Parapsychologisch: » Morphische Felder:
#1

Morphische Felder:

in Parapsychologisch: 28.05.2010 21:07
von Adamon • Nexar | 15.430 Beiträge

Morphische Felder
Aus: Rupert Sheldrake: Der siebte Sinn der Tiere. Scherz Verlag 1999, S. 354-373


In diesem Buch habe ich immer wieder kurz die
Hauptmerkmale morphischer Felder erwähnt.
Nun möchte ich diesen Begriff ausführlich erläutern und auf
einige der damit verbundenen Phänomene eingehen.

Mein Interesse an diesen Ideen erwachte während meiner Forschungstätigkeit
zur Evolution von Pflanzen an der Universität Cambridge.

Wie entwickeln sich Pflanzen aus einfachen Embryonen
zur charakteristischen Form ihrer Art?
Wie nehmen die Blätter von Weiden, Rosen und Palmen ihre Form an?
Wie entwickeln ihre Blüten sich auf so unterschiedliche Weise?

All diese Fragen haben etwas mit dem zu tun,
was die Biologen Morphogenese nennen,
die Entstehung von Form (abgeleitet von den griechischen Wörtern
morphé = Form und génesis = Erzeugung, Entstehen),
die eines der großen ungelösten Probleme der Biologie ist.

Wenn man sich naiv mit diesen Problemen befasst, erklärt man schlicht,
jede Morphogenese sei genetisch programmiert.
Die einzelnen Arten befolgen einfach die Anweisungen ihrer Gene.
Aber nach kurzem Nachdenken erkennt man,
dass diese Antwort nicht ausreicht.

Alle Zellen des Körpers enthalten die gleichen Gene.
In Ihrem Körper zum Beispiel ist das gleiche
genetische Programm in Ihren Augenzellen,
in Ihren Leberzellen ebenso wie in den Zellen
Ihrer Arme und Beine vorhanden.
Aber wenn sie alle identisch programmiert sind,
warum entwickeln sie sich dann so unterschiedlich?

Manche Gene kodieren die Sequenz der Aminosäuren in Proteinen,
andere sind an der Steuerung der Proteinsynthese beteiligt.
Sie ermöglichen es Organismen, bestimmte Chemikalien zu erzeugen.
Aber damit allein lässt sich die Form nicht erklären.

Ihre Arme und Ihre Beine sind in chemischer Hinsicht identisch.
Würden sie zermahlen und biochemisch analysiert,
wären sie ununterscheidbar.

Aber sie besitzen unterschiedliche Formen.
Ihre Form lässt sich nur mit etwas erklären,
was über die Gene und die von ihnen kodierten
Proteine hinausgeht.

Das ist leichter zu verstehen, wenn man es
einmal mit der Architektur vergleicht.
In einer Straße in der Stadt stehen
unterschiedlich gebaute Häuser,
aber was sie unterscheidet, sind nicht die Baumaterialien.

Sie könnten alle aus chemisch identischen Ziegeln,
Betonteilen, Hölzern und so weiter hergestellt sein.
Würde man sie abreißen und chemisch analysieren,
wären sie nicht zu unterscheiden.
Was sie unterscheidet, sind die Pläne der Architekten,
nach denen sie erbaut wurden.
Diese Pläne tauchen in keiner chemischen Analyse auf.

Die Biologen, die die Formentwicklung bei Pflanzen und Tieren studieren,
sind sich seit langem dieser Probleme bewusst, und seit den zwanziger Jahren
vertreten viele Forscher die Ansicht, dass sich entwickelnde
Organismen von Feldern geformt werden,
den so genannten morphogenetischen Feldern.

Sie sind so etwas wie unsichtbare Entwürfe,
die der Form des wachsenden Organismus zugrunde liegen.
Aber sie sind natürlich nicht von einem Architekten gezeichnet,
genauso wenig wie man sich vorstellen darf,
dass ein «genetisches Programm»
von einem Computerprogrammierer entworfen ist.

Es sind Felder:
sich selbst organisierende Einflussgebiete,
vergleichbar magnetischen Feldern
und anderen bislang anerkannten Feldern in der Natur.

Der Begriff der morphogenetischen Felder ist
zwar in der Biologie weithin anerkannt,
aber niemand weiß, was diese Felder sind oder wie sie funktionieren.

Die meisten Biologen nehmen an, dass sie irgendwann einmal als
normale physikalische und chemische Phänomene erklärt werden können.

Aber das ist nichts weiter als ein Irrglaube.
Nachdem ich mich jahrelang mit den Problemen der Morphogenese
herumgeschlagen und über morphogenetische
Felder nachgedacht hatte, war ich zu der Schlussfolgerung gelangt,
dass es sich bei diesen Feldern nicht bloß um irgendwelche mechanistischen
Standardprozesse, sondern um etwas wirklich Neues handelt.

Dies war der Ausgangspunkt dafür,
dass ich die Idee der morphogenetischen Felder entwickelte.

Zum ersten Mal habe ich sie in meinem Buch Das schöpferische
Universum vorgestellt und dann in meinem Buch Das Gedächtnis
der Natur weiterentwickelt.

Dieser Begriff besitzt drei Hauptmerkmale:

Erstens:

Morphogenetische Felder sind eine neue Art von Feld,
die bislang von der Physik nicht anerkannt wird.

Zweitens:

Sie nehmen Gestalt an, entwickeln sich wie Organismen.
Sie haben eine Geschichte und enthalten ein immanentes
Gedächtnis aufgrund des Prozesses,
den ich morphische Resonanz nenne.

Drittens:

Sie sind Teil einer größeren Familie von Feldern,
den so genannten morphischen Feldern.

Auf diesen Prinzipien basiert das, was ich die Hypothese
der Formenbildungsursachen nenne.

Die Hypothese der Formenbildungsursachen

In dieser Hypothese behaupte ich, dass es in selbst
organisierenden Systemen auf allen Komplexitätsebenen
eine Ganzheit gibt, die auf einem charakteristischen organisierenden
Feld dieses Systems beruht, seinem morphischen Feld.

Jedes selbst organisierende System ist ein Ganzes,
das aus Teilen besteht, die wiederum Ganze auf einer tieferen Ebene sind.

Auf jeder Ebene verleiht das morphische Feld jedem Ganzen
seine charakteristischen Eigenschaften und bewirkt,
dass es mehr ist als die Summe seiner Teile.

Bei Pflanzen nennt man die Felder, die für die Entwicklung
und Aufrechterhaltung der Körperform zuständig sind,
morphogenetische Felder.

