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Keine Vorbereitung auf das Unbekannte:
in Die psychologische Interpretation: 23.07.2010 15:24von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
Aus: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...s-erwarten.html
Samstag, 17. Juli 2010
Experiment belegt: Unerwartetes erwarten erhöht nicht die Wahrscheinlichkeit, Unerwartetes zu sehen:
Urbana-Champaign/ USA - Mit einem Experiment haben US-amerikanische Psychologen belegt, dass der Umstand, dass eine Person etwas Unerwartetes erwartet, nicht die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie auch andere unerwartete Ereignisse wahrnimmt, selbst wenn sie sich direkt vor ihren Augen ereignen. Diese Einsicht hat auch Auswirkungen auf Zeugen, Beobachter und Forscher grenzwissenschaftlicher Phänomene.
Der Psychologieprofessor Daniel Simons vom "Beckman Institute" an der "University of Illinois" hat die Ergebnisse seiner Untersuchungen aktuell im Online-Journal "i-Perception" (www.perceptionweb.com/i-perception) veröffentlicht.
Schon 1999 Jahren sorgte Simons, gemeinsam mit seinem Kollegen Christopher Chabris, mit einem Experiment für Aufsehen, als er Probanden ein Video zeigte, in dem zwei Gruppen von Personen - eine in Weiß, die andere in Schwarz gekleidet - sich gegenseitig Basketbälle zuwerfen. Der Betrachter soll nun die Anzahl Weitergabe der Pässe zwischen den Mitgliedern der weißen Gruppe zählen.
Die Auswertung der Studie zeigte, dass etwa die Hälfte der Betrachter die Person im Gorillakostüm, die mitten durch das Bild und die Spielergruppen geht, übersehen, obwohl sich dieser "Gorilla" mehr als auffällig in der Bildmitte benimmt, bevor er - nach ganzen neun Sekunden! - wieder verschwindet.
Das Ergebnis des Experiments gilt als herausragendes Beispiel für "Blindheit durch Unaufmerksamkeit" (inattentional blindness) bzw. selektive Wahrnehmung, wie sie die Unfähigkeit beschreibt, etwas zu übersehen, obwohl es eigentlich sehr auffällig ist, wenn man sich auf etwas anderes konzentriert.
Da das Experiment und das dazugehörige Video mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat, erwartet eine Vielzahl von Betrachtern ein ungewöhnliches Ereignis (meist in form eines Gorillas), sobald sie aufgefordert werden, die Anzahl der Ballabgaben in einem Video zu zählen.
Genau diesen Umstand machte sich Simons für sein neues Experiment zu nutze und erstellte ein neues und sehr ähnliches Video:
In dem er dieses neue Video seinen Probanden zeigte, wollte der Psychologe herausfinden, ob Personen, die das ursprüngliche Experiment kannten, andere und ebenfalls unerwartete Ereignisse im selben Video übersehen würden.
"Vorab kann man zwei Vorhersagen treffen", so Simons. "Das Wissen um den erscheinenden Gorilla könnte die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass auch andere unerwartete Ereignisse wahrgenommen werden, da die Grundaufgabe, etwas Unerwartetes zu bemerken, bekannt ist und sich die Betrachter aus diesem Grund auch auf weitere unerwartete Ereignisse einstellen und nach diesen suchen. Alternativ ist es aber auch möglich, dass die Betrachter ausschließlich auf einen Gorilla warten und dann, wenn sie diesen entdeckt haben, auf weitere Veränderungen und Ereignisse gar nicht mehr achten."
Wie schon im ersten Experiment, so sah auch im aktuellen Fall nur etwa die Hälfte derjenigen, die das frühere Experiment nicht kannten, den Gorilla. Von denjenigen, die das Experiment kannten, sahen zwar alle den Gorilla, jedoch nur 17 Prozent bemerkten, dass sich einer der schwarzen Spieler aus dem Bild entfernt und/oder die in das Video eingearbeitete Farbveränderung des Vorhangs im Hintergrund.
Interessant war nun, dass aus der ersten Gruppe, also jenen Betrachtern, die den Experimentverlauf und Videoinhalt (erscheinender Gorilla) nicht kannten, 29 Prozent - und damit fast doppelt so viele - die sich entfernende Person und/oder die Farbveränderung bemerkten.
Zwar sei der Unterschied zwischen jenen Betrachtern, die das erste Video und Experiment schon kannten und jenen, die es nicht kannten, statistisch betrachtet nicht signifikant, dennoch zeige die Studie, dass der Umstand, dass man etwas Ungewöhnliches erwartet, nicht die Wahrscheinlichkeit vergrößert, andere unerwartete Ereignisse wahrzunehmen. "Die Haupterkenntnis aus unserem Experiment ist also jene, dass das Wissen darum, dass etwas Unerwartetes passieren wird, uns nicht davor bewahrt, unerwartete Ereignisse zu übersehen", so Simons. "Selbst wenn die Probanden genau wissen, dass sie mit einem solchen Video wahrscheinlich genarrt werden, können sie völlig auffällige Dinge übersehen, die bestens hätten sehen können, wenn sie zuvor gewusst hätten, dass sie passieren werden."
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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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