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https://de.wikipedia.org/wiki/Eichen
Auch z.B. Dänemark, Schweden, Russland und Bosnien-Herzegowina gehören zu den Ländern, die Anspruch auf die ältesten Eichen Europas, ja sogar der Welt, erheben können. Von zwei noch lebenden Exemplaren in Dänemark heißt es in der dortigen Gegend, sie seien fast 2000 Jahre alt. Eine davon ist die Kongeegen oder Königliche Eiche, die zwar einen stark angegriffenen Stamm, aber noch einige lebende Äste hat. Sie befinden sich im Wald von Nordskoven, einem Überrest des riesigen Waldes, der einst den größten Teil Nordeuropas bedeckte. Dem kanadischen Baumexperten Al Carter zufolge, der 1977 eine Untersuchung der Baumriesen der Welt startete, muss dieser Baum früher einmal einen Stammumfang von 11,30 m gehabt haben. Die etwas kleinere, aber trotzdem sehr alte Snoegen-Eiche steht nicht weit entfernt.
Vielleicht werden wir unsere Auffassungen davon, wie alt diese uralten Riesen wirklich sind, eines Tages revidieren müssen, aber um die Eiche entstanden Mythen und Legenden werden auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.
Denn die Annahme, dass die Eiche für unsere Vorfahren eine besondere Bedeutung und eine Verbindung zum Übernatürlichen hatte, erhielt 1998 in Großbritannien eine neue Nahrung.
MYSTISCHE UND MYTHISCHE ASSOZIATIONEN:
Für nordische, germanische und keltische Stämme war die Eiche ein heiliger Baum. Wenn sie mit ihren mächtigen Göttern in Verbindung treten wollten, gingen sie in geweihte Eichenhaine.
Eine Verbindung zwischen der Eiche und alten europäischen Gewittergöttern gibt es schon sehr lange. Z.B. ist bei Eichen die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, tatsächlich höher als bei den meisten anderen europäischen Waldbäumen, was mit ihrer Größe und ihrem niedrigen elektrischen Widerstand zusammenhängt. Die Überzeugung, dass eine solche Verbindung besteht, war wohl schon bei den arischen Völkern verbreitet, die vor Christi Geburt den Großteil Europas und Teile Asiens besiedelten. Für diese Menschen stellte die Eiche einen Kanal dar, durch den die Macht der Himmelsgötter die Sterblichen auf der Erde erreichen konnte. Sichtbar demonstriert ist das, wenn ein Baum vom Blitz getroffen wurde und Feuer fing.
Die Entzündung eines Feuers mit Hilfe eines Eichenscheites in der Mitsommernacht war ein keltischer Fruchtbarkeitsritus, der wahrscheinlich von einem Menschenopfer begleitet wurde. Auch für das Jul-Feuer zur Wintersonnenwende wurde traditionsgemäß Eichenholz verwendet. Mit diesem Feuer hoffte man die Sonne auf die Erde zurückzuholen. Z.B. in Rom verwendeten die Vestalinnen - Priesterinnen der Vesta, der römischen Göttin des Herdes - ebenfalls Eichenholz für ihr heiliges Feuer, das niemals erlöschen durfte.
Die Eiche spielte eine zentrale Rolle in den religiösen Praktiken der keltischen Priester, der Druiden. Das Wort Druide bedeutet "Eichenmann" und soll vom griechischen Wort für Eiche, druz, abgeleitet sein. Die Druiden verehrten den Baum, da sie glaubten, er verkörpere die Kraft, Macht und Energie ihres mächtigen Gottes Esus, zu dessen Ehren in den heiligen Hainen rituelle Opferzeremonien abgehalten wurden. Auch die Mistel, die halbschmarotzende Pflanze, die an Eichen wachsen kann, wenn die Bedingungen günstig sind, wurde als heilig angesehen, da sie als Beschützerin des Baumes galt.
Die germanischen Stämme weihten den Baum dem Gott Donar, während er in der nordischen Mythologie mit Thor zusammenhing. Beide waren Donnergötter, und wenn ein Baum vom Blitz getroffen wurde, hob man Stücke des gesplitterten Holzes als Glücksbringer auf. Am Ende des ersten Jahrhunderts nCr. erwähnte der römische Geschichtsschreiber Tacitus (ca. 55-120 nCr.) dem Thor geweihte Eichenhaine in Nordeuropa, von denen in der Folgezeit viele von christlichen Missionaren zerstört wurden. Der Glaube an diesen Gott war so stark, dass ihm in der gesamten germanischen Welt der "Tag des Thor", der heutige Donnerstag ("Donars Tag"), im Englischen thursday, gewidmet und als heiliger Tag begannen wurde.
Die Eiche wurde aber auch von den alten Griechen und Römern verehrt. Der Baum war dem griechischen Gott Zeus, dem höchsten Wesen, das mit Himmel und Wetter assoziiert wurde, und dem römischen Hauptgott Jupiter geweiht. Die Verbindung der Eiche mit Blitzschlägen, der speziellen Waffe dieser beiden Götter, war dabei besonders signifikant.
Für unsere Vorfahren spielte die Eiche mit ihrer Macht und ihrem Zauber auch die Rolle eines Orakels. In Homers Ilias begab sich Odysseus zu der berühmten Eiche von Dodona, um von ihrer hohen Laubkrone zu erfahren, welche Pläne Zeus schmiedete. Und dem sogenannten Frauenkatalog des griechischen Dichters Hesoid zufolge verkündeten Priesterinnen, die die Gestalt von Tauben annahmen und im hohlen Stamm des Baumes lebten, jenen die zu ihnen kamen, "alle Arten von Prophezeiungen".
