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- Auszüge:
15:
Persönliches Erleben verwickelte Johanna Wagner in das, was man
umgangssprachlich "afrikanische Magie" nennt. -
Hauptsächlich handelt es sich um Erlebnisqualitäten, die man
im geistigen Umkreis des Totemismus findet. -
Im Totemismus wirkt die lebensbereichernde Identifikation
mit aussermenschlichen Lebens- und Energieformen. -
Daher schliesst sich der an starke Lebensströme an,
der von diesem Entwurf erfasst wird. -
In Gewissem Sinne handelt es sich um die Gewinnung
einer Unio Mystica im aussereuropäischen Gewand. -
Der Weg des Totemismus gewährt aber nicht nur eine
allgemeine Revitalisierung. -
Er gewährt auch selbsterlebte Einsicht in die
wirkenden kosmischen Energieströme. -
Denn diese wurden vom Totemismus intuitiv
als Manifestation in fremde Lebensformen erfasst. -
Er bedeutet also eine seelische Bereicherung. -
20:
Ein weisses Blatt mit einem Griffel zu beschreiben
gibt Euch Sicherheit, scheint´s. -
Eine Art Nachschöpfung ?
Nachschöpfung des Seienden ?
Wäre Ich Psychoanalytiker, würde Ich das
sehr wörtlich nehmen. -
21:
Jede Religion hat Dinge, die heilig und verehrungswürdig sind. -
Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen und Anhänger
verschiedener christlicher Religionsgruppen besitzen z.B. Figuren,
die sie verehren. -
Muslime und Anhänger anderer christlicher Gruppen kennen keine
Ihnen verehrungswürdige Figuren. -
Juden haben keine Figuren, wohl aber Gegenstände. -
Das ist sehr verschieden. -
Daher sind auch die Namen für die verehrungswürdigen
Gegenstände verschieden. -
Wenn Ich von solchem spreche, nenne Ich es einfach
"das Verehrungswürdige", - dann ist keiner gekränkt,
dass Ich nicht seinen Ausdruck gebrauche. -
23:
Für Johanna Wagners Gefühl bedeutet wirkliche Emanzipation
der Frau nicht, dass sie sich bemüht "wie ein Mann zu sein",
sondern dass sie sich ihres Wertes als Frau, als "das ganz andere"
bewusst ist. -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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61:
Ich liebe den Gebrauch der Bezeichnung "Witch-Doctor", "Hexendoktor" usw.
nicht sehr. -
Diese Bezeichnungen verwischen die Grenzen zwischen dem sozial
nützlichen "Mganga" und dem Schwarzmagier. -
Es herrscht viel Verwirrung auf diesem Gebiet unter den
Landfremden in Afrika - oder unter denen, die sich
den Traditionen des Landes entfremded haben. -
Der Witch-Doktor heilt und behandelt die Opfer
der Schwarzmagier und Hexen. -
Er ist eine geehrte Person, der Hexendoktor ist nicht mehr eine Hexe,
als ein Kriminalinspektor ein Krimineller ist. -
Unglücklicherweise wurden vom Gesetzgeber die Begriffe des
schwarzen Magiers und des Hexendoktors nicht auseinandergehalten. -
Daher drohten in Uganda jedem Hexendoktor, also Mganga,
fünf Jahre Gefängnis. -
In Tanganjika betrug die Strafe ein Jahr Gefängnis
oder 50 englische Pfund für den, der über okkulte
Mächte oder solches Wissen verfügte, und in Kenia
wurde jede Person bestraft, die über übernatürliche
Kräfte verfügte. -
Ich meide die Ausdrücke "Hexendoktor" oder "Hexe" wie die Pest. -
Denn sie sind so gefährlich wie die Pest. -
Im frühen europäischen Mittelalter entstand eine Art
Konkurrenz zwischen der neuen Religion, dem Christentum,
und den alten, traditionellen Religionen. -
Die Anhänger der letzteren erschienen den Missionierenden
suspekt, sie glaubten irrtümlich, dass Dämonen und
teuflische Wesen angebetet würden. -
Damit begann damals die gleiche unheilvolle
Begriffsverwirrung, die für afrikanische Verhältnisse eine ähnlich
katastrophale Entwicklung hervorrufen könnte. -
Wie lange noch wird Afrika in der glücklichen Lage sein, dass
kein Mensch klaren Sinnes behauptet, die afrikanischen
Anhänger nichtchristlicher Religionen wären Teufelsdiener,
Hexen oder Hexer ?
62:
Natürlich gibt es auch unter den sog. Heiden Kriminelle,
wie in allen Gruppen, gleichgültig welcher Hautfarbe,
Nation oder Religion sie angehören. -
Ein Beispiel:
Mr. W. ist im Mombasa-Stadtmagistrat Richter für Verkehrsdelikte
und kleinere Bagatellfälle von Nötigung usw. -
Er lädt einen Mann vor, von dem sein Nachbar behauptet,
er habe Ihm Schaden gestiftet. -
Bei der Personalaufnahme fragt Mr. W. auch nach der
Religionszugehörigkeit. -
Den Ausdruck "Religionszugehörigkeit" versteht der Angeklagte nicht. -
Mr. W. fragt: "Zu wem betest Du ? Wem opferst Du ?
Der angebliche Übeltäter, ein verschüchteter, einfacher Mensch,
antwortet schlicht und harmlos: "Ich opfere dem Teufel". -
Unentwegt beharrt der Vorgeladene darauf, ja, Er verehre den Teufel. -
Schliesslich versucht Mr. W. auf einem anderen Weg,
den Tatsachen auf den Grund zu kommen. -
"Wie nennst Du denn den Teufel, zu dem Du betest
und dem Du Hühner opferst ?"
Der Mann nennt den Namen einer wohlwollenden Stammesgottheit,
die weit davon entfernt ist, Böses anzurichten. -
Der harmlose Mann erklärt: "Aber mein Nachbar sagt,
in der Kirche nennen sie Ihn Devil, Teufel. -
Das ist das Wort der Weissen für Ihn. -
Daher habe auch Ich so gesagt". -
Einfach, um sich verständlich zu machen, gebrauchte der
Vorgeladene das Wort "Teufel" für seinen Stammesgott. -
63:
Da hätten sie ein Beispiel für ein freiwilliges, ungezwungenes
Geständnis während der Massenverbrennungen der sog.
