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Himmel-Interpretationen:
in Himmelreich / Olymp: 08.02.2010 22:01von Atlan • Nexar | 15.548 Beiträge
Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Himmel_%28Religion%29
In vielen Religionen werden ein oder mehrere Gottheiten an einem Platz oder Zustand verortet, der gemeinhin in abendländischen Kulturen mit Himmel übersetzt wird. Die Vorstellung eines tatsächlichen Raumes (zum Beispiel das Gebirge Olymp bei den alten Griechen oder ein Bereich jenseits der Himmelsschale, wie in manchen Schichten des Alten Testaments), und die gleichnishafte Darstellung eines nicht lokalisierbaren Zustands gehen dabei ineinander über. Der Konflikt zwischen beiden ist dem mythischen Denken fremd und das vor allem, weil viele Hochkulturen die mit bloßem Auge sichtbaren Planeten (von ihnen wurden auch in den meisten Sprachen die Bezeichnungen der Wochentage abgeleitet) und Sterne direkt mit ihren Göttern identifizierten, das heißt, sie konnten ihren Göttern am Himmel zusehen.
Der Himmel in religiöser oder eschatologischer Bedeutung spielt unter anderem eine bedeutende Rolle in der Genesis des Pentateuchs und in der chinesischen Philosophie, denn während der Zhou-Dynastie wurde der Himmel als Gottheit angesehen (siehe: Yin und Yang). Sehr verbreitet in den Religionen ist weiterhin die Auffassung, dass Verstorbene an diesem Ort weiterleben und dort ein paradiesisches Leben führen. Andere wiederum gelangen an einen Ort der Schrecken (Unterwelt, Hölle). Die Vorstellung von körperlosen Seelen, die „in den Himmel kommen“, wird heute häufig eher dem Volksglauben zugerechnet.
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Die Vorstellung der zweigeteilten Welt, die aus dem Himmel einerseits und aus der Erde andererseits besteht, spielt in der Erzählung der Genesis eine entscheidende Rolle, nach der der Schöpfergott JHWH in dem Sechstagewerk aus dem „Wüsten und Leeren“ aus dem „Tohu wawohu“ Himmel und Erde geschaffen hat. In diesem Sinne steht der Begriff Himmel und Erde aber mehr für alle sichtbaren Dinge (Erde) und alle unsichtbaren Dinge außer Gott. Schamajim („Himmel“) bezeichnet dabei den Himmel. Ihr oberer Teil, der Wohnort und Thron von JHWH-Elohim, ist unsichtbar. Von diesem Wohnort stieg JHWH herab, um sich den von den Menschen gebauten Turm von Babel anzusehen und um Mose die Zehn Gebote zu übergeben. Den sichtbaren Teil des Himmels bildet hingegen eine trennende Wölbung mit Schleusen und Toren zwischen den oberen und unteren Gewässern (Gen1,6-8). Aus diesen Schleusen spendet JHWH Regen, aus diesen Schleusen ließ er Pech und Schwefel auf die sündigen Städte Sodom und Gomorrah herabregnen. Durch die Tore des Himmels ließ er auch das Manna auf die Erde herabregnen.
Den direkten Aufstieg zu den Himmeln erreichten die Propheten Henoch (Gen 5,24) und Elija (2 Kön 2,11) in ihrer Himmelfahrt.
Das rabbinische Judentum spricht auch von dem Siebtel der Zeit, welches man den Himmel auf Erden nennt, im heiligen Schabbat.
Christentum:
Nach christlicher Vorstellung ist der Himmel ein Ort und Zustand vollendeter übernatürlicher Glückseligkeit, die in der unmittelbaren Anschauung Gottes und der damit verbundenen vollkommenen Gottesliebe ihren Grund hat. Jesus Christus veranschauliche diese Erwartung an das Himmelreiches mit dem Gleichnis von den zehn Jungfrauen.
Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde. (Mt 25,10-13 EU)
Die himmlische Seligkeit dauere in alle Ewigkeit an. Jesus vergleicht den Lohn für die guten Werke mit Schätzen im Himmel, die unverlierbar sind.
Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. (Mt 6,19-20 EU)
Der Grad der himmlischen Seligkeit sei bei den einzelnen Seligen verschieden je nach Grad ihrer Verdienste. Augustinus führte aus, dass kein Neid sei aufgrund der ungleichen Herrlichkeit, da im Himmel die Einheit der Liebe herrschen würde.
Denn mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg (…) So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten. (Mt 20,1-16 EU)
Islam:
Im Islam ist der Himmel Djanna (arab. "Garten") das Paradies und der Aufenthaltsort der Auserwählten und der Guten nach dem letzten Gericht. Nur die für den Islam gefallenen Märtyrer Shahid gelangen sofort ins Paradies. Die islamische Vorstellung vom Himmel ist eine körperliche. Der Himmel ist danach ein Garten, der von Bächen durchzogen ist, in denen Wasser und Milch und Honig fließen. Er ist mit Teppichen und kostbaren Sesseln ausgestattet, schöne Frauen Huris und junge Knaben servieren erlesene Früchte und Geflügel. Der Himmel Djanna wird durch die Scheidewand Barjakh von der Hölle Djahannam abgetrennt.
Jenseitsvorstellung der Bahai:
Im Bahai-Glauben werden die Begriffe Himmel und Hölle vermieden und stehen symbolisch für die Nähe oder Ferne zu Gott, beschreiben also Zustände der menschlichen Seele, die sowohl im Diesseits wie im Jenseits bestehen können.
Germanisches Heidentum
Bei den Germanen lässt sich durch die häufig verwendete stabreimende Formel Erde und Aufhimmel[1] nachweisen, dass es eine gemeinsame Vorstellung vom Himmel gegeben hat. Ob der Sitz der Götter sich im Himmel befand ist dabei nicht gesichert. Man nimmt an, dass der Sitz der Götter (Asgard) sich ursprünglich auf der Erde (Midgard) befunden hat[2], weil es eine Welt gab die als die äußere (Utgard) bezeichnet wurde. Womöglich lag der Sitz der Götter, wie bei den Griechen, auf einem Berg (ahd. Himilinberc). In der skandinavischen Überlieferung stellt man sich die Götter als in mehreren Himmeln ansässig vor (Asgard, Andlangr, Víðbláinn) die man über die Brücke Bifröst erreichte. Es gilt jedoch als gesichert, dass diese Vorstellung auf christlichen Einfluss zurück geht.[3]
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RE: Himmel-Interpretationen:
in Himmelreich / Olymp: 08.02.2010 22:25von Atlan • Nexar | 15.548 Beiträge
Höher als zum Himmel:
Von einem frommen Rabbi ging die Sage, dass er jeden Morgen vor dem Frühgebet zum Himmel emporsteige. Ein Gegner des Rabbi, ein frommer Gelehrter, lachte darüber und legte sich vor Morgengrauen auf die Lauer. Da sah er: der Rabbi verließ, als ukrainischer Holzknecht verkleidet, sein Haus und ging zum Wald.
Der Gelehrte folgte von weitem.
Er sah den Rabbi ein Bäumchen fällen und in Stücke hacken. Dann lud sich der Rabbi das Holz auf den Rücken und schleppte es zu einer armen, kranken, einsamen Jüdin. Der Gelehrte blickte durch das Fenster. In der Stube kniete der Rabbi am Boden und heizte ein ...
als die Leute nachher den Gelehrten fragten, was es mit des Rabbis täglicher Himmelfahrt auf sich habe, sagte er still: „Er steigt noch höher als zum Himmel."
(aus Willi Hofsümmer, Kurzgeschichten 2, 1984, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz)
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Wo der Himmel ist:
Der Himmel ist die Begegnung. Er ist das Zusammensein. Er ist das Hervorbringen. Er ist das Wachsen und Reifen des Sohnes beim Vater. Er ist das Reich der Liebe. Er ist die Ewigkeit. Er ist das Paradies. Als ich ein Kind war, suchte ich Gott, unverwandt ins Licht blickend, das von oben kam. Als ich heranwuchs, suchte ich ihn bei den Brüdern, die um mich waren. Als ich in der Mitte des Lebens war, suchte ich ihn auf den Pisten der Wüste. Nun, da mein Weg dem Ende zugeht, genügt es mir, die Augen zu schließen, und ich finde ihn in mir.
