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#1

RHEA:

in Formen & Namen der Göttin: 25.05.2010 20:07
von Adamon • Nexar | 15.455 Beiträge

Alle Jahre wieder - jeden zweiten Sonntag im Mai - heißt es: Muttertag nicht vergessen!
Aber die Süßigkeiten- und Blumenindustrie erinnern uns schon früh genug daran,
dass unseren Müttern oder gar uns selbst ein ganzer Tag gewidmet wird.
Woher rührt jedoch diese Tradition?

Elke MacEntee hat sich dafür auf Spurensuche begeben,
die sie zurück in die Antike bis nach Griechenland führten.


Göttin Rea ist die Urmutter:

Die Urmutter dieses alten Brauchtumes ist die Göttin Rhea
(Rhea bedeutet: Fluss des Lebens), Tochter des Uranus und der Gaea,
Frau des Titan Cronus- ihres Bruders- und Mutter aller Gottheiten und Göttinnen.

Um sie entwickelte sich ein so großer Mutterkult, dass sie von den Griechen
regelrecht verehrt und im Rahmen eines großen Frühlingsfestes gefeiert wurde.

Ähnlich hielten es auch die Römer mit ihrer Göttin Cybele
(auch genannt "Magna Mater" - grosse Mutter).
Sie feierten diese jedes Jahr vom 15. Bis 18. März.
Diese Feste wurden "Hilaria" genannt und fanden ca. 250 vor Christus statt.

Später war das nähere Brauchtum des Muttertages so wie wir es kennen
schon zu Zeiten Heinrichs dem Dritten (1216-1239) in England bekannt,
gewann aber erst im 17. Jahrhundert an Bedeutung.

Man nannte den Tag dort "Mid-Lent Sunday".
Er wurde zu Anfangszeiten der Kirche, der Mutter Gottes gewidmet.
Mit der Zeit jedoch wurde dieses Fest auf alle Mütter ausgedehnt
und es wurde der "Mothering Sunday" daraus.

An diesem Tag sollten die Kirchen mit Opfergaben aufgesucht werden
und die Frauen und Männer, die auswärts arbeiteten, besuchten ihre
Mütter und Großmütter.
Diesen brachten sie dann kleine Aufmerksamkeiten wie Süssigkeiten
(mothering cake) oder Schmuckstücke mit.
Es wurde dann ein grosses Festessen veranstaltet und der Tag
ganz im Rahmen der Familie verbracht.

Ähnliche Traditionen waren auch in Thüringen, der Champagne
und Wallonien bekannt, wo der Mittfastensonntag (Laetare)
ein Besuchstag mit vielen Verwandten und guter Bewirtung war.

Richtig durchsetzen und offiziell anerkannt wurde der Muttertag
jedoch erst langsam in Amerika,
bevor er zu uns nach Deutschland gebracht wurde.



Julia Ward Howe plädierte für einen öffentlichen Feiertag für Mütter:

Julia Ward Howe (1819-1910) war die Frau, die 1872 mit dem Wunsch
an die Öffentlichkeit trat, Müttern einen offiziellen Feiertag zu gebühren.
Sie war Schriftstellerin in Boston und organisierte jedes Jahr "Mother's Day"
Zusammenkünfte, wo man den im Krieg verstorbenen Söhnen und Töchtern,
dem Weltfrieden und vielem mehr gedachte.
Sie war eine engagierte Kämpferin für die Rechte von Frauen und Sklaven,
doch leider blieb ihr der gewünschte Erfolg versagt.



Ann Marie Jarvis stzte sich durch:

Erst Ann Marie Jarvis (1864-1948) konnte sich schliesslich durchsetzen und schaffte es,
diesen Tag zu einem offiziell anerkannten Feiertag zu machen.