Bei der Organisation von Wahrnehmung, Verhalten und geistiger
Tätigkeit nennt man sie Wahrnehmungs-, Verhaltens-
und geistige Felder.

Bei Kristallen und Molekülen heißen sie Kristall- und Molekülfelder.

Bei der Organisation von Gesellschaften und Kulturen spricht
man von sozialen und kulturellen Feldern.

All diese Arten von organisierenden Feldern sind morphische Felder.

Morphische Felder sind, genauso wie die bereits anerkannten
Felder der Physik, Einflussgebiete in der Raum-Zeit, innerhalb
der und um die Systeme herum angesiedelt, die sie organisieren.

Sie wirken probabilistisch.
(Eine probabilistische Aussage sagt über einen Sachverhalt aus,
dass dieser zu einer bestimmten Wahrscheinlichkeit besteht. Wikipedia)

Sie beschränken den immanenten Indeterminismus der unter ihrem
Einfluss befindlichen Systeme oder zwingen ihm eine Ordnung auf.

Sie umfassen und verknüpfen die verschiedenen Teile des Systems,
das sie organisieren.

Somit organisiert ein kristallines Feld die Art und Weise,
wie die Moleküle und Atome im Innern des Kristalls angeordnet sind.

Ein Seeigel-Feld formt die Zellen und Gewebe innerhalb des
heranwachsenden Seeigelembryos und führt seine Entwicklung
auf die charakteristische ausgewachsene Form der Spezies hin.


Ein soziales Feld organisiert und koordiniert das Verhalten von Individuen
innerhalb einer sozialen Gruppe, zum Beispiel die Art und Weise,
wie einzelne Vögel in einer Schar fliegen.

Morphische Felder führen die von ihnen beeinflussten Systeme
zu charakteristischen Zielen oder Endpunkten hin.

Der britische Biologe C. H. Waddington gab den kanalisierten
Pfaden der Veränderung, die von morphogenetischen Feldern organisiert wird,
den Namen Chreode und veranschaulichte diese Chreoden in Gestalt von Kanälen,
durch die eine Kugel zum Ziel hin rollt.

Die Kugel steht für die Entwicklung eines bestimmten Teils
des Embryos zu seiner charakteristischen reifen Form hin,
zum Beispiel dem Herzen oder der Leben.

Störungen in der normalen Entwicklung können die Kugel
vom Boden des Kanals weg und an der Kanalwand hochdrücken,
aber wenn sie nicht über die Oberkante dieser Wand hinweg in
einen anderen Kanal gedrückt wird, kehrt sie wieder zum Boden
des Kanals zurück, allerdings nicht zu dem Punkt,
von dem aus sie gestartet war, sondern an eine spätere Position
im kanalisierten Pfad der Veränderung.

Dieser Vorgang steht für die embryonale Regulation, den Prozess,
durch den ein sich entwickelnder Organismus trotz aller Störungen
während des Entwicklungsprozesses eine normale erwachsene
Form erreichen kann.


Der Mathematiker René Thom hat mathematische Modelle
von morphogenetischen Feldern entwickelt,
in denen die Endpunkte, auf die hin Systeme sich entwickeln,
als Attraktoren definiert werden.

In der Dynamik, einem Zweig der Mathematik, stellen Attraktoren
die Grenzen dar, zu denen dynamische Systeme hingezogen werden.

Sie ermöglichen eine wissenschaftliche Beschäftigung mit Zielen,
Zwecken oder Absichten.

Das umstrittenste Merkmal dieser Hypothese ist die Behauptung,
dass morphische Felder sich entwickeln.

Sie sind nicht für alle Zeit durch ewig gültige mathematische
Gleichungen in einer Art transzendentem platonischem Reich
oder durch ein Read-only-Programm in einer kosmischen CD-ROM fixiert.

Ihre Struktur beruht auf dem, was zuvor geschehen ist.

Sie enthalten eine Art Gedächtnis. Durch Wiederholung werden die Muster,
die sie organisieren, zunehmend wahrscheinlich, zunehmend gewohnheitsmäßig.

Das erste Feld irgendeines Typs, etwa das Feld der ersten Insulinkristalle
oder das Feld einer neuen Idee wie Darwins Theorie der Evolution,
entsteht durch einen kreativen Sprung.

Die Quelle dieser evolutionären Kreativität ist unbekannt.
Vielleicht handelt es sich um einen Zufall, vielleicht um den Ausdruck
irgendeiner im Geist und in der Natur angesiedelten Kreativität.

Ganz gleich, wie sich dieser Ursprung erklären lässt
- sobald ein neues Feld, ein neues Organisationsmuster entstanden ist,
wird dieses morphische Feld durch Wiederholung stärker.

Das gleiche Muster wird wahrscheinlich wieder auftreten.

Je häufiger Muster sich wiederholen, desto wahrscheinlicher werden sie
- die Felder enthalten eine Art von kumulativem Gedächtnis und nehmen
zunehmend den Charakter des Gewohnheitsmäßigen an.

Felder entwickeln sich in der Zeit und bilden die Basis für Gewohnheiten.
Aus dieser Sicht ist die Natur prinzipiell gewohnheitsmäßig.

Selbst die so genannten «Naturgesetze» sind vielleicht
eher so etwas wie Gewohnheiten.

Informationen oder Handlungsmuster werden von
einem System auf ein folgendes System
der gleichen Art durch die, wie ich es nenne,
morphische Resonanz übertragen.

Bei der morphischen Resonanz handelt es sich um
den Einfluss von Gleichem auf Gleiches,
von Handlungsmustern auf nachfolgende
ähnliche Handlungsmuster,
ein Einfluss, der sich durch Raum und Zeit fortpflanzt.

Diese Einflüsse lassen vermutlich mit der räumlichen und
zeitlichen Entfernung nicht nach, aber sie stammen nur aus
der Vergangenheit, nicht aus der Zukunft.

Je größer die Ähnlichkeit, desto stärker der Einfluss
der morphischen Resonanz.

Die morphische Resonanz ist die Basis des inhärenten Gedächtnisses
in Feldern auf allen Komplexitätsebenen.

Jedes morphische System, etwa ein Giraffenembryo, «schaltet sich ein»
auf vorhergehende ähnliche Systeme, in diesem Fall auf vorhergehende
sich entwickelnde Giraffen.

Durch diesen Prozess greift jede einzelne Giraffe auf ein
kollektives oder vereintes Gedächtnis
seiner Spezies zurück und trägt ihrerseits dazu bei.

Beim Menschen kann diese Art des kollektiven Gedächtnisses
durchaus eng mit dem verwandt sein, was der Psychologe
C. G. Jung das «kollektive Unbewusste» genannt hat.

