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Handfasting:

in Odin´s Kinder. - 08.06.2010 03:32
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

Inhalt:

Handfasting von Jasra und Thomas
Handfasting von Kerstin und Mario
Handfasting von Tania und Markus
Eheleite von Silienne und Walking Bear
Zum Thema Handfasting im Allgemeinen:
Recht und Gesetz:
Durchführung eines Handfastings:
Wer kann oder darf ein Handfasting durchführen?

Die beiden ersten Handfastings wurden von Aelda als Priesterin durchgeführt und sind dementsprechend zum Teil recht ähnlich.
Die Eheleite wurde von Volkert vom Yggdrasilkreis abgehalten. Ein deutlicher Unterschied zu den beiden ersten.
Die hier aufgeführten Zeremonien sollen eine Anregung für alle Paare sein, die sich zur einer alten Religion bekennen und sich ihr “Jawort” vor den Göttern bzw. vor Gott und Göttin geben wollen. Und für alle, die sich einfach mal informieren wollen, wie so etwas eigentlich ablaufen könnte.
Dabei ist es völlig egal, ob sie sich eher keltischer, germanischer oder auch schamanischer Traditionen zugehörig fühlen.
Auch wenn einige das vielleicht nicht wahr haben wollen, ich habe die Erfahrung gemacht, dass man das Heidentum auch mit dem Christentum unter eine Hut bringen kann.


Die genaue Herkunft des Begriffes Handfasting kann ich leider nicht erklären. Ich weiß nur, dass es früher mal so eine Art Verlobung bzw. Ehe auf Jahr und Tag gewesen ist, und heute von vielen modernen Heiden als Synonym für eine Trauung benutzt wird. Der Begriff Trauung ist von der christlichen Kirche besetzt. Ein anderer Begriff, der Verwendung findet, ist die Eheleite. Das heißt, ein Paar wird von Freunden/ Verwandten/ Familie in die Ehe geleitet
Zum Thema habe ich im Netz einige Seiten gefunden. Leider sind die alle auf englisch und zur Herkunft und Geschichte des Begriffs schreiben sie auch nicht viel. (Kann aber auch sein, dass ich einfach an den falschen Stellen gesucht habe.) Was mir halbwegs interessant erschien, habe ich auf meine Link-Seite gesetzt. Die dort beschriebenen Varianten der Handfastings unterscheiden sich sicherlich von denen, die ich in den folgenden Texten beschreibe.

*




Als erstes beschreibe ich hier mein eigenes Handfasting mit Thomas. Leider kann ich dieses nicht mehr ganz genau wiedergeben, weil es schon eine ganze Zeit her ist. Es hat am 11.6. 2000 stattgefunden. Dazu gab es ein riesiges mittelalterliches Fest. Wir haben eigentlich insgesamt vier Tage (über Pfingsten) gefeiert. Freitag war Anreise und Aufbau, Samstag hatten wir Zeit, uns unseren Gästen zu widmen, wenn wir nicht gerade mit organisatorischen Dingen beschäftigt waren und am Sonntag haben wir uns dann gebührend feiern lassen. Montag war Ausklang und Abbau. Das Ganze hatte einen mittelalterlichen Rahmen. Die Feierlichkeiten wurden von viel Musik und etlichen künstlerischen Darbietungen begleitet. Auch ein Badehaus mit Massage hat es gegeben. Das Hochzeitsritual selbst fand am Sonntag Nachmittag statt.
Ganz wichtig zu erwähnen ist, dass es noch ein zweites Brautpaar gab: Jürgen und Yvonne. Mit ihnen haben wir das Fest gemeinsam ausgerichtet. (Die beiden hatten aber kein Handfasting. Für sie gab es einige Wochen später noch eine Trauung in der Kirche.)
Fotos von der Feier und Danksagungen an alle aktiv beteiligten, sind hier zu finden.
Unser Lager hatten wir in den vier Tagen auf einem CVJM-Gelände aufgeschlagen.