(Carlo Carretto, Denn du bist mein Weg, Herder, Freiburg, 1994, S.- 106)
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Wenn der Himmel die Erde berührt:
Wenn das Leben Wurzeln schlägt
und die Hoffnung Blüten treibt,
wenn die Liebe Früchte trägt
und auf Erden Frieden wächst,
dann hat der Himmel die Erde berührt
und unsre Erde den Himmel gespürt,
dann hat der Himmel die Erde berührt
und unsre Erde den Himmel gespürt.
Herr/in, laß uns spüren dein zartes Berühren und gib uns die Kraft,
die Berührungen schafft. Herr/in, laß uns spüren dein zartes Berühren
und gib uns die Kraft, die Berührungen schafft.
Wenn uns Gott als Mensch erscheint
und ein Kind zum König wird,
wenn die Treue uns vereint
und ein Mensch den andern liebt ...
...dann hat der Himmel die Erde berührt ...
Wenn der Tag die Nacht vertreibt
und das Eis die Sonne spürt,
wenn ein Licht den Weg uns zeigt
und die Angst die Macht verliert ...
.. dann hat der Himmel die Erde berührt ...
(Orig.: Lied: Text v. D. Bäcker; Musik von D. Jächer)
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Weißt du wo der Himmel ist
Weißt du wo der Himmel ist,
außen oder innen.
Eine Handbreit rechts und links.
Du bist mitten drinnen.
Weißt du wo der Himmel ist,
nicht so tief verborgen.
Einen Sprung aus dir heraus.
Aus dem Haus der Sorgen.
Weißt du wo der Himmel ist,
nicht so hoch da oben.
Sag doch ja zu dir und mir.
Du bist aufgehoben.
(aus: Geschichten für Sinndeuter, Georgs-Verlag, Düsseldorf, 1984, Seite 68)
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RE: Himmel-Interpretationen:
in Himmelreich / Olymp: 08.02.2010 22:27von Atlan • Nexar | 15.548 Beiträge
Reich Gottes und Reich der Himmel
Bibelstellen: Matthäus 13,11; Lukas 6,20
Oft wird gefragt, ob es einen Unterschied zwischen den Begriffen „Reich Gottes“ und „Reich der Himmel“ gibt. Den ersten benutzt Lukas in seinem Evangelium durchgehend, während der zweite 32 Mal im Matthäusevangelium vorkommt. Matthäus gebraucht darüber hinaus 4 Mal den Begriff „Reich Gottes“, wobei sich die Textkritiker an einer Stelle (Mt. 19,24) nicht ganz sicher sind, ob dort „Reich Gottes“ oder „Reich der Himmel“ zu lesen ist.
Zu Beginn möchte ich bemerken, dass die beiden Begriffe manchmal austauschbar sind bzw. der Anschein wird erweckt, dass sie es sind. Vergleiche zum Beispiel folgende Stellen: Mt. 3,2 mit Mk. 1,15; Mt. 5,3 mit Lk. 6,20; Mt. 6,33 mit Lk. 12,31; Mt. 13,11 mit Lk. 8,10 etc. Wenn der Begriff des Reiches der Himmel also keine grundsätzlich andere Bedeutung hat, kommt die Bedeutungsverschiedenheit dieses Begriffes daher, dass „Reich der Himmel“ mit mehreren spezifischen Kennzeichen versehen ist (seien es gute oder schlechte), die den Bereich betreffen, in dem das Evangelium gepredigt wird, bzw. einmal gepredigt worden ist und der jetzt durch eine Abkehr von der ursprünglichen Wahrheit gekennzeichnet wird, wobei das wichtigste Merkmal die Abwesenheit des Königs ist, der sich im Himmel aufhält.
