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Die Strassen der Seelen ...

in Schamanismus: 07.06.2010 23:58
von Adamon • Nexar | 15.541 Beiträge

Geheimnisvolle Pfade: Wege der Geistermänner
. von Reinhard Hauke:

Die schnurgeraden Bodenlinien, wie sie in den amerikanischen Wüsten und Steppen zu finden sind,
geben Rätsel auf. Sind es "Straßen" der Schamanen?

Hunderte von Kilometern durchziehen sie den amerikanischen Kontinent – schnurgerade Wegpfade,
manchmal mündend in komplexe Bodenmarkierungen.
Oftmals sind sie auch präzise astronomisch ausgerichtet.
Viele dieser „Straßen“ wurden von den prähistorischen Indianerkulturen angelegt,
lange bevor das Rad in Amerika eingeführt wurde.
Welches Geheimnis bergen diese in den Boden gescharrten Linien ?



Die schnurgeraden Bodenlinien, wie sie in den amerikanischen Wüsten und Steppen zu finden sind,
geben Rätsel auf. Sind es "Straßen" der Schamanen ?

Hunderte von Kilometern durchziehen sie den amerikanischen Kontinent
– schnurgerade Wegpfade, manchmal mündend in komplexe Bodenmarkierungen.
Oftmals sind sie auch präzise astronomisch ausgerichtet.
Viele dieser „Straßen“ wurden von den prähistorischen Indianerkulturen angelegt,
lange bevor das Rad in Amerika eingeführt wurde.
Welches Geheimnis bergen diese in den Boden gescharrten Linien?


Die Wüsten in Utah, Colorado, Arizona und Kalifornien sind von exakt geraden,
streng parallelen Linien durchzogen. Ein weitläufiges Liniennetz findet sich etwa im Chaco Canyon,
einer bedeutenden Kultstätte der inzwischen ausgestorbenen Anasazi-Indianer
im Nordwesten von New Mexico. Die neun Meter breiten Spuren sind über 1000 Jahre alt,
erstrecken sich über hunderte von Kilometern rings um den Canyon und verbinden einstige
zeremonielle Bauten miteinander, von denen heute nur noch Ruinen übrig geblieben sind.

Aufgrund der Beweidung, der klimatischen Veränderungen und der Erosion sind die prähistorischen
Linien im Laufe der Jahrhunderte immer undeutlicher geworden. Infrarotuntersuchungen der NASA
konnten die Bodenmarkierungen wieder sichtbar machen und zeigen, dass parallel zu einigen dieser
Pfade weitere Linien verlaufen. Ein Wegenetz im üblichen Sinne kann es nicht gewesen sein,
da die Anasazi-Indianer weder Fahrzeuge noch Pferde besaßen.

Liniennetze quer durch den Kontinent:

Einige Pfade laufen bei den Ruinen von Palo Alto zusammen, einem so genannten „Großen Haus“
der Anasazi am Nordrand des Canyons. Die Siedlungen sind so angelegt, dass sie die Linienführung
nicht behindern. Wo die Linien am Canyonrand auf festes Gestein stoßen, wurden Stufen aus dem Fels
gehauen und dienten vermutlich einem rituellen Zweck.

Älter noch als die Anasazi-Pfade bei Chaco sind die Wegesysteme etwas weiter südlich in Mexiko,
vor allem in La Quemada bei Zacatecas. Die schnurgerade verlaufenden Wälle werden von Altären
gesäumt und manche Wege führen scheinbar ins Nichts zu Höhlen oder Steilklippen.

Auch die Maya auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan legten schnurgerade Straßen an,
die so genannten heiligen „Sacbeobs“ (weiße Wege), die zwar auch die Hauptstädte der Mayastaaten
mit ihren Satellitenstädten verbanden, vor allem jedoch Prozessions- und Pilgerwege waren.
Sie verliefen als erhöhte, gepflasterte Steindämme durch Urwälder und Äcker,
nach alten Überlieferungen sogar unterirdisch oder durch die Luft.

