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Die Venusfliegenfalle:

in Pflanzen: 25.05.2010 20:17
von Adamon • Nexar | 15.491 Beiträge

Dionaea muscipula - {Solander ex Ellis} 1768

Dionaea muscipulaVon Dionaea gibst es nur die einzige Art Dionaea muscipula. Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist im Südosten von North-Carolina und im Nordosten von South-Carolina. Außerdem gibt es in Florida noch einen Standort von D. muscipula.

Ihren Namen erhielt Dionaea nach der griechischen Göttin Dione (vermutlich die Gattin von Zeus und Mutter der Aphrodite (Venus)). Das erste Mal wurde sie bereits 1760 von Arthur Dobbs als "Fly Trap Sensitive" beschrieben. Dieser Brief wurde aber erst 1843 veröffentlicht, so dass die Pflanze 1760 nicht bekannt war. John Ellis und Daniel Solander untersuchten 1765 getrocknete Exemplare. Solander verwendete den Namen Dione. Es ist nicht bekannt, warum er sich gerade diese Göttin ausgesucht hatte um diese Pflanze nach ihr zu benennen. Ellis beschrieb die Pflanze 1768, nachdem er eine lebende Pflanze studieren konnte. Er fand den den Namen Dionaea schöner als Dione und so bekam die Pflanze dann ihren noch heute gültigen Namen. Der Artnamen muscipula heißt übersetzt Mausefalle.

Sie ist wohl die bekannteste Fleischfressende Pflanze überhaupt. Meist ist sie eine der ersten Pflanzen in einer Sammlung. Ihre Blätter hat sie zu Fallen umgebildet, die Blitzschnell zuklappen können. Auf der Innenseite der Fallen befinden sich auf jeder Seite 3 kleine Härchen. Wird eines davon zweimal kurz hintereinander berührt, so schnappt die Falle zu. Wurde keine "Nahrung" gefangen, wird sich die Falle langsam wieder öffnen. Dabei können mehrere Stunden vergehen. Da jede Falle nur ca. 7 mal zuschnappen kann, bevor sie abstirbt sollte man die Falle nicht zu oft künstlich reizen. Wurde aber etwas verwertbares gefangen, so wird sich die Falle langsam fest um das Opfer schließen, und dann mit der Verdauung beginnen. Dies kann mehrere Tage dauern. Von den gefangenen Insekten bleibt nur der "unverdauliche" Chitinpanzer zurück. Wenn es jemanden stört kann man diesen mit einer Pinzette vorsichtig entfernen. Dabei muss man aber sehr darauf aufpassen, dass man die Falle nicht gleich wieder schließt. Die Pflanze braucht man, wie alle anderen Karnivoren, nicht zu füttern. Wenn man es dennoch machen möchte sollte man wissen, dass Dionaea auf lebende Nahrung angewiesen ist. Deshalb ist auf Käse, Wurst, u.s.w. zu verzichten. Die Farbe der Fallen hängt zum einem vom verfügbaren Licht ab ( je mehr, umso roter ), wie auch vom Klon der Pflanze. Es gibt Klone, die komplett rot werden, sowie Klone die immer grün bleiben.

Ich kultiviere meine Pflanzen größtenteils in reinem Torf. Umgetopft werden sie so ca. alle 2 Jahre. Dionaea benötigt unbedingt eine Winterruhe bei ca. 5°C - 10°C. Sie verträgt sogar leichteren bis mittelstarken Frost. Sie zieht im Winter ein und treibt erst wieder im nächsten Jahr aus. Aus diesem Grund ist sie für viele Terrarien nicht geeignet. Sie stellt keine besonderen Ansprüche an die Luftfeuchtigkeit. Die schönsten Pflanzen erhält man in der vollen Sonne. Daher stelle ich meine Pflanzen im Sommer immer auf die Terrasse, wo sie von früh Morgens bis spät Abends volle Sonne bekommen. Nur dort färben sich die Fallen tief rot. Gegossen werden meine Pflanzen im Anstau. Im Winter halte ich sie etwas trockener. Ich vermehre die Pflanzen entweder über Samen, oder teile größere Vegetationspunkte. Blattstecklinge habe ich noch nie probiert, sollen aber auch funktionieren. Hier ist es aber wichtig, dass noch ein wenig weißes von der Knolle am Blatt vorhanden ist. Die Aufzucht der Samen ist zwar langwierig, aber nicht besonders schwierig. Den Samen wirft man einfach auf das Substrat aus. Das ganze stellt man dann an einen sehr hellen, und nicht zu kühlen Platz. Nach ca. 4-6 Wochen sollten die ersten Samen keimen. Ich kultiviere die Sämlinge genauso, wie meine älteren Pflanzen. Es dauert allerdings ca. 3-4 Jahre, bis die kleinen Pflanzen ausgewachsen sind, und selbst wieder Blüten bilden. Wenn eine Venusfliegenfalle blüht, ist der Samengewinn noch nicht garantiert. In jedem Fall sollte sie mit einem Pinsel bestäubt werden. Es scheint Klone zu geben, die man mit dem eigenem Pollen bestäuben kann, sowie Klone, die mit einem anderen Klon bestäubt werden müssen, um Samen zu gewinnen. Der Blütenstängel kann übrigens über 30cm hoch werden. Dadurch verhindert die Pflanze, dass sie ihre eigenen Bestäuber fängt. Die Blüte erscheint meisten, zeitgleich mit dem Austreiben der Pflanze im Frühling. Bei älteren Pflanzen können die Fallen eine Länge von ca. 4cm erreichen.



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zuletzt bearbeitet 18.11.2014 13:58 | nach oben springen
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