|
|
Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Null
Die Null (0) ist die einzige reelle Zahl, die weder positiv noch negativ ist.
Bezüglich der Addition ist sie das neutrale Element.
Weil die Zahl Null die Mächtigkeit der leeren Menge ist,
wird sie je nach Definition auch zu den natürlichen Zahlen gezählt.
Als ganze Zahl ist null Nachfolger von minus eins
und Vorgänger von eins.
Null ist gerade.
Die Geschichte der Null:
Die Ziffer »0« ermöglichte die Bildung des Dezimalsystems,
also des Stellenwertsystems mit der Basis 10,
und damit auch die Entwicklung der modernen Mathematik.
Das Begreifen des Wesens der Null als Zahl,
also als Gegenstand von Rechenoperationen,
entwickelte sich wohl erst nach der Erfindung der Null als Ziffer.
Alte Welt:
Babylonier:
Die erste Darstellung des Wertes Null findet man um 700 v. Chr.
bei den Babyloniern auf der Insel Kish in Form von drei Haken,
die als Leerzeichen verwendet wurden.[1]
Der Wert Null wurde bei nicht-astronomischen Anwendungen
soweit bekannt nur in der Mitte einer Zahl benutzt, nicht aber am Ende.[2]
Die Babylonier verwendeten die Null nicht als Teil eines positionalen Zahlsystems
– das bei ihnen auf der Basis 60 beruhte
– sondern als Unterscheidungszeichen von Zahlen.
Indien und Buddhismus:
→ Hauptartikel: Indische Ziffern
Die Anfänge des Dezimalsystems entwickelten sich
im 3. Jahrhundert v. Chr. in Indien.
Allerdings wurden je nach anzuzeigender Zehnerpotenz
unterschiedliche Ziffernsymbole verwendet.
Die Ziffer für die »eins« von »einhundert« war also eine andere
als für die »eins« von »eintausend«.
Im 5. Jahrhundert nach Chr. kam man dann – ebenfalls in Indien
– auf die Idee, das System so zu vereinfachen,
dass man für jede dezimale Stelle dieselbe Menge von 9 Ziffern
(die heute als 1 bis 9 geschrieben werden) verwenden konnte:
Dazu war es notwendig, für fehlende Werte auf einer bestimmten
Zehnerpotenz ein neues Symbol zu verwenden, eine zehnte Ziffer.
Als Bezeichnung für die Null benutzte man verschiedene Begriffe,
so z. B. bindu (Sanskrit, m., Punkt) für die graphische Darstellung.
Sehr beliebt war das Wortnumeral für Himmel bzw. Äther
als Symbol für den leeren Raum (die Sanskritbegriffe kha,
gagana, ambara, abhra, akāśa usw.).
Dazu zählt auch das Wort śūnya (Sanskrit, n., शून्य, die Leere,
das Nichts, das Fehlen), ein Begriff, der auch in der buddhistischen
Madhyamaka-Philosophie als śūnyatā (Sanskrit, f., शून्यता, die Leerheit,
die illusorische Natur der Phänomene) des Nāgārjuna in der Lehre
von der Leerheit (śūnyatāvāda) vorkommt.[3]
Auf Hindi wird noch heute die Null mit shunya bezeichnet.
Die früheste Verwendung der Null bei den Indern ist umstritten.
Āryabhaṭa benutzte um 500 nach Chr. ein positionales Zahlsystem ohne Null.
Allerdings verwendete er für die Position im Ziffernsystem das Wort »kha«,
das später auch für Null gebraucht wurde[4].
Allgemein wird als erster gesicherter Beweis der Null als Zahl in Indien
(schon früher in Südostasien) eine Steintafel aus dem Ort Gwalior
500 km südlich von Neu-Delhi mit den Daten 27. Dezember 786,
10. Januar 787 und 17. Januar 787 angesehen,
die von einer Gartenanlage handelt, dessen Länge 270 (hastas) beträgt
und 50 Blumengirlanden erhielt[5].
Die Inder beschäftigten sich mit der Null auch in Rechengesetzen.
Dabei erkannten sie, dass eine Zahl minus sich selbst null ergibt.
Somit erlangte die Null den gleichen Status wie die anderen Zahlen
(Paradigmenwechsel).
Solche Paradigmenwechsel vollziehen sich langsam.
