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#1

Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 12.01.2011 13:07
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Aus: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...entektonik.html

Donnerstag, 6. Januar 2011
Neue Belege für junge Plattentektonik auf dem Mars :


Los Angeles/ USA - Im direkten Umfeld des gewaltigen Marsvulkans Olympus Mons glaubt ein US-Wissenschaftler, neue Hinweise sogar auf geologisch junge plattentektonische Aktivität auf dem Roten Planeten gefunden zu haben. Bislang ging die Lehrmeinung davon aus, dass es auf dem Mars nie oder nur sehr kurz zur Bewegung von Kontinentalplatten gekommen war. Sollten sich die neuen Interpretationen der Geländeformen bestätigen, würde dies auch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Leben auf dem Mars erhöhen.

In zahlreichen Felsgraden und Böschungen entlang des Fußes der Nord- und Westsockel des Olympus Mons sieht Professor An Yin von der "University of California, Los Angeles" (UCLA) Zeichen von - nach geologischen Maßstäben - junger tektonischer Aktivität, wie sie sich noch innerhalb der vergangenen 250.000 Jahre ereignet habe. "Viele Wissenschaftler wollen nicht, dass es auf dem Mars Plattentektonik gibt", zitiert "Space.com" einen Vortrag des Geologen auf dem Jahrestreffen der "American Geophysical Union" in San Francisco. "Ich glaube aber, dass es gute Beweise dafür gibt."

Die irdischen Kontinentalplatten bewegen sich auf einer Schicht aus teilweise geschmolzenem Gestein, dem sogenannten Erdmantel. Dieser Mantel wird von Hitze aus dem Erdinneren flüssig gehalten. Einer der Gründe hierfür ist der Umstand, dass die Erde relativ groß ist, denn: je größer ein Planet, desto heißer sein Inneres. Der Mars ist jedoch nur halb so groß wie die Erde. Sein Inneres sollte also eigentlich zu kalt sein, um plattentektonische Aktivität aufrechterhalten zu können.


Sollten Yin und Kollegen jedoch recht behalten und es selbst in der jüngeren Vergangenheit plattentektonische Aktivität auf dem Mars gegeben haben, würde dies auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass auf dem Mars Leben entstanden sein könnte; da mit dem Austausch von Oberflächenmaterial mit Material aus dem Planeteninnern auch lebensnotwendige Substanzen wie etwa Kohlenstoff aus dem Innern des Planeten an dessen Oberfläche gelangt.

Die geologischen Strukturen, in welchen Yin die Belege für die tektonische Aktivität des Mars zu erkennen glaubt, entdeckten der Forscher auf Aufnahmen der NASA-Marssonden "Mars Odyssey" und "Mars Reconnaissance Orbiter". Auf vielen dieser Satellitenfotos seien die klassischen Merkmale von plattentektonischer Aktivität zu erkennen. Kritiker dieser Interpretation sehen in den Strukturen hingegen lediglich das Ergebnis anderer geologischer Vorgänge, wie beispielsweise Erdrutschen. Der Experte für irdische Plattentektonik will darin sogar Hinweise auf Aktivitäten zu erkennen, wie sie vielleicht sogar noch heute die Oberfläche des Mars formen könnten


Neben den Strukturen am Fuße des Olympus Mons gibt es auf dem Mars noch weitere Geländeformen, die so am ehesten durch Plattentektonik zu erklären sind, darunter auch eine Vulkankette in der Nähe des Olympus Mons, Tharsis Montes. In Yins Modell, das sich unter anderem auch auf Entdeckungen der Marssonde "Mars Global Surveyor" (MGS) von 2005 bezieht, entstanden diese Vulkane als Ergebnis der Bewegung von Plattenbewegungen über besonders heißen Regionen im Mantel - zu vergleichen mit den Schildvulkanen der Hawaii-Inselkette. Auch im Valles Marineris, dem größten Canyon nicht nur des Mars sondern auch im Sonnensystem, sieht Yin das Ergebnis tektonischer Aktivität.

Um seine Theorie weiter zu stützen, führt Yin auch die MGS-Messungen zu Felde, die vor einigen Jahren Streifenmuster magnetisch unterschiedlich ausgerichteter Gesteine auf dem Mars nachwiesen, wie sie auch entlang des Mittelatlantischen Rückens der Erde vorkommen und schon damals von Jack Connerney vom "Goddard Space Flight Center" der NASA als Ergebnis einer mehrfachen Umkehrung des Magnetfelds durch Plattentektonik auf dem frühen Mars interpretiert wurden.



In diesen Geländeformen erkennt An Yin Belege für geologisch junge Plattentektonik | Copyright: NASA, An Yin (UCLA)


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#2

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 26.01.2011 04:56
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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Freitag, 21. Januar 2011
Forscher simulieren Marsatmosphäre:



Köln/ Deutschland - In Vorbereitung auf die derzeit für 2018 geplanten europäische-US-amerikanische Rovermission zum Roten Planeten "ExoMars", haben Forscher am gestrigen Donnerstag ein internationales Projekt zur Simulation des Eintritts von Raumfahrzeugen in die Marsatmosphäre.

Das Projektteam besteht aus deutschen, russischen und italienischen Wissenschaftlern und wird von der Abteilung Überschall- und Hyperschalltechnologie des Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik des "Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt" (DLR.de) koordiniert. Dabei bilden die Wissenschaftler im experimentellen Windkanal in Köln unter anderem die Marsatmosphäre nach.

Trotz zahlreicher erfolgreicher Marsmissionen in den vergangenen Jahren und deren gesammelten umfangreichen Daten, sind weiterhin viele Fragen zur Beschaffenheit, Entstehung und Entwicklung unseres Nachbarplaneten noch offen. Antworten suchen die Mars-Forscher aber nicht nur auf der Oberfläche des Mars zu finden, sondern auch in dessen Atmosphäre, die es für eine Landung zunächst zu durchqueren gilt. Genau hier beginnt dann auch die Arbeit der Forschergruppe unter Leitung von DLR-Wissenschaftler Dr. Ali Gülhan.

"Ähnlich wie bei dem Wiedereintritt von Raumfahrzeugen in die Erdatmosphäre muss ein Raumfahrzeug beim Eintritt in die Marsatmosphäre enormen Temperaturbelastungen standhalten. Aus diesem Grund sind sowohl Landekapseln als auch Spaceshuttles durch eine Hitze absorbierende Schicht geschützt. Diese kann unter anderem aus organischem Material - das während des Eintritts verbrennt - oder auch keramischen Strukturen bestehen." Das berichtet die Pressemitteilung des DLR.


Vergangene Missionen zum Roten Planeten hatten nur begrenzte Informationen über die Zusammensetzung der Atmosphäre des Planeten geliefert, wenn beispielsweise präzise Vorhersagen der zu erwartenden Temperaturen beim Eintritt in die Marsatmosphäre nur teilweise möglich waren. Aus diesem Grund wurde zur Sicherheit der Instrumente der Hitzeschutz mit großen Toleranzen und meist überdimensioniert konzipiert, was sich wiederum negativ auf die mögliche wissenschaftliche Nutzlast der Raumfahrzeuge ausgeübt hatte. Die neuen Untersuchungen sollen dazu beitragen, dies verbessern.

