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RE: Die Rätsel des Mars III:
in Astromagie & Sternsehung: 27.11.2012 15:55von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
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Archiv: Blick auf das "Rocknest" in dem der Mars-Rover "Curiosity" eine "historische Entdeckung" gemacht haben soll. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS
Pasadena (USA) - Schon kurz nach Veröffentlichung hat die Meldung über eine bislang noch zurückgehaltenen Entdeckung von "historischer Tragweite" in den neuen Analysedaten des NASA-Mars-Rovers "Curiosity" weltweit für Aufsehen und Spekulationen gesorgt (...wir berichteten). Mittlerweile bestätigen auch andere NASA-Quellen die Entdeckung und auch der leitende Wissenschaftler des "Mars Science Laboratory"-Mission selbsterklärt, wann besagte Ergebnisse bekannt gegeben werden sollen.
Gegenüber "Space.com" hat John Grotzinger seine Aussagen, die er zunächst gegenüber dem Radiojournalisten Joe Palca für die US-Sendergemeinschaft NPR gemacht hatte (...wir berichteten), bestätigt und erklärt, sein Team werde die Entdeckung auf dem Herbsttreffen der "American Geophysical Union" (AGU) präsentieren, das vom 3. bis zum 7. Dezember in San Francisco stattfinden wird.
Sollte der internationale Druck durch Öffentlichkeit und Medien nicht schon zuvor zu einer offiziellen Voraberklärung der NASA-Wissenschaftler führen, bleibt Außenstehenden bis zu besagter Konferenz lediglich das Spekulieren über die "weltbewegenden Ergebnisse" der Messungen des SAM-Instruments an Bord der mobilen Laboreinheit
Bei SAM (Sample Analysis at Mars) handelt es sich um eine Art Miniaturlabor mit dessen drei kombinierten Sensorsystemen untersucht werden soll, inwieweit der Mars als Lebensraum geeignet war und heute ist. Der Fokus dieser Untersuchungen liegt dabei auf der Identifizierung und Analyse von organischen Verbindungen und leichten Elementen sowie der Bestimmung von Isotopenverhältnissen in der Atmosphäre.
Archiv: Selbstportrait des Mars-Rovers "Curiosity" mit Hilfe der "Arm-Camera". | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems
Während aus rein wissenschaftlicher Sicht sowohl der Nachweis als auch vollständige Abwesenheit organischer Verbindungen von Interesse wären, gehen die meisten Beobachter und Kommentatoren der NPR-Nachricht jedoch übereinstimmend davon aus, dass es sich bei der von Grotzinger derart sensationell umschriebenen Entdeckung sicherlich nicht um ein "Null-Ergebnis" handelt. Selbst das "Astrobiology Magazine" der NASA selbst (astrobio.net) teilt diese Meinung.
"Wenn es etwa für die Geschichtsbücher sein wird, so gehe ich davon aus, dass es sich um organisches Material handelt", kommentiert denn auch der Planetenforscher Peter Smith von der University of Arizona, der leitender Wissenschaftler der "Phoenix-Mission" der NASA war, gegenüber dem "Wired.com". "Selbst wenn es sich nur um einen Hinweis darauf handelt, wäre das schon aufregend."
Bislang konnte das Team um Grotzinger bereits große Mengen von einst fließendem Wasser und die Abwesenheit von Methan nachweisen (...wir berichteten 1, 2). Beobachter gehen deshalb davon aus, dass die neue Entdeckung mit der verbleibenden Bestimmung des SAM-Instruments und damit dem Nachweis von organischen Verbindungen zutun hat. Sollten organische Moleküle gefunden worden sein, müsste in weiteren Schritten deren Natur, also die Frage ob geologischen oder biologischen Ursprungs, überprüft werden.
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RE: Die Rätsel des Mars III:
in Astromagie & Sternsehung: 10.12.2012 05:00von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
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Der "Whitewater Lake"-Felsen (Bildmitte) ist etwa 80 Zentimeter groß. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/ Cornell Univ./Arizona State Univ.
San Francisco (USA) - Während schon frühere Analysen der beiden Zwillings-Rover "Opportunity" und "Spirit" im Rahmen der NASA-Mission "Mars Exploration Rover" (MER) Spuren einstigen Wassers auf dem Mars gefunden hatten (...wir berichteten), deuteten alle Analysewerte bislang daraufhin, dass dieses Wasser wahrscheinlich stark säurehaltig und damit eher lebensfeindlich war. Jetzt hat der Rover "Opportunity" erstmals die Reste einer einstigen wässrigen Umgebung auf dem Mars entdeckt, die durchaus die Voraussetzungen für Leben ja sogar Trinkwasser geliefert haben könnte.
"Das ist unsere allererste Ansicht von (den Resten) einer Umwelt auf dem einstigen Mars, die eindeutig aus einer Chemie hervorging, die Leben ermöglicht haben könnte", so der MER-Chefwissenschaftler Steve Squyres auf dem diesjährigen Herbsttreffen der American Geophsical Union (AGU).
Die hier nun gefundenen Tonerdenablagerungen deuten auf eine andere Art von (einstigem) Wasser hin. "Dieses Wasser", so zeigt sich Squyres begeistert, "hätten wir sogar trinken können."
