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Shambhala:

in Außerordentliche Orte & Welten: 10.06.2010 14:58
von Adamon • Nexar | 15.452 Beiträge

Die Bedeutung von 'Shambhala' für die heutige Zeit:

Neulich habe ich eine Doku gesehen, wo ein Forscher in bisher von Westlern und Chinesen unentdeckten Bergregionen (derer gibt es sicher noch einige ) uralte Felswohnungen und die Ruinen einer alten Hochkultur gefunden - zugänglich nur zu Fuss oder über einen reissenden Fluss, der vom Kailash nach Westen ausgeht. Das vorgelagerte Gebiet, um dort hinzugelangen, war bis vor kurzem von den Chinesen als Militärzone besetzt. Auch dort finden sich weitläufige Ruinenlandschaften, die bisher nicht dokumentiert waren. Die Ruinenstadt wird offensichtlich von vereinzelten Pilgern auch heute noch besucht, einige Lamas der Umgebung kennen sie, verraten aber nicht jedem den Weg, um die Stelle zu schützen. Die Stelle entspricht in vielerlei Hinsicht den alten Überlieferungen zum sagenumwobenen Königreich Shang Shung - z.B. in Bezug auch einen besonderen Berg, der eine natürliche silbern glänzende Oberfläche hat und Silberberg genannt wird.

Das Königreich Shang Shung ist in der Überlieferung bekannt dafür, dass es eine offene spirituelle Gesellschaft war und jede Meinung und Religion willkommen war. Mystiker, Mediziner und Schamanen aus der gesamten Region trafen sich dort, um sich friedlich über ihre Lehren auszutauschen und die Essenz zu suchen, das Gemeinsame.

Sie kamen aus Tibet, Sibierien, China, der Mongolei, Indien, Russland usw. usf. Sie waren Buddhisten, Hindus, Bön- und andere Schamanen usw. Aus der Hochzeit des Shang Shung-Königtums stammen viele wichtige spirituelle, medizinischen und soziologische Werke wie die Dzogchen-Lehren, das Kalachakra-Tantra und auch zahlreiche astrologische Werke, die bis heute in der tibetischen Kultur bewahrt worden waren.

Die Ähnlichkeit des Shang Shung-Reiches zu den noch älteren Überlieferungen über Shambhala führte dazu, dass viele - auch Tibeter - glauben, dass Shang Shung den Mythos von Shambhala erschaffen hat bzw. dass es Shambhala war.

Tatsächlich ist es aber wohl so, dass Shang Shung eines der frühen Reiche war, das Zugang zum formlosen, erdnahen Shambhala hatte und die daraus fliessenden Lehren gesellschaftlich umgesetzt hatte.

Mythen über Welten wie Shambhala finden sich überall auf der Welt, in Sibirien gibt es ähnliche Geschichten aus dem Altai-Gebirge usw. usf. Shambhala ist nicht ortsgebunden, aber entlegene, nebelige Bergregionen sind ein guter Einstiegspunkt, um die Brücke zwischen den Welten zu überwinden, wenn man die entsprechende Geisteshaltung hat. Das bestätigt auch der Dalai Lama, der sagt, dass Shambhala an keinen bestimmten Ort gebunden ist, sondern an einen Geisteszustand. Dann kann sich die Tür zu dieser Welt geistig oder gar sinnlich erfahrbar überall zu jeder Zeit öffnen.

Der Kern der gesellschaftlichen Strukturen, die Shambhala empfiehlt, um den in der Kalachakra-Prophezeiung vorhergesehenen Kultur-Konflikt unserer Zeit zu mildern oder gar ganz aufzulösen, ist das Prinzip von der Einheit in der Vielfalt bzw. der Vielfalt in der Einheit, ganz so, wie es im Shang Shung praktiziert wurde: Man besinnt sich auf menschliche Gleichheit und bestimmte menschlich-gesellschaftliche Grundwerte, die von jedem akzeptiert werden.

Auf dieser Basis ist jeder frei sich individuelll zu entfalten. Der Austausch zwischen den verschiedenen Religionen und Kulturen wird offen gepflegt, um Konflikte zu vermeiden. Menschlichkeit und das Wohl der Menschen wird zum höchsten Gut, Wirtschaft und Profit ordnen sich freiwillig diesem höchsten Gut unter, sind aber ansonsten frei in ihrem Handeln.