"Eine genaue Vorhersage der Verteilung des Hitzeflusses auf der Oberfläche der Raumkapsel, die mit Hyperschall in die Atmosphäre eintritt, ist für eine grundlegende Verbesserung der Eintrittstechnologie unerlässlich", erläutert das DLR. "Zur Modellierung der Hochtemperaturströmung werden vielfach Computersimulationen eingesetzt. Dafür wird auch das vom DLR entwickelte TAU-Rechenverfahren genutzt. Die Daten für diese Computermodelle stammen aus Windkanalversuchen, bei denen die wesentlichen physikalischen Eigenschaften des Mars nachgebildet werden. In der Marsatmosphäre befinden sich beispielsweise im Vergleich zur Erdatmosphäre mehr Partikel, die die Erosion des Hitzeschutzes deutlich verstärken."

In Köln steht den Wissenschaftlern für diese Analysen ein von einem Lichtbogen beheizter Windkanal zur Verfügung, in dem Modelle den realen Hitzelasten ausgesetzt werden können. Diese Anlage erlaubt das Strömungsfeld des Marseintritts mit Staubpartikeln nachzubilden und so das Verhalten des Hitzeschutzmaterials mit Hilfe optischer und konventioneller Messtechniken zu untersuchen. "Während die Frontseite der Raumkapsel höheren thermischen Lasten ausgesetzt ist, bestimmt die relativ kühle und dünne Strömung auf der Rückseite die dynamische Flugstabilität des Fahrzeuges. Zusätzlich werden beim DLR in Göttingen Experimente zur Bestimmung des Einflusses der Gaszusammensetzung auf den Wärmefluss durchgeführt."

Die durch numerische Simulation und im Windkanal gewonnenen Daten fließen in die Entwicklung von neuartigen Hitzeschutzkonzepten sowie Materialien ein und haben Einfluss auf das aerodynamische Design der Raumfahrzeuge.

Neben der Strömungs- und Materialforschung beschäftigt sich das interdisziplinäre Forschungsprojekt "SACOMAR" (Safe and Controlled Martian Entry) auch mit dem Problem des sogenannten Blackouts, also dem Abriss der Funkverbindung während der Eintrittsphase. "Das Projekt bietet uns die Chance, durch die Kooperation von Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete technologische Grundlagen des Marseintritts im Detail zu untersuchen. Die Forschungsergebnisse können einen Beitrag zum ExoMars-Projekt der ESA leisten", so Projektleiter Dr. Ali Gülhan zu dem Potential von SACOMAR.


Glühende Partikel im durch einen Lichtbogen beheizten Windkanal | Copyright: DLR


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#3

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 26.01.2011 05:02
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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Montag, 24. Januar 2011
Sonde liefert neue Aufnahmen von Marsmond Phobos:



Berlin/ Deutschland - Die ESA-Sonde "Mars Express" hat erste Bilder vom Vorbeiflug am Marsmond Phobos vom 9. Januar 2011 zurück zur Erde geschickt. Die Sonde überflog den größten Marsmond dabei in einem Abstand von nur 100 Kilometern und lieferte erneut erstaunliche Nahaufnahmen.

Ebenso wie unser Mond, so ist Phobos an seinen Planeten rotationsgebunden - zeigt also immer mit derselben Seite in Richtung Mars. Um den Mond also von allen Seiten zu erkunden, muss sich die Sonde außerhalb der Umlaufbahn des Trabanten bewegen.


Bei Phobos handelt es sich um einen Mond von 27 x 22 x 19 Kilometern Größe. Woher er kam bzw. wie er entstanden ist, wird bislang immer noch von Wissenschaftlern kontrovers diskutiert. Anhand der Oberflächenstruktur glauben einige Forscher, dass es sich um einen eingefangenen einstigen Asteroiden der Klasse C handeln könnte. Eine andere Erklärung vermutet, dass er aus dem gleichen Ausgangsmaterial wie der Mars besteht und sich zeitgleich mit dem Planeten geformt hatte.



Erst im vergangenen Herbst hatten italienische Wissenschaftler anhand frühere Daten der Mission Schichtsilikate und somit Belege für ehemals flüssiges Wasser auf Phobos nachgewiesen und glauben darin einen Beweis dafür gefunden zu haben, dass der Mond selbst einst Teil der Marsoberfläche war und durch einen gewaltigen Einschlag entstand (...wir berichteten).

Noch in diesem Jahr soll die russische Sonde "Fobos Grunt" (Phobos Boden) Proben des Marsmondes nehmen und diese zurück zur Erde bringen. Für dieses Vorhaben wurden nun die geplanten Landeregionen erneut genauer unter die Lupe genommen.



Anflug auf Phobos (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen) | Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)


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#4

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 21.02.2011 09:00
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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Montag, 7. Februar 2011
Sonde belegt jahreszeitliche Veränderungen der Sanddünen des Mars:


Tucson/ USA - Bei den Sanddünen des auf der nördlichen Hemisphäre Mars handelt es sich nicht, wie Planetenforscher bislang glaubten, um auf immer und ewig festgefrorene und verkrustete Strukturen, sondern sie unterliegen saisonalen Veränderungen. Damit handelt es sich bei der Dünenlandschaft um eine der geologisch aktivsten Regionen des heutigen Mars.

Entdeckt wurden die jahreszeitlichen Veränderungen auf Aufnahmen der "High Resolution Imaging Science Experiment"-Kamera (HiRISE) an Bord der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter".

Bis zum Vergleich der Langzeitaufnahmen der Dünen, die einen Zeitraum von annähernd zwei Marsjahren, also vier Erdenjahren, abdecken, vermuteten die Wissenschaftler, dass es sich bei den Dünen um relativ statische Strukturen handelt, die vor langer Zeit geformt wurden, als die Marswinde noch mit sehr viel mehr Kraft über die Oberfläche des Roten Planeten wehten als heute. "Die Anzahl und Stärke der dokumentierten Veränderungen hat uns wirklich überrascht", so die wissenschaftliche Leiter des HiRSE-Projekts Candice Hansen vom "Planetary Science Institute" im Tucson, deren Team die Fotoauswertungen aktuell im Fachmagazin "Science" veröffentlicht haben.


Veränderungen während eines Marsjahres: Im Sommer (s. Abb. o.) ist die Düne noch frei von Eis. Im darauf folgenden Winter und im Frühling (s. Abb. m.) sublimiert das gefrorene CO2 (s. dunkle Stellen). Im dann folgenden Sommer (s. Abb. u.) ist dann die veränderte Morphologie zu sehen. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona

Die saisonalen Veränderungen werden offenbar durch sich veränderndes und in und auf den Dünen gebundenes Trockeneis (Kohlendioxid) verursacht, wenn dieses im Marsfrühling in seinen gasförmigen Zustand übergeht. Zudem sind aber auch Winde beteiligt, die hier offenbar stärker sind als bislang vermutet.