Entdeckt wurden die "Trinkwasserrückstände" auf einem von den Forschern als "Whitewater Lake" bezeichneten Felsen am sogenannten Matijevic Hill im Marskrater Edeavour, dessen Rand der Rover derzeit erkundet. "Die hier gefundenen Tonmineralien bilden sich nur im Zwischenspiel mit pH-neutralem Wasser".
Ganz in der Nähe des Fundorts befindet sich auch ein weiterer Forschungsort des Rovers: der Felsen "Kirkwood" (s. Abb. u.l.). Hier hatte "Opportunity" bereits zuvor kleine kugelförmige Mineraleinschlüsse gefunden, die zunächst den sogenannten "Blueberries" (Blaubeeren) glichen, die schon an anderen Orten auf dem Mars entdeckt worden waren. Eine Analyse dieser Sphärulen offenbarte jedoch eine gänzlich andere Zusammensetzung dieser Kügelchen, was zur Umbenennung der Einschlüsse in Kirkwood als "Newberries" (Neubeeren) durch die NASA-Wissenschaftler führte (...wir berichteten). Weitere Untersuchungen sollen nun das Rätsel dieser "neuen Beeren" lösen.
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RE: Die Rätsel des Mars III:
in Astromagie & Sternsehung: 18.12.2012 21:11von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...erstimmung.html
Bild 1: Senkrechte Farb-Draufsicht auf den Südosten der Charitum Montes. | Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
Berlin (Deutschland) - Die Beobachtung jahreszeitlicher Phänomene hat auch auf dem Mars ihren besonderen Reiz. Da die Rotationsachse des Planeten etwa die gleiche Neigung aufweist wie die Drehachse der Erde, kommt es auch auf unserem Nachbarplaneten zu ausgeprägten Jahreszeiten - nur sind sie wegen der etwa zweijährigen Umlaufzeit des Mars um die Sonne doppelt so lange.
- Bei dieser Meldung handelt es sich um eine Pressemitteilung de Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, dlr.de
Frostablagerungen sind dann im Winter auch in gemäßigten Breitengraden keine Seltenheit, wie diese Bilder der Charitum-Berge (lat. mons, Berg) zeigen. Sie wurden mit der vom DLR betriebenen hochauflösenden Stereokamera HRSC auf der ESA-Sonde Mars Express am 18. Juni 2012 aufgenommen.
Beim Blick auf die Farbbilder fällt sofort auf, dass Teile der gewöhnlich orange bis ockerfarbene Marsoberfläche hier von einer weißen Substanz bedeckt sind. Dabei handelt es sich um eine hauchdünne Schicht aus festem Kohlendioxid ("Trockeneis"), die sich im Laufe des Winters wie Raureif über die Landschaft gelegt hat. Die Kohlendioxid-Eiskristalle sind aus der Marsatmosphäre auf den Boden gerieselt. Die wärmeren Temperaturen des Frühlings werden bald dafür sorgen, dass das Eis wieder sublimiert, also direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht.
Bei den HRSC-Bildern fallen sofort die vielen Krater in allen unterschiedlichen Größen auf. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass die großen Strukturen der Landschaft schon sehr alt sind, wahrscheinlich mehr als drei Milliarden Jahre. Die höchsten Punkte in diesem Gebiet, die besonders gut in der mit Farben kodierten topographischen Bildkarte ausgemacht werden können (s. topografische Karte. u.), bilden dabei die "Berge" der Charitum Montes.
Bild 2: Blick in einen großen Krater mit Dünenfeld in den Charitum Montes. | Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
In der Bildmitte der Farbansicht (Bild 1) befindet sich ein großer Krater mit einem Durchmesser von fast 50 Kilometern, also etwa der Größe des Stadtgebiets von Berlin, dessen schüsselförmige Vertiefung zu einem erheblichen Teil von dicken Sedimentschichten angefüllt ist, die eine ebene Fläche bilden. Die Sedimente wurden durch Flüsse, die in Breschen im Norden und Westen in den Krater münden, eingebracht und abgelagert. Die oberste, jüngste Schicht dieser Ablagerungen zeigt ein schlierenartiges Muster, was den Transport und die Ablagerung durch ein fließendes Gewässer belegt.
Bild 3: Perspektivische Ansicht eines Kraters in den Charitum-Bergen. | Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
Unterhalb des Kraterrandes im Nordosten sind einige ungewöhnliche, dreieckige schwarze Flecken zu sehen. Dabei handelt es sich um ein Feld von verstreut angeordneten Dünen, die der Wind durch Ablagerung von dunklem Material - vermutlich Asche oder Staub von ursprünglich vulkanischer Herkunft - vor dem "Hindernis" des Kraters abgelagert und angehäuft hat.
Ein interessantes Phänomen sind auch Krater, die wie auf einem Sockel zu sitzen scheinen, der die Einschlagsstrukturen umgibt. In manchen Fällen, wie zum Beispiel bei einem kleinen Krater in der Ebene im Nordosten des Gebiets (Bilder 1) erinnert das an ein Spiegelei in der Pfanne. Ein weiteres gutes Beispiel für eine derartige, von den Marsgeologen als "Rapart Krater" (engl. für Wall) bezeichneten Struktur findet sich in dem großen Krater im Südosten der Szene (Bild 1).