HISTORISCH-GEOGRAPHISCHE VERBREITUNG:
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Einst erstreckten sich riesige unberührte Wälder - und die von der Stiel- oder Sommereiche, Quercus robur, und der Traubeneiche, Quercus petrea, - dominiert wurden, über riesige Gebiete Westeuropas und prägten das Leben der prähistorischen Völker.
Heute gibt es nur noch winzige Überreste der ausgedehnten Wälder, die vor 7000 Jahren den Großteil Nordeuropas bedeckten, und von Eichen dominiert wurden. Diese großen ursprünglichen Wälder wurden seit der Jungsteinzeit kontinuierlich gerodet. In der Regierungszeit Heinrichs VIII. (1491-1547) war noch ein Drittel Englands Eichenwald, heute sind nur noch 200000 Hektar der alten englischen Waldfläche von heimischen Bäumen und Sträuchern bedeckt. In Großbritannien, vor allem England und Wales, gibt es die meisten alten Bäume Nordwesteuropas. Viele davon sind Eichen, was sich mehr oder weniger aus der Entwicklung der Landnutzung auf den britischen Inseln und dem alten System der Waldbewirtschaftung ergeben hat.
HISTORISCH-WIRTSCHAFTLICHE NUTZUNG:
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Eichenholz ist gleichbedeutend mit Festigkeit und Haltbarkeit. Seit tausenden von Jahren wird es überall dort verwendet, wo es auf Dauerhaftigkeit ankommt. So ergaben Jahresringuntersuchungen, dass Eichenholz in Deutschland schon vor ca. 9000 Jahren und in Irland vor 7200 Jahren eingesetzt wurde. Archäologen fanden heraus, dass man in Skandinavien schon in der frühen Bronzezeit Särge aus ausgehöhlten Eichenstämmen verwendete. Sie sollten den Verstorbenen auf ihrer langen Reise in die nächste Welt sicheren Schutz geben. Der Tisch an dem Artus, König der Briten, mit seinen Rittern der Tafelrunde saß, soll aus einem riesigen Stück Eichenholz gefertigt gewesen sein. Der Eichensarg Artus, ein ausgehöhlter Stamm, in Glaustonbury Abbey in der englischen Grafschaft Somerset soll die sterblichen Überreste des Königs enthalten.
Auch die Rinde des Baumes wurde genutzt, vor allem zum Gerben von Leder. Mit Holzkohle aus Eichenholz wurden Eisenschmelzöfen betrieben. Zur Zeit Elisabeths I. (1533-1603) waren schon so viele Eichen gefällt worden, dass Gesetze zu ihrem Schutz erlassen und in den Königlichen Forsten zahlreiche Neupflanzungen durchgeführt wurden.
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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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VERHÄLTNIS BAUM-MENSCH
Von allen einheimischen Bäumen Europas hat die Eiche die Menschen seit frühester Zeit besonders fasziniert. Dieser schöne Baum mit der charakteristischen ausladenden Krone und dem massiven Stamm war schon immer ein Symbol für Stärke, Schutz, Widerstandsfähigkeit, Mut und Wahrheit.
In Britannien wurden Eichen oft als Grenzmarkierung zwischen Grafschaften oder Gemeinden gepflanzt oder als Hecken stehen gelassen. Sie wird deswegen heute noch von vielen Menschen als "Vater der Bäume" angesehen, auch wegen der mythologischen und religiösen Verbindung zu den Wäldern früherer Zeiten. Die Eiche ist zu einem, wenn auch inoffiziellen, Emblem Englands geworden. Die Republik Irland hat sie zum Nationalen Baum erklärt.
Viele der alten Eichen, die heute wegen ihrer Größe und ihres hohen Alters berühmt sind, stehen allein, als Einzelexemplare, oft in Parks oder auf Feldern, manchmal in einer eher städtischen Umgebung. Für ihr Wohlergehen setzen sich Baumfreunde und all jene vehement ein, für die die Eiche die magische Hüterin eines ländlichen Lebensstils ist, den viele gern wieder beleben möchten.
Eichen wachsen sowohl in lehmigen Böden, die das Wasser gut speichern, als auch in trockenen, sandigen Gebieten.
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Winter- oder Traubeneiche Quercus petrea
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Stehen sie im Wald, so sind es meist ausgedehnte Bestände im Hügelland (Mittelgebirge) auf trockenem bis frischen, lockeren, mittel- bis tiefgründigen, lehmigen Böden.
STANDORT
@ Stiel- oder Sommereiche Quercus robur
Ihr Standort sind Laubmischwälder von der Ebene bis in die unteren Gebirgslagen. Ihr Verbreitungsschwerpunkt befindet sich zum einen in den Niederungen großer Flüsse (Hartholzaue) auf gelegentlich überfluteten, tiefgründigen Lehmböden, zum anderen auf armen, sauren Böden (Eichen-Birken- und Eichen-Kiefernwälder). Seit alters her ist diese Eiche sowohl forstlich wie auch als Park- oder Straßenbaum verbreitet kultiviert.
@ Winter- oder Traubeneiche Quercus petrea
Ihr Standort sind Laubwälder der Ebene bis in untere Berglagen und steigt im Gebirge höher als die Stieleiche. Sie meidet nasse Standorte. Eingesprengt findet sie sich auch in submediterranen Laubwäldern. Seit alters her sowohl forstlich wie auch als Park- und Straßenbaum verbreitet kultiviert.
'ALTE BÄUME' von Anna Lewington und Edwars Parker, Seite 77 - 87 (lv09)
'Bäume' - GU Naturführer von Gregor Aas und Andreas Riedmiller (lv12)
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