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#1

Ge(h)-schlecht ? Wieso ? Geht doch gut:

in Das magisch gesunde Gehirn: 14.06.2010 02:44
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

Aus: Die Krise der Männlichkeit in der unerwachsenen Gesellschaft
Horst-Eberhard Richter – 2006 – Seite 136 – 138

Ein entscheidendes Charakteristikum dieser frühchristlichen Geheimlehre ist jedenfalls
die definitive dualistische Teilung der Welt.
Der Mensch ist einerseits Ort des Kampfes zwischen dem Bösen und dem Guten,
andererseits selbst Kämpfender.

Aus dieser mythischen Geheimlehre formt sich dann im 3. Jahrhundert durch den persischen Religionsstifter
und Propheten Mani die manichäistische Religion, die sich allmählich zwischen Spanien, Afrika,
Vorderasien bis China ausbreitet und in Spuren bis in die Neuzeit hinein nachwirkt.

Ronald Reagan und George W. Bush sind, ob sie es wussten, wissen oder nicht,
späte Erben der dualistischen Weltspaltung der Gnostiker und Manichäer, jedenfalls in ihrem ideologischen Dualismus.


Manis magische Kosmologie bringt Platons Gedanken der Doppelgeschlechtlichkeit des Menschen wieder hervor.
Die Figur des Urmenschen vereint in sich beide Geschlechter.
Auch die kosmische Jesus-Gestalt der Manichäer verbindet Männlichkeit und Weiblichkeit.
Die Männlichkeit bezieht ihre Kraft aus der Sonne, als virtus bezeichnet.
Die weibliche Kraft, die sapientia, die Weisheit, wohnt im Mond.
Der weibliche Aspekt erscheint verschiedentlich auch als selbstständige Gottheit,
als Lichtjungfrau, neben der Gestalt des kosmischen Jesus.

In ihren irdischen Gestalten jedoch finden Mann und Frau nicht mehr zu ebenbürtigen Bindung zusammen,
wie dies in der Ära des Perikles und der Aspasia möglich gewesen war.
In dem Auseinanderbrechen der inneren Einheit entsorgt der Mann einen Teil seines Selbsthasses
durch Projektion auf die Frau, die bestimmt ist, ihn als asexuelle Läuterungsfigur,
als Lichtgöttin, nach oben zu begleiten, während sie ihn als Triebwesen im Konkubinat bei der Entlastung
der unbeherrschten Sexualbedürfnisse unterstützen darf.

Sie ist als Beischläferin für diejenigen Männer zuständig,
die nicht ausreichend zur Beherrschung der eigenen Begierden fähig,
damit nicht zum Eintritt in die Religion, nur zu deren Beschützung geeignet sind.

Für die Aufspaltung des Frauenbildes in die asexuelle mütterliche Heilige
und die sozial diskriminierte Dirne hat der Manichäismus den Grund gelegt.

Wie anschließend in der Biographie Augustins sichtbar werden wird, sieht das zwar oberflächlich nur
nach Niederlage der Frau aus, doch der scheinbare männliche Sieger bleibt in Wahrheit
der von der Mutter gefesselte Prinzgemahl.

Er darf sich am Rande der Finsternis an der sozial diskriminierten Konkubine abreagieren
und in der Welt alle mögliche Macht erobern – wie Augustinus als Herrscher über das Kirchenvolk -,
aber die heimliche Herrschaft verbleibt bei der Mutter.

Und wenn er es mit seinem Größen- und Machtdrang als Prinzgemahl übertreibt, wird er abstürzen.



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 13.05.2024 16:02 | nach oben springen
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#2

RE: Ge(h)-schlecht ? Wieso ? Geht doch gut:

in Das magisch gesunde Gehirn: 14.06.2010 03:07
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

"In ihren irdischen Gestalten jedoch finden Mann und Frau nicht mehr zu ebenbürtigen Bindung zusammen" ...

- sonst würde sich die Aufgabenstellung ihrer individuellen Geburt erübrigen ...

- Denn natürlich "MUSS DIE VEREINIGUNG INDIVIDUUM UM INDIVIDUUM
BEWUSST AN IHM / IHR SELBST VOLLZOGEN SEIN",

- auch wenn die Pfade zu diesem Moment unterschiedlich lang erscheinen ...

- Und insofern ist jedes Individuum irgendeinmal bereit,
- "ausreichend zur Beherrschung der eigenen Triebe bereit zu sein",

- es ist also durchaus förderlich, eine Menschheit die von Paarung zu Paarung
und von Rudel zu Rudel hetzt (!!!),

- daran zu erinnern, dass wir "unser Tierwesen AUCH hier aufarbeiten",
- sich unser Daseinszweck darauf indes nicht
reduziert, - und zwar gleich, welche Gattung von Geschlechtlichkeit man gerade verkörpern mag. -



"Weibliche Hoheit":

Kosmisch-logisch betrachtet, ergibt sie sich daraus,

- "DASS DAS ERSTE = DAS UNGEOFFENBARTE,
- DEM JEGLICHE SCHÖPFUNG ALS OFFENBARUNG ENTSPRANG",

- NATURGEGEBEN "BEIDGESCHLECHTLICH" SEIN MUSSTE,
- SONST HÄTTE ES KEIN GETRENNTES
LEBEN SCHÖPFEN KÖNNEN". -

- DIE GÖTTLICHE URQUELLE IST FOLGLICH "HERMAPHRODITISCHER NATUR". -
- IHR ENTSPRANGEN AUCH ALLE SPÄTEREN GETRENNTEN GOTTHEITEN. -

- DER "ERSTE SCHÖPFUNGSAKT" = "DIE ERSTE OFFENBARUNG"; - WAR ABER EINDEUTIG
EIN WEIBLICHER AKT = EINE GEBURT, UND KEIN MÄNNLICHER = EINE ZEUGUNG. -

- DENN "WORIN HÄTTE EIN MÄNNLICHER ANTRIEB ZEUGEN KÖNNEN,
ALS IN EINEN WEIBLICH BEREITETEN URSCHOSS ?"

- Und insofern ist "das Weibliche das ursprünglichere Prinzip",
- doch "nach der Trennung verloren sie beide Ihre Ur-Anbindung",
- die erst durch die "chymische Hochzeit" = "die bewusste Re-Integration
der gegengeschlechtlichen Anteile in´s Individuum", - wiedererlangt werden kann. -


- erinnert Adamon. -

- Verwebe zu : RE: Androgynität als große Chance !



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

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