Diese Hypothese erlaubt eine Reihe von Vorhersagen auf
den Gebieten der Physik, Chemie, Biologie,
Psychologie und der Sozialwissenschaften.

Uralte Systeme wie Wasserstoffatome, Salzkristalle und Hämoglobinmoleküle
werden von so starken morphischen Feldern, so tief verwurzelten
Gewohnheiten gesteuert, dass sich an ihnen kaum eine
Veränderung beobachten läßt.

Sie verhalten sich, als ob sie von fixierten Gesetzen gesteuert würden.

Im Gegensatz dazu sollten neue Systeme neue Kristalle,
neue Formen von Organismen, neue Verhaltensmuster,
neue Ideen eine zunehmende Tendenz aufweisen,
sich selbst hervorzubringen, je öfter sie wiederholt werden.

Sie sollten zunehmend wahrscheinlicher,
immer gewohnheitsmäßiger werden.

Bei der morphischen Resonanz geht es um nicht lokale
Wirkungen im Raum wie in der Zeit.

Hier ein Überblick über die hypothetischen Eigenschaften morphischer Felder,
wie ich sie in meinem Buch Das Gedächtnis der Natur dargelegt habe:

1. Sie sind selbst organisierende Ganzheiten.

2. Sie besitzen sowohl einen räumlichen als auch einen
zeitlichen Aspekt und organisieren
räumlich-zeitliche Muster von rhythmischer Aktivität.

3. Durch Anziehung führen sie das unter ihrem Einfluss stehende System
zu bestimmten Formen und Aktivitätsmustern hin, deren Entstehen
sie organisieren und deren Stabilität sie aufrechterhalten.

Die End- oder Zielpunkte, auf die die Entwicklung unter dem Einfluss
der morphischen Felder zusteuert, werden Attraktoren genannt.

4. Sie verflechten und koordinieren die morphischen Einheiten oder Holons,
die in ihnen liegen, und auch diese sind wiederum Ganzheiten
mit eigenen morphischen Feldern.

Die morphischen Felder verschiedener Grade oder Ebenen sind
ineinander verschachtelt, sie bilden eine Holarchie.

5. Sie sind Wahrscheinlichkeitsstrukturen, und ihr
organisierender Einfluss
besitzt Wahrscheinlichkeitscharakter.

6. Sie enthalten ein Gedächtnis, das durch Eigenresonanz
einer morphischen Einheit mit ihrer eigenen Vergangenheit
und durch Resonanz mit den morphischen Feldern aller
früheren Systeme ähnlicher Art gegeben ist.

Dieses Gedächtnis ist kumulativ.
Je häufiger ein bestimmtes
Aktivitätsmuster sich wiederholt,
desto mehr wird es zur Gewohnheit oder zum Habitus.

In meinen Büchern Das schöpferische Universum
und Das Gedächtnis der Natur habe ich eine Vielzahl experimenteller
Tests der morphischen Resonanz erörtert.

Der Erfolg aller dieser Tests hängt davon ab,
inwieweit sich Veränderungen in der Leichtigkeit oder Wahrscheinlichkeit
feststellen lassen, mit der das wiederholte Muster erneut auftritt.

Mit anderen Worten:

Ich habe mich auf den Aspekt der Hypothese der
Formenbildungsursachen konzentriert,
den ich oben in Punkt 6 formuliert habe.

Zunächst also habe ich keine Experimente vorgeschlagen,
mit denen sich der allgemeine Aspekt der Hypothese der
Formenbildungsursachen testen ließe,
nämlich die Existenz der räumlich ausgedehnten Felder selbst,
deren Merkmale in den Punkten 1 bis 5 formuliert sind.

Diese Frage habe ich in meinem Buch Sieben Experimente,
die die Welt verändern könnten
angesprochen, und darauf werde ich später noch eingehen.


Zusammenhänge mit der Quantenphysik:

Experimente zum Testen der räumlichen Aspekte morphischer Felder lassen auf
eine Art von Nichtlokalität schließen, die gegenwärtig von der Schulwissenschaft
nicht anerkannt wird.

Dennoch wird sich vielleicht herausstellen, dass sie mit der Nichtlokalität
oder Nichttrennbarkeit zusammenhängen, die ein integraler Bestandteil
der Quantentheorie ist und Zusammenhänge oder Korrelationen über eine
Distanz hinweg impliziert, die sich die klassische Physik
nicht hätte träumen lassen.

Albert Einstein beispielsweise war die Vorstellung einer
«geistigen Aktion über eine Distanz hinweg» zutiefst zuwider
- aber seine schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet.

Neuere Experimente beweisen, dass diese Zusammenhänge
von zentraler Bedeutung für die Physik sind.

Noch sind wir uns über ihre umfassenderen Implikationen nicht im klaren.

Vielleicht hängen sie mit dem zusammen, was ich morphische Felder nenne.

Aber niemand weiß dies bislang.
Die Nichtlokalität ist einer der überraschendsten und paradoxesten
Aspekte der Quantentheorie:
Teile eines Quantensystems, die in der Vergangenheit miteinander
verbunden gewesen sind, behalten eine unmittelbare Verbundenheit,
selbst wenn sie sehr weit voneinander entfernt sind.

Zwei Photonen beispielsweise, die sich per definitionem mit
Lichtgeschwindigkeit bewegen und die sich in entgegen gesetzten
Richtungen von einem Atom entfernen, das sie ausgestrahlt hat,
behalten eine direkte nichtlokale Verbundenheit -
wenn die Polarisation des einen gemessen wird, weist das andere sofort
die entgegen gesetzte Polarisation auf, selbst wenn die Polarisation
jedes Teilchens erst im Augenblick der Messung ermittelt wurde.

Die zwei im Raum getrennten Teile desselben Systems sind
durch ein Quantenfeld miteinander verbunden.
Aber dies ist kein Feld im gewöhnlichen Raum, sondern es
wird vielmehr mathematisch als ein vieldimensionaler Raum
von Möglichkeiten dargestellt.

Genauso wie Atome und Moleküle sind auch die Angehörigen
sozialer Gruppen Teile desselben Systems.

Sie teilen sich ihre Nahrung, atmen die gleiche Luft, sind durch ihren
Geist und ihre Sinne wechselseitig miteinander verknüpft und interagieren ständig.

Wenn sie getrennt werden, können die Teile des
sozialen Systems eine nicht lokale
oder untrennbare Verbundenheit behalten,
vergleichbar der in der Quantenphysik zu beobachtenden
Verbundenheit.

Wenn dies der Fall ist, dann könnten morphische Felder
im Sinne der Quantentheorie
neu interpretiert werden.