Erst 600 n. Chr. beschäftigten sie sich damit, was passiert wenn man
null zu einer Zahl addiert und erkannten 5 Jahrhunderte später,
dass bei der Addition bzw. Subtraktion mit null die Menge,
ob positiv oder negativ, gleich bleibt.
Bei der Subtraktion von null wechselt das Vorzeichen hingegen.
Das Brahmasphuṭasiddhānta (628) von Brahmagupta ist,
wenn man vom Zahlensystem der Mayas absieht,
der früheste bekannte Text, in dem die Null
als vollwertige Zahl behandelt wird.
Die früheste, schriftlich nachweisbare Verwendung der Null
findet sich in der Inschrift K. 151 aus Sambor Prei Kuk Kambodscha
vom Anfang des 7. Jahrhunderts und berichtet von der Errichtung
einer Götterstatue am 14. April 598:
das hier benutzte Jahr der Śaka-Ära ist 520, wobei die Null mit dem Begriff kha
(Luftraum) wiedergegeben ist[6].
Die nachweislich erste Verwendung der Ziffer “Null” stammt ebenfalls
aus Kambodscha, und zwar in der Inschrift K. 127, wo in Ziffern
das Śakajahr »605« genannt wird, das unserem Jahr 683/84 entspricht[7].
Eine ganze Reihe von Inschriften, deren Datum die Ziffer »Null« enthält
und die aus etwa der gleichen Zeit stammen, wurden in Sumatra gefunden.
So berichtet die Inschrift von Kĕdukan Bukit (nahe Palembang),
dass der König von Śrīwijaya an der 11. hellen Tithi des Śakajahres
605 oder 604, das dem 13. April 683 oder 23. April 682 entspricht,
einen Feldzug (siddhayātr) begann und an der 7. hellen Tithi
des Monats Jyaiṣṭha des Śakajahres 605 oder 604, d. h. dem 9. Mai 683
oder 19. Mai 682 mit einer später siegreichen Armee von 20.000 Mann
eine Flussmündung verließ[8].
Die Inschrift von Talang Tuwo mit Datum 2. helle Tithi des Monats
Vaiśākha des Śakajahres 606 (23. März 684) ist buddhistischen Inhalts
und teilt mit, dass König (ḍatu) Jayanāśa
einen Garten namens Śrīkṣetra anlegen ließ[9].
In den ursprünglichen indischen Systemen war
die Reihenfolge der Potenzen umgedreht,
die Einer wurden zuerst genannt, dann die Zehner etc. Die
Null erhöhte damit den Wert der folgenden Ziffer.
China:
In China wurden zum Rechnen seit dem 5. Jahrhundert v. Chr.
Zählstäbe (chin. 籌 / 筹, chóu) im Zusammenhang mit einem
dezimalen Stellenwertsystem verwendet.
Für die Ziffer Null wurde freier Platz gelassen.[10]
Obwohl die chinesischen Mathematiker dadurch
kein Symbol für die Null hatten, verstanden sie deren Konzept
und das der negativen Zahlen.
So schreibt das Jiuzhang Suanshu
(chin. 九章算術 / 九章算术, Jiǔzhāng Suànshù, engl.:
The Nine Chapters on the Mathematical Art),
das bis spätestens auf das 3. Jahrhundert v. Chr. zurückgeht,
zur Lösung eines linearen Gleichungssystems
mit unterschiedlichen Zählstabmengen für positive
und negative Zahlen in einer Matrixdarstellung:[11]
「正負術曰: 同名相除,異名相益,正無入負之,負無入正之。
其異名相除,同名相益,正無入正之,負無入負之」
„Vorzeichenregeln:
[Zum Subtrahieren, Zählstabmengen für] gleiche Vorzeichen subtrahieren,
unterschiedliche Vorzeichen addieren, Positive ohne Extra werden zu Negativen,
Negative ohne Extra werden zu Positiven.
[Zum Addieren, Zählstabmengen für] unterschiedliche Vorzeichen subtrahieren,
gleiche Vorzeichen addieren, Positive ohne Extra werden zu Positiven,
Negative ohne Extra werden zu Negativen.“
– Kapitel 8, Jiuzhang Suanshu
„Ohne Extra“ hier [d.h. in Bezug auf das zu lösende Problem]
bzw. sinngemäß auch „ohne Eintrag“
[d.h. in Bezug auf die Matrixdarstellung] (無) steht dabei für die Null.