Im Inneren der beiden Krater im Süden (am linken Bildrand in Bild 1) fallen weitere ungewöhnliche Strukturen auf: Die verschiedenen Schichten unterscheiden sich deutlich in ihrer Struktur und Farbe. Die zuoberst liegende Sedimentschicht erscheint deutlich heller und hat eine sehr glatte Oberfläche; auch scheint sie nicht besonders dick zu sein, was daran zu erkennen ist, dass sie selbst kleine Einschlagskrater kaum vollständig bedeckt, sondern sich deren Umrisse noch deutlich durch die Sedimentdecke durchpausen. Die Umrisse dieser Schicht sind auffallend scharf, was vielleicht das Ergebnis eines jüngeren Erosionsprozesses ist. Die unter dieser Sedimentdecke liegende Schicht ist etwas dunkler und zeigt eine raue, texturierte Oberfläche. Außerdem hebt sich noch deutlich eine Sedimentschicht von den anderen Ablagerungen ab, die infolge der Erosion Tafelbergen ähnliche Strukturen bildet.
Topographische Karte eines Teils der Charitum Montes (HRSC-Geländedaten).| Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
Wie andere Regionen in der Umgebung von Argyre wurden auch die Charitum Montes erstmals von Eugène Michel Antoniadi (1870-1944) in seinem Werk "Der Planet Mars ("La Planète Mars") beschrieben. Dem Astronomen waren sie bei seinen Beobachtungen mit dem Teleskop wegen ihres Helligkeitskontrasts zur Umgebung aufgefallen.
Die Charitum-Berge verlaufen parallel zum südlichen Rand des Argyre-Einschlagsbeckens durch das Marshochland; HRSC-Bilder aus dieser Region wurden in den vergangenen Monaten vorgestellt, so zum Beispiel die Nereidum Montes im Nordwesten (1. November 2012), der Krater Hooke (4. Oktober 2012) oder nur etwa 150 Kilometer weiter nordwestlich der Krater Gale mit den Bergen in seinem Inneren, die das Muster eines lächelnden "Smiley"-Gesichts ergeben (10. April 2006 ).
Die Aufnahmen mit der KRSC (High Resolution Stereo Camera) entstanden während Orbit 10.778 von Mars Express aus einer Höhe von etwa 400 Kilometern, was zu einer Bildauflösung beträgt von 20 Meter pro Bildpunkt (Pixel) führt. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei etwa 53 Grad südlicher Breite und 334 Grad östlicher Länge. Die Farbansicht (Bild 1) wurde aus dem senkrecht auf die Marsoberfläche gerichteten Nadirkanal und den Farbkanälen der HRSC erstellt; die perspektivischen Schrägansichten (Bilder 2 und 3) wurden aus den Stereokanälen der HRSC berechnet.
Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren, aus 33 Institutionen und zehn Nationen stammen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des PI entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik GmbH). Sie wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin erstellt.
Quelle: dlr.de
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RE: Die Rätsel des Mars III:
in Astromagie & Sternsehung: 28.12.2012 01:49von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
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Künstlerische Darstellung des NASA-Mars-Rovers "Opportunity" (Illu.). | Copyright: NASA
Atlanta (USA) - Eine neue Analyse der Daten des NASA-Mars-Orbiters "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) belegt, dass Tonerdemineralien deutlich größere Flächen des Roten Planeten bedecken als bislang angenommen. Solche Mineralien entstehen zumindest auf der Erde nahezu ausschließlich unter Anwesenheit von über längere Zeiträume vorhandenem flüssigem Wasser.
Tatsächlich, so berichtete das Team um Eldar Noe Dobrea vom Planetary Science Institute und Professor James Wray von der Georgia Institute of Technology (Georgia Tech) aktuell im Fachmagazin "Geophysical Research Letters", befinden sich auch im Boden des Eagle-Kraters, der bereits 2004 vom NASA-Marsrover "Opportunity" untersucht wurde, die eindeutigen Hinweise auf einstiges Wasser, die jedoch von der mobilen Laboreinheit nicht erkannt wurden.
Zu ihren Schlussfolgerungen kommen die Forscher anhand einer neuen Auswertung der spektroskopischen Analysen des MRO. Demnach finden sich die Tonmineralien auch in Merdiani-Ebenen, die der Rover vor Ankunft an seiner derzeitigen Position durchquerte – auch hier ohne, dass die Minerale von Opportunity erkannt wurden.
"Es ist nicht verwunderlich, dass Opportunity die Tonerden nicht gefunden hat, obwohl er die Gegenden erforschte", so Wary. "Bis der Rover selbst auf dem Mars ankam, wussten wir schließlich noch nicht einmal, dass es auf dem Mars überhaupt Tonerdemineralien gibt. Aus diesem Grund wurde Opportunity auch nicht mit den gleichen Werkzeugen ausgerüstet, die sich nun also ausgesprochen effektiv erweisen, wenn es darum geht, diese Materialien aus dem Orbit heraus zu finden."
Im Vergleich mit den starken Signalen für die Existenz der Tonerden in der Nähe des Endeavour-Kraters seien jene vom Eagle-Krater sehr schwach. Dennoch gehen die Forscher davon aus, dass es einst auch hier sehr viel größere Mengen der Mineralien gab, bevor diese jedoch - etwa durch die einstige vulkanische Aktivität - eliminiert wurden.
