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#1

Das Daimonion des Sokrates:

in Dämonen: 17.05.2010 23:14
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Aus: http://www.die-goetter.de/Sokrates_Daimonion

Sokrates: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Drum höre ich auf mein Daimonion.

Diese Lebenshaltung hat Sokrates sein irdisches Leben gekostet.

Worum es Sokrates mit seinem Daimonion ging - ist selbst in der revolutionären griechischen Polis Athen eine Revolution. Die, wie Revolutionen es so an sich haben, so schnell wie möglich wieder vergessen wurde.

Dainmonion wurde denn auch gleich umgehend von Platon ins normal-sterbliche Klein-Format gebracht - der Mensch blieb sterblich.
Das Daimonion des Sokrates

Das Daimonion eines Menschen versteht Sokrates als eine göttliche Kraft - den Eros, die ihn über sich hinaus zieht - lockt - führt.

Eine sehr persönliche und doch klar gerichtete Kraft - über sich hinaus - zur Verwirklichung seines göttlichen Potentials.

Um ein vorherbestimmtes Schicksal allerdings, wie in der Wikipedia zu Daimonion zu lesen, geht es bei Sokrates - eben nicht.

Das gerade nicht. Sein bekanntester Satz lautet - und zwar ernst gemeint:
Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Zusammengedacht mit dem Daimonion heißt da: "Ich weiß, dass ich nichts weiß."- eben:

Diese göttliche Kraft in mir lenkt, führt und zieht mich über mich hinaus. Aber was dabei rauskommt, was für ein göttliches Wesen ich werde - ist eben mein Werk. Das Daimonion "weiß" das nicht. Sondern will nur, dass ich "Ich selbst" werde.

Folgender Erklärung aus der Wikipedia stimme ich im wesentlichen zu:

"Das Daimonion wurde von Sokrates als eine innere Stimme von göttlichem Ursprung erklärt. Diese innere Stimme warnte ihn in entscheidenden Augenblicken und hielt ihn von der Ausführung einer gefährlichen Absicht ab.

Er verstand es als eine Gegeninstanz zum Logos, die das erkennt, was der Vernunft verborgen bleibt, und vom Falschen abrät, jedoch zu nichts zurät.

Sein Daimonion schätzte Sokrates so hoch ein, dass er ihm auch gegen seine rationale Einsicht gehorchte. Da er es auch über die Götter stellte, wurde ihm vorgeworfen, es als einen neuen Gott einführen zu wollen."
Sokrates Platon Aristoteles

Sokrates wurde schon von seinem vertrautesten Schüler - Platon - missverstanden. Platon deutete das Streben des Sokrates zu sich selbst - als das Streben nach ewiger Wahrheit - er nannte es noch: Nach ewigen Ideen.

Wahrheit - so wie wir sie heute kennen - machte dann Aristoteles daraus. Und Aristoteles gilt noch heute als Autorität und Stammvater der Wissenschaften.

Furchtbar, was dem Sokrates da angetan wurde?

Jein.

Vielleicht kam Sokrates zu früh mit seinem Daimonion. Der dritte Schritt vor dem zweiten.

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#2

RE: Das Daimonion des Sokrates:

in Dämonen: 31.03.2012 21:30
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Bertrand Russell: "Philosophie des Abendlandes"; Europa-Verlag Zürich,
ISB N 978-3-89340-080-5, - Auszüge:


Warum Sokrates nur privatim gewirkt habe:
"Hiervon ist nun die Ursache, was Ihr mich oft und vielfältig sagen gehört habt, dass mir etwas
Göttliches und Daimonisches widerfährt, was auch Meletos in seiner Anklage auf Spott bezogen hat. -
Mir aber ist dieses von meiner Kindheit an geschehen; eine Stimme nämlich, welche jedesmal,
wenn sie sich hören lässt, ...
110:
... - mir von etwas abredet, was Ich tun will - zugeredet aber hat sie mir nie. -
Das ist es, was sich mir widersetzt, dass Ich nicht soll Staatsgeschäfte betreiben. -

*

111:
"Jedoch - es ist Zeit, dass Wir gehen, - Ich, um zu sterben, und Ihr, um zu leben. -
Wer aber von Uns beiden zu dem besseren Geschäft hingehe, das ist allen verborgen ausser nur Gott". -

Unzweifelhaft hat aber wohl auch der historische Sokrates behauptet, von einem Orakel oder
"Daimon" geleitet zu sein. -
Ob das dem entsprach, was die Christen "die Stimme des Gewissens" zu nennen pflegten,
oder ob es sich Ihm als "tatsächliche" Stimme offenbarte, können Wir nicht wissen. -



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#3

RE: Das Daimonion des Sokrates:

in Dämonen: 05.12.2014 06:18
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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