Dies würde auf eine enorme Ausweitung der Quantentheorie
hinauslaufen, die dann auch die biologische und die soziale
Organisation umfassen müsste.

Das kann durchaus ein Schritt sein, den die Physik tun muss.


Ich habe mich mit dem Quantenphysiker David Bohm
über den Zusammenhang
zwischen der Idee der morphischen Felder und
seiner Theorie der impliziten Ordnung unterhalten,
einer «eingehüllten» Ordnung, die der expliziten Ordnung
zugrunde liegt
- der entfalteten Welt, wie wir sie erfahren.

Bohms Theorie, die auf der Untrennbarkeit von Quantensystemen beruht,
erwies sich als außerordentlich kompatibel mit meinen eigenen Darlegungen.

Diese Zusammenhänge sind auch von dem amerikanischen Quantenphysiker
Arnit Goswami sowie dem deutschen Quantenphysiker Hans-Peter Dürr
untersucht worden.

Aber möglich ist auch, dass morphische Felder ein völlig neuartiges Feld darstellen,
das noch nicht in irgendeiner Weise von der Physik beschrieben worden ist.

Dennoch hätten sie mehr mit den Feldern der Quantentheorie gemein als
mit Gravitationsfeldern oder elektromagnetischen Feldern.

Ich möchte mich nun mit Beweisen befassen, die mit dem räumlichen
Aspekt morphischer Felder zusammenhängen,
und dann mit Beweisen, die die morphische Resonanz betreffen.


Experimente zu morphischen Feldern

Bislang ist es mir noch nicht gelungen, mir potentiell entscheidende
Experimente auszudenken, um die Existenz von morphischen Feldern
innerhalb von Molekülen, Kristallen, Mikroorganismen,
Pflanzen und Tieren zu überprüfen.

Morphische Felder wirken zusammen mit bekannten
Arten von Feldern und Gradienten,
und im allgemeinen lassen sich die Wirkungen morphischer Felder
nur schwer von möglichen Wirkungen chemischer Gradienten,
von Genen, elektromagnetischen Feldern und anderen bekannten
Arten der Verursachung trennen.

Doch das Auftreten von morphischen Resonanzwirkungen (siehe unten)
würde die Existenz solcher Felder implizieren und damit einen
indirekten Beweis für ihre Existenz liefern.

Am einfachsten kann man morphische Felder direkt testen,
indem man mit Gesellschaften von Organismen arbeitet.

Individuen lassen sich so voneinander trennen,
dass sie nicht mehr mit normalen sinnlichen Mitteln
miteinander kommunizieren können.

Wenn es zwischen ihnen noch immer zu einem
Informationsaustausch kommt,
würde dies die Existenz von Bindungen oder wechselseitigen
Verknüpfungen von der Art implizieren,
wie sie morphische Felder darstellen.




. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -

"Es ist alles Illusion, - was nicht aus mir selber spricht,
- denn es ist ein Zusatz, - dieses Eine nicht". -

http://adamonstasy.weebly.com/
zuletzt bearbeitet 15.12.2022 08:50 | nach oben springen
lockDas Thema wurde geschlossen.

#2

RE: Morphische Felder:

in Parapsychologisch: 28.05.2010 21:08
von Adamon • Nexar | 15.430 Beiträge

Als ich nach Belegen für feldartige Verbindungen zwischen
Angehörigen einer sozialen Gruppe zu suchen begann,
entdeckte ich, dass ich mich in Bereiche begab, von denen
die Wissenschaft noch sehr wenig versteht.

So weiß beispielsweise niemand, warum Gesellschaften
von Termiten so koordiniert sind,
dass diese kleinen, blinden Insekten komplexe Nester mit
einer komplizierten Innenarchitektur bauen können.

Niemand versteht, wieso Vogelscharen oder Fischschwärme
die Richtung so rasch ändern können,
ohne dass die einzelnen Tiere miteinander zusammenstoßen.

Und niemand weiß, wie die sozialen Bande beim Menschen beschaffen sind.

Ein besonders viel versprechendes Gebiet für diese
Art von Forschung sind die Bande
zwischen Menschen und Haustieren,
von denen in diesem Buch die Rede war.

Nach der Hypothese der Formenbildungsursachen
erstrecken sich morphische Felder über das Gehirn hinaus in die Umwelt,
wobei sie uns mit den Objekten unserer Wahrnehmung verbinden
und auf diese durch unsere Absichten und unsere Aufmerksamkeit
einwirken können.

Dies ist ein weiterer Aspekt der morphischen Felder,
der sich für experimentelle Tests eignet.

Dies würde bedeuten, dass wir aufgrund solcher Felder
Dinge beeinflussen können, indem wir sie einfach anschauen
- allerdings lässt sich das nicht durch die konventionelle Physik erklären.

So sind wir beispielsweise vielleicht in der Lage, jemanden zu beeinflussen,
indem wir ihn von hinten anschauen, wobei er auf keine andere Weise
wissen kann, dass wir ihn anstarren.

Das Gefühl, von hinten angestarrt zu werden, ist
tatsächlich eine weit verbreitete Erfahrung.
Experimente deuten bereits daraufhin, dass es ein reales Phänomen ist
(siehe sechzehntes Kapitel).

Anscheinend lässt es sich weder durch Zufall noch durch die bekannten Sinne,
noch durch die derzeit von den Physikern anerkannten Felder erklären.

Die ungelösten Probleme der Navigation, Migration und
des Heimfindeverhaltens von Tieren beruhen vielleicht auch
auf unsichtbaren Feldern, die die Tiere mit ihren Zielen verbinden.

Sie könnten praktisch wie unsichtbare Gummibänder wirken,
die sie mit ihrem Zuhause verknüpfen.

In der Sprache der Dynamik ausgedrückt,
kann dieses Zuhause als Attraktor gelten.


Die morphische Resonanz in der Biologie:

Wenn es so etwas wie morphische Resonanz gibt,
dann müssten die Form ebenso
wie das Verhalten von Organismen
ein immanentes Gedächtnis besitzen.

Wie dies bei der morphischen Resonanz generell der Fall ist,
werden dann seit langem bestehende Muster der Morphogenese
und des Instinktverhaltens so stark gewohnheitsmäßig sein,
dass sich keine Veränderungen feststellen lassen.

Nur im Falle von neuen Entwicklungs-
und Verhaltensmustern kann die Bildung von
Gewohnheiten beobachtet werden.

Experimente mit Fruchtfliegen haben bereits gezeigt,
dass derartige Effekte auf dem Gebiet der Morphogenese
vorkommen können.