"Hexen" und "Hexer" des europäischen Mittelalters. -
Unsere tragische Schuld ist, dass Wir die Erfahrungen,
die Wir in dieser unheilvollen Periode unserer Geschichte
gemacht haben, nicht ehrlich weitergeben, dass Wir sie
vor Uns selbst verleugnen, aus verständlicher Scham verdrängen. -
Eine psychische Entwicklungshilfe hingegen wäre das freimütige
Einbekenntnis mit der Bitte, aus unseren Fehlern zu lernen. -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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Die "Rufe Es - Methode":
68:
Wenn das Ding oder das Wesen oder wie immer
Sie es nennen wollen, wiederkommt, sprechen Sie
es höflich, aber bestimmt an. -
Haben Sie keine Angst, geraten Sie nicht in Panik
und verlieren Sie nicht den Kopf vor lauter Jähzorn. -
Sprechen Sie so zu Ihm: "Ich sehe Dich, Ich fühle Dich. -
Sag mir jetzt mit klaren Worten, was Du von mir willst. -
Sage es in so klaren Worten, dass Ich es verstehen kann". -
Wenn Sie so sprechen, müssen Sie ganz bereit sein,
mit Ihm in Kontakt zu treten. -
Sie sollen mit Ihrer ganzen Intelligenz und Stärke
Ihres Gefühls verlangen - nicht erbitten, wohlgemerkt!
-, sondern strikt verlangen, dass Es näher kommt
und sich Ihnen erklärt. -
Sie werden dann erleben, dass alles gut wird. -
Ich sage Ihnen nicht, was geschehen wird,
nachdem Sie es gerufen haben. -
Ich gebe Ihnen keine anderen Anweisungen. -
Ich tue das deshalb nicht, weil Sie ganz auf sich allein
gestellt handeln müssen. -
Alles andere wäre Suggestion, Beeinflussung. -
Wenn Sie mir vertrauen, folgen Sie meinem Rat. -
69:
- "Es" kam nie wieder. -
Die Imaginationen verfolgten mich nicht mehr. -
Die Rufe-Es-Methode hatte sich als wirksam erwiesen. -
Später versuchten hin und wieder andere, ähnliche Phänomene
bei mir hervorzurufen. -
Es genügte stets, die Rufe-Es-Methode anzuwenden, um eine
negative Beeinflussung unwirksam zu machen. -
Der Ablauf war dann durchaus undramatisch, ähnlich der Ausschaltung
einer unliebsamen Störung bei einer Arbeit:
Man stellt die schrillende Telefonklingel ab und wendet sich
Wichtigerem zu. -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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72:
Anm. d. Verfassers:
1.
Im Gegensatz zu der von meinem väterlichen Freund vertretenen
Ansicht, dass die Rufe-Es-Methode nur manchen dafür Dispionierten
Erfolg verspricht, bin Ich der Ansicht, dass sie von jedem einigermassen
Robusten, Klardenkenden und Widerstandsfähigen erfolgreich
angewandt werden kann. -
Die Schädigung durch negative Einflüsse sollte aber nicht so weit
fortgeschritten sein, dass der seelische Kern des Betroffenen
bereits angegriffen ist. -
Die seelische Einstellung bei Anwendung der Rufe-Es-Methode
sollte sein:
Beobachtung (bei Anspannung aller Sinnesorgane) der Umwelt,
jedoch gleichzeitig: absolute Abwesenheit jeglichen Gefühles
(also gefühlsleerer, gefühlsentleerter Zustand. -
D.h., man darf keine Angst, keine Erwartung, keine Unsicherheit
oder sonst irgendein Gefühl haben); ausserdem sollte man
abwägendes, interpretierendes Denken unterlassen. -
Richtig wäre: Man hört das Geräusch und wartet, ob man noch
etwas anderes hören, sehen oder sonstwie wahrnehmen wird. -
Man wartet. - Nicht: man erwartet !
Man muss also so konzentriert beobachten, wie etwa ein
traditioneller alter Jäger oder ein Nomade. -
2.
Das "Es" wurde von mir nicht visuell wahrgenommen, etwa in Gestalt
eines Wesens oder Dinges. -
Am ehesten liesse sich die Wahrnehmung seiner Existenz
so beschreiben:
Mitunter hat man das untrügliche und gleichzeitig sehr unangenehme
Gefühl, dass man von jemanden angestarrt wird, der hinter
einem geht. -
Dreht man sich unvermutet um, bestätigt sich die Richtigkeit
dieses Eindrucks. -
73:
Viele werden auch schon erlebt haben, dass sie sich gedrängt fühlen,
jemanden anzurufen. - Die Telefonnummer war besetzt. -
Man legte den Hörer suf. -
Der Betreffende ruft einen nun selbst an. -
Es stellt sich im Gespräch heraus, dass er selbst einen gerade
anrufen wollte, und daher sein Anschluss besetzt war. -
Das sind Alltagserlebnisse, die wohl jedem geläufig sein dürften. -
Dramatischer und seltener ist das untrügliche Gefühl,
jemand sei im Zimmer, und es stellt sich heraus, dass sich
wirklich ein Einbrecher in ihm befindet. -
Dies liesse sich noch mit instinktiven, nicht bewusst
wahrgenommenen Sinneseindrücken erklären. -
Jeder Tropengewohnte wird aber schon erlebt haben,
dass er nachts die Anwesenheit einer Gefahr fühlt,
vorsichtig das Moskitonetz zurückschlägt, Licht
macht und über sich eine Spinne oder ein anderes Tier sieht. -
Kombiniert man das Gefühl des Sich-zu-etwas-gedrängt-Fühlens
(Telefonbeispiel) mit dem des Bedrohtseins durch etwas
visuell nicht Wahrnehmbares (Einbrecher, Spinne) mit der
szenisch ablaufenden Bildwahrnehmung, so ergibt sich eine
annähernde Beschreibung der Vorgänge in sachlicher
Formulierung. -
3.