Im Folgenden habe ich den Stichpunktzettel abgetippt, den die Beteiligten von der Priesterin als Ablaufplan bei der letzten Vorbesprechung bekommen haben (Danke an Aelda, dass ich den übernehmen durfte):


Heidnisches Handfasting:
Die Anwesenden teilen sich in Innen- und Außenkreis. Die Personen im Innenkreis sind direkt energetisch am Ritual beteiligt, wer im Außenkreis steht, ist “nur” Zuschauer.

Benötigte Hilfsmittel:
rote Schärpe
Feuerschale
2 Kelche oder Hörner
Hochzeitsmet / Apfelsaft
Räucherschale
Kerzen, Kerzenständer
Dolch
Wasser
Salz
Räucherung
Kekse

Benötigte Personen:
Priesterin
Feuerwächterin
Maiden
Kreiswächter
Barde / Trommler

Ablauf:
1. Ziehen des Kreises mit Abschlußwort. “Der Kreis ist geschlossen. Wir sind zwischen den Welten, jenseits der Grenzen der Zeit, wo Tag und Nacht, Geburt und Tod, Freude und Trauer eins sind.”
2. Segen und Reinigung des Kreises durch die Geister.
3. Der Kreiswächter öffnet eine Pforte, das Brautpaar zieht in den Kreis ein. Priesterin und Brautpaar bilden das Zentrum des Kreises. Der Kreiswächter schließt die Pforte.
4. Reinigung und Segnung des Brautpaares.
5. Anrufung von Gott und Göttin ohne spezielle Namensnennung.
6. Frage: willst du … zu deinem Gefährten?
7. Binden der Schärpe; Gehört und bezeugt.
8. Energie von Gott und Göttin auf das Brautpaar übertragen, Segen für die Verbindung.
9. Das Brautpaar schreitet drei mal um das Feuer, während die Priesterin Kekse und Wein weiht.
10. Brautpaar erhält zuerst Kekse und Wein, verteilt dann die Kekse, der Wein (bzw. Saft) geht im Kreis herum.
11. Aussegnen des Kreises, Dank an Geister und Gottheiten.
12. Gäste gehen, Brautpaar bleibt noch allein (mit Wächter) im Kreis zurück…
13. Auflösen des Kreises


Am Zeltplatz gab es einen kleine Fluss. Dahinter begann der Wald. Ganz in der Nähe des Flusses gab es eine schöne Lichtung, die groß genug für alle war. Diese hatten wir am Tag vorher als Ritualplatz ausgewählt.
Für Thomas und mich begann die Zeremonie mit dem Ankleiden. Mir wurde dabei von zwei guten Freundinnen geholfen. Danach haben wir gewartet, bis sich alle Gäste versammelt hatten. Bei ca.100 Personen dauert das eine ganze Weile (wobei nicht alle am Ritual teilgenommen haben).
Bevor wir losgingen, gab es noch eine kurze Erklärung zum Ritual. Unter den Gästen waren sehr viele Liverollenspieler und einige, die mit Mittelalter, Heidentum, usw. nichts zu tun hatten. Wir wollten noch einmal ganz deutlich machen, dass die Zeremonie absolut ernst gemeint ist und genauso eine religiöse Handlung sein soll wie eine Trauung in der Kirche.
Zu der Zeit waren Aelda (die Priesterin, Norden ), Markus (der Kreiswächter, Osten), Kerstin (Feuerwächterin, Räucherung,Westen), Da (Trommler) und J.P. (Süden) schon am Ritualplatz und haben dort alles vorbereitet. Aus langen Grashalmen und 50 roten Rosen war ein großer Innenkreis ausgelegt. Der äußere Kreis war nur aus Gräsern gelegt. Der Altar wurde aufgebaut, ein Feuer in einer Feuerschale angezündet, usw…..
Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, kam J.P., um die wartende Hochzeitsgesellschaft abzuholen und dann zum Ritualplatz zu führen. Begleitet wurden wir noch von zwei Trommlern. Der Weg führte ca. 10 Minuten durch den Wald. Ich war ganz schön aufgeregt.
Wir als Brautpaar haben etwas abseits gewartet, bis unsere Gäste ihre Plätze eingenommen hatten. Alle direkt am Ritual Beteiligten waren in der Mitte, alle, die bereit waren, einen Teil ihrer Energie mit in das Ritual zu geben, waren im äußeren Kreis und die nur zusehen wollten, stellten sich ganz nach außen.
Dann begann das eigentliche Ritual.
Die Kreise wurden gezogen, gesegnet und gereinigt. Dann wurden die anwesenden Personen gereinigt. Bei der Anrufung der Himmelsrichtungen wurden auch einige Tiergeister angerufen, da ich unter anderem den schamanischen Weg gehe. Mir war es wichtig, meinen Bund mit Thomas nicht nur vor Gott und Göttin, sondern auch vor meinen Verbündeten aus der Geisterwelt zu bezeugen.
Vom Kreiswächter wurde ein Tor geöffnet und wir konnten den Kreis betreten. Auch wir wurden mit Wasser und Salz und Feuer und Rauch gereinigt und gesegnet.
Danach wurden Gott und Göttin in den Kreis gerufen, besser sollte man sagen eingeladen. Dabei wurden keine speziellen Namen genannt.
Dann kam der wichtigste Teil des Rituals. Wir wurden beide gefragt, ob wir uns auch wirklich zum Gefährten wollen. (Natürlich haben wir “Ja” gesagt ;-) ) Unsere Hände, jeweils die rechte, wurden mit eine roten Schärpe zusammengebunden. Die Verbindung wurde vor Göttern, Geistern und anwesenden Gästen “gehört und bezeugt”, was auch von allen laut und deutlich kundgetan wurde. Die Energie von Gott und Göttin wurde auf uns übertragen und ein Segen für die Verbindung ausgesprochen.