Viele Indizien sprechen auch dafür, dass sich
Verhalten bei Tieren rasch entwickeln kann,
als ob sich ein kollektives Gedächtnis durch
morphische Resonanz bildet.

Insbesondere sind Anpassungen im großen Maßstab
im Verhalten domestizierter Tiere
auf der ganzen Welt beobachtet worden.

1947 beispielsweise hat Roy Bedichek, seinerzeit ein bekannter
texanischer Naturforscher, über Veränderungen
im Verhalten von Pferden geschrieben, die er im Laufe seines
Lebens wahrgenommen habe:

«Vor fünfzig Jahren noch wurde frank und frei erklärt,
dass Stacheldraht nie für Pferdeweiden
verwendet werden könnte.

Erschrockene oder herumtollende Pferde rasten direkt hinein,
schnitten sich die Kehle auf oder rissen sich große Fleischfetzen von der Brust,
und keineswegs tödliche Wunden oder bloße Kratzer wurden von
Schmeißfliegenlarven befallen.

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als man auf
texanischen Farmen oder Ranches
kaum ein Pferd fand, das nicht verängstigt war von
schlimmen Erfahrungen mit Stacheldraht...

Aber im Laufe eines halben Jahrhunderts hat das Pferd gelernt,
sich vor Stacheldraht zu hüten.
Fohlen rasen nur selten hinein.
Der ganzen Spezies ist eine neue Angst beigebracht worden.

Als die ersten Automobile auftauchten, ging es im
Pferdewagenverkehr drunter und drüber...

Fahrzeuge gingen zu Bruch, und viele Leute brachen sich das Genick,
als sie zu Pferd dem Automobil begegneten und
das Tier daran gewöhnen wollten.

Der Ruf nach Gesetzen wurde laut, Automobile von Pferden fern zu halten...
[Aber] die Haustiere haben generell ihre ursprüngliche Angst
vor der Lokomotive wie vor dem Automobil verloren.»

Bei dieser Veränderung geht es nicht einfach nur darum,
dass Fohlen von ihren Müttern lernen.

Selbst wenn sie noch nie auf Stacheldraht gestoßen oder Autos begegnet
und von älteren und erfahreneren Pferden getrennt sind,
reagieren die Jungtiere heute generell nicht mehr so
wie ihre Vorfahren vor 100 Jahren.

Ein anderes Beispiel.

Rancher im gesamten amerikanischen Westen haben herausgefunden,
dass sie sich viel Geld für Weideroste sparen können, wenn sie statt
dessen falsche verwenden
- sie malen einfach Streifen quer über die Straße.

Echte Weideroste bestehen aus einer Reihe paralleler Stahlrohre oder -schienen
mit Lücken dazwischen, so dass das Vieh nicht darüber hinweglaufen kann,
und jeder Versuch, dies zu tun, stellt eine schmerzhafte Erfahrung dar.

Doch heute unternimmt das Vieh nicht einmal den Versuch,
diese Roste zu überqueren.
Die vorgetäuschten Roste funktionieren genauso wie die echten.

Wenn sich das Vieh ihnen nähert, hat mir ein Rancher erklärt,
«treten sie mit allen vier Beinen auf die Bremse».

Beruht das bloß darauf, dass Kälber vom älteren Vieh lernen,
diese Roste nicht zu überqueren?

Offenbar nicht. Mehrere Rancher haben mir gesagt, dass auch Herden,
die noch nie echten Weiderosten begegnet waren, die falschen meiden.

Und Ted Friend von der Texas A & M University hat die Reaktion von
mehreren hundert Stück Vieh auf gemalte Roste getestet und herausgefunden,
dass unerfahrene Tiere sie genauso meiden wie diejenigen,
die schon einmal auf echte Roste gestoßen sind.

Auch Schafe und Pferde zeigen eine Aversion dagegen,
gemalte Roste zu überqueren.

Diese Aversion kann durchaus auf morphischer
Resonanz von früheren Angehörigen
der Spezies beruhen, die auf schmerzhafte Weise gelernt haben,
sich vor Weiderosten zu hüten.

Es gibt viele solcher Beispiele.
Auch Daten von Laborversuchen mit Ratten
und anderen Tieren zeigen, dass derartige Effekte vorkommen.

Am bekanntesten sind Experimente, in denen aufeinander folgende Generationen
von Ratten gelernt haben, aus einem Wasserlabyrinth zu entkommen.

Im Laufe der Zeit ist es Ratten in Laboratorien auf
der ganzen Welt gelungen,
dies immer schneller zu tun.

Bislang ist auf dem Gebiet des tierischen Lernverhaltens
nur ein spezifisch abgestimmter experimenteller Test der
morphischen Resonanz durchgeführt worden.

Dieses Experiment mit einen Tag alten Küken fand
im Labor eines Skeptikers statt,
bei Steven Rose an der Open University in England.

Jeden Tag wurde Scharen von frisch geschlüpften Küken
ein kleines gelbes Licht (eine Leuchtdiode) gezeigt, und sie
pickten genauso danach wie nach jedem anderen
auffallenden kleinen Objekt in ihrer Umgebung.

Anschließend wurde ihnen eine Chemikalie injiziert,
die bei ihnen eine leichte Übelkeit hervorrief.

Sie assoziierten das Gefühl der Übelkeit mit dem Picken
nach dem gelben Licht, und danach vermieden sie es, danach zu picken,
wenn es ihnen wieder gezeigt wurde.

(Diese rasche Form des Lernens nennt man
«konditionierte Abneigung».)

Zur Kontrolle wurde einer gleich großen Zahl von Küken
eine kleine verchromte Perle vorgesetzt.
Nachdem sie danach gepickt hatten,
wurde ihnen eine normale Salzwasserlösung injiziert,
die keine nachteiligen Wirkungen hatte
und keine Abneigung dagegen hervorrief,
nach der Chromperle zu picken,
wenn sie ihnen wieder vorgesetzt wurde.

Dieses Experiment ging von der Idee aus,
dass spätere Scharen von frisch geschlüpften Küken
eine zunehmende Abneigung aufweisen würden,
nach dem gelben Licht zu picken, wenn es ihnen zum ersten Mal gezeigt würde,
und zwar aufgrund der morphischen Resonanz von den vorherigen Küken.

Sie würden auf ein kollektives Gedächtnis der Abneigung zurückgreifen,
und je mehr Küken eine Abneigung gegenüber dem gelben Licht «eingeimpft» würde,
desto stärker würde dieser Effekt auftreten.

Bei den Kontrollküken hingegen wäre keine
derartige Abneigung gegenüber der Chromperle zu erwarten.

