der Schlüssel zur Freiheit, du kannst demnach nur JETZT frei sein. Auch wenn sich deine Lebensumstände sehr problematisch für dich anfühlen – finde heraus, ob du im JETZIGEN Augenblick ein Problem hast. Nicht in 1o Minuten oder morgen...

Wenn du vollgefüllt mit Problemen bist, gibt es keinen Raum mehr für Lösung. Schaffe dir also, wann immer es für dich möglich ist, Raum…Luft…damit du überhaupt das Leben unter der Oberfläche deiner Lebensumstände findest. Nutze dabei all deine Sinne...

1. Sei, wo du bist. Schau dich um, ohne zu interpretieren:

Sieh das Licht, die Formen, die Farben, die Strukturen.
Werde der stillen Gegenwart aller Dinge gewahr.
Werde des Raumes gewahr, der allem ermöglicht zu sein.
Lausche auf die Geräusche, ohne sie zu beurteilen.
Lausche auf die Stille hinter und zwischen den Geräuschen.
Berühre etwas – irgendetwas – fühle sein Dasein und nimm es zur Kenntnis.

2. Achte auf den Rhythmus deines Atems:

Fühle wie die Luft ein- und ausströmt.
Fühle die Lebensenergie in deinem Körper.
Lass alles so sein, innen und außen.
Lass das ‚Sosein‘ aller Dinge zu.

3. Tauche tief in das JETZT ein

So lässt du die Welt der mentalen Abstraktion, die Welt der Zeit, die dich abstumpft, hinter dir. Du kannst dich damit von dem kranken Denken lösen, das dich deiner Lebenskraft beraubt. Du erwachst aus dem Traum der Zeit zur Gegenwart.

Tag 7 – Die Freude des Seins

Ein einfaches Erkennungszeichen, um dir bewusst zu machen, dass du dich von der physischen Zeit hast vereinnahmen lassen, gibt dir folgende Frage, die du dir selbst stellen kannst:

Tue ich das, was ich gerade tue, leicht, unbeschwert und voller Freude?

Wenn dem nicht so ist, bedeutet das nicht unbedingt, dass du besser etwas anderes tun solltest. Denn manchmal ist es ausreichend, das ‚WIE‘ zu ändern. Das ‚WIE‘ ist immer wichtiger als das ‚WAS‘. Schaue, ob du dich achtsamer auf dein Tun konzentrieren kannst. Anstatt dauernd an das Ergebnis zu denken, dass du damit erzielen möchtest, sei mit gesammelter Aufmerksamkeit bei dem, was dir der Augenblick gerade bietet. Dazu gehört auch, dass du voll und ganz akzeptierst, was gerade IST.

Sobald du den gegenwärtigen Augenblick zu würdigen weißt, bleibt nichts mehr von Unglück und Kampf übrig – und da beginnt das Leben leicht und freudig zu werden. All dein Tun wird von Bedeutung, Sorgfalt und Liebe durchzogen, auch jede einfache Handlung. Kümmere dich nicht um die Früchte deiner Ernte, sei einfach mit voller Hingabe und Aufmerksamkeit bei dem, was du gerade tust. Frucht trägt es ganz von selbst. Dies ist eine sehr wirkungsvolle, spirituelle Übung.

Vom zwanghaften Verlangen vom JETZT wegzustreben, fließt nun die Freude des Seins in all deinen Handlungen. Du spürst Präsenz, Stille und Frieden. Dein Blick wird nicht länger in die Zukunft gerichtet sein, um dort deine Erfüllung und Befriedigung zu finden – und suchst nicht weiter nach Erlösung. So bist du auch nicht mehr auf Ergebnisse fixiert. Dadurch haben weder Erfolg noch Misserfolg die Macht, deinen inneren Seinszustand zu erschüttern. Denn du hast das Leben hinter den ganzen Lebensumständen gefunden. Du hast auch nicht mehr das Bedürfnis, jemand anderer zu sein, als du bereits bist. In der Welt deiner Lebensumstände magst du vielleicht reich werden Erfolg haben, Kenntnisse erwerben und frei sein von allem Möglichen, aber in der anderen Ebene – der tieferen Dimension des Seins – fehlt es dir schon jetzt an nichts, bist heil und kannst jeden Augenblick als Daseinsfreude empfinden. Du bist im JETZT. Du bist Freude.


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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 27.08.2015 00:12 | nach oben springen
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