Danach mussten wir dreimal im Uhrzeigersinn um das Feuer gehen. Das war gar nicht so einfach. Wegen der viele Leute war der Kreis relativ eng, ich hatte ein weites Kleid an und wir hatten gebundene Hände. Die erste Prüfung für unsere Ehe. Ohne gegenseitige Koordination ging es nicht.
Gleichzeitig hat die Priesterin die Kekse im großen Weidenkorb und Wein und Saft im Horn geweiht. Saft ist ganz wichtig, falls es Leute im Kreis gibt, die keinen Alkohol trinken wollen oder dürfen, damit jeder trinken kann. Bei uns hat es z.B. Kinder unter den Gästen gegeben. Wir haben als erste von den Keksen gegessen und Wein getrunken. Natürlich gegenseitig, damit es mit immer noch gebundenen Händen nicht zu einfach wird ;-). Thomas hat mich mit Keks gefüttert und ich ihn. Beim Met war es noch schwieriger. Aber es hat funktioniert. Die zweite “Prüfung” war gemeistert. Dabei haben wir viel gelacht. Dann gingen Wein, Saft und Kekse an alle anderen im Kreis.
Zum Abschluss wurde der Kreis ausgesegnet. Göttern und Geistern wurde für ihre Anwesenheit gedankt und sie wurden verabschiedet.
Am Ende wollten uns alle gleichzeitig gratulieren.

Nachdem die Gäste wieder auf dem Weg zum Lager waren, wurden Thomas und ich noch zu einem etwas abseits gelegenen Plätzchen geführt, das man mit Fellen und Decken für uns vorbereitet hatte. Ein “Wächter” blieb in der Nähe, um dafür zu sorgen, dass uns niemand stört. Wir hatten die Gelegenheit, noch einmal ganz für uns das Ritual in uns aufzunehmen und kurze Zeit abseits von den vielen Gästen das Gefühl zu genießen.
Nach ca. einer halben Stunde sind wir auch zurück zum Lager gegangen.
Inzwischen war der Kreis aufgelöst worden und alles aufgeräumt. Man hat kaum noch gesehen, dass dort noch kurz vorher an die 100 Leute gestanden hatten.
Die Rosen aus dem Kreis habe ich jetzt, zwei Jahre später, immer noch.
Das Fest hinterher war einfach grandios. Die Stimmung war einfach toll. Ich gehe davon aus, da haben der Ritualwein und die geweihten Kekse (die hinterher noch komplett verzehrt worden sind) mit ihrer Energie ihren Teil zu beigetragen.