Tatsächlich entwickelten nachfolgende
Scharen von Küken, denen die gelbe Leuchtdiode vorgesetzt wurde,
eine zunehmende Abneigung dagegen, wie dies auf der Grundlage
der morphischen Resonanz vorhergesagt war.

Dieser Effekt war statistisch gesehen signifikant.


Morphische Resonanz beim menschlichen Lernverhalten

Die morphische Resonanz erlaubt viele Folgerungen, was das Verständnis
des menschlichen Lernverhaltens betrifft, zu dem
auch die Aneignung von Sprachen gehört.

Aufgrund des kollektiven Gedächtnisses,
auf das einzelne Menschen zurückgreifen
und zu dem sie ihren Beitrag leisten, sollte
es im allgemeinen leichter sein,
das zu lernen, was andere zuvor gelernt haben.

Diese Vorstellung entspricht ziemlich genau
den Beobachtungen von Linguisten
wie Noam Chomsky, die dargelegt haben, dass der Spracherwerb
bei kleinen Kindern so rasch und kreativ erfolgt,
dass er sich nicht einfach durch Nachahmung erklären lässt.

Die Struktur der Sprache ist anscheinend auf irgendeine Weise ererbt.

In seinem Buch Der Sprachinstinkt führt Steven Pinker viele
Beispiele an, die diese Idee bestätigen.

Dieser Prozess ist besonders verblüffend bei der Entwicklung neuer Sprachen,
der sehr rasch vonstatten gehen kann.

Wenn Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen,
sich miteinander verständigen müssen, aber die Sprache
des anderen nicht beherrschen,
bedienen sie sich eines Notbehelfs, einer so genannten
Mischsprache wie dem Pidgin- Englisch
- holpriger Wortfolgen, die der Sprache der
Kolonisatoren entlehnt sind -,
ohne sich dabei groß um die Grammatik zu kümmern.

Aber in vielen Fällen ist aus so einer Mischsprache auf einen Schlag eine
vollständige komplexe Sprache geworden, wie etwa das Kreolische.

Eine Gruppe kleiner Kinder muss dann nur mit der Mischsprache
in einem Alter konfrontiert werden,
in dem sie ihre Muttersprache erlernt.

Historisch gesehen passierte dies vermutlich in Gruppen von Sklavenkindern,
die von einem Arbeiter gemeinsam gehütet wurden,
der zu ihnen auf Pidgin-Englisch sprach.

«Da die Kinder sich nicht damit zufrieden gaben,
die fragmentarischen Wortfolgen zu reproduzieren, fügten
sie eine komplexe Grammatik ein,
wo zuvor noch keine existierte, und schon war eine ganz neue,
ausdrucksstarke Sprache geboren.»

Noch bemerkenswerter ist die Entwicklung neuer Zeichensprachen.

In Nicaragua beispielsweise gab es bis vor kurzem
überhaupt keine Zeichensprache,
und darum waren gehörgeschädigte Menschen isoliert.

Als die Sandinistas 1979 an die Macht kamen, wurden die ersten
Schulen für Gehörgeschädigte errichtet.

«Die Schulen konzentrierten sich darauf, die Kinder im
Lippenlesen und im Sprechen zu drillen,
und wie immer, wenn dies versucht wird, waren die Ergebnisse kläglich.

Aber das spielte keine Rolle.
Auf den Spielplätzen und in den Schulbussen
erfanden die Kinder ihr eigenes Zeichensystem und
kombinierten es mit den Befehlsgesten,
derer sie sich zu Hause bei ihren Familien bedienten.

Nach kurzer Zeit entwickelte sich aus diesem System das,
was man heute die Lenguaje de Signos Nicaragüense (LSN) nennt.»

Dieser Pidgin-Zeichensprache bedienen sich inzwischen gehörgeschädigte
Jugendliche, die die Schule besuchten, als sie zehn Jahre oder älter waren.

Ganz anders verhält es sich bei jungen Leuten, die etwa
mit vier Jahren auf die Schule kamen, als LSN bereits existierte.

Sie «sprechen» eine viel komplexere und ausdrucksvollere Sprache,
die man als Idioma de Signos Nicaragüense (ISN) bezeichnet.

Diese kreolische Sprache mit ihrer logischen Grammatik
wurde mit einem Schlag geschaffen.
Dazu Pinker: «Vor unseren Augen wurde eine Sprache geboren.»

Die ererbten Pläne, die das Erlernen existierender und
die Entwicklung neuer Sprachen ermöglichen,
sind nicht bloß allgemeine Prinzipien, die aus logischen Gründen
in allen Sprachen vorhanden sein müssen.

Es sind eher willkürliche Konventionen,
die auch unterschiedlich gewesen sein könnten. Pinker:

«Es ist, als ob voneinander isolierte Erfinder auf wundersame Weise
identische Buchstabenbelegungen von Schreibmaschinentastaturen
oder Morsezeichen oder Verkehrszeichen entwickelt hätten.»

Chomsky wie Pinker nehmen an, dass die Fähigkeit zum Erlernen von Sprache
von einer Kodierung für universale Strukturen in der DNS abhängig sein muss,
die allen Sprachen gemeinsam sind.

Sie halten es für selbstverständlich,
dass jede Erbinformation in den Genen verankert ist,
und müssen daher die Existenz einer universalen Grammatik unterstellen,
weil kleine Kinder aller ethnischen Gruppen in der Lage zu sein scheinen,
jede Sprache zu erlernen ein von einer finnischen Familie adoptiertes
vietnamesisches Baby beispielsweise lernt ohne Schwierigkeiten Finnisch.

Die morphische Resonanz bietet eine einfachere Erklärung.

Das kleine Kind steht in Resonanz sowohl mit den Menschen,
die in seiner Umgebung sprechen,
als auch mit den Millionen, die die Sprache in der
Vergangenheit gesprochen haben.

Die morphische Resonanz ermöglicht ihm das Erlernen der Sprache,
wie sie andere Arten von Lernen möglich macht.

Genauso befördert die morphische Resonanz den Erwerb von Zeichensprachen
durch Gehörgeschädigte, die sich in frühere Benutzer dieser Sprachen einschalten.

Es ist gar nicht erforderlich, die Existenz von Genen
für normale wie für Zeichensprachen zu unterstellen,
die latent in der DNS aller Menschen schlummern.

Natürlich ist diese Interpretation der Sprachaneignung durch
Formenbildungsursachen spekulativ.

Aber das ist auch die Theorie von Genen
für eine hypothetische universale Grammatik. Pinker selbst räumt ein:
«Niemand hat bislang ein Grammatik-Gen lokalisiert.»