Zu der theoretischen Frage, "was das Es nun wirklich war":
Ich habe die Erscheinung und die Wirkung beschrieben. -
Die Frage nach der Ursache kann Ich ehrlicherweise
nicht beantworten. -
Die Spiritisten unter den Psychologen werden Geister vermuten,
gläubige Anhänger des Islam Djinadi, Tiefenpsychologen
westlicher Provenienz mögen andere Deutungen bevorzugen. -
Prof. K. Lorenz beschrieb ein ähnliches Erlebnis und spricht von
"Geistereffekt der eingeschliffenen Assoziationsbahnen". -
Lama Kazi Dawa-Samdup würde sagen:
"Es genügt vollkommen, dass Du weisst, dass diese Schemen
Deine eigenen Gedankenformen sind". -
Lama Govinda zitiert in ähnlichem Zusammenhang
die Lankavatara Sutra:
"Durch die Tätigkeit des unterscheidenden Bewusstseins
entsteht Irrtum und eine objektive Welt und mit Ihr
die Vorstellung eines Ich". -
Die Animisten unter den Parapsychologen hingegen
hielten für evident, dass es sich um eine negative Stimmungs-
und Bildübertragung auf dem Wege der Telepathie handelt. -
Ich masse mir nicht an, über ihre Wahrscheinlichkeit zu urteilen. -
Mein Beitrag zu dem Problemkreis beschränkt sich auf die
Beschreibung der Phänomene, soweit sich nonverbale Erlebnisse
überhaupt formulieren lassen, (74) - und auf die Beschreibung
der mir bekannt gewordenen Gegenmassnahmen deren subjektive
Wirksamkeit - und damit deren sozialen Nutzen - Ich erprobte,
ohne mich der einen oder anderen hypothetischen Interpretation
anzuschliessen. -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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75:
Zunächst einmal sollte man mit Ausdrücken
wie "Totem" vorsichtig sein. -
- Das ist wissenschaftliches Glatteis. -
Der Begriff des "Totemismus" wurde, - nach dem Wissen
Johanna Wagners, - von Ethnologen eingeführt,
die in Afrika eine Ähnlichkeit mit dem Totem-Begriff
der Indianer gefunden zu haben glaubten. -
Der Einfachheit halber wird das Wort "Totem"
nun weiter verwendet. -
Man muss sich aber immer darüber im Klaren sein,
dass es in Afrika eigentlich nicht ganz den
Kern der Sache trifft. -
Nun zu ihrem Einwand, "dass ein Tier keine Seele habe". -
76:
Sind Geistes- und Gemütskrankheiten Erkrankungen
des Geistes und der Seele ?
Ja. -
Also muss, wer an einer Geistes- oder Gemütskrankheit
leidet, notwendigerweise das besitzen, was Sie Seele nennen ?
Selbstverständlich. -
Wenn es nun Medikamente gibt, die diese Krankheiten heilen,
so heilen diese die Seele ?
Natürlich. -
Wenn nun die Wirkung dieser Medikamente an Tieren
ausprobiert würde, da Tiere auf sie ähnlich reagieren
wie Menschen, müsste man dann nicht sagen,
dass auch Tiere eine Seele haben ?
Das chemische Psychopharmakon wirkt auf die Psyche
durch seine Chemie. -
Aber schon vor Jahrhunderten erkannte ein grosser Mann,
Reinhardus Lorichius aus Hadamar, "dass Psyche und
Seele das gleiche ist". -
Sie kann nicht nur durch chemische Substanzen
geheilt werden, sondern auch durch Unmaterielles. -
Er schrieb ein Buch, "Psychopharmakon hoc est:
medizina animae". -
Das bedeutet: "Psychopharmaka sind Medizinen der Seele",
und es war eine Sammlung von Trost- und Sterbegebeten. -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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77:
"Das wunderbare Wildbeest":
Wir sehen ein weissbätiges Gnu. -
Wildebeest nennen Wir unter Uns solche Tiere. -
Es ist ein männliches Wildebeest. -
Vor Ihm steht geduckt eine Löwin, nur etwa
vier Meter von seinem Kopf entfernt. -
Neben dem Wildebeest befindet sich eine zweite Löwin. -
Sie berührt das Wildebeest mit der Schnauze dort,
wo die Rippen aufhören und die Gedärme
nur durch Haut uns Muskaln geschützt sind. -
Das Wildebeest aber nimmt keinerlei Notiz von der Löwin,
die schon die Schnauze an seiner Flanke hat. -
Selbst seine Haut zuckt nicht bei der Berührung. -
Es ist ganz auf die in einiger Entfernung sprungbereite
lauernde Löwin konzentriert. -
Seine Hörner hat es gesenkt. -
Aber die Vorderfüsse sind nicht gebeugt, wie man es
in einer solchen Situation von einem Wildebeest
erwarten sollte. -
Plötzlich macht es scheinbar einen Schritt zur lauernden
Löwin hin. -
Dabei entfernt es sich aber von der nahen Löwin
nicht so weit, dass diese - Löwen töten ja im Springen
- zuspringen kann. -
Dann dreht sich das Wildebeest um, macht ein paar Sätze
in entgegengesetzter Richtung und richtet wieder den Kopf
auf beide nunmehr entfernt lauernden Löwinnen. -
Setzt eine von denen zum Sprung an, prellt das Wildebeest
scheinbar zum Angriff vor, dreht sich unvermutet um, gewinnt
wieder etwas Distanz. -
Dann stehen die drei Tiere wieder regungslos. -
So geht es lange Zeit. -
Ein neuer Scheinangriff auf die Löwinnen - dann dreht es
endgültig ab, .
- Es flüchtet. -
- Keine der Löwinnen folgt ihm. -
78:
Niemand von Uns hat das Wildebeest je vergessen...
Wir nennen es "das wunderbare Wildbeest", und sind davon überzeugt,
dass Wir ein Beispiel bekommen haben. -
Ein Beispiel dafür, wie man in gefährlichen Situationen
reagieren soll. -
Stets wenn einer von Uns in einer schwierigen Lage
nervös, unsicher und planlos zu werden droht, sagten Wir:
"Erinnere Dich an das wunderbare Wildbeest". -
79:
Nein, Ich habe keine Maske von Ihm. -
Aber Ich könnte mir vorstellen, wie es weitergegangen wäre,
wenn das Wildebeest nicht Uns, sondern jemanden in alten
Zeiten erschienen wäre. -
Nehmen Wir an, in diesen alten Zeiten sah jemand, wie sich
dfas wunderbare Wildebeest durch seine Kaltblütigkeit
und Überlegenheit vor den beiden Löwinnen rettete. -
Natürlich erzählte Er das Erlebnis seiner Familie. -
Wenn sich die Kinder vor etwas fürchteten und kopflos
davonliefen, sagte Er Ihnen, dass man seinen Gegner ganz
kühl beobachten muss und keine Angst haben darf. -
Auch jemand, der etwas ganz Gewöhnliches sei,
so wie das Wildebeest, könne mit einem Starken,
Mächtigen fertig werden, könne Ihm überlegen sein. -
Damals gab es keine Fotoapparate. -
Der Vater aber will den Kindern das Erlebnis recht deutlich machen. -
was tut Er ?