Handfastin von Kerstin und Mario

Im Folgenden wird das Handfasting von Kerstin und Mario beschrieben. Der Ablaufplan in Stichpunkten stammt, bis auf einige Ergänzungen zum Thema Musik, von Aelda, der Priesterin.
Auch dafür an dieser Stelle vielen Dank!
An diesem Ritual durfte ich als Bardin teilnehmen.


Heidnisches Handfasting:
Die Anwesenden teilen sich in Innen- und Außenkreis. Die Personen im Innenkreis sind direkt energetisch am Ritual beteiligt, wer im Außenkreis steht, ist “nur” Zuschauer.

Benötigte Hilfsmittel:
rote oder blaue Schärpe
Feuerschale
2 Kelche oder Hörner
Hochzeitsmet
Räucherschale
Kerzen, Kerzenständer
Dolch
Wasser
Salz
Räucherung
Brot / Kekse

Benötigte Personen:
Priester
Priesterin
Feuerwächterin
Maiden
Kreiswächter
Barde/Bardin

Ablauf:
1. Ziehen des Kreises mit Abschlusswort. “Der Kreis ist geschlossen. Wir sind zwischen den Welten, jenseits der Grenzen der Zeit, wo Tag und Nacht, Geburt und Tod, Freude und Trauer eins sind.”
2. Segen und Reinigung des Kreises durch die Elemente.
Dazu habe ich leise “Air I am, fire I am, water, earth and spirit I am”
gesungen.
3. Der Kreiswächter öffnet eine Pforte, das Brautpaar zieht in den Kreis ein. Priesterin und Brautpaar bilden das Zentrum des Kreises. Der Kreiswächter schließt die Pforte.
Untermalung mit Flötenspiel
4. Reinigung und Segnung des Brautpaares.
5. Anrufung von Gott (Beltanegottheit)
und Göttin (Muttergottheit Isis).
Der Gesang dazu: “Silver shining wheel of radiance, radiance,
Mother come to us!
Holy shining sunlight, radiant, radiant,
Brother come to us!”
6. Frage: willst du … zu deinem Gefährten?
7. Binden der Schärpe; Gehört und bezeugt.
8. Energie von Gott und Göttin auf das Brautpaar übertragen, Segen für die Verbindung.
9. Das Brautpaar schreitet drei mal um das Feuer, während Priester und Priesterin Kekse/Brot und Wein weihen.
Untermalung mit Flötenspiel.
10. Brautpaar erhält zuerst Kekse und Wein, verteilt dann die Kekse, der Wein geht im Kreis herum.
Der Gesang hierzu: “The river is flowing, flowing and growing;
” , back to the sea.
Mother Earth carry me, your child I will always be;
” back to the sea.”
11. Aussegnen des Kreises, Dank an Elemente und Gottheiten.
12. Auflösen des Kreises



Den folgende Text, der die Zeremonie beschreibt, hat Kerstin selber verfasst.
Dafür herzlichen Dank!

Vor kurzem wurde ich gebeten, einen kurzen Artikel über unser Handfasting zu schreiben.
Wir, das sind Kerstin und Mario Kramer oder Colleen Ariane Morgane Fraser, Lady of Lovat und Marius von der Waage, Lord of Drumnadrochit, wie man uns im Mittelalter kennt.
Wir haben am 04.08. im Jahre des Herren 2000 ( wessen Herren auch immer ) auf der Burgruine der Burg Hatzfeld in Hatzfeld an der Eder mit einigen Freunden unser Handfasting gefeiert.

Als “ aktive” waren anwesend:
Aelda als Priesterin
Markus als Guard/ Kreiswächter
J.P. als Feuerwächter und “Maiden”
Jasra als Musikantin
Thomas als Kameramann
Viele Freunde als Zeugen
Eine ganze Menge kleines Volk

Am Vormittag wollten wir uns den passenden Platz suchen und stiefelten zu dritt ( Aelda, Jasra und ich) in den Wald. Wir fanden eine schöne Lichtung, waren uns aber alle einig, dass man unter einer Horde Pixies, vor allem in ihren Zuhause, nicht so unbedingt feiern müsste. Als wir uns dann entschieden, den unteren Wehrgang der Ruine zu nehmen und zurückgingen, mussten wir zu unseren Entsetzen, das mit einer gehörigen Portion Spaß gemischt war, feststellen, dass uns der ganze Tross folgte. Na prima. Was soll‘s. Es war genug Essen und Trinken für alle da.