Auf diese Abkehr von der Wahrheit spielt der Herr an, wenn er in Matthäus 13,11 sagt: „Es ist euch gegeben, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu erkennen“. Nachdem er das Gleichnis vom Sämann vorgestellt hatte (V. 3) folgen noch sechs weitere Gleichnisse, in denen wir einerseits Dinge finden, die eindeutig gut sind, wie die Perle und den verborgenen Schatz, wo wir aber auch ausdrücklich schlechte Dinge sehen, wie das Senfkorn, das zu einem großen Baum wird oder den Sauerteig, der den ganzen Teig durchsäuert. Im Weiteren wird eine Vermischung, wie bei dem Unkraut inmitten des Weizens und dem Netz mit den guten und schlechten Fischen, vorgestellt. Dagegen werden in Lukas 13,18 (fünf Kapitel nachdem dasselbe Gleichnis vom Sämann eingeführt wurde) die Gleichnisse vom Sauerteig und dem Senfkorn ausschließlich mit dem folgenden Ausdruck eingeleitet: „Wem ist das Reich Gottes gleich“. Wenn die Sphäre des Reiches Gottes im Lukasevangelium also auch gleich der des Reiches der Himmel im Matthäusevangelium ist, sehen wir doch, dass das Böse im letzteren detaillierter beschrieben wird. In der Tat gerät das „Reich der Himmel“ in seiner geheimnisvollen Gestalt, in eine Lage, bzw. manövriert sich selbst in einen Zustand, der von einer Abwendung von den Dingen gekennzeichnet ist, die durch das Eingehen des Herrn im Himmel eingeführt werden konnten, nämlich die Kirche und die damit verbundenen Wahrheiten, die durch die Sendung des Heiligen Geistes auf dieser Erde bekannt gemacht wurden, nachdem Christus in den Himmel aufgefahren war. Im Allgemeinen handelt es sich bei dem Begriff „Reich Gottes“, so wie er in den Evangelien benutzt wird, um einen etwas umfassenderen Ausdruck, der den Gedanken an moralische oder persönliche Kraft enthält (vgl. Lk. 17,20; 18,27). Dagegen beinhaltet der Begriff „Reich der Himmel“ eine mehr dispensationale Sichtweise und berücksichtigt besondere irdische Aspekte (vgl. Mt. 18,23-31; 20,1-16).
Gleichzeitig muss man einräumen, dass wenn „das Reich Gottes“ (Lk. 13,18.20) dieselbe Interpretation enthält wie die ähnlichen Gleichnisse in Matthäus 13, wir diesen Ausdruck ebenfalls mit einer Abkehr von Gott verbinden müssen: in diesem Fall wäre es nur so, dass die entsprechenden Kennzeichen nicht so stark entwickelt würden.
Während die beiden Begriffe „Reich Gottes“ und „Reich der Himmel“ ursprünglich in einem bestimmten Sinn identisch waren, wird in Verbindung mit dem „Reich der Himmel“ selten, wenn überhaupt, von einer Sache der Macht gesprochen. Außerdem wird das Reich der Himmel nicht als etwas gegenwärtig Existierendes gesprochen, sondern mehr, dass es „nahe sei“. Deshalb wurden Petrus auch die Schlüssel des Reiches der Himmel gegeben, während das Reich Gottes durch die Predigt des Herrn seinen Anfang fand. „Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen“ (Lk. 11,20). In der Apostelgeschichte sehen wir dem gegenüber, wie Petrus das Reich der Himmel Cornelius und seinen Begleitern öffnet, auf die der Heilige Geist fiel (Apg. 11,15). Der Begriff umfasst also, in Verbindung mit den Geheimnissen, jede Form des Christentums, die es während der Zeit der Verkündigung des Evangeliums annehmen würde. Im Tausendjährigen Reich wird das Reich in einer zweifachen Weise gesehen, die wir in Matthäus 13 finden: „Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, welche die Gesetzlosigkeit tun. … Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters.“ (V. 41+43). Der Ausdruck „Reich Gottes“ ist also allgemeiner im Gegensatz zu dem Begriff des Reiches der Himmel, der einen mehr dispensationalen Aspekt enthält, welcher mit Verantwortung verbunden ist. Die Einzelheiten der Abkehr und des Abfalls gehören genauso zu dem letzten Begriff wie die Beschreibung der zukünftigen Herrlichkeit. Als Beispiel dafür bietet sich das Gleichnis von den zehn Jungfrauen in Matthäus 25 an.