Er formt ein Abbild von dem Wildebeest. -
So lernen die Kinder vom Vater und werden Männer. -
Als Männer zeugen sie Söhne, denen sie das vom Vater
Gelehrte lehren. -
Auch diese Kinder bemühen sich, so zu werden,
wie damals das wunderbare Wildebeest. -
Da sie sich ernsthaft bemühen, überstehen sie manche Gefahr. -
Die "Wildebeest-Tradition" bewährt sich. -
Andere, die nichts von dem wunderbaren Wildebeest
wissen,
bestehen die Gefahren nicht so gut. -
Die Wildebeestgruppe wird daher immer grösser,
stärker und mächtiger. -
Das erste Abbild ist schon lange zerfallen. -
Doch bevor es zerfiel, hat ein ältester Sohn
ein neues geschnitzt. -
Ein Vater will nun die Erzählung recht deutlich machen,
- er will zeigen, wie das Wildebeest sich bewegte,
wie es angriff und auswich. -
80:
Er nimmt das geschnitze Gebilde auf den Kopf
und macht alles vor. -
Das hat eine grosse Wirkung auf die Kinder. -
So beginnt es: Sie tanzen damit den Maskentanz. -
Man will so sehr dem wunderbaren Wildebeest ähneln. -
- In Gefahr ruft man es. -
- Es ist der helfer in der Not, der Spender der Sicherheit. -
- Solange man Ihm vertraut, kann einem nicht viel geschehen. -
Nun sind schon viele Jahrhunderte vergangen. -
Jeder Sohn und jeder Enkel hat die Tat des Wildebeest
noch schöner erzählt. -
Unmerklich ändert sich die Einstellung. -
Man denkt nicht mehr: Ich muss kaltblütig sein
wie das wunderbare Wildebeest, man denkt vielleicht:
"Wildebeest, wunderbares Wildebeest, hilf mir in der Not". -
Man nimmt die Maske nicht mehr ursprünglich als Abbild,
- eher verschmelzen Wildebeest und Urahne zu einem,
- eben zu der verehrten Maske. -
Man hat beim Maskentanz nicht nur das Gefühl,
dass man Urahn und Wildebeest wird, - man wird
es wirklich und tatsächlich. -
Weisse nennen es "Identifikation". -
Aber das ist nur ein Wort, - ein Wort ist kein Erlebnis. -
Man "wird Eins mit dem Bewunderten, Geliebten, Verehrten". -
Nur wenige sind damit begnadet, es zu erleben. -
Sind es Christen, nennt man sie Mystiker,
Sufi, Derwisch oder Fakir im Islam,
bei den Juden sind es die Chassidim;
- bei Begnadeten traditioneller, alter Religionen
sind es die Maskentänzer, die ihre Tänze wirklich erfühlen. -
Allen ist gemeinsam, "dass sie mit dem Höheren eins werden,
- verschmelzen". -
81:
Ein kleiner Unterschied mag darin liegen,
dass der Maskentänzer nicht mit dem höchsten Wesen eins wird,
sondern mit dessen Abgesandten. -
Wir gehen nicht zum Ministerpräsidenten, - wir wenden Uns an
den Distriktsprecher, den Abgeordneten. -
- Der Ministerpräsident ist für Uns zu weit weg. -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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106:
Wir plauderten ein bisschen über das Problem
der "Tiere, die keine Tiere sind". -
Ein Thaita habe mir einen Platz gezeigt, der nahe der
Weggabelung liegt, auf der man die Strasse
nach Mombasa verlässt. -
Dort ungefähr sei der Platz gewesen, auf dem man
einander traf, um "sich in Löwen zu verwandeln". -
In die Löwen, die den Bau der Eisenbahn verhindern wollten,
weil es Ihr Gebiet war. -
Viele Arbeiter waren damals getötet worden, aber man
hätte die Löwen nicht schiessen köännen. -
Denn wenn der menschentötende Löwe gejagt wurde,
ging plötzlich statt seiner ein harmloser Afrikaner
entlang. -
- Den durfte man nicht schiessen. -
Und die Sache mit dem Hyänenmann...
Einer meiner Thaiti-Freunde, ein Askari, hatte mir von Ihm
erzählt, und als er mein übergrosses Interesse bemerkte,
aufgezeichnet, wo Ich Ihn finden könnte, - damit auch ich
mich in eine Hyäne zu verwandelt lerne, um dann ein Buch über
Hyänen zu schreiben, wie es noch keiner geschrieben habe. -
Ich gehe der Sache nach. -
Heimlich beobachte Ich den Mann. -
Er ist alleine in seiner Hütte und verbrennt einige Kräuter. -
- Es riecht betäubend. -
Dann murmelt Er unverständliche Worte,
die Er mit Gesten begleitet. -
Schliesslich holt Er - nun ganz verändert -
aus einer Ecke ein Hyänenfell und bindet etwas
an seine Füsse. -
Den Zweck von alledem habe Ich dann begriffen,
als Er eine Ziege fortschleppte. -
"Ich weiss bis heute nicht, war das nur ein Trick,
um die Dorfbewohner zu erschrecken, oder
war es etwas anderes. -
Ich glaube, die Wahrheit liegt in der Mitte. -
Der Mann wird wohl so lange an die Hyäne denken,
bis Er etwas von Ihr angenommen hat. -
Wiederholt Er das häufig, wird Ihm auf Dauer
etwas davon anhaften. -
Vielleicht mag Er nur noch rohes Fleisch essen, Knochen knacken,
nachts herumlaufen und was immer Hyänen tun. -
Es kommt wohl auf den Einzelnen an, wieviel Er von der
Hyänenart angenommen hat. -
Der jedenfalls tat es, um Ziegen zu stehlen". -
107:
"Und trotzdem", meint der Mganga, "soll man solche Sachen
nicht leicht nehmen". -
"Vielleicht ist es bei 99% aller Fälle so, wie Du es beschrieben hast. -
- Aber das restliche Prozent ?