"Der Übergang vom festen zum gasförmigen Zustand des Kohlendioxids, die so genannte Sublimation, destabilisiert den Dünensand, so dass es zu Sandlawinen kommt", erläutert gemeinsam mit seinem Team ebenfalls an der Studie beteiligte Nicolas Thomas von der Abteilung Weltraumforschung und Planetologie der "Universität Bern", dessen Mitglieder diese Erosionsprozesse demnächst auch als Computermodell darstellen wollen.

Aufgrund der Tatsache, dass die berechneten Windgeschwindigkeiten in der Marsatmosphäre selbst nicht ausreichen, um Sandpartikel anzuheben, die Spuren der Sandlawinen jedoch innerhalb eines Marsjahres durch wellenförmige Bewegungen teilweise ausgelöscht werden, vermuten die Wissenschaftler, dass es das polare Wetter ist, das häufiger zu den für die Region eigentlich ungewöhnlich hohen Windgeschwindigkeiten führt.



Nördliche Marsdünen sind im Winter mit Trockeneis bedeckt | Copyright: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona


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#5

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 02.03.2011 11:04
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Aus: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...virtuellen.html

Freitag, 11. Februar 2011
Mars500: Baldige Landung auf dem virtuellen Roten Planeten:

Moskau/ Russland - Halbzeit für die Mars500-Mission: Nach einem 250-tägigen virtuellen Flug zum Mars werden drei Crewmitglieder am 12. Februar 2011 auf dem Roten Planeten landen. Zwei Tage später steigen sie aus ihrem Isolationscontainer im Moskauer "Institut für Biomedizinische Probleme" (IBMP) aus, anschließend simulieren sie die Erkundung des Mars. Anfang März wird dann der achtmonatige Rückflug zur Erde beginnen.

Bei der folgenden Meldung handelt es sich um einen Pressemitteilung des Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt "DLR", dlr.de

Wenn der Russe Alexandr Smoleevsky und der Italiener Diego Urbina am 14. Februar in ihren Raumanzügen aus dem Landemodul steigen, haben sie bereits eine lange Zeit der Isolation hinter sich gebracht: Ihre virtuelle Reise zum Mars startete am 3. Juni 2010, als sich hinter ihnen die Luke für das längste jemals durchgeführte Weltraum-Simulationsexperiment schloss. "Alle sechs Crew-Mitglieder befinden sich in sehr guter körperlicher Verfassung", erklärt Peter Gräf, DLR-Projektleiter für den deutschen Teil der Mission. 180 Quadratmeter groß ist das "Raumschiff", in dem die sechs Männer aus Russland, Europa und China leben. Dabei befolgen sie nicht nur einen strikten Zeitplan, der genaue Vorgaben für Experimente, Wartungsarbeiten und Fitnesstraining gibt. Auch der Ernährungsplan für die "Kosmonauten" ist genau geplant. Bis zum 8. Februar 2011 fand die Ernährung unter deutscher Regie statt: Der Wissenschaftler Dr. Jens Titze von der Universität Erlangen-Nürnberg entwickelte mit seinem Team detaillierte Ernährungspläne für die erste Hälfte der Mission, von nun an werden unter russischer Regie bis zum Ende der Mission im November 2011 Astronautenkost sowie russische und koreanische Produkte auf dem Speiseplan der Crew stehen.

Die elf deutschen Experimente der Mars500-Mission werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über das DLR gefördert. Für die beteiligten Wissenschaftler ist die Mission bisher sehr erfolgreich verlaufen. Die lang andauernde Isolation der Crewmitglieder unter kontrollierten Bedingungen, die Monotonie im Alltag, aber auch der hohe Leistungsdruck schaffen Bedingungen, die für die Forschung einzigartig und von großem Vorteil sind. "Selbst bei gesunden Probanden führte eine verminderte Kochsalzzufuhr in der Nahrung zu einer deutlichen Senkung des Blutdrucks", erklärt Dr. Jens Titze von der Universität Erlangen-Nürnberg. Dies belege, dass salzreduzierte Ernährung nicht nur für Nieren- und Bluthochdruckkranke von Nutzen sei, sondern auch bei Gesunden langfristig Schlaganfall, Herzinfarkt und Arteriosklerose vorbeugen könne. Titze hatte bei dieser weltweit längsten Stoffwechselstudie den "Kosmonauten" die tägliche Kochsalzzufuhr über die Monate hinweg schrittweise heruntergesetzt, während alle anderen Nahrungsbestandteile konstant gehalten wurden. Die Ergebnisse des Isolationsexperiments sollen in Zukunft auch dazu dienen, in klinischen Studien mit den Mars500-Menüplänen den Blutdruck unter Alltagsbedingungen zu senken. Parallel dazu untersuchen Wissenschaftler des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin unter anderem die Zusammenhänge von Salzzufuhr und Knochenhaushalt sowie die Ausbreitung von Keimen in einem geschlossenen Lebensbereich.

Aufschluss gab das Mars500-Projekt den Wissenschaftlern auch über die Auswirkungen von Stress auf das menschliche Immunsystem: "Die ersten vorläufigen Studienergebnisse deuten auf eine Modulation und Hemmung bestimmter Zellantworten hin, die in der Infektabwehr bedeutsam sind", sagt Prof. Alexander Choukèr von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ziel seiner Untersuchungen ist es, das Zusammenspiel von Gehirn und Immunsystem bei Stress-Reaktionen besser zu verstehen. Die positiven Effekte von Sport stellte Dr. Stefan Schneider von der Deutschen Sporthochschule Köln bei den Mars500-Probanden bisher fest. "Es zeigt sich eine deutliche Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit." Außerdem habe der Sport zu einem deutlichen Anstieg der Selbstsicherheit beigetragen. Wie hoch die kognitive Leistungsfähigkeit der "Kosmonauten" war, testeten die Forscher unter anderem mit einem iPod an Bord.

Erste Ergebnisse liegen auch bereits vor für die Untersuchung der zirkadianen Rhythmen des Menschen, das heißt der biologischen und psychischen Vorgänge im Körper, die nach einem natürlichen Rhythmus, häufig einer Tageslänge, verlaufen. Die Forscher vermuteten, dass gerade bei Langzeitflügen diese Rhythmen beispielsweise durch verminderte physische Aktivität, das Beengtsein oder auch die Veränderung des Hell-Dunkel-Zyklus’ beeinträchtigt würden. Die ersten Messungen der Körperkerntemperatur während der Isolation bestätigten dies: "Die vorläufigen Ergebnisse deuten daraufhin, das zwar die zirkadiane Rhythmik zunächst erhalten bleibt, aber die Breite der Schwankungen der Körperkerntemperatur deutlich abgeschwächt werden", zieht Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga von der Charité Berlin Bilanz.

Für die sechs Kosmonauten geht die Reise noch weiter: Nach drei Spaziergängen auf der simulierten Marsoberfläche kehren Aleksandr Smoleevsky, Diego Urbina und Wang Yue am 27. Februar aus dem Landemodul wieder in die Raumstation zurück. Anschließend dauert der Rückflug noch einmal acht Monate, bis sich am 5. November 2011 dann wieder die Luke zur Außenwelt öffnen wird.