Ihre Mutter schon hatte zu Lebzeiten den "Mothers Day Work Club" gegründet,
wo sie den armen Frauen die wichtigsten Regeln der Seuchenvorsorge beibrachte
und im amerikanischen Bürgerkrieg die vom Typhus heimgesuchten Camps
beider Parteien versorgte. Sie war auf vielen Gebieten sehr engagiert
und wurde deshalb in der Kirchenschulverwaltung der Methodisten
zu hohen Ämtern aufgerufen.

Am 9. Mai 1905 verstarb Anna Reese Jarvis jedoch und ihre Tochter war untröstlich.
Am 1. Todestag begann sie in ihrer Kirchengemeinde weisse Nelken,
die Lieblingsblumen ihrer Mutter, zu verteilen.
Diese Aktion fand guten Anklang und so war sie gleich zu Größerem ermutigt,
nämlich in die Fußstapfen ihrer Mutter zu folgen.
Zum 2. Todestag bereits rief Ann Jarvis zum "General Memorial
Day of all Mothers" aus.
Beginnend mit Briefen brachte sie einen Stein ins rollen,
bis sich schliesslich fast alle Bundesstaaten ihrer Bewegung anschlossen.

Mrs. Jarvis erhoffte sich daraus mehr Respekt für Eltern und
die Stärkung der Familienbanden.
Der Brauch Nelken am Muttertag zu verschenken oder zu tragen
setzte sich indies immer weiter durch.
Weisse Nelken zum Gedenken an die verstorbene Mutter,
rote Nelken als Symbol der Wertschätzung für die noch lebende Mutter.

Im Mai 1914 wurde unter US-Praesident Woodrow Wilson der
2. Sonntag im Mai als offizieller nationaler Feiertag schliesslich ausgerufen.
Dieser Tag galt als ein Ausdruck für die Liebe und die Dankbarkeit,
die man den Müttern des Landes entgegenbrachte.

Ann Jarvis jedoch bereute bald darauf die Muttertags-Bewegung
je ins Leben gerufen zu haben.
Es war nicht ihre Absicht dieses Fest als ein Fest des Profits zu sehen,
welches es leider mit der Zeit immer mehr wurde.
Sie begann daher dagegen anzukämpfen und wurde einige Male sogar
festgenommen, bis sie schliesslich als alte verbitterte Frau
einsam in einem Heim starb.



1933 kam der Muttertag nach Deutschland...

Nach dem Ersten Weltkrieg kam der Muttertag auf das europäische Festland,
zunächst nach Österreich und Skandinavien, dann auch nach Deutschland.

Ausgerechnet ein Mann war es, der den Muttertag in Deutschland forcierte.
Rudolf Knauer hiess er, der schliesslich diesen Tag zu einem Blumenfest erblühen liess.
Ob Kirche, oder Politik, die Menschen waren alle für dieses Fest zu begeistern,
brachte es doch einigen, unterschiedlichste Vorteile ein.

In der DDR kam der Muttertag nicht so gut an und fiel daher
mit dem internationalen Frauentag am 8. März zusammen.
1933 wurde der Tag in Deutschland für den zweiten Sonntag im Mai festgelegt.
Mit dem Nazi-Regime bekam der Muttertag aber auch hier einen
bitteren Beigeschmack, der erst nach dem Krieg langsam wieder abnahm.

Mittlerweile ist der Muttertag zu einem großen Geschäft ausgewachsen.
Wann und wie er in anderen Ländern gefeiert wird,
werde ich Euch an dieser Stelle verraten, so wird beispielsweise Anfang
Oktober in Indien 10 Tage lang die Hindu Göttin Durga geehrt.
In Serbien wird der Muttertag "Materice" genannt und findet 2 Wochen
vor Weihnachten statt, während die Spanier und Portugiesen anlehnend
an die Kirche am 8. Dezember nicht nur ihre Mütter,
sondern auch Maria, die Mutter Gottes ehren.

Wie einen ganz normalen Geburtstag feiern die Franzosen
am letzten Maisonntag dieses Fest.
Die Familie kommt zusammen, man speist und am Ende
bekommt die Mutter eine Torte.

Am zweiten Sonntag des gleichen Monats werden japanische Mütter gefeiert.