Es gibt merkwürdige Dinge. -
Besonders im Busch und in den Wäldern. -
Es kann gefährlich werden, wenn man sich täuscht. -
Wenn Du in einer solchen Gegend gross geworden bist
und als erfahrener Jäger die Geschöpfe kennst, dann weisst Du,
wen Du schiessen darfst und wem Du besser ausweichst". -
108:
"Eine handelte richtig, sonst wäre es schlimmer geworden". -
Er bringt das grosse Versöhnungsopfer und gibt Uns den dringenden Rat,
"dort Tiere in Ruhe zu lassen, wo Wir nicht zwischn wirklichen Tieren
und solchen, die nur wie Tiere aussehen, unterscheiden können". -
109:
Ich ahnte schon damals, "dass nicht alles, was wie ein Tier aussieht,
auch notwendigerweise ein Tier sein muss". -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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110:
Ich probierte, ob Ich es nicht auch geplant tun könnte. -
So setzte Ich mich dann oft allein am Abend vor das Haus. -
- Ganz still. -
Natürlich kamen Ratten und Spitzmäuse. -
Wollte Ich nun, dass die Tiere in die Nähe kamen,
dann ging es nicht. -
Sie kamen nur, wenn Ich mir vorstellte,
jetzt bewegen sie sich zu mir her. -
Sie kamen nicht mit hundertprozentiger Sicherheit,
- aber sie kamen häufig. -
Viele Abende war das mein Abendtraining. -
Mit zunehmender Übung gelang das Rufen der Tiere immer besser. -
Ich glaube, es geht um die Einstellung. -
Man darf nicht denken: "Du sollst, Du musst". -
Man muss denken: "Es geschieht". -
111:
Ich pflege übrigens Essig mit einem Konzentrat von
Baldrianabsud (valeriana officinalis) gemischt früh und abends
um mein Zelt oder vor Tür- und Fensteröffnungen zu giessen. -
Das ist ein so altes Hausmittel unserer Familie, dass sich
keiner erinnern kann, ob man damit in südlichen Gegenden
magische oder normale Schlangen oder beides vertreiben kann. -
121:
Sind "Verwandlung" und "Identifikation" nicht nur zwei Worte
für den gleichen Vorgang ?
Ich habe das Gefühl, das Wort "Identifikation" ist dem
modernen Interpreten dieser Vorgänge sympathischer, während die,
die den Vorgang selbst erlebten, eher geneigt sind, von "Verwandlungen"
zu sprechen. -
Jedenfalls hat sich in Afrika damit eine Tradition erhalten,
die früher weltweit verbreitet war. -
Und das nicht nur bei den sog. "Primitiven". -
Bedenken sie doch die diesbezüglichen Auseinandersetzungen
auf den verschiedenen Konzilen:
Nicäa im Jahre 325: Streit der Arianer - sie meinen, Gott und sein
Sohn Jesus seien nicht ein Wesen, sonst wäre Gott selbst am Kreuz gestorben
- mit den Athanasianern, die überzeugt sind, "Gott und Jesus sind
ein Wesen comsubstantialis". -
169:
K. Lorenz über "die soziale Konstruktion des für wirklich Gehaltenen":
"Dem Menschen wird von der Tradition seiner Kultur
vorgeschrieben, was er lernt, vor allem aber werden ihm scharfe
Grenzen dessen gezogen, was er nicht lernen darf... die gewaltige
Menge von Informationen, die im kulturbedingten
Weltbildapparat eines... Menschen steckt, ist... nur zum Teil
bewusst... sie ist ihm zur "zweiten Natur" geworden, und er
hält sie mit... Naivität für wirklich und richtig. -
Wenige sind sich klar darüber, bis zu welchem hohen Grade
soziale und kulturelle Faktoren...mitbestimmen, was wir
für wahr, richtig, gesichert und wirklich halten...
Dennoch obliegt es uns, dies zu tun". -
173:
Wir alle sind letztlich Produkte unseres kulturellen Überbaus
und glauben nur naiverweise, "dass unser Rechtsempfinden,
unser Gut und Böse, für alle Menschen der Welt gelten müsste". -
178:
"... Wie die reife Frucht als tot vom Baume abfällt oder geschnitten wird,
wie sie von der Erde - nicht anders als vom Menschen - verschlungen wird,
damit sie wiederstehe und sich mehre, so muss der Mensch Anteil
gewinnen an diesem Kreislauf, indem Er den Tod auf sich nimmt
um des Lebens willen. -
Wir treffen damit auf "den letzten bisher noch nicht berührten
Anlass zur Menschenfresserei und zugleich auf ein wichtiges
Grunderlebnis der Kannibalenvölker":
Ihre Beziehung zur Pflanze. -
Es gehört zu den merkwürdigsten Einsichten, die Uns der Stoff
selbst aufnötigt, dass der Vergleich des Menschen mit der Pflanzenfrucht,
deren Fortdauer und Vermehrung von ihrem Sterben und
Verschlungenwerden abhängt, nicht eine von aussen herangetragene
Metapher ist, sondern auf eine - 179 - echte Identifikation hinweist,
die ursprünglich und wesenhaft die Einstellung der Kannibalenvölker
kennzeichnet. -
Trotz Leopardenbünden, trotz Haifisch, Krokodil und Hyäne
hat nicht das Tier und seine Identifikation mit ihm, so wenig
wie kriegerische Wildheit zum Kannibalismus, zur Kopfjagd
und zu den geschilderten Riten des Tötens und Sterbens geführt,
sondern eine tiefe Verbundenheit dieser Menschen mit
der Pflanze und dem Rhytmus des Wachsens". -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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184:
"Trance" ist laut Definition von A. Eysenck und R. Meili
"ein psychischer Ausnahmezustand, der durch Aufgabe
der Realitätsprüfung, eingeengtes Bewusstsein und vielfach
nachfolgender Amnesie gekennzeichnet ist". -
Experimentell entsteht Trance durch Konzentration auf einen
Ausschnitt des Erlebens, wobei monoton-rhytmische Stimulierung,
körperliche Erschöpfung und emotionale Anspannung bzw.