Quelle: dlr.de



Vorbereitung auf den bevrstehenden Ausstieg | Copyright: ESA


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#6

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 19.04.2011 11:45
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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Samstag, 12. März 2011
Einstige Marsatmosphäre: Verschwundenes atmosphärisches Kohlendioxid könnte im Marsboden vergraben sein:



Houston/ USA - Von Asteroideneinschlägen in Kratern freigelegte Gesteinsschichten und dort gefunden kohlenstoffhaltige Sedimentschichten geben Wissenschaftlern neue Einblicke hinter das Rätsel um die verschwundene Marsatmosphäre, die heute wesentlich dünner ist, als ursprünglich.

An einigen Stellen, so etwa in den Kratern Huygens und Leighton, haben die Einschläge Öffnungen in der Oberfläche von mehr als fünf Kilometern Tiefe geschlagen, die nun vom Mineraldetektor ("Compact Reconnaissance Imaging Spectrometer for Mars", CRISM) an Bord der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) untersucht wurden. Im Innern der gewaltigen geologischen Wunden entdeckte die Sonde nun auch Hinweise auf Ablagerungen von Carbonaten, also kohlenstoffhaltigen Mineralien, wie sie in der Regel durch Reaktionen von atmosphärischem Kohlendioxid mit Wasser entstehen.


Zwar handele es sich nicht um den ersten Nachweis von Carbonaten auf dem Mars, so die Pressemitteilung der NASA, doch deuten die Entdeckungen daraufhin, dass in besagten tiefen Ablagerungen ein Schlüssel zum Verständnis der verdünnten, jedoch einst wahrscheinlich dichten und stark kohlenstoffhaltigen Marsatmosphäre liegt. Sollte sich bestätigen, dass die kohlenstoffhaltigen Schichten weit verbreitet sind, könnten es durchaus sein, dass der Kohlenstoff, der zur Entstehung der Carbonatablagerungen benötigt wird, aus der einstigen Kohlendioxid-Atmosphäre des Planeten selbst stammt.

Der Umstand, dass sich die Carbonatschichten in Krateröffnungen tief unter der heutigen Marsoberfläche finden, deuten daraufhin, dass sie einst entstanden und später von jüngerem Gestein, etwa durch vulkanische Aktivität oder durch weitere Einschlagsereignisse überdeckt wurden.

Schon im Herbst vergangenen Jahres entdeckten NASA-Forscher karbonathaltiges Gestein im Innern des Leighton-Kraters (...wir berichteten) und vermuteten, dass es sich bei den dort freigelegten Schichten nur um einen kleinen Teil weit ausgedehnter Sedimentschichten handeln könnte.

Die analysierten Funde von karbonathaltigem Gestein in den beiden Kratern deuten daraufhin, dass diese das Ergebnis von einem Zusammenspiel zwischen atmosphärischem Kohlendioxid und einstigen Wasserflächen auf dem Mars sind. Bestätigt werden könnte diese Deutung durch weitere Funde in anderen Regionen auf dem Roten Planeten - das nächste Ziel der Forscher.

Was genau mit dem Kohlendioxid der ehemals dichten Marsatmosphäre passiert ist, und warum ein Großteil wohl auch ins All verflog, will die NASA ab 2013 mit einer Forschungssonde im Rahmen der "Mars Atmosphere and Volatile Evolution Mission" (MAVEM) erkunden. Weitere Untersuchungen anderer Marsregionen mit dem CRISM-Instrument sollen hinzu weitere Belege dafür finden, dass ein weiterer Teil des atmosphärischen Gases, das heute noch einen Hauptanteil der wenn auch dünnen Marsatmosphäre ausmacht, in Interaktion mit einstigem Wasser, bei der Entstehung der Carbonatablagerung verbraucht wurde und heute tief unterhalb der Marsoberfläche verborgen begraben ist.



In einem kleineren Krater (o. l.) am Rande des mächtigen Marskraters Huygens entdeckten NASA-Forscher Ablagerungen kohlenstoffreicher Mineralien | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Arizona State Univ.


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#7

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 20.04.2011 01:25
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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Freitag, 25. März 2011
Instrument soll auf dem Mars nach DNA suchen:


Cambridge/ USA - Stammt das irdische Leben vom Mars und kam es mit Meteoriten auf den Blauen Planeten? Diese Frage soll zukünftig ein wissenschaftliches Instrument beantworten, das derzeit am "Massachusetts Institute of Technology" (MIT) und der "Harvard University" entwickelt wird. Auf dem Mars soll es nach DNA und RNA suchen und eventuelle Funde mit ihren irdischen Gegenstücken vergleichen.

Unter dem Arbeitstitel "Search for Extra-Terrestrial Genomes" (SETG) haben Christopher Carr, Clarissa Lui und Maria Zuber vom MIT gemeinsam mit Gary Ruvkun vom "Massachusetts General Hospital" an der "Harvard University" ihr Projekt auf der "IEEE - Aerospace Conference" in Big Sky Mount präsentiert.

Die Idee für das Instrument basiere auf unterschiedlichen Grundlagen: Zum einen waren sich Erde und Mars in den frühen Tagen des Sonnensystem sehr viel ähnlicher als sie dies heute sind. Sollte sich also Leben auf einem der Planeten entwickelt haben, hätte es also auch auf dessen Nachbarn überleben können. Zum anderen sind durch Asteroideneinschlage schätzungsweise bereits mehrere Milliarden Tonnen an Gestein aus dem Mars gerissen worden und durch den interplanetaren Raum in Form von Meteoriten auf die Erde gelangt. Hinzu wurde bereits mehrfach nachgewiesen, dass unterschiedliche Mikroben eine solche Langzeitreise und sogar den Einschlag auf der Erde überleben können. "Die Verbreitung des Lebens von einem auf einen oder mehrere Planeten, wäre also nach neustem wissenschaftlichen Stand durchaus plausibel", so die Forscher.


Des Weiteren konnten Simulationen der Dynamik von Umlaufbahnen zeigen, dass der Austausch von Material vom Mars in Richtung Erde etwa 100 Mal einfacher ist, als in umgekehrter Richtung. Sollte das Leben in Form von Mikroben also auf dem Mars begonnen haben, stünden die Chancen nicht schlecht, dass wir alle Abkommen dieser frühen Marsbewohner sind. Aus dem Studium von Resten des Lebens auf dem Mars, so hoffen die Forscher, könnten also auch wichtige Lehren und Rückschlüsse über unsere eigene biologische Herkunft gezogen werden, deren Überbleibsel auf der Erde schon längst ausgelöscht wurden, im Dauerfrost des Marsbodens jedoch überdauert haben könnten.

Das SETG-Instrument soll auf dem Mars Bodenproben entnehmen und jegliche eventuell darin vorhandenen biologischen Inhalte einstiger oder noch immer auf dem Roten Planeten lebender Mikroben isolieren und sie auf für weitere Analysen brauchbare DNA, wie sie sich bis zu einer Million Jahre erhalten kann, untersuchen.