"Allerdings ist der Nachweis von Tonerden in geologisch jüngerem Terrain als die Sulfate durchaus überraschend", kommentiert Dobrea. Derzeitige Theorien zur Geologie des Mars gehen nämlich davon aus, dass Tonerdemineralien ein Produkt der Interaktion von flüssigem Wasser mit dem Boden zu Zeiten war, als die Gewässer des Mars noch stärker alkalisch waren. Als dann das Wasser durch die Mars-Vulkane zusehends saurer wurde, entstanden durch besagtes Zwischenspiel hauptsächlich Sulfate. "Die neuen Entdeckungen erfordern ein Überdenken der bisherigen Hypothese zur Geschichte des Wassers auf dem Mars."
Obwohl Opportunity derzeit eine Gegend erreicht hat, von der die Wissenschaftler ausgehen, dass sie reich an Tonmineral-Ablagerungen ist, stünden die Chancen, dass diese von der Laboreinheit auch direkt und vor Ort nachgewiesen werden können, schlecht. Der Grund: Ursprünglich war Opportunity nur für eine Dienstzeit von wenigen Monaten ausgerichtet, versieht seinen im wahrsten Sinne des Wortes anspruchsvollen Dienst nun jedoch schon seit sage und schreibe neun Jahren. Allerdings sind die beiden einzigen mineralogischen Instrumente nicht mehr funktionsfähig. Aus diesem Grund sind der Rover und damit auch die seine Daten auswertenden Forscher nunmehr lediglich auf die Aufnahmen des Gesteins mit der Panorama-Kamera des Rovers angewiesen. Später können dann entsprechend interessante Gebiete mit einem MRO-Spektrometer aus dem Orbit analysiert werden, um so die Zusammensetzung und damit die Entstehungsgeschichte des Gesteins analysieren zu können.
Im Gegensatz zu Opportunity ist sein Nachfolger, der Rover "Curiosity" der derzeitig aktuellen Mars-Mission "Mars Science Laboratory" (MSL) gezielt auf den Nachweis von Tonmineralien ausgerichtet. Auch Wray ist Teil des Wissenschaftlerteams der MSL-Mission.
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RE: Die Rätsel des Mars III:
in Astromagie & Sternsehung: 08.01.2013 17:57von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
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Mars-Blümchen? Diese filigrane silbrige Struktur auf einem Mars-Stein sorgt derzeit für Rätselraten | Copyright: NASA
Washington (USA) - Eine kleine, glitzerndes Struktur auf Nahaufnahmen von Gestein in einem geologischen Aufbruch mit der Bezeichnung "Yellowknife Bay" sorgt derzeit für Kontroversen um die Frage, was hier auf dem Roten Planeten zu sehen ist. Während NASA-Wissenschaftler noch rätseln und einige Beobachter von einer Art mineralischem Einschluss ausgehen, spekulieren andere Beobachter anhand der tatsächlich filigran wirkenden silbrigen Struktur sogar über eine "Mars-Blume".
Schon im Oktober vergangenen Jahres waren die Missionswissenschaftler der "Mars Science Laboratory"-Mission (MSL) auf Aufnahmen der mobilen Laboreinheit "Curiosity" auf kleine, silbrige Fragmente auf der Marsoberfläche aufmerksam geworden, die dort eigentlich nicht erwartet worden waren
Merkwürdige Partikel im Marsboden, hier eine kontrastverstärkte Aufnahme des ersten Fundes vom 7. Oktober. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS (bearb. P.E.)
Nachdem zunächst vermutet wurde, dass es sich um Material des Rovers selbst bzw. dessen Landestufe handeln könnte, stellten NASA-Wissenschaftler später fest, dass dieses glitzernde Material tatsächlich doch vom Mars selbst stammen müsse. Schon damals sorgte die ungewöhnliche Form dieser Fragmente für kontroverse Diskussionen über ihre Natur und Herkunft (...wir berichteten, s. Abb.). Um was genau es sich dabei jedoch handelt, ist bis heute noch immer unklar.
Auch die aktuelle Entdeckung des Mars-Rovers sorgt erneut für Kontroversen und Diskussionen darüber, um was es sich bei der abgebildeten Struktur handeln könnte.
Entdeckt wurde das merkwürdige Detail auf Aufnahmen der "Mars Hand Lens Imager"-Kamera (MHALI) vom 19. Dezember 2012. Da die silbrige Struktur nun offenbar aus dem Gestein selbst herauszuragen scheint oder direkt auf diesem anhaftet, scheint ein Fremdkörper in Form von Material des Rovers oder seiner Landestufen auch in diesem Fall ausgeschlossen.
Gegenüber MSNBC erklärte denn auch der NASA-Sprecher Guy Webster schon vor weiteren möglichen Analysen, dass es sich bei der Struktur nicht um Teile des Rovers handele. Vielmehr sei die Struktur "Teil des Gesteins und nicht Teile des MSL-Raumschiffs, die auf das Gestein gefallen sind." Da es sich bei der Aufnahme um eine Bild der Lupen-Kamera des Rovers handelt, ist das Objekt - was immer es auch darstellt - auf jeden Fall sehr klein.
Ob organische Struktur auf dem Mars oder lediglich eine ungewöhnliche Konzentration von Mineralien aus dem bzw. im Gestein? Diese Frage könnte nur durch weitere direkte Analysen des Objekts mit anderen Instrumenten des Rovers geklärt werden.
