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Aus Wikipedia:
Venus war die römische Göttin der Liebe,
des erotischen Verlangens und der Schönheit.
Herkunft:
Die Annahme, Venus sei ursprünglich eine italische Göttin des Ackerlandes,
der Gärten, des Frühlings und als solche eine Göttin von Bauern und
Winzern gewesen, wird heute nicht mehr vertreten.
Auch für einen frühen Kult sind keine Anzeichen zu finden.
Sie hatte keinen eigenen flamen (Priester) und auch in den
ältesten Kalendern wird kein Fest der Venus verzeichnet.
Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. wurde sie des Öfteren als „Göttin der Liebe“
mit der griechischen Aphrodite gleichgesetzt, deren Kult sich als Venus Erycina
von Sizilien, besonders vom Berg Eryx, nach Italien ausbreitete.
Der erste archäologische Beweis war der Fund einer Darstellung
zusammen mit Persephone auf einem Spiegel aus Praeneste.
Sie gelangte zu besonderer Bedeutung als Göttin des latinischen Bundes
und hatte als solche Heiligtümer in Lavinium und Ardea.
In Rom hatte sie in alter Zeit besondere Verehrung als Murcia,
worin man später fälschlich die „Myrtenfreundin“ (Myrtea) sehen wollte,
sowie als Cloacina.
Als Venus Libentina war sie die Göttin der sinnlichen Lust,
als Venus Libitina die Leichengöttin.
In ihrem Tempel wurden die zur Bestattung notwendigen Utensilien
aufbewahrt und die Totenlisten geführt.
Parallel zur Entwicklung der Venus verlief in Kampanien
die Gleichsetzung der oskischen Göttin Herentas zu Aphrodite.
Der erste stadtrömische Venus-Tempel wurde 295 v. Chr.
von Quintus Fabius Maximus Gurges geweiht. 217 v. Chr.,
nach der Schlacht am Trasimenischen See,
wurde auf Geheiß der Sibyllinischen Bücher der Venus vom Berg Eryx
ein Tempel gelobt und auf dem Kapitol erbaut.
Die Sage, dass Aeneas der Sohn von ihr und Anchises sei,
wurde dahingehend erweitert, dass er nach der Zerstörung der Stadt Troja
in die mittelitalienische Region Latium ausgewandert sei.
Nach dieser Version führte Venus zunächst ihren Sohn zusammen
mit dem alten Vater Anchises sicher aus dem untergehenden Troja.
Als Göttin der Liebe sorgte sie anschließend dafür,
dass sich die karthagische Königin Dido in Aeneas verliebte
und ihm Zuflucht gewährte.
Auch in der entscheidenden Schlacht gegen Turnus griff sie auf Seiten
ihres Sohnes ein und brachte diesem seinen Speer zurück.
Ein Bildnis von ihr soll Aeneas mit nach Lavinium gebracht haben.
Bedeutung:
Neben den vielen Formen der Verehrung, die Venus genoss
und die dem griechischen Aphroditekult entsprachen,
hat sie eine besondere Bedeutung als Venus genetrix,
das heißt als Stammmutter des römischen Volkes durch ihren Sohn Aeneas
(mater Aeneadum).
Speziell das Geschlecht der Julier, das seine Abstammung von ihrem Enkel Iulus,
dem Sohn des Aeneas, herleitete, verehrte sie als Stammmutter.
In diesem Sinn errichtete ihr Julius Caesar als Venus genetrix
auf dem von ihm angelegten Forum 46 v. Chr. einen prächtigen Tempel,
bei dem alljährlich elftägige Spiele gefeiert wurden (Saturnalien).
Als Stammmutter des ganzen römischen Volkes war ihr neben der Roma
von Hadrian der 135 vollendete, herrliche Doppeltempel in der Nähe des
Kolosseums (später templum Urbis genannt) geweiht,
von dem heute nur noch Ruinen vorhanden sind.
Venus war der 1. April heilig, an dem sie von den römischen Matronen
neben der Fortuna Virilis (Göttin des Glücks der Frauen bei den Männern)
und der Concordia als Venus Verticordia (Wenderin der weiblichen Herzen zu Zucht und Sitte)
verehrt wurde.
Von geringerer Bedeutung waren die Kulte der Venus Obsequens (der Willfährigen),
der Venus Salacia (Göttin der Buhlerinnen) und anderer.
Auch in Kampanien stand, wohl infolge griechischer Einflüsse,
der Kult der Venus in hohem Ansehen, hier war sie zum Beispiel
als Venus Fisica Stadtgöttin von Pompeji.
Nach Venus wurde der sechste (nach DIN fünfte) Wochentag
Veneris dies genannt, daher ital. venerdi, franz. vendredi, span. viernes.