Das Symbol 〇 für die Null wurde 1247 vom Mathematiker Qin Jiushao
in seinem Werk Shushu Jiuzhang (數書九章 / 数书九章,
Shùshū Jiǔzhāng, engl.: Mathematical Treatise in Nine Sections) eingeführt.[10]
Griechen:
Bei den Griechen findet man bis zur alexandrinischen Zeit
keine Spuren der Null.
Im Zeitalter des Homer gruppierten sie Zahlsymbole
von links nach rechts, doch hatten sie noch immer kein Stellenwertsystem.
Unter Alexander entdeckten sie die Null im babylonischen Reich
und bemerkten ihre Vorteile.
So fand man in einem astronomischen Papyrus aus dem
3. Jahrhundert v. Chr. das Symbol »O« für null.
Von jeher versuchten die Menschen, eine Erklärung für die Verwendung
dieses Symbols zu finden.
Wahrscheinlich stammt dieses »O« vom griechischen Omikron,
dem ersten Buchstaben des Wortes »nichts« (oudén).
Im Homerschen System fand sich öfters, dass der erste Buchstabe
des Zahlwortes als Zahlsymbol verwendet wurde.
Andere (Otto Neugebauer) verwerfen diese Theorie in der Meinung,
die Griechen hätten »O« bereits für die Zahl 70 verwendet,
das Symbol sei also willkürlich gewählt.
Diophant wählte ein M mit einem Kreis darüber, da »mo«
die ersten Buchstaben des Wortes Monade (Einheit) waren.
Man wählte für die Null immer ein Zeichen mit einem mehr
oder weniger stark ausgeprägten Balken darüber
und deutete somit an, dass die Null nicht den Status einer Zahl hatte.
Bei Griechen fand man nur in astronomischen Texten,
wie zum Beispiel von Ptolemaios, das Symbol »O«.
Die Griechen rechneten meist mit dem Abakus,
bei dem keine Spalte, die für Null stand, notwendig war.
War in einer Spalte jedoch kein Stein, so trat die Null als
Platzhalter in Erscheinung und verlieh den anderen Zahlen
dadurch den richtigen Wert.
Die Steine auf dem Rechenbrett oder auch im Sand
waren mehr oder weniger rund und wurden in der Schrift
als volle Punkte dargestellt ●.
Eine Art zu zeigen, dass nicht einmal ein einziger
Rechenstein vorhanden ist, wäre ○.
Dieses Zeichen würde sich auch durch den Abdruck erklären lassen,
der zurückbleibt, wenn man einen Stein entfernt.
Was bleibt ist das Nichts.
Eine weitere Erklärung für ○ ist die Natur,
weil sehr häufig runde Hohlräume, runde Samen etc. vorkommen.
Durch die Schreibtechniken der Menschen verwandelte sich ○
mit den Jahrhunderten in 0, da es einfacher war,
zwei geschwungene Striche zu ziehen, als einen durchgehenden Kreis.
Wie sich die Null in der östlichen Welt entwickelte, ist ungewiss.
Unter Alexander dem Großen führten Handelsstraßen
von Alexandria bis nach Indien.
Auf diesen Routen wurde nach Vermutung einiger Wissenschaftler
die mathematischen Kenntnisse der »babylonischen Null«
von den Griechen selbst nach Indien überliefert.[12]
Verwendet wurde dieses Symbol für null überwiegend
in astronomischen Schriften der Griechen.
Ptolemäus verwendet in seinem Almagest das babylonische
sexagesimale Zahlensystem einschließlich des Symbols für null,
das er auch am Ende von Zahlen benutzt, das aber wie
bei den Babyloniern nicht im Sinne eines positionalen Zahlsystems,
sondern als Marker benutzt wird.
Trotz der Verwendung bei Ptolemäus wurde die Null nur von wenigen Astronomen benutzt.
Europa ab dem Mittelalter:
Während das christliche Abendland unter dem Zerfall des römischen Reiches
und anderer Faktoren litt, konnten sich die Muslime ausgiebig mit
Wissenschaften beschäftigen.
So konnte sich auch »Das kurzgefasste Buch über das Rechnen
durch Ergänzung (el-Cebr>al-gebra) und Ausgleich (Mukabele;muqâbala)«
(»al-Kitāb al-mukhtaṣar fī ḥisāb al-jabr wa-l-muqābala«, um 825)
von al-Chwarizmi, einem persisch-türkischen Mathematiker,
über ein großes Gebiet ausbreiten.