Ebenso ist die bolivianische Hochebene kreuz und quer von schnurgeraden, bis zu 33 Kilometer langen
Wegen durchzogen, die durch mehrere Schreine verbunden sind.
So verläuft etwa die Pfadspur in Carangas ohne Abweichungen bis zum Horizont.
Aus vier Kilometern Höhe betrachtet, verlaufen dieselben Linien parallel und schnurgerade, soweit das Auge reicht.

Der amerikanische Kontinent ist von vielen Wegspuren und Bodenmarkierungen dieser Art durchzogen.
Doch welche Bedeutung haben sie?


Hinweise auf Schamanismus:

Bereits in den 1970er Jahren hatte die amerikanische Anthropologin Marlene Dobkin de Rios
herausgefunden, dass sich die erstaunlichen Bodenlinien in Gebieten befinden, in denen Schamanen leben.
Diese flößen sich bekanntlich halluzinative Pflanzenextrakte ein, um einen Trancezustand zu erreichen
und auf Astralreise zu gehen, also eine außerkörperliche Erfahrung herbeizuführen.
Die Forscherin vermutete einen Zusammenhang zwischen dem im Drogenrausch erlebten
„magischen Flug“ und den Linien, die nur von der Luft aus erkennbar waren.

In der Hopewell-Kultur etwa spielte der Schamanismus eine bedeutende Rolle.
Bei Ausgrabungen in Chillicothe, Ohio, wurden in Grabhügeln schamanische Insignien und Holzskulpturen
von Rauschpilzen gefunden. Auch die Indianerstämme im Westen und im Südwesten der USA verwendeten
zu kultischen Zwecken die Halluzinationen erzeugende Pflanze „Jimson Weed“.

Im prähistorischen Mexiko war das Rauschmittel Peyote verbreitet und wird noch heute noch in Gebieten verwendet,
die von prähistorischen Pfaden durchzogen sind. Die Droge wird aus einem Igelkaktus gewonnen
und war für die Maya das wichtigste Trancemittel bei religiösen Zeremonien.

Chavin de Huantar, ein Tempel in Nordperu, war das Zentrum eines Schamanenkultes,
bei dem seit etwa 800 v.Chr. der halluzinative San-Pedro-Kaktus eine große Rolle spielte.
Der Kult beeinflusste all jene Regionen in den Anden, in denen prähistorische, schnurgerade
Bodenlinien ausgemacht wurden. Die Schamanenstämme in den Regenwäldern des Amazonasgebietes
verwenden bis heute starke Halluzinogene wie Ayahuasca-Mixturen aus dem Rankengewächs
Banisteriopsis Caapi.

Straßen der Seelen:

Dobkin de Rios vermutete, dass die schnurgeraden Linien tief verwurzelten geistigen Mustern entspringen,
so genannten „entoptischen Bildern“ oder „Formkonstanten“, die im Trancezustand im menschlichen
Gehirn entstehen und sich bewegende geometrische Muster bilden.
So wird zum Beispiel aus einer wellenförmigen Linie eine sich windende Schlange.
Die lang gestreckten Strukturen ähneln übrigens den von Nahtoderfahrungen her bekannten Tunnelvisionen.
Das aus dem Körper austretende Bewusstsein gelangt dabei in eine andere Dimension.



Archäologen haben solche entoptischen Bilder auch in prähistorischen Felsmalereien in Amerika entdeckt.
Die Linien und Figuren könnten demnach die riesenhafte Ausführung entoptischer Muster sein
und eine Landkarte des Verlaufs schamanischer Jenseitsreisen darstellen.

Der Geomantie-Forscher Paul Devereux nimmt an, dass die Linien selbst spirituelle Kräfte verleihen
oder eine Verbindung zur geistigen Welt ermöglichen. Sie wären dann eine Art Pforte zwischen den
beiden Welten. Dies würde erklären, warum Indianer auch heute noch auf den schnurgeraden Wegen
entlang pilgern.