Die Medizin orientiert sich an der Ganzheitlichkeit und die verschiedenen Erfahrungen der Kulturen werden je nach ihrem Nutzen eingesetzt, ohne dass man sich in dogmatische Diskussionen verstrickt, während der Patien stirbt.

Die Überlieferungen darüber, wie die Shambhala-Krieger in den Zeiten der Konflikte den Menschen zu Hilfe kommen, sind wohl eher nicht kriegerisch zu verstehen, auch wenn von vielen Waffen die Rede ist und von Shambhala-'Kriegern'. Einige Menschen haben ohne tieferes Verständnis diese Erklärungen als den kriegerischen Wunsch nach einer buddhistischen Weltherrschaft interpretiert. Wer aber versteht, dass das Kalachakra-Tantra gar nicht buddhistisch ist und dass die beschriebenen Waffen wie das Schwert von Erzengel Michael geistige Werkzeuge sind, der begreift schnell, dass die Art von Hilfe, die von den Shambhala-Kriegern ausgeht rein spiritueller Natur ist und die psychologischen Ursachen für die Konflikte in den Köpfen der Menschen aufzulösen vermag.

Über die Art des Shambhala-Kriegertums, dessen Hauptaufgabe es ist, sich selbst zu befreien, die innere Quelle zu finden und dann zu Vorbild für die Menschen zu werden und ihnen hilfreich die Hand zu reichen, wenn man darum gebeten wird, hat vor allem Chögyam Trungpa Rinpoche viel gelehrt und geschrieben.

Ein 'Sieg' des Shambhala-Prinzips auf der Welt wäre die Einsicht der Menschen in ihre grundlegende Einheit und ein darauf aufbauendes friedliches Miteinander der Verschiedenheiten. Die größten Schwierigkeiten in diesem Prozess machen sicherlich alle fundamentalistischen Denker, die tatsächlich ihre äußere Wahrheit der ganzen Welt aufzwingen wollen würden. Allerdings haben diese keine reelle Chance zur Verwirklichung dieser Ziele und zum Zweiten würde eine gerechte Verteilung des Wohlstands und der Chancen auf der Welt und ein geistiger Quantensprung des Weltbewusstseins dem Zulauf zu fundamentalistischen Denkweisen und Gruppen gründlich das Wasser abgraben.

(c) Andreas

*

AW: Die Bedeutung von 'Shambhala' für die heutige Zeit

Der Weg des geistigen Kriegers !

Schon bei den Germanen bekannt und auch gut für Ungläubige geeignet.
Der geistige Krieger schaut in den kosmischen Spiegel und erkennt sich selbst.
Krieger wird hier aber nicht im Sinne von Aggression gebraucht, es leitet sich vielmehr von dem tibetischen Wort Pawo ab, was wörtlich tapfer bedeutet, Kriegerschaft bedeutet also Unerschrockenheit und Furchtlosigkeit zu lernen.
Auch der japanische Samurai verkörpert dieses Ideal von Furchtlosigkeit und Weisheit.
!. Hab keine Furcht vor Dir selbst
2.Sei angesichts der Probleme der Welt, heldenhaft und zugleich gütig und freundlich
3.Selbstlosigkeit
4. Das Grundlegende Gutsein entdecken
Furcht kann man überwinden indem man sich ihr stellt, ich hatte Angst vor großen Hunden, also hab ich jetzt selber einen.
Kriegerschaft ist eine ununterbrochene und endlose Reise, zu einem Krieger wird man wenn man in jeden Augenblick versucht echt und aufrichtig zu sein.

Eine schöne Geschichte dazu ist Der kleine Prinz!

Der kleine Prinz ist einsam er möchte mit dem Fuchs spielen. Doch der Fuchs sagt sie könnten erst spielen wenn der Fuchs gezähmt sei.
Später als der Fuchs gezähmt ist und die Beiden sich trennen müßen, gibt der Fuchs dem kleinen Prinzen sein Geheimnis preis.

"Es ist ganz einfach: man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Das Magische zu entdecken, bedeutet mit der Welt vertraut zu werden.
Dann sieht man mit dem Herzen, was den Augen und Ohren verborgen bleibt, so daß jede Wahrnehmung einzigartig wird.

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AW: Die Bedeutung von 'Shambhala' für die heutige Zeit

Das geistige Kriegertum finden wir in allen Kulturen. Auch die Indianer kannten es und in unserem Gedankengut kreist es unter der Bezeichnung "Paladin" herum Auch das Rittertum (das idealisierte) war auf etwas in der Art ausgerichtet.
Wäre gut wenn es mehr solche Krieger geben würde.

