Aus: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...-strahlung.html
Washington/ USA - Dass kosmische Strahlung existiert und täglich in Form von superschnellen Protonen, Elektronen und ionisierten auf die Erdatmosphäre trifft, ist unbestritten. Woher jedoch genau diese Strahlung ursprünglich stammt, war bislang eine offene Frage für die Wissenschaft. Neue Messungen belegen nun die bislang gängigste Theorie.
Wie Forscher um den Astrophysiker Stefan Funk am "Kavli Institute for Particle Astrophysics and Cosmology" an der "Stanford University" und dem "SLAC National Accelerator Laboratory" im kalifornischen Menlo Park nun mittels neuer Beobachtungen mit dem Fermi Gammastrahlen-Weltraumteleskop der NASA bestätigen konnten, nimmt die Kosmische Strahlung ihren Ursprung in fernen Überresten vergangener Sterne.
Derartige Überreste von Supernovae beinhalten Gashüllen, deren Gas während der Sternenexplosion ins All geschleudert wurde. Sie werden von starken magnetischen Feldern gebunden, von welchen die Wissenschaftler glauben, dass sie wie gigantische Teilchenbeschleuniger wirken und die Partikel auf annähernde Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, wodurch sie erst zur Kosmischen Strahlung werden.
Die Beobachtungen zeigen zudem, dass die Supernova-Überreste Strahlung abgeben, deren energetisches Potential etwa eine Milliarde Mal über dem normalen sichtbaren Licht liegt. Die Strahlen im kurzwelligen Gamma-Spektrum könnte eine Signatur Kosmischer Strahlung sein, von der die Forscher glauben, dass die Gamma-Strahlen erzeugen, wenn sie mit Gasen kollidieren.
Für Ihre Untersuchungen, deren Ergebnisse Funk erstmals auf dem Treffen der "American Physical Society" in Washington D.C. vorgestellt hat, haben die Forscher die Supernova-Überreste mit den Bezeichnungen W51C, W44 und IC 443, deren Sterne vor 4.000 und 30.000 Jahren explodierten, sowie die noch junge Supernova "Cassiopeia A" (s. Abb.) untersucht, die sich erst vor rund 330 Jahren in rund 11.000 Lichtjahren Entfernung ereignet hatte.
Anhand ihrer Beobachtungen vermuten die Wissenschaftler, dass jüngere Supernova-Überreste stärkere Magnetfelder besitzen, welche die Partikel lang genug halten können, um sie auf annähernd Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, wodurch diese dann zu den hochenergetischsten Kosmischen Strahlen werden.
Die Überreste der Sternenexplosion "Cassiopeia A" mit Ausschnitt der Fermi-Analyse | Copyright: NASA/DOE/Fermi LAT Collaboration, CXC/SAO/JPL-Caltech/Steward/O. Krause et al., and NRAO/AUI