Aus diesem Grund predigten die Apostel auch nie das Reich der Himmel, wogegen das Reich Gottes, besonders bei Paulus, ein ganz normales Thema war: „Und nun siehe, ich weiß, dass ihr alle, unter denen ich, das Reich predigend, umhergegangen bin, mein Angesicht nicht mehr sehen werdet.“ (Apg. 20,25). In Kapitel 28 sehen wir, wie der Apostel alle aufnahm, die zu ihm kamen und das Reich Gottes predigte, sowie mit aller Freimütigkeit die Dinge lehrte, „die den Herrn Jesus Christus betreffen“ (Apg. 28,30-31). Es ist klar, dass er nicht das Reich der Himmel verkünden konnte, weil das eine schlechte Sache gewesen wäre, da die Erde in fast allen Fällen im Mittelpunkt gestanden hätte. Außerdem hätte der Gedanke an die Kraft, die mit dem Reich Gottes (was nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist ist (Rö. 14,17)) verbunden ist, nur einen geringen Platz eingenommen.
Obwohl die Herrschaft der Könige von Juda beide vorschatten, finden wir die Begriffe „Reich der Himmel“ und „Reich Gottes“ nicht im Alten Testament. Es wird allerdings eine Sprache gebraucht, die, wie in Ps. 22,28: „Denn des Herrn ist das Reich, und unter den Nationen herrscht er“, einen deutlichen Bezug auf sie nahm.
Wahrscheinlich stammen beide Ausdrücke (besonders der Begriff „Reich der Himmel“) aus dem Buch Daniel, wo sie in Kapitel 2,44 in folgende Worte gekleidet werden: „der Gott des Himmels wird ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht zerstört werden wird“. In Kapitel 4,26 lesen wir Ähnliches: „… sobald du erkannt haben wirst, dass die Himmel herrschen“. In dem Gesicht über den Sohn des Menschen (dieser Titel wird in den Evangelien auf unseren Herrn bezogen und er blieb auch bis in den Tod mit ihm verbunden) sehen wir es noch deutlicher, wenn er „mit den Wolken des Himmels“ kommen wird und ihm Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben wird, wobei das Königtum „ein solches“ ist, „das nie zerstört werden wird“ (Dan. 7,13-14). Wir wissen, dass er abgelehnt, verworfen und gekreuzigt wurde, als er sich Israel vorstellte. Aber wir wissen auch, dass wir die Wiederkunft von ihm erwarten, den die Herrlichkeit aufgenommen hat. In der Zwischenzeit, während seines Aufenthalts im Himmel, ist alles, was die eigentliche Entfaltung angeht, außer Kraft gesetzt worden. Das Reich der Himmel besteht in einem Geheimnis. Dagegen wird alles an seinen wahren Platz gelangen, wenn er das Reich persönlich in Empfang nimmt. Eigentlich hätte das Reich beginnen sollen, als er hier auf der Erde erschien, aber er wurde nicht angenommen und deshalb währen die Geheimnisse bis heute, wobei sich der König gleichzeitig im Himmel befindet.
Einige werden derartige Fragen, die solche offensichtlich winzigen Dinge betreffen, als trivial empfinden. Dennoch entfaltet solch eine Untersuchung auf wunderbare Weise den Charakter der Evangelien, die, jedes für sich, ein unabhängiges Zeugnis über die Person und den Charakter des Herrn ablegen. Es ist sicher, dass es nie die Absicht des Heiligen Geistes war, diese Zeugnisse zu einer Einheitsform zu verdichten, wie es die Art und Weise der meisten Harmonisierungsversuche und des Diatessarons (Eine Evangelienharmonie - lat. harmonia evangelica - die unter Berücksichtigung aller Daten über das Leben und Wirken des Herrn, die in den vier kanonischen Evangelien genannt werden, versucht, eine einheitliche Lebens- und Wirkungsgeschichte des Herrn Jesus zu erzählen) ist. Jeder Evangelist besitzt seinen eigenen besonderen Blickwinkel, unter dem er unseren Herrn betrachtet, wobei die vier zusammen ein in sich geschlossenes und wunderschönes Porträt bilden. Unsere Vorstellung von seiner Person muss alle Züge enthalten, die uns die Evangelisten gewähren, um die Gedanken Gottes als Ganzes zu erfassen, der kein einziges Wort umsonst aufschreiben ließ.
[Übersetzt von Stephan Keune. Aus der "Bible Treasury", Band 10, S. 122-123.]