Derzeit, so schätzen die Forscher, könnte es noch etwa zwei Jahre dauern, bis das Instrument, wie es einst beispielsweise an Bord eines Rovers auf dem Mars zum Einsatz kommen könnte, erstmals als Prototyp getestet werden kann. Es steht also vorerst noch nicht für aktuell geplante Marsmissionen wie etwa den "Mars Science Lander" (Curiosity) zur Verfügung. Dieser soll schon im Spätsommer 2011 Jahres starten.



Blick in die Marslandschaft | Copyright: NASA


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zuletzt bearbeitet 22.10.2014 02:27 | nach oben springen
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#8

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 20.04.2011 12:45
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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Montag, 4. April 2011
Theorie: Färbten nukleare Explosionen den Mars rot ?


Madison/ USA - Woher stammt die rote Färbung des Mars? Eine Frage, die bis heute kontrovers diskutiert wird. Eine neue Theorie vermutet nun, dass mindestens zwei natürlich verursachte nukleare Explosionen den Roten Planeten nicht nur in eine kalt-trockene Steinwüste verwandelten, sondern ihm auch seine charakteristische Farbe verliehen. Selbst die Epizentren der Explosionen glaubt der Autor lokalisiert zu haben. Ähnliches könnte demnach auch schon auf der Erde passier sein und sich jederzeit erneut ereignen.

Dr. John Brandenburg ist Wissenschaftler bei der "Orbital Technologies Corporation" in Madison, die unter anderem auch der NASA zuarbeitet und hat seine Theorie nun gegenüber verschiedenen Medien darlegt.

"Die Marsoberfläche ist bedeckt mit einer dünnen Schicht radioaktiver Substanzen, darunter Uran, Thoriun und radioaktivem Kalium", so Brandenburg gegenüber dem "BBCNewsBlog.com". "Das Verteilungsmuster dieser Schicht führt strahlenförmig von einem Punkt auf der Oberfläche aus. (...) Eine nukleare Explosion könnte die radioaktiven Partikel über den ganzen Planeten verteilt haben. (...) Karten der Gammastrahlenmesswerte auf dem Mars zeigen einen großen roten Fleck, der wie ein strahlenförmiges Verteilungsmuster der Trümmer aussieht. (...) Auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten gibt es hinzu einen weiteren, anderen roten Ort (auf den Karten)."


Laut Brandenburgs Theorie ereignete sich die Explosion mit der Kraft von einer Millionen Megatonnen Wasserstoffbomben in der nördlichen Marsregion "Mare Acidalium" (s. Abb.), genau dort also, wo sich tatsächlich eine signifikante Konzentration von Radioaktivität finden lässt.

Neben einer Erklärung für die NASA-Strahlenmesswerte sieht Brandenburg in seiner Explosionstheorie auch eine Erklärung für die heutige rote Farbe des Mars. Der Forscher beruft sich bei seinen Ausführungen auf Werte spektraler Gammastrahlenmessungen durch de NASA, aus welchen erhöhte Werte von Xenon 129 hervorgehen. Ein Anstieg dieser Werte konnte auch schon auf der Erde unmittelbar nach der Kernschmelze von Tschernobyl im Jahre 1986 und auch bereits im japanischen Fukushima gemessen werden.

Auch Dr. David Beaty vom "Jet Propulsion Laboratory" (JPL) hält Brandenburgs Theorie gegenüber der BBC zwar für "eine faszinierende Idee", um diese jedoch wissenschaftlich zu überprüfen, müssten gänzlich neuen Missionen zu Roten Planeten geplant werden. Im Wettstreit mit anderen, möglicherweise dringlicheren Fragestellungen, etwa über einstiges oder sogar noch vorhandenes Leben auf dem Mars, müsste man die Bedeutung dieser Theorie zunächst sorgfältig abwägen.

Kritiker verweisen hingegen schon jetzt auf Untersuchungen zahlreicher Meteoriten vom Mars, aus denen bislang keine Anhaltspunkte auf eine einstige nukleare Explosion auf dem Roten Planeten abgelesen wurden.



Aufnahme der nördlichen Marsregion " Mare Acidalium" | Copyright: NASA/JPL/USGS


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zuletzt bearbeitet 22.10.2014 02:28 | nach oben springen
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#9

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 27.04.2011 09:59
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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Dienstag, 26. April 2011
Astrofotografie: Weiteres Mars-Gesicht entdeckt:


Berlin/ Deutschland - Schon seit jeher beflügelt der Mars die Vorstellungskraft von Visionären, Autoren, Laien und Wissenschaftlern. War es zunächst ein Netzwerk von Kanälen, das noch bis ins 20. Jahrhundert hinein selbst unter angesehenen Astronomen für Spekulationen über eine technologische Zivilisation auf dem Roten Planeten sorgte, folgten in den 1970er Jahren Satellitenaufnahmen einer Gesteinsformation mit menschlichen Zügen. Während dieses "Face on Mars" immer noch entweder als künstliche Struktur oder Illusion aus Fels, Licht und Schatten kontrovers diskutiert wird, haben Nutzer des Online-Mars-Atlas' "Google Maps Mars" nun ein weiteres angebliches Gesicht auf dem Mars entdeckt.

Hinweis: In der ursprünglchen Version dieser Meldung ist uns bei der Angabe der Koordinaten zum neuen "Mars-Gesicht" eine Ziffer abhanden gekommen. Wir bitten dies zu entschuldigen. Hier die vollständigen Koordinaten:
33°12'29.82"N, 12°55'51.21"W

Schon das am 25. Juli 2976 von der Viking-Sonde der NASA fotografierte "Mars-Gesicht" in der Marsregion Cydonia sorgte für Spekulationen über eine dortige künstliche Struktur. Erneute Aufnahmen aus dem Jahr 2001, wie sie die Struktur in hochausflösender Qualität und bei anderem Sonnenstand zeigten, lassen diesen Eindruck jedoch verschwinden und einen stark erodierten Tafelberg erkennen. Andere Forscher glauben jedoch weiterhin an eine künstliche, ebenfalls erodierte Struktur und erkennen Hinweise auf einen symmetrischen Grundaufbau.


Das "Marsgesicht", fotografiert am 25. Juli 1976 (l.) und 2001 | Copyright: NASA

Eine ähnliche Diskussion wird sich erwartungsgemäß nun wohl auch um das neue Gesicht auf dem Mars entspinnen, das eine Größe von rund 2 x 1,5 Kilometern aufweist. Kritische Betrachter halten indes auch hier ein Spiel aus Licht und Schatten, gepaart mit dem Wahrnehmungspsychologischen Phänomen der Pareidolie, die uns konkrete Formen und Gegenstände in chaotisch entstandenen natürlichen Strukturen wie Wolken, Bäumen und Felsen erkennen lässt, für die wahrscheinlichste Erklärung.

Überzeugen Sie sich selbst: Das neue "Mars-Gesicht" auf Aufnahmen der ESA finden Sie bei den Mars-Koordinaten 33°12'29.82"N, 12°55'51.21"W


Ein ähnlich imposantes "Portrait" findet sich auch auf der Erde. In der kanadischen Provinz Alberta scheint der Verlauf einer Hügelkette das Antlitz eines südamerikanischen Ureinwohners mit Federschmuck zu zeigen. Eine Straße erweckt zudem auch noch den kuriosen Eindruck, der Indianer würde weiße Kopfhörer und damit das Markenzeichen des iPod tragen.



