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Der Wacholder:

in Pflanzen: 12.06.2015 00:50
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

"Der Wacholder":

Aus: http://windspiel.bravepages.com/wacholder.html

Vorsicht: Zwar ist der Wacholder nicht giftig, dennoch sollten aus ihm hergestellte Produkte,
oder seine Beeren nie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, dies könnte
z.B. Nierenschäden zur Folge haben. Des weiteren sollten Schwangere und Menschen mit
einer empfindlichen Haut auf innere und äußere Anwendungen verzichten,
da der Wacholder nervenreizend wirkt!

Sagenhaftes:

Vor dem Holunder zieh den Hut,
vor dem Wacholder geh in die Knie.

So lautet ein Satz aus dem Volkswissen, was zumindest den Frau-Holda-Baum Holunder
mit dem Wacholder schon einmal in Verbindung bringt.
Eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Holunder ist, dass er als rätselhaft, magisch
und geheimnisvoll gilt und im besonderen noch ein typischer Baum des Todes - ein Friedhofsbaum
- ist (wie schon Eibe und Zypresse).

Sagen und Mären berichten von merkwürdigen Begebenheiten rund um den Wacholder:
Einem Holzfäller oder Bauern seien unheimliche Stimmen erklungen als er sich daran machen
wollte einen Wacholderstrauch zu fällen. "Fälle den Wacholder nicht!"

hätten sie ihn eindringlich gewarnt. Eine andere Bauernsage erzählt,
dass wann immer man einen Wacholder fällt, ein Tier dafür sterben muss.
Seine Beeren und Blätter wurden schon zu Zeiten der Kelten und werden noch heute verbrannt
und zu Weihrauch verarbeitet, als welcher sie ihre volle reinigende Kraft entfalten.

Unterstellt wurde außerdem, dass ein aus Wacholder hergestelltes Getränk in die Zukunft sehen lasse.
Wacholderbäume vor dem Haus sollen vor Dämonen, böswilligen Hexen, Geistern und Dieben schützen.

Bei Germanen und Kelten erfreute sich der Wacholder gleich großer Beliebtheit.
Nach Curtze Waldeck war noch lange der Brauch bekannt diesen Strauch um Heilung
eines erkrankten Kindes zu bitten, indem man ihm Wolle und Speisen zum Opfer brachte und sagte:


Dieser Spruch mit seiner Erwähnung der Hollen, des Volkes Holdas, ist - soweit authentisch
- ein gutes Indiz dafür, dass Holda und Wacholder in Verbindung gebracht werden können.
In Besonderer Beziehung steht diese Pflanze auch mit den Erdmännlein, Moosmännchen und
-weibchen und Zwergen, die ebenfalls zu Holdas Gefolge gehören.

Aus der Schweiz stammt die Sage um das Erdmännleinpaar:
Ein Erdmännlein wurde von Menschen gefangen und davon getragen,
währenddessen ihm das Erdfräulein (oder Erdweiblein, oder Erdmännleinweibchen???) zuruft:
"Was immer du sagst, so sage nicht, was der Wacholderbaume beschützt!"
Denn was der Wacholderbaum beschützt, ist der Eingang zur Höhle der Erdmännlein,
der Unterirdischen, in denen sie große Goldschätze horten sollen.

Auch im Volksmärchen ist der Wacholder bekannt.
Hier erscheint er meist unter anderem Namen, als Machandelmaum.
Das Märchen der Gebrüder Grimm vom "Machandelboom" zeigt noch einmal
sehr schön die Bedeutung des Wacholders als (schwarz- ?) magischen Toten-,
Seelen- und gleichzeitig auch Lebensbaum:

In diesem Märchen bittet eine gute kinderlose Frau den Wacholderbaum ihr ein Kind zu schenken,
so rot wie Blut und weiß wie Schnee. Neun Monate später gebiert sie einen
wunderschönen gesunden Knaben, jedoch verstirbt sie selbst bei der Geburt.
Der Vater des Sohnes heiratet erneut. Die bekannte böse Stiefmutter kann den
schönen Knaben nicht ausstehen, tötet ihn, kocht ihn und setzt ihn dem unwissenden
Vater zum Essen vor. Der arme Mann isst seinen eigenen Sohn und lässt die Knochen
unter den Tisch fallen, wo die freundliche Tochter der Stiefmutter
- wissend dass es sich um den Stiefbruder handelt - sie einsammelt in
ein Tuch wickelt und zum Wacholderbaume bringt.

Kaum hat sie die Überreste unter den Baum gelegt, beginnt dieser sich zu bewegen,
hin und her zu schwingen immer heftiger bis ein Feurregen aus seinen Spitzen hervorsprüht
und ein gewaltiger Vogel aus ihm emporsteigt (ein Kranich/Reiher/Storch?),
welcher so laut sang und schrie, dass alle Nachbarn, der Vater und die böse Stiefmutter
herbei kamen um zu sehen was vorsichginge.

Als der Vogel die Stiefmutter sah nahm er einen Mühlstein und warf ihr ihn auf den Kopf,
dass sie tot um fiel. Der Wacholderbaum aber begann zu qualmen und aus dem Rauch
entstieg der schöne Knabe so gesund und gut wie vorher.

Hier wird auch deutlich, warum ein Beiname des Wacholder "Feuerbaum" ist.


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