W. Willians
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RE: Himmel-Interpretationen:
in Himmelreich / Olymp: 08.02.2010 22:31von Atlan • Nexar | 15.548 Beiträge
Kommen wir in den Himmel:
Es ist traurig, dass so viele Leute meinen, der Himmel sei ein Ort und nicht die Atmosphäre des göttlichen Gemüts, Gottes. Das führt zu der falschen Vorstellung, der Mensch lebe außerhalb der Gegenwart Gottes -- eine Ansicht, die die Ursache ist für alle Leiden, die wir auf Erden sehen.
Doch durch seine Heilarbeit widerlegte Jesus die Theorie, dass Krankheit und Leid den Menschen in Fesseln halten können. Er rügte und zerstörte die Sünden, von denen Männer und Frauen beherrscht wurden. Er erklärte, dass das Leben nicht der Gerichtsbarkeit von Krankh eit oder einem verletzlichen Körper unterworfen ist, sondern dass es der Herrschaft Gottes untersteht -- und zwar jetzt. Der Himmel ist die Erkenntnis, dass Gott unangefochten herrscht -- und zwar jetzt.
Wir „kommen" nicht in den Himmel. Aber wir können und wir sollten anfangen, hier für die gegenwärtige himmlische Herrschaft Gottes offenzu sein. Wir alle brauchen den Himmel -- und zwar jetzt.
Richard C. Bergenheim
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Himmel -- jetzt!
Immer, wenn mich jemand oder etwas unglücklich machte, sehnte ich mich nach dem unzerstörbaren Glück des Himmels. Aber leider gab es da einen Pferdefuß: Ich glaubte, ich müsse erst sterben, um in den Himmel zu kommen.
Dann lernte ich die Lehren von Christian Science kennen und las folgende Stelle aus Mary Baker Eddys Buch Vermischte Schriften: „Das Himmelreich ist die Herrschaft der göttlichen Wissenschaft, es ist ein mentaler Zustand. Jesus sagte, es ist inwendig in euch, und lehrte uns zu beten: "Dein Reich komme"; doch er lehrte uns nicht, um den Tod zu bitten, um durch ihn den Himmel zu gewinnen." (S. 174)
Wie dankbar war ich, zu erfahren, dass der Himmel kein Ort ist, sondern ein mentaler Zustand - geistiges Denken! Wann sind wir glücklich? Wenn wir Weisheit, Reinh eit, Liebe und Gesundheit zum Ausdruck bringen. Immer, wenn wir mit christusgleichem Denken erfüllt sind, wenn wir einen Fremden willkommen heißen, etwas Freundliches tun oder unser Denken von Konflikten und Härte weg und Frieden und Freundlichkeit zuwenden, dann erleben wir etwas von der himmlischen Freude.
Wenn wir von Zorn oder Verzweiflung erfüllt sind, dann finden wir in unsrem Leben die Traurigkeit und das Leiden der Hölle. Wir können das höllische Denken sehr gut erkennen, denn es ist unglücklich, voll Stolz, Hass und Selbstgerechtigkeit. Doch weil diese Gedanken nicht das Geringste mit dem zu tun haben, wer und was wir wirklich sind, können wir uns von ihnen freimachen.
Liebe, Friede und so weiter gehören zu uns, denn wir sind die Widerspiegelung von Gott, Seele. Als Seine Kinder sind wir zufrieden und haben völlige Genüge. Wir können die Lebensfreude, die unser Eigentum ist, jederzeit erleben. Nichts und niemand kann uns dieses gottgegebene Glück wegnehmen. Jesus sagte: „Eure Freude soll niemand von euch nehmen" (Joh 16:22).
Der Himmel ist hier. Glück ist unser Eigentum. Wir müssen nicht warten, bis wir es genießen können.
Beverly Goldsmith
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RE: Himmel-Interpretationen:
in Himmelreich / Olymp: 08.02.2010 22:36von Atlan • Nexar | 15.548 Beiträge
Zusätzliche Links namens "Himmel":
Der Himmel von Nebra:
http://www.zeit.de/2004/43/A-Nebra-Scheibe?page=all
Photographie:
http://www.schoepfung.eu/himmel.htm
Dateianlage:
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