Ich war ziemlich nervös, als sich unser Kreis auf das Ritual vorbereitete. Die erste Vorbereitung, bei der ich selbst nicht dabei sein konnte.
Gegen 17 Uhr ging es dann los. Unten wurde der Kreis mit Grünzeug abgesteckt. Es gab einen inneren und einen äußeren Kreis. Der innere für die, die ihre Energie beisteuern wollten, der äußere für die, die nur zusehen wollten. Einige im inneren Kreis haben mich echt überrascht.

Das Ritual:
Die Kreise bildeten sich. D.h. die am Ritual beteiligten und die Gäste nahmen ihre Plätze ein. Wir standen draußen. Der Kreiswächter zog den Kreis und Aelda rief die Windrichtungen an. Sie begann im Osten, ging über den Süden zum Westen und endete im Norden. Hier hatten wir den Eindruck, dass sämtliche Pixies, die auf den Rängen (oben auf der Burgmauer, da, wo man den besten Überblick hat) saßen, nur auf diese Einladung gewartet haben. Mein erster Eindruck war: “ He, Jungs, wir müssen da auch noch mit rein”.
Während der Anrufung sang Jasra leise “Air I am, fire I am, water, earth and spirit I am.”
Dann wurden wir eingelassen. Der Kreiswächter öffnete uns das Tor und schloss es hinter uns wieder.
Wir mussten um die Feuerstelle herum, die munter brennend mitten im Weg stand.
Vor dem Altar blieben wir stehen. Aelda sagte uns, dass die Farben des Bandes, das auf dem Alter lag ( ein blau-rotes) heilige Farben der Göttin enthielte und dafür da sein, den Bund symbolisch zu besiegeln.
Dann band sie das Band mit einem ganz bestimmten Knoten um unsere Hände. Spätestens da wusste ich, dass der Begriff Handfasting nicht nur Symbolcharakter hat.
Sie rief den Gott und die Göttin an. Als Gott bat sie Balder in den Kreis, da mein Mann eher ein Anhänger der nordischen Richtung ist, im Gegensatz zu mir. Ich bin eher Keltin. Für mich rief sie Frigg, Isis, Dana. Isis deshalb, weil sie für mich eine ganz besondere Bedeutung hat und ohnedies im keltischen Raum weit verbreitet war.
Wir hatten, nebenbei gesagt strahlendsten Sonnenschein.
Aelda rief den Gott und die Göttin zum Zeugen der Verbindung und ließ es auch vom Publikum bezeugen.

Dann wurden Wein und Kekse geweiht, die dann jeweils ihre Runde machten. Schokokekse sind beim kleinen Volk ganz besonders beliebt.
Danach durften wir die Feuerschale dreimal im Uhrzeigersinn umrunden, was mit Schleppe gar nicht so einfach war und dann, durch das mittlerweile geöffnete Tor den Kreis wieder verlassen. Aelda verabschiedete die Elemente und Gott und Göttin und löste den Kreis auf.

Danach kam es zu einer Feier, wie man sie auf jeder Hochzeitsfeier findet, nur dass sie einen mittelalterlichen Rahmen hatte.
Während des Rituals hat Jasra noch ein paar Stücke auf der Flöte gespielt oder gesungen, die ich aber nicht mehr zusammenkriege. Da kann sie selbst bestimmt mehr dazu sagen.
Ich habe ihr ein paar Bilder mitgegeben, damit man eine Eindruck bekommt.
Ich wünsche jedem Paar, das diesen Schritt tun will, den Segen der Göttin und den des Gottes.