Der felsige Indianer im kanadischen Alberta befindet sich bei den "Google Earth/Maps"-Koodinaten 50° 0'38.20"N 110° 6'48.32"W | Copyright/Quelle: maps.google.de


Ein weiteres "Mars-Gesicht" oder zufällige Felsformation? | Copyright: ESA/DLR/FU Berlin

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Aus: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...ichter-und.html

Montag, 4. Mai 2009:

Merkwürdige Steine: Gesichter und Schädel auf dem Mars
Seit der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli Ende des 19. Jahrhunderts durch sein Teleskop auf dem Mars Gräben (Canali) zu erkennen glaubte und ein Übersetzungsfehler diese zu vermeintlich künstlich angelegten "Kanälen" werden ließ (...wir berichteten), suchen Erdenmenschen nicht nur nach Leben, sondern auch nach künstlichen Strukturen auf dem Roten Planeten. Hierzu zählen auch immer wieder Deutungen merkwürdig geformter "Steine" auf der Marsoberfläche. Anhand Satelliten und Sondenaufnahmen, glauben einige Betrachter auf dem Mars vergrabene Köpfe, Menschen- und Alien-Schädel zu erkennen.


Neuster Inhalt von Diskussionen ist ein Foto des NASA-Rovers "Spirit", das am 1871. Tag der Mission aufgenommen wurde und einen prominenten Brocken zeigt, der im Auge einiger Betrachter einen Alien-Schädel zeigen soll - so zumindest zahlreiche aktuelle Online-Diskussionsbeiträge, die es sogar bis in britische Zeitungen wie den Daily Telegraph geschafft haben.


Bereits zuvor hatte "Spirit" auf seinem Weg zum Gusev-Krater am 513. Tag der Mission einen Stein fotografiert, der als angeblich menschlicher Schädel im Marssand kontrovers diskutiert wurde.



Auch "Grenzwissenschaft-aktuell.de"-Leser Söhnke Bruhn wurde bei der Durchsicht von Aufnahmen des Spirit-Zwillingsrovers "Opportunity" auf ein bizarres steinernes Detail aufmerksam. Am 1.160. Tag seiner Mission fertigte der Rover eine Panorama eine Panorama-Aufnahme vor dem im Hintergrund sichtbaren Viktoria-Krater an, auf der im rechten Bildhintergrund ein menschliches Gesicht im Marssand vergraben zu sein scheint.


Das "Marsgesicht", fotografiert am 25. Juli 1976 (l.) und 2001 | Copyright: NASA


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#10

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 27.04.2011 10:13
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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Samstag, 23. April 2011
NASA-Sonde findet deutlich mehr Trockeneis am Südpol des Mars:



Pasadena/ USA - Neue Messungen der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) belegen, dass die Marsatmosphäre wesentlich dichter wird, wenn die Neigung der Planetenachse verändert. Dieser Prozess kann sich dramatisch auf die Möglichkeiten flüssigen Wasser auf der Marsoberfläche auswirken und Sandstürme auf dem Roten Planeten begünstigen.

Mit dem Bodenradar an Bord der Sonde stießen die NASA-Forscher um Roger Phillips vom "Southwest Research Institute" (SRI) gemeinsam mit einem Team internationaler Wissenschaftler auf ein umfangreiches Lager von gefrorenem Kohlendioxid (Trockeneis, CO2) und vermuten, dass dieses die Atmosphäre des Planeten wesentlich anschwellen lassen kann, wenn sich die Planetenachse neigt. Ihre Ergebnisse haben die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazin "Science" veröffentlicht.

Die neu entdeckten Ablagerungen weisen ein Volumen von nahezu 12.000 Kubikkilometern auf und binden damit bis zu 80 Prozent des Anteils an Kohlendioxid in der heutigen Marsatmosphäre.


Einsturzgruben in dem Trockeneislager legen nahe, dass sich diese Trockeneislager in einem Zustand der Auflösung befinden und durch diesen Vorgang jedes Jahr weiteres Kohlendioxidgas in die Atmosphäre abgegeben wird, die zu 95 Prozent auf Kohlendioxid besteht. Im Gegensatz dazu befindet sich in der deutlich dickeren Erdatmosphäre nur weniger als 0,4 Prozent CO2.

"Gemeinsam mit dem begrabenen Kappen, besteht das aktuell auf dem Mars vorhandene Kohlendioxid zu rund 50 Prozent in gefrorener Form und zur anderen Hälfte aus atmosphärischem Gas. Zu anderen Zeiten könnte es aber genauso gut vollständig gefroren sein oder alleinig als Gas in der Atmosphäre existieren", so Phillips.

Eine Erwärmung der Polkappe aufgrund eines durch die gekippte Planetenachse veränderten Einfalls des Sonnenlichts könnte zum Schmelzen der Eiskappe führen. Das so gelöste Kohlendioxidgas hätte dann eine dichtere Atmosphäre mit mehr Staubstürmen zur Folge. Ein weiteres Resultat dieser Vorgänge könnte zudem die Entstehung von mehr Regionen sein, in welchen flüssiges Wasser an der Oberfläche existieren kann, ohne, dass dieses gleich zu kochen beginnt. Laut den Berechnungen der Forscher könnte es bereits vielfach zu einer derartigen Veränderung der Ausrichtung der Planetenachse gekommen sein, wie sie sich wahrscheinlich in Abständen von 100.000 Jahren oder weniger ereignen kann. Zugleich könnten die Veränderungen der Atmosphärendichte selbst zu einer weiteren Beeinflussung der Effekte einer Achsenneigung, wie etwa einem Anstieg des Luftdrucks im globalen Mittel um etwa 75 Prozent der derzeitigen Werte, führen.

"Eine stärker geneigte Achse mit einer dichteren Kohlendioxid-Atmosphäre würde zu einem Treibhauseffekt führen, der wiederum die Marsoberfläche erwärmen würde. Eine langlebige und dickere Polkappe hingegen, würde zu einer atmosphärischen Abkühlung beitragen", so die Wissenschaftler. "Unsere Simulationen zeigen, dass die Polkappen sehr viel mehr zur Abkühlung Atmosphäre beitragen würde als diese vom beschriebenen Treibhauseffekt erwärmt werden kann. Im Gegensatz zur Erde mit ihrer dickeren und feuchteren Atmosphäre, wie sie einen starken Treibhauseffekt verursacht, ist die Marsatmosphäre hierfür zu dünn und zu trocken - selbst wenn man den Kohlendioxidgehalt verdoppeln würde."



Die neu entdeckten Trockeneislager in der Näher des Südpols des Mars enthalten etwa das 30-Fache der bislang vermuteten Menge an Kohlendioxid | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Sapienza University of Rome/Southwest Research Institute


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#11

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 05.05.2011 12:56
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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#12

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 30.05.2011 16:32
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Aus: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...rs-methans.html

Mittwoch, 18. Mai 2011
Auf der Spur des Mars-Methans:



Berlin/ Deutschland - Von aktuellen Aufnahmen der Marsregion Nili Fossae erhoffen sich Wissenschafter neue Erkenntnisse über den Ursprung von Methan in der Atmosphäre des Planeten, das über der Region fortwährend angereichert zu werden scheint. Immer noch umstritten ist unter Forschern die Frage, ob das Gas geologischen oder biologischen Ursprungs ist.