Und eine Buchempfehlung: Das Handbuch des Kriegers des Lichts - Paolo Cohello.
Und ein Zitat von Benjamin Franklin "Ein wahrhaft grosser Mann würde weder einen Wurm zertreten noch vor einem Kaiser kriechen". -

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AW: Die Bedeutung von 'Shambhala' für die heutige Zeit

Hallo Arphen!

Soweit ich weiß sind fast alle geistigen Krieger auch Magiere.

Ich hab noch was schönes aus der Runenkunde gefunden.


Dazu fällt mir folgendes ein: Der rechtzeitige Rückzug ist eine der Stärken des geistigen Kriegers!

Glaubensbekenntnis eines Kriegers,

Ich habe keine Eltern: ich mache Himmel und Erde zu meinen Eltern.
Ich habe kein Zuhause: ich mache gewahrsein zu meinem daheim.
ich habe weder Leben noch Tod: Ich mache die Gezeiten des Atems zu meinem Leben und Tod:
ich habe keine göttliche Kraft: Ich mache ehrlichkeit zu meiner Kraft
ich bin mittellos: ich mache Verständnis zu meinem Schutz.
ich habe keinen geheimen Zauber: Ich mache Charakter zu meinem geheimen Zauber
ich habe keinen Leib: Ich mache Ausdauer zu meinem Leib.
Ich habe keine Augen: ich mache den Blitz zu meinen Augen.
ich habe keine Ohren: ich mache Sensibilität zu meinen Ohren.
ich habe keine Glieder: ich mache Schnelligkeit zu meinen Gliedern
ich habe keine Strategie: ich mache unterschattet von Gedanken zu meiner Strategie.
ich habe keine Pläne: Ich mache die Gelegenheit beim Schopfe Packen, zu meinem Plan.
ich habe keine Wunder: ich mache rechtes Tun zu meinem Wunder
ich habe keine Prinzipien: ich mache Anpassungsfähigkeit an alle Umstände zu meinem Prinzipien.
ich habe keine Taktik: ich mache Leere und Fülle zu meiner Taktik.
ich habe keine Freunde: ich mache meinen Geist zu meinem Freund.
ich habe keinen Feind: ich mache Unachtsamkeit zu meinem Feind.
ich habe keine Rüstung: ich mache Güte und Rechtschaffenheit zu meiner Rüstung.
ich habe keine Burg: ich mache unbewegten Geist zu meiner Burg.
ich habe kein Schwert:ich mache Abwesenheit des Selbstes zu meinem Schwert.

Von einem Samurei aus dem 14 Jahrhundert.

Wir alle sind Lehrer, und was wir lehren ist das was wir lernen müßen, und so lehren wir es wieder und wieder und wieder, bis wir es lernen.

Quelle:
Die Runen
von Ralph Blum

AW: Die Bedeutung von 'Shambhala' für die heutige Zeit
Die Weisheit von Shambhala!

Sie geht davon aus das es eine tiefe Weisheit gibt, mit der die Probleme der Welt überwunden werden können.

Das ist die Tradition der menschlichen Kriegerschaft, für die es aus allen Zeitaltern und vielen Kulturen Zeugnise gibt.

Der Krieger verzichtet auf Barrieren zwischen anderen und ihm, seine Entsagung besteht darin das er sich zum Teil, empfänglicher, offener und zugänglicher macht.

Der Krieger lernt jeden Selbstzweifel und jede Selbsttäuschung zu erkennen und abzubauen.

Er erschafft eine Verbindung zwischen Überlieferung und der gegenwärtigen Situation. Dies ist die Magie des gegenwärtigen Momentes, die Magie der leeren Hand, denn der Krieger benötigt keine Hilfsmittel mehr.

Die eigentliche Herrausforderung besteht darin die Dualität ganz und gar zu tranzendieren.
Es gibt eine Möglichkeit, mit einer Energie in Verbindung zu treten, die über jede Dualität erhaben ist, in der Shambhala Tradition wird diese Energie Drala genannt.
Hiermit ist kein "Gott" gemeint sondern die Energie deines Seins mit der Kraft der Weisheit und Wirklichkeit. ( Was andere eben doch als das Göttliche ) ansehen.

LG Schech



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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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RE: Shambhala:

in Außerordentliche Orte & Welten: 20.10.2023 21:24
von Adamon • Nexar | 15.452 Beiträge

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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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