Da sich "Curiosity" immer noch innerhalb von "Yelloknife Bay" und damit in Reichweite der auffallenden Kleinststruktur befindet, könnte der Rover einen zweiten Blick auf die vermeintliche "Mars-Blume" werfen. Derzeit bereiten sich die MSL-Wissenschaftler allerdings auf den ersten Einsatz des Bohrinstruments und der Auswahl eines geeigneten Orts für die erste Bohrung vor. Hierbei soll der Bohrer bis zu fünf Zentimeter tief in einen Stein eindringen und dessen Material zu einem Pulver zermahlen, das dann von den Instrumenten des mobilen Labors auf seine Bestandteile untersucht werden kann.
Mit Ausnahme des obig zitierten ersten Statements des NASA-Sprechers liegt bislang keine offizielle Einschätzung von Seiten der NASA-Wissenschaftler über Natur und Herkunft des "Mars-Blümchens" vor. Sobald sich dies ändert werden wir natürlich erneut berichten...
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RE: Die Rätsel des Mars III:
in Astromagie & Sternsehung: 24.01.2013 03:37von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...t-einstige.html
Blick auf den ausgewählten Ort der ersten Bohrung auf dem Mars. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS
Pasadena (USA) - Wissenschaftler der aktuelle NASA-Marsmission "Mars Science Laboratory" (MSL) haben in einem flachen Felsen auf dem Mars helle Adern entdeckt, die sie für Bassanit oder Gips und damit das Ergebnis der Interaktion der Marsoberfläche mit einst flüssigem Wasser halten. Genau diesen Felsen haben die Forscher nun für die erste Bohrung des Rovers bei dessen Suche nach Spuren von einstigem oder immer noch vorhandenem Leben ausgewählt.
"Das Anbohren eines Felsen und die Auswertung des entsprechenden Materials gehört zu den großen Herausforderungen der Mission und wurde in dieser Form noch nie auf dem Mars durchgeführt", erläutert der MSL-Projektmanager Richard Cook vom Jet Propulsion Laboatory der NASA. "Der Bohrer interagiert dabei mit Marsmaterialien, die wir nicht kontrollieren können. Man muss also mit unvorhersehbaren Prozessen rechnen."
Die pulverisierte Probe aus dem Innern des Gesteins wird in der Folge auf ihre mineralische und chemische Zusammensetzung analysiert. Zumindest auf der Erde, entstehen die nun zur Bohrung ausgewählten Adern, wie sie wahrscheinlich aus Bassanit oder Gips bestehen, nur durch in Spalten und Rissen des Felsens zirkulierendes flüssiges Wasser.
Helle Gesteinsadern auf dem Mars (l.) im Vergleich zu Kalziumsulfatadern in irdischem Gestein aus der Ägyptischen Wüste. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/LANL/CNES/IRAP/LPGNantes/CNRS; Earth image: LGLyon
Auch die Entdeckung der "Mars-Blume" (...wir berichteten), von der die NASA-Wissenschaftler allerdings ausgehen, dass es sich nicht um eine biologische Blüte sondern um eine mineralische Einlagerung im bzw. auf dem Gestein handelt, belege die mineralische Vielfalt und aktive Vergangenheit dieser Region, in der nun gebohrt werden soll.
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RE: Die Rätsel des Mars III:
in Astromagie & Sternsehung: 24.01.2013 03:40von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
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Senkrechte Draufsicht auf einen Teilabschnitt von Reull Vallis. | Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
Berlin (Deutschland) - Neue Aufnahmen der europäischen Sonde "Mars Express" zeigt faszinierende Ansichten des Oberlaufs der Mars-Region Reull Vallis. Das gewaltige flussartige Tal wurde wahrscheinlich einst von fließendem Wasser in die Promethei-Terra-Hochländer gegraben, bevor sich die Wassermassen in das Hellas-Becken ergossen. Die neuen Aufnahmen zeigen nun auch Schleifspuren am Boden des Tals, die auf einstige Gletscher deuten.
Die mäanderförmige Struktur zieht sich über fast 1.500 Kilometer durch die Marslandschaft, während seine fast senkrechten Klippen immer wieder auch von zahlreichen Zuflusstälern unterbrochen werden. Die neuen Aufnahmen zeigen einen Abschnitt dieses urzeitlichen Flusstals, an dem dieses nahezu sieben Kilometer breit und 300 Meter tief ist.
Perspektivische Ansicht des Talverlaufs.Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
http://www.esa.int/spaceinimages/Images/...f_Reull_Vallis2
Der Talgrund von Reull Vallis offenbart Ablagerungen, auf deren Oberfläche ein auffallendes Muster zu sehen ist, das auf ein Fließen des Materials deutet und zumeist parallel zu den Rändern des Tals verläuft, an manchen Stellen aber auch wie bei einem Zopf verschlungene Strukturen aufweist. "Wahrscheinlich wurde dieses Muster durch einen Eisstrom erzeugt, einen Gletscher, auf dessen Oberfläche viel Schutt und Geröll talwärts transportiert wurde", erläutern Forscher des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR), das die Stereokamera "HRSC" an Bord des ESA-Orbiters betreibt. Auf der Erde gibt es in alpinen und polaren Regionen vergleichbare Phänomene, die als Blockgletscher bezeichnet werden: Das Eis des Gletschers ist dabei vollständig von Geröll bedeckt, das seitlich auf das Eis gerutscht ist.