Die neuen Aufnahmen stammen von der europäischen Mars-Sonde "Mars Express" und zeigen das System tiefer Gräben im Umland des Einschlagskraterbeckens Isidis. Einige der hiesigen Risse in der Marskruste reichen bis zu 500 Meter in die Tiefe und haben sich wahrscheinlich zum gemeinsam mit der Kraterebene gebildet.

Genau über dieser Region wurde 2009 eine signifikante Zunahme von atmosphärischem Methan entdeckt, wie sie die Vermutung nahe legt, dass das Gas auch hier produziert und abgegeben wurde und wird (...wir berichteten, s. Links). Die Herkunft des Methans ist bislang noch unbekannt und wird unter Forschern kontrovers diskutiert:

Während die einen von einem rein geologischen Ursprung des Methans ausgehen, das als Reaktionsprodukt von Untergrundwasser und/oder Wasserdampf mit dem umgebenden warmen bis heißen Gestein (Oxidation) entstehen könnte, vermuten andere Forscher, dass das Methan ein Nebenprodukt biologischer Prozesse ist, wenn beispielsweise Mikroorganismen, die einige Meter im Marsboden leben, Methan als Ausscheidungsprodukt der Verwertung von Wasserstoff erzeugen.


Die Bestimmung des Ursprungs des Mars-Methans ist Hauptziel einer für 2016 geplanten gemeinsamen Orbiter-Mission von NASA und ESA mit der Bezeichnung "ExoMarsTraceOrbiter", der Nili Fossae genau unter die Lupe nehmen soll.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Kontroverse: Stammen Signale des Mars-Methans von der Erde?
27. Dezember 2010
Belege für einstiges Wasser überall auf dem Mars
26. Juni 2010
Mars-Methan stammt nicht von Meteoriten - Biologische Herkunft wird wahrscheinlicher
9. Dezember 2009
Rätselraten um Methan auf Mars geht weiter
10. August 2009
NASA-Pressekonferenz: Mars ist ein aktiver Planet - biologisch oder geo-chemisch?
15. Januar 2009



Neuer hochauflösender Blick auf die Marsregion Nili Fossae (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen) | Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)


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#13

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 03.09.2011 20:17
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

"Gerüchte über gefallene Entscheidung: Mars-Lander soll im Gale-Krater nach Spuren von Leben suchen":

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...tscheidung.html


Die vorgeschlagene Landeregion für den Mars-Rover "Curiosity" Im Marskrater Gale | Copyright: NASA

Washington/ USA - Mit der mobile Laboreinheit will die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA ab August 2012 auf dem Mars nach Spuren von Leben suchen. Aus bislang drei finalen Primärzielen habe sich die NASA nun mit dem Marskrater Gale für die endgültige Landestelle des "Mars Science Laboratory" (MSL) entschieden, so Gerüchte aus dem NASA-Hauptquartier.

Wie "Nature News" unter Berufung auf interne NASA-Quellen berichtet, soll der auch auf den Namen "Curiosity" getaufte Lander an einem Ort in im Innern des Gale-Kraters landen. Bestätigt wurde die Entscheidung bislang jedoch noch nicht - es sei jedoch für nicht zu erwarten, dass sich das NASA-Hauptquartier gegen vermeintliche die Empfehlung des Projektleiters Ed Weiler entscheiden werde. Zuvor schon habe Weiler kürzlich Artikel und auffallend viele Videos zu Gale veröffentlicht.

Neben dem Krater Gale (...wir berichteten) hatten NASA-Wissenschaftler zuvor auch das Innere der Krater Holden (...wir berichteten) und Eberswalde vorgeschlagen (...wir berichteten). In allen drei Einschlagskraters finden sich heute noch Spuren einstiger Flussläufe, Seen und natürlicher Kanäle. Alle drei Orte sind zudem reich an Tonmineralien, so genannte Schichtsilicate, die Mikroorganismen beinhalten und abschirmen könnten. Im Gale-Krater gibt es zudem Schwefelablagerungen, wie sie - zumindest auf der Erde - von einigen Organismen als Nährstoffe genutzt werden.


Der fertig gestellte Marslander Curiosity | Copyright: NASA/JPL-Caltech

Erst gestern meldete die NASA, dass der mittlerweile fertig gestellte Lander von der Größe eines Kleinbusses, erfolgreich und ohne Schäden in Florida angekommen sei, wo nun der für Spätherbst 2011 geplante Start vorbereitet werde.


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zuletzt bearbeitet 15.12.2014 20:50 | nach oben springen
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#14

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 13.09.2011 02:22
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...scheinlich.html


Geologischer Aufschluss (hier in einer laut NASa Falschfarbendarstellung) offenbart Karbonathaltiges Gestein auf dem Mars. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Cornell University

Washington/ USA - Auf dem Mars könnten weitaus mehr Karbonatablagerungen existieren, die einstige große Wasserflächen an der Oberfläche des Roten Planeten und somit die nasse Vergangenheit des Mars belegen als bislang vermutet. Auf Beweise hierfür sind NASA-Wissenschaftler bei Analysen von Felsgestein aus der kalifornischen Mojave-Wüste gestoßen: Der auf dem Mars nahezu allgegenwärtige Eisenoxid-Überzug könnte, die Belege für Wasser bislang verdeckt haben.

Bislang wurden zwar nur wenige Aufschlüsse auf dem Mars entdeckt, in denen Karbonate nachgewiesen werden konnten, doch Mars-Forscher vermuten schon lange, dass noch sehr viel mehr dieser Lager existieren müssen. Die Forscher um die Planetenwissenschaftlerin Janice Bishop vom "Ames Research Center" der NASA und dem "SETI Institute" glauben nun, dass diese von dem Firnis von Eisenoxid, also Rost, verdeckt werden, wie er nahezu überall die Oberfläche des nach diesem Überzug benannten "Roten Planeten" bedeckt, und haben ihre Forschungsergebnisse im Fachmagazin "International Journal of Astrobiology" veröffentlicht.

"Die Wahrscheinlichkeit für Leben auf dem Mars", so Bishop, "stark hängt davon ab, ob Wasser an mehreren Orten der Planetenoberfläche für mehrere Tausend oder gar Millionen von Jahren vorhanden war. (...) Es ist möglich, dass ein wichtiger Schlüssel für den Nachweis von einstigem Wasser - das Vorhandensein von Karbonaten - bislang größtenteils trotz aufwendiger Suche, den Forschern entgangen sind."

In der Region des Little Red Hill der kalifornischen Mojave-Wüste, von der Wissenschafter aufgrund der extrem trockenen Bedingungen ausgehen, dass sie der Marsoberfläche sehr ähnlich ist, haben die Forscher unterschiedliche Experimente und Analysen durchgeführt und karbonathaltiges Gestein untersucht, das selbst mit einer Schicht, einem Firnis, aus Eisenoxid überzogen ist.