Veränderungen des menschlichen Leistungsvermögens im Laufe der Zeit

Eine Möglichkeit, die Effekte morphischer Resonanz
in einem größeren Maßstab zu studieren,
bieten bereits existierende Mengen quantitativer Daten
über das menschliche Leistungsvermögen,
die im Laufe von vielen Jahren erhoben wurden.

Weist das menschliche Leistungsvermögen im
Laufe der Zeit die Tendenz auf, sich zu steigern?

Offensichtlich ist dies bei Fertigkeiten wie Snowboardfahren
und Computerprogrammieren der Fall.

Aber derartige Steigerungen sind nur selten quantitativ dokumentiert,
und die Lage ändert sich ständig aufgrund von technischen Neuerungen,
einer größeren Verbreitung der entsprechenden Geräte und Ausrüstung,
besseren Lehrern, sozialen und wirtschaftlichen Kräften und so weiter.

Irgendwelche morphischen Resonanzeffekte ließen sich
nur schwer im einzelnen nachweisen,
selbst wenn entsprechende quantitative Daten existierten.

Eines der wenigen Gebiete, auf denen detaillierte quantitative Daten
über Zeiträume von Jahrzehnten zur Verfügung stehen,
sind die IQ- (Intelligenzquotient-)Tests.

Um 1980 ging mir auf, dass, falls es so etwas wie morphische Resonanz gibt,
die durchschnittliche Leistungsfähigkeit bei IQ-Tests zunehmen müsste,
nicht weil die Menschen intelligenter werden, sondern weil sich IQ-Tests
leichter absolvieren lassen würden - infolge der morphischen Resonanz
von den Millionen Menschen, die sich ihnen bislang bereits unterzogen haben.

Ich suchte nach Daten, mit denen sich diese Hypothese testen ließe.
Ich konnte weder eine Erörterung dieser Frage noch irgendwelche
veröffentlichte Daten finden.

Daher faszinierte es mich, als sich 1982 herausstellte,
dass sich die durchschnittlichen IQ-Testergebnisse in Japan ein Jahrzehnt
nach dem Zweiten Weltkrieg um drei Prozent erhöht hatten.

Kurz darauf wurde festgestellt (zur Erleichterung vieler Amerikaner),
dass die IQs in den USA sich mit einer ähnlichen Rate erhöht hatten.

Dieser Effekt wurde in Amerika erstmals von James Flynn
bei der Untersuchung der Intelligenztests der US-Militärbehörden entdeckt.

Flynn fand heraus, dass Rekruten, die im Vergleich zu ihren Altersgefährten
nur durchschnittlich intelligent waren, über dem Durchschnitt lagen,
wenn sie mit Rekruten einer vorhergehenden Generation verglichen wurden,
die exakt den gleichen Test absolviert hatten.

Niemand hatte diesen Trend bemerkt, weil Tester routinemäßig nur
Einzelergebnisse mit anderen Angehörigen der gleichen
Altersgruppe verglichen, die zur gleichen Zeit getestet wurden
- zu irgendeiner Zeit wurde das durchschnittliche IQ-Ergebnis
per definitionem mit 100 angesetzt.

Inzwischen hat Flynn ermittelt, dass vergleichbare Zuwächse
auch in 20 anderen Ländern, unter anderem in Australien,
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Holland,
zu verzeichnen sind.

Es wurde immer wieder versucht, diesen «Flynn-Effekt» zu erklären,
aber bislang ist dies nicht gelungen.

So lässt sich dieser Effekt beispielsweise so gut wie gar nicht
auf die Übung im Absolvieren solcher Tests zurückführen.

Derartige Tests werden ohnehin seit einigen Jahren
nicht mehr so häufig durchgeführt.

Auch eine bessere Bildung kann diesen Effekt nicht erklären,
ebenso wenig, wie einige Wissenschaftler meinen, die Zunahme der Zeit,
die fürs Fernsehen aufgewendet wird.

Die IQ-Ergebnisse begannen sich schon Jahrzehnte vor der Einführung des Fernsehens
in den fünfziger Jahren zu erhöhen, und dem Fernsehen wurde, wie Flynn ironisch anmerkt,
gewöhnlich «ein Verblödungseinfluss» zugeschrieben, «bis sich dieser Effekt einstellte».

Je mehr Forschungen inzwischen betrieben wurden,
desto mysteriöser ist der Flynn-Effekt geworden.
Flynn selbst bezeichnet ihn als «rätselhaft».
Aber die morphische Resonanz könnte eine natürliche Erklärung liefern.

Wenn sich der Flynn-Effekt tatsächlich durch morphische Resonanz erklären lässt,
dann zeigt sich, dass derartige Resonanzeffekte relativ gering sind.

Wenn Millionen von IQ-Tests nur zu einem Anstieg von ein paar Prozent führen,
dann werden die Effekte der morphischen Resonanz bei Experimenten
mit ein paar hundert oder bestenfalls ein paar tausend Menschen wohl zu gering sein,
um sie überhaupt vor dem «statistischen Rauschen» aufgrund der großen
Leistungsschwankungen bei den einzelnen Testpersonen ausmachen zu können.


Implikationen

Die Hypothese der Formenbildungsursachen hat in allen
Wissenschaftszweigen weitreichende Implikationen.

In der Chemie, der Kristallographie und der
Molekularbiologie kann man erkennen,
dass molekulare und kristalline Formen nicht von ewigen,
unveränderlichen Gesetzen bestimmt sind, sondern sich entwickeln
und eine Art von Gedächtnis besitzen.

Die Erforschung des Gedächtnisses im molekularen und kristallinen
Bereich könnte letztlich zu bedeutenden technischen
Anwendungen führen, etwa zu neuartigen Computern,
die durch morphische Resonanz
miteinander vernetzt und mit globalen Kollektivspeichern
ausgestattet sind.

In der Biologie kann man erkennen, dass die Entwicklung von Tieren und Pflanzen
von unsichtbaren Organisationsfeldern gestaltet wird, den Trägern der Vorfahrengewohnheiten.

Zur Entwicklung biologischer Formen gehört nicht nur die Entwicklung von Gen-Pools,
sondern auch die Entwicklung der morphischen Felder der Spezies.

Durch diese Felder lassen sich, wie schon Charles Darwin angenommen hat,
erworbene Anpassungen vererben.

Und wenn sich neue Gewohnheiten bilden,
kann die Evolution infolge von morphischer Resonanz viel rascher vonstatten gehen
und sich ausbreiten, als wenn sie nur von dem Transfer von Mutationsgenen
von den Eltern zum Nachwuchs abhängt.