Spuren von Gletschertransport und Ablagerungen ergießen sich auch in nahe liegende Krater.
| Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
http://www.esa.int/spaceinimages/Images/...of_Reull_Vallis
Ähnliche Strukturen wie im Talverlauf von Reull Vallis finden sich auch in der Füllung von Einschlagskratern in der Umgebung. Besonders gut ist dies in zwei kleinen Kratern im Nordwesten des Tals zu sehen.
"Zwischen den Bergen erkennt man die Konturen von großflächigen Schichten mit zungenförmigen Rändern und gelegentlich glatter Oberfläche, stellenweise aber auch mit einem der Topographie der Umgebung folgenden Muster ähnlich wie in den Kratern. Auch dies könnten Sedimente sein, die von Gletschereis hinterlassen wurden. Bei den Schichten mit glatter Oberfläche könnte es sich aber auch um vulkanische Ablagerungen handeln.
Ganz offensichtlich wurden große Mengen an Material von den Bergflanken abgetragen und in tiefer liegende Regionen verfrachtet, wo es sich vorzugsweise in Einschlagskratern angesammelt hat. Auch das schlierige, dem kreisrunden Kraterrand folgende Muster der Ablagerungen in diesen Kratern erinnert stark an Strukturen, die auf der Erde von Gletschern erzeugt werden. Abgestufte Terrassen an den Krater-Innenwänden zeigen möglicherweise an, dass durch das früher unter der Schutt- und Geröllbedeckung befindliche Gletschereis ein höherer 'Geröllpegel' bestand und erst durch das Verschwinden von Eis und Schmelzwasser die Sedimentschicht auf ihren heutigen Stand absackte."
Zwar schütze der Blockschutt das darunter liegende Eis viel länger vor dem Abtauen beziehungsweise - bei den frostigen Temperaturen auf dem Mars - vor der Sublimation (dem Übergang vom festen in den gasförmigen Zustand), doch dürfte sich in diesen "gemäßigten" Breitengraden auf dem Mars mit großer Wahrscheinlichkeit kein Eis mehr unter den vom Gletscher abgelagerten Sedimenten befinden, so das DLR.
Die Strukturen selbst wurden wahrscheinlich lange Zeit nach der Entstehung des Tales selbst gegraben. Dessen Entstehung vermuten die Forscher in die sogenannten Hesperianischen Periode des Mars, die irgendwann vor 3,5 bis 1,8 Milliarden Jahren zu Ende ging.
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3D-Darstellung der Mineralgrate auf dem Mars. | Copyright: NASA, Mars Reconnaissance Orbiter
New York (USA) - In Form von Graten am Boden von Einschlagskratern auf dem Mars glauben US-Wissenschaftler fossile Risse in der Marsoberfläche gefunden zu haben, die sich durch Mineralablagerungen in ehemals flüssigen Wassers gebildet haben - ein weitere Beleg dafür, dass es auf dem Mars einst fließendes Wasser und damit die Grundlage für Leben gab.
Wie die Forscher um Lee Saper und Jack Mustard von der Brown University aktuell im Fachmagazin "Geophysical Research Letters" berichten, stütze die Erklärungstheorie zu den bereits zuvor bekannten Strukturen die Vorstellung, das der Rote Planet einst ein hydrologisch aktiver und damit lebensfreundlicher Ort war.
Schon zuvor hatten Saper und Mustart vermutet, dass es sich um Falten und Frakturen handelt, die im Untergrund durch den die Planetenkruste erschütternden Einschlag selbst entstanden waren. Danach hätten sich diese Risse im Umgebungsgestein mit Untergrundwasser gefüllt und sie so nach und nach mit Mineralablagerungen angefüllt. Nachdem das Umgebungsgestein innerhalb von Millionen von Jahren wegerodierte, blieb das durch die Mineralien verhärtete Material übrige und bildete so die bis heute sichtbaren erhöhten aderartigen Grate aus.
Um ihre Hypothese zu überprüfen, haben die Forscher mehr als 4.000 dieser Linienstrukturen in zwei von Kratern übersäten Marsregionen, Nili Fossae und Nilosyrtis, auf Aufnahmen und Messdaten zur Zusammensetzung des Gesteins durch die NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) untersucht.
Auf dieser Grundlage konnten die Forscher ihre Idee, dass die Frakturen durch den Einschlag entstanden, bestätigen und eine Alternativtheorie, nach der er’s sich um Magma-Schichten handeln könnte, widerlegen.
Zudem entdeckten Saper und Mustard, dass die Grate ausschließlich in stark erodierten Umgebungen zu finden sind, innerhalb derer auch das Umgebungsgestein reich an Eisen-Magnesium-Tonerden sind, wie sie als untrügliches Zeichen dafür gelten, dass in diesem Gestein einst Wasser vorhanden war.
Die Grate und das Umgebungsgestein - grafisch veranschaulicht. | Copyright/Quelle: NASA, Mars Reconnaissance Orbiter
"Die Verbindung mit diesen hydratisierten Materialien legt nahe, dass hier einst eine Wasserquelle zur Verfügung stand", so Saper. "Dieses Wasser wäre dann entlang des geringsten Widerstands geflossen, was in diesem Fall den verbliebenen Graten entspricht. (...) Alle Hinweise zusammengenommen legen die Untersuchungsergebnisse nahe, dass es auf dem einstigen Mars fließendes Untergrundwasser und damit die Grundlage für Leben nach irdischem Vorbild gegeben hatte."