Weitere Rechenbücher wie die von Ibn Ezra im 12. Jahrhundert
trugen zu Verbreitung des nunmehr arabisch gewordenen Zahlsystems bei.
Leonardo Fibonacci, ein bedeutender Mathematiker des Mittelalters,
der in Algier als Sohn eines italienischen Handelsvertreters
mit den arabisch-indischen Zahlen inklusive der Null vertraut war,
führte diese 1202 mit seinem Werk »Liber abaci«,
worin er Beispiele aus der Handelswelt bearbeitete, in Italien ein.
Er räumt der Null aber nicht den gleichen Stellenwert
wie den übrigen Zahlen ein – in seinem Buch nennt er
sie Zeichen statt Zahl.
Die Verwendung der Null im praktischen Rechnen
setzte sich aber erst viel später (im 17. Jahrhundert) durch.
Noch Cardano im 16. Jahrhundert kam ohne sie aus[13].
In den folgenden Jahrhunderten gewann die Null in
vielen Bereichen an Bedeutung.
Die Null wurde zum Ausgangspunkt für viele Skalen,
z. B. bei Temperatur oder Meeresspiegel,
und so wuchsen die Begriffe »positiv« und »negativ«
im Denken der Menschen.
Fälschlicherweise wird auch immer wieder behauptet,
dass es Papst Silvester II. (mit bürgerlichem Namen Gerbert von Aurillac)
gewesen sei, der die arabisch-indischen Zahlen nach Europa gebracht hätte.
Neue Welt:
Die Zahlensymbole der Maya.
Die Null wurde mit einem Zeichen dargestellt,
das einer Muschel oder einem Schneckenhaus ähnelt.
Olmeken und Maya:
→ Hauptartikel: Maya-Ziffern
Die Olmeken entwickelten als erstes Volk in Mesoamerika
eine erste Form eines Kalenders.
Das früheste in diesem Kalender gehaltene Datum, das bislang entdeckt wurde,
lautet 7.16.6.16.18 und entspricht einem Tag im September 32 vor Christus.
Dieser Kalender wurde von den Maya aufgenommen und weiterentwickelt.
Er benötigt die Null als Platzhalter im Zwanzigersystem
(Stellenwertsystem zur Basis 20).
Das Symbol eines Schneckenhauses stellt die Ziffer Null dar.
Das älteste bisher gefundene Datum als Lange Zählung
zeigt einen Tag im Jahr 36 vor Chr.
Inka:
Auch dem Volk der Inka kann man eine Handhabung mit der Null nachweisen.
Dort, wo sie Waren und Tierherden mit Hilfe ihrer Knoten
– den Quipus – vermerkten, diente ein Band ohne Knoten als Nullmenge.
Symbole und Schreibweisen:
Die indische Ziffer 0:
Sofern Verwechslungsgefahr mit dem großen lateinischen Buchstaben O besteht,
wird die Ziffer 0 mit einem Schrägstrich gekennzeichnet: 0̷.
In der Mathematik steht das Symbol »0« häufig auch allgemein
für Nullelemente von Strukturen, auch wenn diese
nicht mit der Zahl Null identisch sind.
Andere Zahlschriften:
Chinesische Null
Die Null im Stellenwertsystem:
Eine einzeln stehende Null bezeichnet den Wert Nichts.
Wenn die Ziffer 0 jedoch an eine Ziffernfolge angehängt wird,
multipliziert sich deren Wert mit der Basis des Stellenwertsystems.
Führende Nullen werden üblicherweise weggelassen bzw.
bei einer formatierten Ausgabe durch Leerzeichen ersetzt.
Bei Dezimalzahlen werden Nullen nach dem Komma üblicherweise
weggelassen, wenn ihnen keine andere Ziffer mehr folgt.
Bei einer formatierten Ausgabe werden sie entsprechend
dem Ausgabeformat geschrieben.
Eine Ausnahme bilden die Angaben von Messwerten.
Hier wird die Null oft zusätzlich geschrieben,
um die Genauigkeit der Messung zu veranschaulichen.
Beispiel:
Eine Länge wird mit 1,200 m gemessen.