Instinkte beruhen auf den gewohnheitsmäßigen Verhaltensfeldern der Spezies,
die die Tätigkeit des Nervensystems prägen - sie werden von Genen beeinflusst
und auch durch morphische Resonanz vererbt.

Durch morphische Resonanz können sich neu erlernte
Verhaltensmuster in einer Spezies verbreiten.

Das Erlernen dieser neuen Fertigkeiten kann im Laufe der Zeit
- während sie immer gewohnheitsmäßiger werden
- zunehmend leichter werden.

In der Psychologie lassen sich die Geistestätigkeiten als Felder interpretieren,
die mit den physiko-chemikalischen Aktivitätsmustern im Gehirn interagieren.

Aber diese Felder sind nicht auf das Gehirn beschränkt,
sondern erstrecken sich über den Körper hinaus in die Umwelt hinein.

Diese erweiterten mentalen Felder liegen der Wahrnehmung
und dem Verhalten zugrunde.

Sie ermöglichen es auch, dass sich «paranormale» Phänomene
wie das Gefühl des angestarrt Werdens so interpretieren lassen,
dass sie als normal erscheinen.

Das persönliche Gedächtnis kann als Selbstresonanz
aus der Vergangenheit eines Menschen verstanden werden
- man braucht nicht mehr davon auszugehen, dass alle Erinnerungen
als flüchtige materielle «Spuren» im Gehirn gespeichert werden müssen.

Eine weniger spezifische Resonanz mit unzähligen anderen Menschen
in der Vergangenheit verbindet uns alle mit dem kollektiven Gedächtnis
unserer Gesellschaft und Kultur und letztlich mit dem kollektiven
Gedächtnis der gesamten Menschheit.

Persönliche und kollektive Gewohnheiten unterscheiden sich nicht von ihrer Art,
sondern von ihrem Ausmaß her - beide beruhen auf morphischer Resonanz.

Dieses neue Verständnis des Gedächtnisses könnte dem Verständnis des Lernens
generell neue Impulse vermitteln und durchaus wichtige Anwendungsmöglichkeiten
in Erziehung und Bildung zur Folge haben. Unterrichtsmethoden,
die die morphische Resonanz von jenen Menschen maximieren,
die in der Vergangenheit die gleiche Sache gelernt haben, könnten zu
einem effizienteren und rascheren Lernen führen.

Die morphischen Felder sozialer Gruppen würden dazu beitragen,
viele ansonsten rätselhafte Aspekte der sozialen Organisation zu erklären,
wie das Verhalten gesellschaftsbildender Insekten,
von Vogelschwärmen und von menschlichen Gesellschaften.

Die Sozialwissenschaften könnten eine neue theoretische Grundlage erhalten,
und neue Wege der Forschung würden sich auftun.

Das Verständnis kultureller Formen als morphischer Felder würde
ebenso unser Verständnis des kulturellen Erbes
wie den Einfluss der Ahnen auf unser Leben revolutionieren.

Richard Dawkins hat für die «Einheiten der kulturellen Übertragung»
den Begriff «Meme» geprägt,
und solche Memes lassen sich als morphische Felder interpretieren.

Die morphische Resonanz würde auch ein neues
Licht auf viele religiöse Praktiken und Rituale werfen.

Selbst wissenschaftliche Paradigmen lassen
sich als morphische Felder verstehen,
die durch morphische Resonanz stabilisiert werden und dazu tendieren,
zunehmend gewohnheitsmäßig und unbewusst zu werden,
je häufiger sie wiederholt werden.

Der gesamte Kosmos erscheint mittlerweile als evolutionär.

Die Felder von Atomen, Molekülen, Kristallen, Planeten, Sternen und Galaxien
entwickeln sich, und wie die morphischen Felder biologischer Organismen
ist auch ihre Evolution der natürlichen Auslese unterworfen.

Die Hypothese der Formenbildungsursachen stellt somit eine Möglichkeit dar,
den Entwicklungsprozess in der ganzen Natur und
nicht bloß im Reich der Biologie zu erforschen.

Aber so allgemein die Implikationen dieser Hypothese auch sein mögen,
gibt es dafür doch eine entscheidende innere Grenze.
Sie mag zwar als Erklärung dafür dienen,
wie Organisationsmuster wiederholt werden
- aber sie erklärt nicht, wie sie überhaupt entstehen.
Sie lässt die Frage der evolutionären Kreativität offen.

Die Idee von den Formenbildungsursachen ist mit
einer Reihe verschiedener Theorien von Kreativität
vereinbar, die von der Vorstellung, alles Neue sei letztlich
eine Frage des Zufalls,
bis hin zur Idee der göttlichen Kreativität reichen.

© Rupert Sheldrake


Dateianlage:
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -

"Es ist alles Illusion, - was nicht aus mir selber spricht,
- denn es ist ein Zusatz, - dieses Eine nicht". -

http://adamonstasy.weebly.com/
zuletzt bearbeitet 13.02.2024 03:58 | nach oben springen
lockDas Thema wurde geschlossen.

#3

RE: Morphische Felder:

in Parapsychologisch: 28.05.2010 21:10
von Adamon • Nexar | 15.430 Beiträge

Morphogenetische Felder:
https://archive.org/details/morphogeneti...elder-cropfm.at

Das schöpferische Universum:
https://archive.org/details/DasSchpferis...RupertSheldrake

Die Wiederentdeckung Der Spiritualität:
https://archive.org/details/DieWiederent...RupertSheldrake

Beispiele für die Existenz morphischer Felder:
http://www.youtube.com/watch?v=nz8zdsLhyag

Morphogenetische Felder:
https://archive.org/details/Morphogeneti...erMargretRieder

Morphisches Feld lesen - Lerne auf das morphogenetische Feld zuzugreifen:
https://archive.org/details/morphisches-...n-philippe-hort

Morphisches Feld - Wie DU Dich verbinden kannst:
https://archive.org/details/morphisches-...nst-higher-mind

Das morphische Feld - Leben aus Deiner Essenz:
https://archive.org/details/anne-marion-...s-deiner-essenz


. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -

"Es ist alles Illusion, - was nicht aus mir selber spricht,
- denn es ist ein Zusatz, - dieses Eine nicht". -

http://adamonstasy.weebly.com/
zuletzt bearbeitet 13.02.2024 05:05 | nach oben springen
lockDas Thema wurde geschlossen.


Besucher
1 Mitglied und 5 Gäste sind Online:
AdamonA

Forum Statistiken
Das Forum hat 2934 Themen und 12067 Beiträge.

Heute war 1 Mitglied Online :
Adamon

Xobor Forum Software © Xobor