Jetzt hoffen die Forscher, dass auch der aktuelle Mars-Rover der NASA "Curiosity" im Gale-Krater auf entsprechenden Strukturen stößt und diese weiterführend untersucht.
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RE: Die Rätsel des Mars III:
in Astromagie & Sternsehung: 12.02.2013 22:12von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
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Providence (USA) - Der-Don-Juan Pond, ein Salzteich in den McMurdo Trockentälern der Antarktis, gehört wohl zu den ungewöhnlichsten Gewässern auf der Erde. Der weltweit höchste Salzgehalt macht es möglich, dass das Wasser des Don Juan trotz niedrigster Temperaturen in der sonstigen Frostwüste flüssig bleibt. Bislang war jedoch gänzlich unbekannt, woher genau sowohl das Wasser als auch der Salzgehalt des Teiches stammt. Eine Langzeitbeobachtung des Tümpels mit Überwachungskameras konnte diese Rätsel nun lösen und weckt zugleich Hoffnungen, dass es auch auf dem Mars heute noch ähnlich flüssige Gewässer geben könnte - in denen auch Leben möglich wäre.
Anhand der Zeitrafferaufnahmen in Kombination mit bereits vorhandenen Untersuchungsdaten zum Don-Juan-Pond können die Forscher um James Dickson und James Head von der Brown University, Joseph Levy von der Oregon State University und David Marchant von der Boston University nun belegen, dass das Wasser von dem den Teich direkt umgebenden salzhaltigen Böden selbst aus der Atmosphäre gesaugt wird und dann - die Bestandteile aus dem stark salzhaltigen Boden gelöst - als Salzwasser in den Teich fließt. Zusammen mit entsprechenden Mengen Wassers aus geschmolzenem Schnee ist der Teich so in der Lage, selbst an einem der kältesten und trockensten Orte der Erde flüssig zu bleiben.
Da der Don Juan und seine Umgebung zahlreicher erstaunliche Übereinstimmungen mit der Marsoberfläche aufzeigen, könnte die Erkenntnis der aktuell im Fachmagazin "Scientific Reports" (Nature Publishing Group) veröffentlichten Studie auch Schlussfolgerungen über möglicherweise auch auf dem Roten Planeten heute noch existierende Gewässer zulassen, in denen sich dann vielleicht auch heute noch aktives oder einstiges Leben nachweisen lassen könnte.
Insgesamt bestehen die erstellten Zeitrafferaufnahmen aus 16.000 Einzelbildern.
Diese zeigen zum einen, dass der Wasserstand des Teiches periodisch übereinstimmend mit der täglichen Höchsttemperatur ansteigt. Aus diesem Umstand schließen die Forscher, dass dieser Anstieg teilweise auf in der Mittagssonne schmelzenden Schnee zurückzuführen ist - die Nachschubquelle für Frischwasser.
Zum anderen zeigen lockere Sedimente an der westlichen Flanke des Teiches, die für ihren hohen Gehalt an Kalziumchloridsalzen bekannt sind, dunkle fingerartigen Streifenkanäle, die durch Feuchtigkeit im Boden immer dann entstehen, wenn auch der Feuchtigkeitsgehalt der Luft seinen Höchstwert erreicht. Ähnliche "Finger" können zudem am Nordrand des Teichs beobachtet werden.
Die hygroskopische Eigenschaft des Salzhaltigen Boden lässt mit erreichen vergleichsweise hoher Luftfeuchtigkeit dunkle fingerartige Kanäle als Salzwasserzuflüsse in den Don Juan entstehen
Diese dunklen Streifen entstehen, indem die Salze im Boden Feuchtigkeit aus der Luft absorbieren - eine Eigenschaft des Boden, die als Hygroskopie bezeichnet wird. Sobald die Salze auf diese Weise genügend Wasser aufgenommen haben, tröpfeln sie durch den losen Grund nach unten, bis sie die Permafrostschicht im Untergrund erreichen. Hier verbleiben sie, bis sie von einem der wenigen Schmelzwasserrinnsale entlang des sich dunkel abzeichnenden Kanals in den Teich fließen.
Die Beobachtungen und die nachgewiesene direkte Verbindung zu den Temperatur- und Feuchtigkeitswerten widerlegen die seit der Entdeckung des Don Juan im Jahre 1961 gehegte Erklärung, der Tümpel werde vornehmlich aus dem Untergrund aufrechterhalten, da die Aufnahmen hierfür keinerlei Hinweise liefern.
Ähnliche, sich periodisch ausbreitende dunkel verfärbte Kanäle kennen Wissenschaftler auch von Aufnahmen der Marsoberfläche, wo sie an Kraterrandhängen beobachtet werden können. Auch hier gilt es mittlerweile als erwiesen, dass es sich um abfließende Sole, also stark salzhaltiges Schmelzwasser handelt (...wir berichteten).
Vor diesem Hintergrund nähren auch die Beobachtungsergebnisse zum Don-Juan-Pond gemeinsam mit dem Umstand, dass alle seine "Zutaten", die den Don Juan flüssig halten (Feuchtigkeit, Mineralsalze, lose Böden usw.), auch auf dem Mars vorhanden sind, die Hoffnung, dass ähnliche Teiche auch heute noch auf dem Roten Planeten existieren könnten. Von besonderer Bedeutung für möglicherweise heute noch auf dem Mars vorhandene flüssige Gewässer, ist vor allem die Erkenntnis, dass der Don Juan sozusagen unter Marsbedingungen kein Grundwasser benötigt um sein Wasserniveau und die Flüssigkeit zu halten.