Erwartungshaltung zusammenwirken können, wie es auch bei den
von M. Eliade beschriebenen "archaischen Ekstasetechniken"
(Tanz zur Trommel oder zu rhytmischem Gesang) der Fall ist. -
Die Trance hat eine enge Beziehung zur religiösen Verzückung
und zu visionären Erlebnissen. -
Sie ermöglicht es dem Betroffenen, sich von allem bisher
Gelernten zu lösen, und erlaubt ihm - seelisch wie körperlich
- Leistungen, an die er sich sonst nicht wagen würde. -
Ich möchte betonen, "dass es fliessende Übergänge zwischen
dem Bewusstseinszustand der Nicht-Trance und dem der Trance gibt". -
Diese fliessenden Übergänge des Zustandes bedingen natürlich
auch die Verschiedenheit des Zustandsempfindens. -
Das berührt die Problematik der Bewusstseinsinhalte natürlich nicht. -
185:
Letztere sind persönlichkeitsabhängig. -
Ich wage sogar zu behaupten, dass nahezu jede Stimmung,
jeder Gefühlsinhalt, selbst jedes erkennen, die sich im Zustand
der Nicht-Trance registrieren lässt, auch in der Trance
erlebt werden können. -
Nur sind sie dann wesentlich "anders gefärbt", als im Zustand
der Nicht-Trance: Eine echte wiewohl nüchterne Religiösität
wird zur Unio mystica, allgemeine Zuwendung zu Lebendigem
wird zur Entfaltung einer bisher unerlebten All-Liebe, das
Alltagsempfinden des Unkonventionellen zur Gewissheit
absoluter Freiheit, ja, selbst das Bemühen um wirklich-
keitsorientiertes Denken und Erkennen wandelt sich während
der Trance zum Zustand erhöhter Bewusstseinsklarheit. -
189:
"Hinweise zur praktischen Anwendung":
Für die, die nicht gewöhnt sind, praktische Schamanenarbeit
zu leisten, seien jedoch die untenstehenden Anleitungen gegeben. -
Es handelt sich nicht um eine punktuelle Einflussnahme zum
Zwecke der Beseitigung quälender Einzelsymptome oder Konflikte. -
Es handelt sich vielmehr um eine Erweiterung des eingeborenen
psychischen Bereiches. -
Eine solche Erweiterung korrigiert notwendigerweise eingefahrene
Masstäbe. -
Dadurch wird die Überbewertung der Konflikte abgebaut. -
Im Idealfall werden sie einfach, als nunmehr unwichtig
geworden, nicht verdrängt, sondern vergessen. -
190:
1.
Zunächst ist eine Änderung der dem Weissen gewohnten
Einstellung notwendig. -
Man darf nicht "beschliessen", "sich vornehmen"
oder "gewillt sein", diese Übungen auszuführen. -
Noch weniger sollte man beginnen, um durch sie
einen Zweck zu erreichen. -
Man sollte vielmehr warten, bis man sich "von dem Unternehmen
angezogen fühlt". -
Ludwig Klages unterschied in seinem Buch
"Der Geist als Widersacher der Seele" sehr scharfsinnig
zwischen bewusstem Wollen und naturhaft lebendigem
Von-etwas-Angezogen-Werden. -
Die Gestimmtheit zu letzterem ist Voraussetzung. -
2.
Befinden Sie sich nun in diesem Zustand "zweckfreien Gestimmtseins",
sollten Sie nunmehr Bilder von Tieren, Pflanzen, Landschaften und Masken,
auf denen kein Geschehen abgebildet ist, auf sich wirken lassen. -
Ohne Hast, Erwartung, Hoffnung oder Furcht sollten Sie
jedes Einzelne für sich auf sich wirken lassen. -
Seien Sie bitte nicht enttäuscht oder beunruhigt, wenn die Bilder
nicht zu ihnen "sprechen". -
Alle können es nicht, sollten es nicht. -
Warten Sie, bis Sie auf Eines, ein Einziges, "Ihres" treffen. -
- Das "spricht" dann mit Ihnen. -
Bemerken Sie, dass Sie nicht mehr zweckfrei und ruhig aufnehmend
betrachten können, brechen Sie bitte ab. -
Sie stehen weder unter Zeit-, noch unter Leistungsdruck. -
Daher beginnen Sie zu einer anderen Stunde, an einem anderen
Tag erst dann wieder mit der Übung, wenn Sie wieder
zweckfrei gestimmt sind. -
Sehr wahrscheinlich wird irgendeines der Bilder Sie unmittelbar
- scheinbar grundlos - anzuziehen beginnen. -
191:
Sie werden bald sicher sein, dass es Ihr Bild ist,
dass es zu Ihnen gehört. -
Sollte aber keines der Bilder zu Ihnen sprechen,
so ist das ein Zeichen dafür, dass Sie sich Ihr Objekt
selber suchen müssen. -
Vielleicht erwägen Sie den Besuch eines zoologischen Gartens ?
Es wäre ja möglich, dass eines der dort körperlich eingesperrten
armen Tiere Ihnen Ihre geistig-seelische Freiheit gewähren könnte ?
Oder treffen Sie gar eine afrikanische Maske, die nach hier verschlagen wurde ?
Natürlich werden Sie bei solchen Suchen ebenfalls auf eine zweckfreie,
aber empfangsbereite, auf eine nicht willensgespannte, aber
aufmerksame Gestimmtheit achten müssen. -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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3.
