Die Sage vom Drudenkreuz (Drudenstern/Drudenfuß)
Einst wurde in Merkendorf im Naturpark Altmühltal berichtet:
"I bin amoi in an Haus gwesn - des hob i selber derlebt - dou woa i no daham. Und do in andern Toch wia i zfrüh (in der früh) mei Bett mach, is unta mein Kopfkiss in wachen (weichen) Bettlaken drin a Kreiz gwesn. A Drudenkreiz. Des woa grod wie a Fettfleckn in Kreizform. Des woa nix vom Hoar und nix fett und su. Des hob I selber derlebt. Su hob i nu nie wos gsehng. Also des is ma aufgfalln und die do wos gmacht hem, die hem die ganzn Schürzen voll Drudenkreuz ghot, di wo domit behaft worn."
Das Drudenkreuz (der fünfzackige Stern) galt früher einmal als Schutzsymbol vor der Drud bzw. nächtliche Spuk- und Quälgeister. Die Drud musste weichen und konnte nicht drücken. Andere glaubten auch, es sei der vogelartige Fußabdruck der Drud. In mittelalterlicher und nachmittelalterlicher Zeit konnte man das Drudenkreuz oder das Drudengatterl als Abwehrzeichen an Hauseingängen, Stalltüren oder an Betten usw. finden.Man zeichnete das Zeichnen auch mit einer geweihten Kreide vom Dreikönigstag.
Altmühltaler Bergdeifl'n
H-H. Schlund