Nach Devereux ist die Seelenreise ein zentrales Anliegen schamanischer Praktiken;
Hinweise auf Jenseitsflüge finden sich in Form von Vogelabbildungen in Felsmalereien,
auf Bilderhügeln, Schamanengewändern, in rituellen Gebrauchsgegenständen sowie in
zeremoniellen Tänzen und Gebärden wieder.

Rätsel um Nasca-Gravuren:

Zahlreiche Wüstenlinien und Markierungen, die den amerikanischen Kontinent durchziehen,
könnten allein mit der Seelenflugtheorie der Schamanen erklärt werden.
Doch trifft dies auch auf die berühmten, über 2000 Jahre alten Nazca-Linien im Süden von Peru zu?
Die Linien, heute ein Weltkulturerbe der UNESCO, bilden breite, rechteckige, dreieckige
und trapezförmige Komplexe oder ziehen sich als Geraden dahin.

Die Länge der Geraden variiert von ein paar hundert Metern bis zu 20 Kilometern,
wobei sie sogar Hügel und Bergkämme überqueren. Riesige, detaillierte Tierbilder wie den Kolibri
und abstrakte mythische Figuren „begleiten“ die geraden Linien.


Die rätselhaften Bodengravuren von Nasca gaben immer wieder Anlass für wilde Spekulationen.
Doch handelt es sich bei den Gebilden weder um Landebahnen für Außerirdische (Erich von Däniken)
noch um astronomische Kalenderanlagen (Maria Reiche).
Die Anlegung des großen Bilderrätsels beruht sehr wahrscheinlich auf Naturereignissen,
die das Leben der Bewohner rund um das Plateau bedrohten.

Der deutsche Archäologe Dr. Markus Reindel fand anhand aufwändiger forensischer
Hightech-Methoden heraus, dass die gigantischen Bodenformationen einst heilige Ritualparcours waren.
Der Wirrwarr aus Pilgerwegen wurde von den vielen Clans regelmäßig für Massenveranstaltungen genutzt.
Die Schamanen wollten die Wettergötter gnädig stimmen, das Gleichgewicht der Natur wiederherstellen.

Zeugnisse einer ökologischen Katastrophe:

Naturwissenschaftler konnten unlängst beweisen, dass ein Zusammenhang zwischen der Entwicklung
der Nasca-Linien und der Lebensumwelt der Indianer besteht. Immer wieder kam es zu Dürreperioden,
die das empfindliche Ökosystem am Wüstenrand heimsuchten. Je trockener es wurde,
desto größer gestalteten die Nasca ihre Scharrbilder.
Die Menschen sollten sich auf den heiligen Plätzen versammeln,
um in einem kollektiven Kraftakt den Göttern Opfer darzubringen und die Einhei
t zwischen Mensch und Natur wiederherzustellen.

Molekulargenetische Untersuchungen ergaben, dass die Vorfahren der Scharrbildkünstler vor
zirka 14.000 Jahren aus dem eisigen Sibirien bis nach Peru kamen und auf dem Nasca-Plateau
ein Paradies vorfanden. Üppige Flusstäler boten reichlich Nahrung und damit ideale Voraussetzungen,
um in Frieden und Wohlstand zu leben. Die Nasca schufen ein Wirtschaftsimperium mit Handelsbeziehungen,
die bis nach Ecuador reichten.

Doch die heile Welt der Indianer wurde im Laufe der Zeit durch den ausbleibenden Regen bedroht.
Permanenter Wassermangel führte zum Zusammenbruch der „Goldenen Ära“.
Von ihren Göttern im Stich gelassen, musste sich die Gemeinschaft eine neue Heimat suchen
und flüchtete in die Höhe der Anden. Zurück blieben nur ihre Scharrbilder, die letzten Zeugnisse
für den Wandel einer einst blühenden Region in eine Einöde.

Quelle: freenet.de



Rätselhafte Petroglyphen (Felszeichnungen) im Chaco Canyon (New Mexico, USA)


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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 30.11.2022 23:33 | nach oben springen
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