Die zwei zusätzlichen Nullen zeigen hier,
dass die Messung auf drei Stellen hinter dem Komma genau war.
Typenangaben erfolgen oft mit führender Null, z.B. 001.
Mathematische Eigenschaften:
Die Zahl Null weist einige besondere Eigenschaften auf,
die bei der Untersuchung von Rechenregeln hervortreten.
Addition:
Die Null symbolisiert im mathematischen Sinne das neutrale
Element der Addition in einem kommutativen Monoid,
das heißt: Für jedes Element a des Monoids gilt
a + 0 = a = 0 + a.
Die Null im mathematischen Sinne (als neutrales Element eines Monoids)
ist stets eindeutig.
Subtraktion:
Die Null entsteht als Resultat einer Differenz,
bei der der Subtrahend gleich dem Minuenden ist
a − a = 0.
Ferner ist
a − 0 = a
und
0 − a = ( − a).
Multiplikation:
Durch Einführung der Rechenoperation der Multiplikation,
mathematisch formal in der Definition eines Ringes, erhält man folgende Regel:
a · 0 = 0 = 0 · a
Man sagt auch, die Null ist ein absorbierendes Element der Multiplikation.
Division:
Das Ergebnis der Division von null durch eine von null
verschiedene Zahl ist stets null. Das Ergebnis null tritt nur auf,
wenn der Dividend null ist.
Jede mögliche Definition der Division einer Zahl durch null
verstößt gegen das Permanenzprinzip.
Deshalb ist es in aller Regel zweckmäßig,
solche Division undefiniert zu lassen.
Für natürliche Zahlen kann die Division als
wiederholte Subtraktion angesehen werden:
Um die Frage »Wie oft muss man 4 von 12 abziehen, um 0 zu erhalten?«
zu beantworten, also 12 : 4 zu bestimmen, kann man so rechnen:
12 − 4 = 8
8 − 4 = 4
4 − 4 = 0
Die Anzahl der Subtraktionen ist 3.
Also ist 12:4 = 3
Bei 12:0 lautet die Frage:
»Wie oft muss man 0 von 12 abziehen um 0 zu erhalten?«
Antwort: Keine Anzahl von Operationen bringt das gewünschte Ergebnis.
Anmerkung:
Bei 0:0 lautet die Frage: »Wie oft muss man 0 von 0 abziehen um 0 zu erhalten?«
Antwort: Jede beliebige (also keine eindeutige) Anzahl von Operationen
bringt das gewünschte Ergebnis.
Für beliebige Zahlenmengen ist die Division als Umkehrung
der Multiplikation definiert.
Bei der Division von b durch a sucht man eine Zahl x,
welche die Gleichung erfüllt.
Diese Zahl x – sofern sie eindeutig bestimmt ist – schreibt man als Quotienten
Im besonderen Fall, dass a = 0 ist, gibt es kein eindeutiges Ergebnis:
Wir suchen eine Lösung der Gleichung .
Im Fall ist die Gleichung unlösbar, weil es keine Zahl x gibt, für die gilt.
Im Fall b = 0 wird die Frage, welche Zahl x die Gleichung erfüllt, trivial:
Jede Zahl x erfüllt die Gleichung .
Also gibt es in beiden Fällen kein eindeutiges Ergebnis bei der Division durch null.
Beim Rechnen mit reellen (oder komplexen) Zahlen
ist es also nicht möglich, durch null zu dividieren,
da diese Operation kein eindeutiges Ergebnis hätte:
Die Multiplikation mit 0 ist nicht umkehrbar.
Dies gilt allgemein für jeden Ring.
Historische Ansichten:
Für Leonhard Euler war die Division von (Unendlich).
Entsprechend nahm er an, dass es verschieden große unendliche Zahlen gab,
denn z.B. 2:0 würde (so Euler) eine zweimal größere unendliche Zahl als 1:0 ergeben.[14]
Auch bei den Indern blieb das Problem der Division durch null ungelöst.
Brahmagupta kam zu keinem Ergebnis und Bhaskara im 12. Jahrhundert
wie Euler auf das Ergebnis unendlich.
Division durch null auf Computern:
Für ganze Zahlen (integer und andere Datentypen)
ist im Computer eine Division durch 0 nicht definiert.
Der Versuch eines Programms, eine ganze Zahl durch 0 zu teilen,
erzeugt in der Regel einen Laufzeitfehler,
der unbehandelt meist zum Abbruch des Programms führt.