Nunmehr haben Sie Ihr Objekt - sei es ein Bild, eine Pflanze, Stein oder Tier
- gefunden. -
Fanden Sie es ausserhalb ihrer Wohnung und können Sie es nicht mitnehmen,
so sollten Sie es fotografieren (Grossformat). -
Dann warten sie, bis Sie in der Ihnen schon bekannten Gestimmtheit sind
und sich an einem Platz befinden, wo Sie von störenden Unterbrechungen
sicher sind. -
Das Bild des Objektes stellen Sie auf eine Unterlage in Augenhöhe. -
D.h., - es sollte so stehen, dass Sie
in sitzenden Position und gerader Körperhaltung das Bild
oder Objekt sehen können, wenn Sie geradeaus blicken. -
Der Abstand zwischen Ihren Augen und dem Objekt ist so zu wählen,
dass es als Ganzes in Ihrem Sehfeld erscheint, ohne dass sie die Augen
von einem Detail zum anderen wandern lassen müssen, um es
zu betrachten. -
Nun nehmen sie eine bequeme Sitzhaltung ein. -
Den meisten Europäern ist das Sitzen mit gekreuzten Beinen
auf längere Dauer unbequem, - also zwingen Sie sich nicht dazu. -
- Es würde nur den Erfolg der Übung gefährden. -
Vorzuziehen wäre ein ungepolsterter Holzstuhl mit einer
geraden Lehne, damit Sie sich anlehnen können, um ein
Vornübersinken während der Trance zu vermeiden. -
Die Füsse stehen zwanglos nebeneinander, und die Arme ruhen bequem
auf den Oberschenkeln. -
Um Verkrampfungen bei dem bewegungslosen Sitzen zu vermeiden,
sollte man darauf achten, dass man absolut entspannt sitzt. -
Das gilt besonders für den bei Entspannungstests oft übersehenen
Bereich der Halswirbel. -
Treten dort bzw. im Kopf auch nur andeutungsweise Schmerzen auf,
ist die Übung zu unterbrechen, denn dann liegt eine Verkrampfung vor. -
Oft entsteht diese durch eine willens- und erwartungsbetonte
seelische Einstellung. -
Beginnen Sie dann zu einem anderen Zeitpunkt von neuem. -
192:
4.
Nunmehr lassen Sie das Tonband mit dem Trommelrhytmus
ablaufen. -
Das dauert etwa zwanzig Minuten, so lange sollten Sie üben. -
Danach entspannen Sie sich noch für einige Zeit,
um das Erlebnis abklingen zu lassen. -
5.
Während der Trommelrhytmen sehen Sie Ihr Objekt ruhig an. -
Jedes Denken ist abgeschaltet. -
Sie erhoffen nichts, Sie befürchten nichts, - Sie sind nur Auge. -
Ihr ganzes Sein ist in dem Auge, welches das Objekt passiv
auf sich wirken lässt. -
Nach einiger Zeit werden Sie das Bedürfnis empfinden,
die Augen zu schliessen. -
Tun Sie das. -
Wenn Sie grosses Glück haben, wird Ihnen Ihr Objekt
gleich bei der ersten Übung bei geschlossenen Augen erscheinen. -
Betrachten Sie es ruhig und zwanglos. -
Stören Sie den Vorgang weder durch freudiges Erstaunen
noch durch intellektuelles Interpretieren. -
Was Ihnen widerfährt, ist etwas ganz Natürliches,
daher sollten Sie es dankbar, aber ohne Exaltation hinnehmen. -
Sie sollten etwa so empfinden:
"Hallo, freut mich, dass Du da bist. -
Lass Uns nun zusammen gehen". -
6.
Individuelle Unterschiede:
Möglicherweise verschwindet die Erscheinung nach kurzer Zeit. -
Möglicherweise bemerken Sie das sogar erst ziemlich spät, weil Sie
- ohne es selbst zu bemerken - herumgedacht haben, statt die
Erscheinung zu betrachten und sich Ihr nahe zu fühlen. -
Kein Grund zur Trauer oder zu Selbstvorwürfen !
Öffnen Sie Ihre Augen wieder, sehen Sie Ihr Objekt ruhig an,
lassen Sie es auf sich wirken und schliessen Sie dann nochmals
die Augen, wenn Sie fühlen, dass es soweit ist. -
Es kann auch vorkommen, dass Ihnen das Objekt überhaupt
nicht erscheint. -
Jedoch bemerken Sie überhaupt nicht das Verstreichen der Zeit. -
Sie sind gleichsam "ausgeschaltet" und "erwachen" erst, wenn das
Tonband aufhört zu trommeln. -
Sie sollten diesen Zustand nicht mit Eingeschlafensein verwechseln. -
Sehr wahrscheinlich fielen Sie in Trance. -
Dabei können durch unkontrollierte Muskelverspannungen
verursachte leichte Schmerzgefühle vorkommen. -
Einige Lockerungsübungen beheben diese. -
Sehr wahrscheinlich ist es jedoch, dass Sie während der ersten
Übungen überhaupt nichts erleben. -
Dann lassen Sie einfach den Rhytmus auf sich einwirken
und betrachten ihr Objekt, bis Sie fühlen, dass Sie die Augen
schliessen wollen und vice versa. -
Die Hauptsache ist, dass Sie darauf achten, nicht über dies oder jenes nachzudenken. -
Im allgemeinen benötigt man 20 bis 30 Übungen, um zum
Durchbruch zu gelangen. -
Diese Übungen sollten möglichst immer zur gleichen Zeit
und zwei- bis dreimal wöchentlich abgehalten werden. -
193:
Das dazu benötigte Gestimmtsein zu erlangen, wird Ihnen
von Mal zu Mal leichterfallen. -
7.
Nachdem Sie nun mehr oder weniger oft geübt haben,
gelingt Ihnen endlich der Durchbruch. -
Was er beinhaltet ?
Das kann Ich Ihnen nicht sagen, was er persönlich
für Sie beinhalten wird. -
Jeder erlebt das etwas anders. -
Jeder erlebt, was seiner eigenen, einmaligen
Persönlichkeit gemäss ist. -
Vielleicht ist es die Solidarität eines Stein-Lebens,
die tiefe Ruhe in sich selbst, eine Gewissheit,
welche keine Fragen mehr zu stellen braucht,
- ein unbeirrtes Da-Sein. -
Vielleicht aber auch kommt die schwerelose Freiheit
eines Vogellebens zu Ihnen, scharfäugige Kreise über
klein gewordenen Behausungen ziehend. -
Erwartet Sie die Fröhlichkeit eines Gazellenlebens
oder das stürmische Geschehen im Leben einer Grosskatze,
die gespannte Bereitschaft und Freude an gelungener Aktion ?
Oder wird es ein Eintauchen in ein bisher ungeahntes
Pflanzenleben ?