"Als wir das hier gefundene Karbonatgestein im Labor untersucht haben", so berichtet Co-Autor Chris McKay, "wurde uns klar, dass ein Rostüberzug die Suche nach Hinweisen auf die wässrige Vergangenheit des Roten Planeten bislang behindert hat. Dieser Firnis verändert und maskierte nämlich teilweise die spektrale Signatur der Karbonate."

Direkt unter dem Rostfirnis auf dem Gestein aus der Mojavewüste entdeckten die Forscher Blaualgen, die gegen Trockenheit widerstandsfähig sind. Der Firnis selbst, könnte also dazu beigetragen haben, die Lebensfreundlichkeit des Mars selbst über jene Zeit hinaus zu verlängern, in welcher der Planet langsam mehr und mehr austrocknete.


Blick in die Marslandschaft | Copyright: NASA

"Auch die irdischen Organismen werden durch den Eisenoxidüberzug vor der tödlichen ultravioletten Strahlung geschützt", so McKay. "Diese Überlebensstrategie hat möglicherweise auch auf dem Mars eine wichtige Rolle gespielt, als auch dessen Oberfläche noch Leben beherbergt haben könnte."

Zusätzlich zur Charakterisierung der wässrigen Vergangenheit, könnten Karbonatgesteine auch ein guter Ort zur Suche nach Signaturen von frühem Leben auf dem Mars sein. Da jedes Mineral aus Atomen besteht, die mit ganz bestimmten Frequenzen vibrieren, erzeugen sie so eine Art einzigartigen Fingerabdruck, mit dessen Hilfe Wissenschaftler die Zusammensetzung des Minerals exakt bestimmen können.

Die Untersuchungsergebnisse der Forscher gleichen Beobachtungen, die bereits von der Mars-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) in der alten Marsregion Nili Fossae gemacht wurden. Hier wurden bislang die größten Vorkommen von Karbonaten nachgewiesen (...wir berichteten).

"Um jedoch die wirkliche Ausdehnung der Karbonatablagerungen auf dem Mars bestimmen zu könnten (...) müssen wir nun deren spektralen Eigenschaften, die sich im Kombination mit anderen Mineralien ergeben, noch genauer untersuchen", so Bishop.


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zuletzt bearbeitet 15.12.2014 20:53 | nach oben springen
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#15

RE: Die Rätsel des Mars III:

in Astromagie & Sternsehung: 13.09.2011 11:20
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http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...en-wassers.html


Rinnsale auf dem Mars | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Washington/ USA - Neue Aufnahmen der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) bestätigen eine Sensation: Während der wärmeren Marsmonate fließt wahrscheinlich auch heute noch Wasser auf dem Roten Planeten.

"Das Forschungsprogramm der NASA bringt uns einer Antwort auf die Frage, ob es auf dem Mars Leben geben kann, immer näher", zeigt sich NASA-Chef Charles Bolden von den neuen Beobachtungen fasziniert. "Die Entdeckung bestätigt erneut, dass der Mars ein wichtiges Ziel auch für zukünftige bemannte Forschungsmission ist."

Es sind dunkle, fingerartige Linien, die sich im späten Frühling und während des Sommers auf dem Mars an Abhängen bilden und nach und nach immer länger werden, im Winter dann wieder verschwinden um sich dann im Frühling wieder auszubilden. Wiederholte Beobachtungen dieser abhängig von den Jahreszeiten zyklisch wiederkehrenden Phänomene in den mittleren Breitengraden der südlichen Marshemisphäre sind für die NASA-Forscher ein deutlicher Hinweise darauf, dass es sich herbei im Rinnsale flüssigen Wassers handelt.

"Die bislang beste Erklärung für diese Linien sind Rinnsale flüssigen Wassers, erläutert Alfred McEwan von der "University of Arizona", dessen Team für die wissenschaftliche Auswertung der Aufnahmen der hochauflösenden Kamera (HiRISE) an Bord der Sonde verantwortlich ist und die neuen Beobachtungen und Schlussfolgerungen in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Science" veröffentlicht hat.

Zwar gibt es noch offene Fragen zur Entstehung der Rinnsale, dennoch könne flüssiges Wasser die Eigenschaften der Strukturen besser als jede andere alternative Theorie erklären.

Dieses Wasser, so vermuten die Forscher, ist wahrscheinlich ähnlich salzhaltig wie das Wasser der irdischen Ozeane - ein Umstand, der den Gefrierpunkt des Wassers absenkt und es so möglich macht, dass Wasser in den Frühlings- und Sommermonaten auf dem Mars auch unmittelbar unter der Oberfläche flüssig bleibt.

"Diese dunklen Linien unterscheiden sich von anderen ähnlichen Strukturen, die an anderen Orten des Mars gefunden wurden und ebenfalls zunächst für Wasserrinnsale gehalten wurden dann a er auch alternativ, etwa durch Erdrutschungen, erklärt werden konnten (...wir berichteten)" so der MRO-Projektwissenschaftler Richard Zurek von "Jet Propulsion Laboratory" (JPL) der NASA in Pasadena. "Wiederholte Beobachtungen zeigen dass sie sich immer weiter hangabwärts entwickeln, je wärmer es auf dem Mars wird."

Die Linien selbst sind nur 1 bis 10 Zentimeter breit, reichen aber zusehends mehrere hundert Meter die Marshänge hinab. Damit ist ihre Breite deutlich kleiner als bisherige Rinnen, doch finden sich an einigen Hängen gleich mehre hundert davon. Während sie in den wärmeren Breitengraden des Roten Planeten recht häufig vorkommen, sucht man sie in den kälteren Regionen vergebens. Auch das ist für die Forscher ein weiterer Hinweis darauf, dass es sich hier tatsächlich um fließendes Wasser und nicht um Erdrutschungen handelt. Für die Erklärung, dass es sich, wie in anderen Fällen, um das Ergebnis von mit dem Auftauen von Kohlendioxideis einhergehenden Erdrutschungen handelt, sind die Regionen, in welchen sich die Strukturen bilden, wiederum zu warm.

Merkwürdig ist allerdings, dass das Spektrometer an Bord der Sonde keine Anzeichen von Wasser in und an den Rinnsalen finden konnte. Offenbar, so schlussfolgern die NASA-Wissenschaftler, versickere das Wasser unmittelbar nach dem Austreten wieder oder könnte sich im Untergrund weiter fortsetzten. "Diese Linien sind also nicht deswegen so dunkel, weil sie nass sind. Für die Verfärbung muss es also eine andere Erklärung geben." Möglicherweise könnte durch den Ablauf des Wassers das Oberflächenmaterial neu angeordnet werden und so die dunklen Rinnen entstehen lassen. Warum und wie die Linien dann jedoch in den kälteren Marsmonaten wieder verschwinden, ist hingegen noch ein Rätsel.

Während frühere Missionen bereits Wassereis auf dem Roten Planeten nachgewiesen haben, sollen nun weitere Untersuchungen der Strukturen weitere Informationen über die Herkunft der Rinnen bringen. Sollte sich die Vermutung der Forscher bestätigen, wäre dies der erste Nachweis, dass auch heute noch auf dem Mars Wasser fließt.


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