Für Gleitkommazahlen (float und andere Datentypen)
ist aber durch den Gleitkommastandard IEEE 754
unter anderem eine Division durch 0 definiert.
Dieser Standard definiert zwei Gleitkommazahlen
namens +Inf und −Inf (infinity = unendlich)
und unterscheidet zwei Zahlen mit dem Wert 0: +0 und −0.
Beide repräsentieren die Zahl 0, beim Testen auf Gleichheit
werden diese beiden Zahlen als gleich betrachtet.
Für das Rechnen mit +0, −0, +Inf und −Inf legt der Standard
naheliegende und natürliche Regeln fest, wann immer es möglich ist.
So ist zum Beispiel folgendes festgelegt (Inf hier als das ∞-Zeichen dargestellt):
+∞ + +∞ = +∞ und −∞ + −∞ = −∞.
Für x > +0 gilt:
x / +0 = +∞,
x / −0 = −∞,
Für x < −0 gilt:
x / +0 = −∞,
x / −0 = +∞.
Es gibt aber auch kompliziertere Spezialfälle, di
e sich nicht so einfach regeln lassen, z. B.
+∞ − +∞,
+∞ + −∞.
Ebenso die Divisionen
0/0,
∞/∞
in allen Vorzeichenkombinationen.
Die Operationen geben eine Unzahl zurück, auch NaN genannt
(NaN steht dabei für not a number).
Dies ist jedoch nicht in allen Programmiersprachen gleich implementiert.
Erweiterung der reellen Zahlen:
Es ist, ähnlich zum Vorgehen bei Gleitkommazahlen, möglich,
die reellen Zahlen um zwei Symbole ∞ und -∞ zu erweitern,
so dass einige Rechenregeln auch für die beiden Unendlich-Symbole gelten.
Zum Beispiel ist dann a / 0 = ∞ für positive a, b / 0 = -∞ für negative b,
jedoch ist 0 · ∞ nicht a, sondern undefiniert, genauso
wie auch 0 / 0 und ∞ / ∞ undefiniert bleibt.
Man beachte, dass diese erweiterte Menge keine algebraische Struktur mehr ist,
weil einige Summen und Produkte undefiniert sind.
Die üblichen Rechenregeln sind jedoch gültig,
falls alle auftretenden Teilausdrücke definiert sind.
Diese Herangehensweise entspricht der Verwendung
bei der Berechnung von Grenzwerten in der reellen Analysis.
Siehe hierzu auch die Regel von L’Hospital.
Potenzrechnung:
Per Definition gilt a0 = 1, auch für a = 0.
Gelegentlich wird 00 auch undefiniert gelassen.
Siehe Potenz. Für b > 0 ist 0b = 0. Für b < 0 ist 0b nicht definiert.
Nullteiler:
In Restklassenringen (aber nicht nur dort) existieren so genannte Nullteiler,
zum Beispiel gilt im Restklassenring modulo 6 die Gleichung 2 · 3 = 0.
Daraus folgt jedoch nicht, dass 0 / 2 = 3 ist, denn auch 2 · 0 = 0,
man kann also diesen Quotienten nicht eindeutig (und damit sinnvoll) definieren.
Man kann also auch nicht durch einen Nullteiler dividieren.
Bedeutung in der Informatik:
In vielen Programmiersprachen hat das erste Element
eines ordinalen Datentypen die Ordnungszahl 0.
In einigen Datenbanken oder Programmiersprachen existiert zusätzlich
der spezielle Wert NULL, der von der Ziffer 0 und der Zahl Null zu unterscheiden ist.
Er hat die Bedeutung leer, unbestimmt, »ohne Wert« (siehe dazu Nullwert).
In der deutschen Sprache kann er bei englischer Aussprache
von der Null unterschieden werden:
»Null« (0) gegenüber »Nall« (NULL).
Bei Unix-Systemen gibt es eine Gerätedatei /dev/null.
Alltäglicher Sprachgebrauch:
Die Formulierung »null Uhr« bedeutet Mitternacht
(nicht zu verwechseln mit der Stunde Null).
Es wird unterschieden zwischen »24:00 Uhr« und »0:00 Uhr«.
Dabei kommt es darauf an, ob der Tag endet (24:00 Uhr)
oder ob der Tag beginnt (0:00 Uhr).