8-Bild-Animation belegt die sich ausweitenden Spuren im Sand des Horowitz-Kraters. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona
Zwar glauben die Forscher nicht, dass es heute noch genügend Wasser gibt, um neue derartige Salzteiche zu bilden. Dennoch könnte einstiges flüssiges Marswasser die Grundlage für Don-Juan-artige Teiche auf dem Mars gebildet haben.
"Der Don Juan ist ein Teich in einem geschlossenen Becken und auch auf dem Mars gibt es hunderte vergleichbarer Becken", erläutert Head. "Was wir also in der Antarktis gefunden haben, könnte ein Aufschlüsse darüber liefern, wie Seen einst auf dem frühen Mars funktioniert haben, aber auch darüber, wie Feuchtigkeit auch heute noch auf der Marsoberfläche fließt."
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RE: Die Rätsel des Mars III:
in Astromagie & Sternsehung: 24.02.2013 10:40von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
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Archiv: Erste Bohrlöcher des NASA-Marsrovers "Curiosity". | Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS
Medford (USA) - Der Nachweis von stark reaktiven Oxidationsmitteln im Innern eines Marsmeteoriten, könnte darauf hinweisen, dass zumindest auf der Oberfläche des Roten Planeten heute keine organischen Verbindungen und damit starke Hinweise auf einstiges Leben, so dieses je auf dem Mars existiert haben sollte, mehr zu finden sind - schließlich gelten die Stoffe in irdischen Haushalten allesamt als starke Bleichmittel. Stattdessen könnte es sein, dass eine Suche nach Lebensspuren auf dem Mars nur im Untergrund erfolgreich sein könnte.
"Möglicherweise ist der Grund dafür, dass wir bislang immer noch keine organischen Stoffe auf der Marsoberfläche gefunden haben jener, dass diese schlicht und einfach nicht mehr gefunden werden können und wir deutlich unterhalb der Oberfläche, im Sedimentgestein danach suchen müssen", zitiert der "New Scientist" Sam Kounaves of Tufts University.
Kounaves hat gemeinsam mit Kollegen den Marsmeteoriten "EETA 79001" genau untersucht, der 1979 in der Antarktis entdeckt und hier vor rund 12.000 Jahren eingeschlagen war. Dieser lange Aufenthalt auf der Erde bedeutet zwar, dass wahrscheinlich seine äußeren Schichten bereits mit irdischem Material kontaminiert wurden, weshalb sich die Forscher denn auch dem Inneren des kosmischen Brockens widmeten. Die Ergebnisse hat Kounaves vergangene Woche auf dem auf dem Treffen der American Association for the Advancement of Science (AAAS) vorgestellt.
Bei ihrer Analyse stießen die Forscher auf eine weiße Substanz im Innern des Meteoriten, die sich als eine Nitratform erwies, wie unter anderem sie von einigen frühen irdischen Bakterien als Nährstoff genutzt werden. Ein Vergleich mit dem irdischen Isotopenverhältnis dieser Nitrate zeigte, dass es sich hierbei nicht um irdisches Material handelt. Zudem fanden sie geringe Mengen an Chloriden im Gestein und schließen auch hier einen irdischen Ursprung aus.
Auch die Mars-Sonde der NASA-Mission "Phoenix" hatte zuvor schon im Marsboden Stoffe entdeckt, die als Perchlorate identifiziert worden waren (...wir berichteten), von denen sich ebenfalls - zumindest theoretisch - Mikroorganismen im Marsböden ernähren könnten.
Perchlorate wiederum können als Folge chemischer Reaktionen von Chloriden entstehen - allerdings sei der übliche und unmittelbare Schritt hierbei die Bildung sogenannter Chlordioxide und damit einer Klasse hochgradig reaktiver Oxidationsmittel, zu denen auch die aus dem Haushalt bekannte Bleiche zählt. Zudem können ultraviolettes Sonnenlicht und kosmische Strahlen Perchloreate ebenfalls zurück in Chloroxide umwandeln. Treffen diese Bleichmittel auch nur auf kleinste Wassermengen, so zerstören sie jegliche darin vorhandenen organischen Verbindungen.
Diese Erkenntnis, so befürchten die Forscher um Kounaves könnte eine denkbar schlechte Nachricht für die aktuelle NASA-Marsmission "Mars Science Laboratory" sein, innerhalb derer die mobile Laboreinheit "Curiosity" auf dem Mars und unmittelbar unterhalb der Oberfläche von Böden und Gestein nach Spuren von einstigem oder sogar heute noch aktivem Leben sucht. Es sei auf jeden Fall wichtig, dass "Curiosity" einen Bohrer an Bord hat, auch wenn dieser nur in eine Tiefe von 6,4 Zentimeter vorstoßen könne, so die Forscher, könnte das gerade noch ausreichen, um organische Verbindungen finden zu können, die hier vor der auflösenden Wirkung der Chloroxide abgeschirmt wurden.
grenzwissenschaft-aktuell.de
Quelle: newscientist.com
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