So mannigfaltig wie die Totems ist die Färbung
dieses Abschnittes Ihres Erlebens. -
Die Protokolle zeigen das. -
Es sind nur Beispiele,
- Sie werden anderes erleben. -
Das wirklich Wesentliche aber ist:
Das so andersartige und doch ganz persönlichkeitsgemässe
Erleben erweitert unmerklich den Gefühls-, Anschauungs-
und Denkkreis. -
Die Grenzen des beschränkenden Alltags-Ich werden durchbrochen. -
Damit wird der Übende Teil des Weltganzen:
Erreicht Abstand von seinen bisher so wichtig genommenen
Problemen, erhält Einblick in das Ganze. -
Er erreicht jenen Zustand, den zu beschreiben unmöglich ist,
weil unsere Sprache nicht dafür geschaffen ist. -
Er erreicht Ihn aus eigener Kraft, daher kann Er Ihn auch
nicht mehr verlieren. -
Denn was aus Eigenem wuchs, ist unzerstörbar. -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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Aus dem Nachwort von Wolfgang Bauer:
268:
Den tastenden Versuch eines Brückenschlages zwischen
westlicher Psychotherapie und Medizinmann-Methoden
erwähnt Lévi-Strauss:
"M.A. Sechehaye hat festgestellt, "dass die Unterhaltung,
so symbolisch sie auch sein mochte, gegen die Schranken
des Bewusstseins stiess und dass zu tief liegende Komplexe
nur durch Taten angegangen werden konnten". -
Tatsächlich führte der Arzt die Unterhaltung nicht mit Worten,
sondern durch konkrete Tätigkeiten, wahre Riten, die die
Bewusstseinsschwelle ohne Schwierigkeit überschreiten und
ihre Botschaft unmittelbar an das Unbewusste richten. -
Die Gesten... finden ein Echo in dem unbewussten Geist...,
269:
...wie die vom Schamanen wachgerufenen Vorstellungen
eine Veränderung der organischen Funktionen
der Gebärenden bewirken". -
Als Dr. Wagner mit ihrer Feldarbeit über - als Magisches,
"Übernatürliches" gedeutete - Bewusstseinszustände begann,
musste sie wahrscheinlich auch die Blockierung durch den
Uns allen einprogrammierten Pseudorealismus überwinden. -
Er verlangt, als "nicht existent" zu definieren, was in seinen
Ursachen nicht naturwissenschaftlich erklärbar ist. -
Diese Einstellung entsteht aus einer intellektuellen Fehlleistung,
die merkwürdigerweise auch bei sonst verstandesmässig Intakten
zu beobachten ist. -
Tatsächlich setzt sie als Axiom voraus, dass die Forschung abgeschlossen
ist, so dass man die Katalogisierung ihrer Ergebnisse als verbindlichen
Masstab für Existentes bzw. Nichtexistentes werten kann. -
Womit konsequenterweise impliziert wird, dass man nicht mehr
weiterforschen muss: Die Anhänger "der Forschung" negieren
deren Weiterführung. -
Sie hatte den Mut, ein solches in seiner Verursachung
nicht Erklärbares in seiner empirisch nachweisbaren
Wirksamkeit darzustellen, die Wirkungen schamanistischer Methoden. -
Nunmehr erklärt sich aus den Ergebnissen der Endorphinforschung
ihre neurophysiologische Dynamik. -
Eine nachträgliche Rechtfertigung, die der Autorin
wohl zu gönnen ist. -
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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272:
Trotz der Ergebnisse der Endorphinforschung bleibt ein "ungeklärter Rest":
Die Frage nach der Möglichkeit von Fernübertragungen. -
Dr. Wagner steht Ihm realistisch gegenüber:
"Zwei verschiedene Standpunkte scheinen sich als
kontradiktorisch auszuschliessen. -
- In Wahrheit jedoch ergänzen sie sich. -
Konrad Lorenz glaubt, "dass das Universum von einem einzigen Satz
von untereinander widerspruchsfreien Naturgesetzen regiert wird,
die nie durchbrochen werden", - er schliesst alle "aussernatürlichen
Geschehnisse aus" und hält demzufolge "alle von Parapsychologen
und Spiritisten beschriebenen Erklärungen für Selbsttäuschung". -
"Ich möchte", schliesst Dr. Wagner an, "betonen: Natürlich bin auch
Ich überzeugt, dass die Naturgesetze nicht durch aussernatürliche
Eingriffe unterbrochen werden können. -
Aber ich bin durchaus nicht überzeugt, dass parapsychologische
Phänomene durch übernatürliche Ereignisse verursacht werden. -
Ich schliesse mich vielmehr z.B. den Parapsychologen Bender und
Wassiliew an, die die Meinung vertreten, diese Phänomene beruhten
ebenfalls auf - bis heute allerdings nicht entdeckten - Naturgesetzen". -
273:
Warum, so muss man sich fragen, sollte es obskur sein,
die Methoden der Waganga zu benutzen, weil sie auf Vorgängen
beruhen, die gegenwärtig noch nicht in ihren neurophysiologischen
Abläufen geklärt sind ?
Tausende von Jahren bevor Albrecht Thaer die Theorien entwickelte,
auf denen die heutige Agrikultur beruht, lebten sog. "primitive,
magisch denkende" prähistorische Leute. -
Obwohl sie nichts von der modernen Vererbungslehre wussten,
gelang es ihnen anhand empirischer Beobachtungen, aus
Wildgräsern Korn zu kultivieren. -
Diesen "Primitiven" ist es zu verdanken, dass sich eine Zivilisation
entwickeln konnte, welche es A. Thaer ermöglichte, seine
Forschungen zu unternehmen. -
Forschungen, die nachträglich theoretisch erklärten, was "die Primitiven"
erfolgreich praktizierten. -
274:
Das durch die Autorin geschilderte traditionelle Weltbild
ist ein "Rückschritt" im Sinne des Rückbesinnens auf
das Ursprüngliche. -
Ein notwendiger Schritt, um durch eine Wiederbelebung
verlorengegangenen Wissens hier und heute vorwärtszukommen. -
Wolfgang Bauer
Clemens Zerling
April 1985
276:
"Die erfahrene Wirklichkeit allein ist der Prüfstein
jeder logischen Überlegung, andernfalls führt
Denken zu Verstiegenheiten". -
Dateianlage:
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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