So ist z. B. Montag 24:00 Uhr das gleiche wie Dienstag 0:00 Uhr.
Das Wort »null« kommt auch in zahlreichen Redensarten vor
(zum Beispiel jemanden auf null bringen, etwas bei null anfangen,
jemand sei fachlich gesehen eine Null).
Ebenso wird der Beginn unserer Zeitrechnung häufig als Jahr null bezeichnet,
obwohl es dieses nicht gab.
https://www.mathematik.uni-kassel.de/~koepf/TdM2012.pdf
Dateianlage:
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
Das Thema wurde geschlossen. |
Allgemein:
Diese uns heute selbstverständliche Ziffer ist wohl
die wichtigste Entdeckung (oder Erfindung für Nicht-Platoniker)
unter den Ziffern.
Sie selbst ist ein Symbol für Nichts - besitzt also keinen Zählwert.
Sie gibt aber allen vorausgehenden und nachfolgenden Ziffern
eine Stelle und verändert somit den Zählwert
aller mit ihr verbundenen Ziffern. [1]
Ihre tatsächlichen Ursprünge liegen im Dunkeln.
Mit der Verbreitung der "arabischen" Zahlen,
die eigentlich aus Indien stammen, zog auch die Null
in die entsprechenden Kulturräume ein.
Das war in Europa erst im Hochmittelalter der Fall!
Das erste Auftauchen als Symbol war vermutlich
im 6. Jahrhundert in Indien.
[Sehr interessantes Zitat von Dr. Adolf Ebeling]
Mathematisch:
In der Wahrscheinlichkeitstheorie bestimmt man
die Wahrscheinlichkeit durch einen Wert zwischen Null und Eins
- Null entspricht somit der Unmöglichkeit.
Die Null ist neutrales Element bei der Addition und Subtraktion
(x + 0 = x - 0 = x).
Eine Division durch Null ist mathematisch nicht definiert.
Zur Null gibt es keinen Dimensionsbegriff.
Die Null ist im reelen Zahlensystem die einzige Zahl,
die weder positiv noch negativ ist;
daher ist sie Ursprung der meisten Koordinatensysteme.
Geometrische Eigenschaften:
Es gibt natürlich keine Figur, die Nichts darstellen kann.
Mystisch/Magische Bedeutung:
In keinem mir bekannten mystisch/magischen System
kommt die Null als Zahl vor.
Kabbala:
In der Kabbala kann man die Null dem Ain Soph (Aur) annähern.
Vor der geoffenbarten Form der Existenz (Kether) gibt es drei
(per definitionem) nicht verstehbare Schleier nicht geoffenbarter Existenz,
genannt negative Existenz.
0 - Ain Soph (Aur)- Null:
Ain läßt sich als Nichts übersetzten;
Ain Soph ist das rotierende Nichts und Ain Soph Aur
ist das entweder selbstleuchtende oder beleuchtete Nichts.
In diversen Strömungen der Kabbala liegt das größte Wunder
der Existenz darin, daß nicht verstehbar ist,
warum die negative Existenz zur positiven Existenz wird
bzw. positive Existenz emaniert (hervorbringt),
und da dort kein Sein ist,
kann man als Existenz auch keine Aussagen darüber machen.
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
Das Thema wurde geschlossen. |
Mit der Zahl 0 schließt sich der Zahlenkreis und steht so
als Zeichen für den ewigen Zyklus des Lebens,
für die Verbindungen des Menschen zur Quelle "universeller Weisheit".
Diese Verschmelzung wird in seiner Vollkommenheit
durch den Delphin verkörpert, der den Lebensatem symbolisiert
und den Menschen mit der Quelle all seiner Kraft verbindet.
So sind der Delphin, die Null und die Farbe Weiß
in ihrem gemeinsamen Symbolgehalt für die Ganzheit
und Vollkommenheit ursprünglich miteinander verknüpft
und stellen die Verbindung zu dieser Quelle her.
Tarokarte: der Narr
Stärke (+): Vollkommenheit und kosmisches Bewusstsein
Herausforderungen (-): Orientierunglosigkeit und Realitätsflucht
Dateianlage:
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
Das Thema wurde geschlossen. |
Besucher
0 Mitglieder und 5 Gäste sind Online |
Forum Statistiken
Das Forum hat 2917
Themen
und
12128
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
Forum Software © Xobor |