Die Germanen setzten sie mit der Göttin Freya gleich,
daher die deutsche Bezeichnung Freitag.
Symbole:
Myrte, zwei Tauben, Muschel
Kunstwerke, die die Venus darstellen
Seit der Malerei der Renaissance erhielt die mythologische Venus neben
Eva entscheidende Bedeutung als Vorlage für die Aktmalerei
von Frauenkörpern.
Dargestellt wurde Venus mit Mars, Adonis und Amor oder
ihre Geburt aus dem Meer (Sandro Botticelli).
Häufig wurde ganz einfach die stehende Venus (Lucas Cranach der Ältere)
oder die ruhende Venus (Giorgione) gemalt.
Die Geburt der Venus, von Sandro Botticelli (1485);
nach dem Auftraggeber des Bildes auch Venus Medici genannt
Die Geburt der Venus, von William Adolphe Bouguereau (1879)
Venus, von Lucas Cranach dem Älteren (1532)
Geburt der Venus, von Alexandre Cabanel (1863)
Venus nach dem Bad, von Albrecht Altdorfer (16. Jh.)
Venus und Cupid, von Alessandro Allori
Venus von Urbino, von Tizian (ca. 1538)
Venus Anadyomene, von Tizian (ca. 1525)
Venus von Milo (100 v. Chr.)
Venus von Milo (Rückansicht)
Venus vom Esquilin (50 v. Chr.)
Venus mit Delphin
Weitere Beispiele:
Venusfigurinen, verschiedene vorgeschichtliche weiblicher Statuetten,
verschiedene Theaterstücke und Opern unter dem Namen Venus und Adonis.
Literatur:
Thomas Blisniewski: „Und gab ihr den Apfel und pries sie vor
allen die Schönste“ – Pierre Auguste Renoirs und Richard Guinos
„Venus Victrix“ im Wallraf-Richartz-Museum. Fondation Corboud.
In: Kölner Museums-Bulletin. Berichte und Forschungen aus
den Museen der Stadt Köln (4), 2002, S. 34–44
Thomas Blisniewski: „Mutter tadelte Amor“ – Maerten van Heemskercks
Venus und Amor und die Schaulust des Betrachters. In:
Kölner Museums-Bulletin, 2003 No. 3, S. 4–16
Ekkehard Mai (Hrsg.): Faszination Venus. Bilder einer Göttin von Cranach
bis Cabanel. Ausst.-Kat. Köln Wallraf-Richartz-Museum 2001
Siehe auch:
Römische Mythologie
Venus und Adonis. -
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RE: Die römische Venus:
in Formen der "Venus": 03.10.2010 20:43von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
"Tempel der Venus & der Roma":
Der Tempel der Venus und der Roma ist ein Doppeltempel in Rom.
Seine erhaltenen Reste befinden sich am dem Kolosseum zugewandten
Abhang der Velia.
Die dem Forum Romanum zugewandte Cella war der römischen Stadtgöttin Roma geweiht,
in der anderen wurde der Venuskult praktiziert, der von Kaiser Hadrian neu belebt wurde.
Die Grundfläche des Tempels betrug 140 mal 100 Meter,
was ihn zum größten Tempel Roms machte.
Sein Bau wurde 121 n. Chr. unter Hadrian begonnen,
jedoch erst unter seinem Nachfolger Antoninus Pius beendet.
Die Bauarbeiten bedingten den Abriss der Eingangshalle der von Nero errichteten
Domus Aurea.
Die Fundamente dieses Baus wurden teilweise wiederverwendet.
Der Tempel war an seinen Längsseiten von einer Doppelportikus
aus grauen Granitsäulen umrahmt, die über Propyläen verfügten.
Insgesamt war die Architektur des Tempels eher an den griechischen
als den römischen Bauregeln orientiert.
So besaß er auch kein hohes Podium, das für römische Tempel obligatorisch war.
Kaiser Maxentius ließ den Tempel, der durch einen Brand beschädigt worden war,
307 restaurieren und seinen Grundriss dabei wesentlich verändern.
Die Cellae wurden jeweils um eine Apsis ergänzt und ihre Holzdecke
durch ein Tonnengewölbe ersetzt.
Die westliche Cella ist am besten erhalten, da sie lange Zeit in die Kirche
Santa Francesca Romana eingegliedert war.
In ihr befindet sich heute eine Ausstellung und Sammlung von Altertümern
unter dem Namen Antiquarium am Forum Romanum.
Sandro Lorenzatti, Vicende del tempio di Venere e Roma nel Medioevo
e nel Rinascimento, in "Rivista dell’Istituto Nazionale di Archeologia
e storia dell’Arte", 13, 1990, pp. 119-138.
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