Merry meet and merry part

Kerstin


Bevor die heidnische Zeremonie stattgefunden hat, sind Kerstin und Mario noch christlich getraut worden.
Kleine Anmerkung zu einer “ganz normalen” Hochzeitsfeier:
In den Schüsseln und auf den Tellern tummelte sich eine ganze Menge kleines Volk. Bei denen hatten wir am nächsten Morgen echte Probleme, sie auch alle wieder nach Hause zu bringen.
Wer den Text aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, dass die kurze und die ausführliche Beschreibung nicht komplett zusammen passen. Das ist, meiner Erfahrung nach, bei Ritualen ganz häufig so. Es können unvorhergesehene Situationen auftreten oder ”jemand anders” übernimmt die Regie im Kreis. Und dann läuft so und so nichts mehr nach Plan.
Dass ich selber den Teil des Barden übernommen habe, war auch nicht geplant und hat mich ziemlich überrumpelt. Aber der Harfner, der das eigentlich machen wollte, konnte ganz kurzfristig nicht kommen.


Handfasting von Tania und Markus

Die Hochzeitstorte

Der Altar (Wegen Umzug etwas improvisiert)


Die Eheleite von Silienne und Jens wird hoffendlich bald folgen. Silienne hat mir zumindest zugesagt, einen Bericht für mich zu verfassen.

Eheleite von Jens und Silienne

Hier noch eine andere Variante der Hochzeitszeremonie:
http://www.geocities.com/medusa_iseum/library/hochzeit.html
Sie hat mir auch gut gefallen. Das Medusa Iseum ist Mitglied der Fellowship of Isis.

Sollte jemand noch interessante Links zum Thema haben, bitte zuschicken. Danke!



Zum Thema Handfasting im Allgemeinen:


Recht und Gesetz:

In der BRD ist es Vertretern einer Religionsgemeinschaft (egal welcher) nicht erlaubt, eine religiöse Eheschließung zu vollziehen, solange das Paar nicht standesamtlich getraut wurde!
Darum kann eine religiöse Zeremonie ohne vorherige standesamtliche Trauung nur als Verlobung vorgenommen werden, andernfalls würde der durchführende Priester/die durchführende Priesterin sich strafbar machen. Das gilt auch für die Vertreter der großen Religionen. (Trennung von Staat und Kirche...)!

Ein Handfasting kann eine zeitliche Begrenzung enthalten. Häufig sind hier “Jahr und Tag”; Sieben mal Jahr und Tag (7 Jahre und 7 Tage); Für dieses Leben.
In der BRD besteht keine gesetzliche Grundlage für Ehen auf Zeit. Auch hier gilt: Ohne vorher standesamtlich zu heiraten ist Eheschließung nicht rechtskräftig.
Wie in der religiösen Zeremonie die Ehe geschlossen wird, bleibt wegen der Religionsfreiheit den Glaubensgemeinschaften selbst überlassen. Eine zeitliche Beschränkung der Ehe innerhalb der religiösen Zeremonie hat allerdings keine rechtlichen Auswirkungen und gilt auch nicht als "Ehevertrag", mit dem eine automatische Auflösung der Ehe nach dem Ablauf des Zeitraums verbunden wäre. Im Gegenteil, ein solcher Vertrag wäre sittenwidrig und damit ungültig.


Durchführung eines Handfastings:

Ein Handfasting kann in fast jeder Form stattfinden. Ob allein, im engeren Freundeskreis oder vor hunderten von Leuten, es ändert nichts an dem grundsätzlichen Wert der Zeremonie. Sie kann mit Priester und/oder Priesterin oder auch allen stattfinden. Traditionell ist es allerdings üblich, dass mindestens zwei Zeugen anwesend sein sollten, einer von jeder Seite. Das diente in früheren Zeiten zur rechtlichen Absicherung eventueller Ansprüche). Rechtlich sind Trauzeugen heute nicht mehr notwendig. Auch nicht vor dem Standesamt.