Die Kinder malen zum Thema "meine Mutter" Bilder
und daraus wird dann eine Wanderausstellung organisiert,
die in mehreren Ländern schliesslich darüber Aufschluss geben soll,
wie Kinder anderswo aufwachsen bzw. Leben.

Text: Elke MacEntee



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#2

RE: REA:

in Formen & Namen der Göttin: 12.07.2014 16:58
von Adamon • Nexar | 15.455 Beiträge

Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Rhea_%28Mythologie%29


Rhea (griechisch Ῥέα oder Rheia Ῥεία) ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie
und eine der Titaninnen. Ihr Name bedeutet vermutlich „fließen“ oder „erleichtern“.
So war sie auch Göttin der Behaglichkeit, der Fruchtbarkeit, der Mutterschaft
und Grund der Empfängnis.
Von der Bedeutung ihres Namens abgeleitet sind die Begriffe Menstruation und Muttermilch.

Rhea ist die Tochter der Gaia und des Uranos sowie die Gemahlin
ihres Bruders Kronos, mit dem sie gemeinsam den ewigen Fluss der Zeit
und der Generationen bestimmt.
Nach einer Prophezeiung wurde vorhergesagt, dass Kronos dereinst
durch eines seiner Kinder abgesetzt werde.
Aus diesem Grunde verschlang er alle Kinder, die Rhea ihm gebar.
Als Rhea wiederum schwanger war, versuchte sie Zeus,
ihren neugeborenen Sohn vor Kronos zu verbergen.
Sie versteckte ihn in einer Höhle auf Kreta und ließ ihn von den Kureten bewachen.
Da Kronos von der Geburt wusste, präsentierte sie ihm statt des Kindes
einen in Windeln gewickelten Stein, den dieser sofort gierig verschlang.[1]

Gemeinsam mit Kronos zeugte sie zuvor die Gottheiten Hestia, Demeter, Hera,
Hades und Poseidon, die alle von ihrem Vater verschlungen wurden.
Als Zeus herangewachsen war, stürzte er seinen Vater Kronos
und wurde selbst zum Herrscher des nächsten Göttergeschlechtes.

Gaia stellt in der Mythologie die Große Erdmutter, die Urmutter aller Götter, dar.
Sowohl Gaia als auch Rhea sowie deren Tochter Hera schenken Söhnen das Leben,
die ihre Väter entmachten oder zumindest einen Versuch unternehmen,
sie zu stürzen.[2]. Bei den Römern wurde die Gottheit als Kybele bezeichnet.
Rhea wird daher manchmal mit dieser oder mit Demeter gleichgesetzt,
quasi wie eine Reinkarnation der personifizierten Muttergöttin oder der Erde,
da Rhea wiederum als Mutter der Götter und Menschen gilt.

Es spricht einiges dafür, dass es sich um immer dieselbe Göttin
in anderer Gestalt handelt oder dasselbe Ritual mit Personen in gleichen Funktionen.
Insofern können Gaia, Rhea und Demeter/Hera als Vertreterinnen und
Verkörperungen der Großen Göttin angesehen werden und die scheinbaren I
nzeste und Bluttaten als Andeutungen matriarchalischer Rituale.

Für diese These spricht auch, dass Rhea – wie die Große Göttin/Erdmutter
in anderen Mythologien auch – in einer dreifachen Gestalt auftritt,
bzw. vertreten wird: als Amaltheia, der Amme des Zeus, als Io, seiner Geliebten,
und als der Rachegöttin Adrasteia, auch Nemesis genannt.[4]

Den Orphikern zufolge soll Rhea mit ihrem Gatten Kronos auf der Insel der Seligen
herrschen, wo das Goldene Zeitalter anhält.

Der Analytischen Psychologie in der Tradition Carl Gustav Jungs gilt Rheia
als besonders deutliche Ausprägung des sog. Mutterarchetyps.

Nach der Göttin sind der Mond Rhea des Saturn und der paläozoische Rhea-Ozean benannt.



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