Im der Zeremonie solle etwas verwendet werden, um die verbindung symbolisch darzustellen. Hierfür eignet sich ein Handfastingband (eine schöne Kordel oder Borte, etwas selbst besticktes,...), das während der Zeremonie um die Hände geschlungen wird. Da damit die Hände regelrecht aneinandergebunden werden, wäre es ziemlich unpraktisch, es die nächsten Jahre dranzulassen. Daher wird es nach der Zeremonie abgenommen und findet bei den meisten Paaren einen Ehrenplatz zu Hause.
Wer ein äußeres Zeichen für die Verbindung im Alltag tragen möchte, kann auch ein Schmuckstück (z.B. der klassische Ehering) verwenden.
Natürlich darf auch beides verwendet werden.

Die meisten Handfastingzeremonien, die ich mit erlebt habe, beruhten auf irgend etwas zwischen der Rekonstruktionen alter Bräuche und mehr oder weniger romantischen Idealvorstellungen einer Feier. Diese wurden dann zusammen genommen und in eine für das Paar geeignete Form gegliedert.
Es gibt nur sehr wenige auf alten Überlieferungen beruhende Zeremonien. Diese würde ich aber nur solchen Paaren empfehlen, die in diesen Überlieferungen und
Traditionen groß geworden sind bzw sich mit diesen vollständig identifizieren können.
Fazit für alle, die ein Handfasting machen wollen:
Überlegt euch, wie ihr euer Handfasting gerne machen wollt, und macht es dann auch so. Es muss euch passen, und sonst niemandem!

Wer kann oder darf ein Handfasting durchführen?
Das ist ein sehr komplexes Thema und die Antwort darauf ist schwierig. Je nachdem, wem diese Frage gestellt wird, wird es sehr unterschiedliche Meinungen geben.
In Deutschland gibt es keine offizielle Naturrreligion und auch keinen offiziell rechtlich anerkannten schamanischen oder heidnischen Dachverband (zumindest soweit ich informiert bin). Es gibt auch keine allgemein anerkannte "Prüfung", mit der jemand die Befähigung oder Erlaubnis dazu erwerben könnte.
Vor der Christianisierung waren u.a. die Sippenoberhäupter, der jeweilige Lehnsherr, aber auch die örtlichen Priester Personen, die eine Eheschließung durchführen konnten. Je nach vorherrschender Glaubensrichtung konnte z.B. auch der Schmied mit dem Schmiedehammer als Vertreter für die nordische Gottheit Thor/Donar eine Ehe weihen.
Wie finde ich eine geeignete Person, die mein Handfasting durchführen kann? Vergleich mit der eigenen Ausrichtung, gesunder Menschenverstand, Vertrauen und Skepsis sind wichtige Aspekte!
Stell dir bei so jemandem einfach folgende Fragen:
~ Entspricht seine Weltanschauung/sein Götterbild/ sein Glaube/ seine religiöse
Ausrichtung in etwa der meinen?
~ Ist das, was er macht und wie er es macht, praktikabel und mit den heutigen
Begebenheiten in Einklang zu bringen?
~ Vertraust du diesem Menschen?
Würdest du ihm in religiösen Fragen vertrauen?
Traust du ihm zu, so etwas wie ein "Beichtgeheimnis" zu wahren, d.h.
vertrauliche Dinge, die du ihm bei der Vorbereitung erzählst, für sich zu
behalten?
~ Warum möchte die Person die Zeremonie machen? Aus seinem Glauben
heraus, um der Aufgabe in der Zeremonie willen, für Euch oder für sein
Selbstwertgefühl, als selbstverständlichen Teil seiner Priesterpflichten oder als
Möglichkeit, sich selbst zu produzieren?
~ Will er Geld dafür? Wenn ja, wie viel und warum (Ausgabendeckung oder
Geld scheffeln)? Es ist o.k., wenn derjenige sagt: “Ich muss das und das
besorgen, das kostet so und so viel, ich habe Fahrtkosten von...”
Vergiss den Menschen sofort, wenn er mit utopischen Beträgen von mehreren
hundert Euro ankommt.
~ Die wichtigste Frage ist aber: Könntest du dir die in Frage kommende Person
als alleinverantwortlichen Priester in egal welchem Ritual vorstellen, ohne das
dir Bedenken kommen oder du ein ungutes Gefühl hast ?


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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 11.12.2022 10:59 | nach oben springen
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