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In der Volkskunde gilt ein wiederkehrender Toter,
der Lebenden das Blut aussaugt, als Vampir.
Die Bezeichnung Vampir für Blutsauger begegnet uns in Deutschland zum ersten Mal in philosophischen und medizinischen Abhandlungen aus dem Jahr 1732, die sich mit Fällen von Vampirismus auf dem Balkan beschäftigen.
Der »Mercure Galant« übrigens erwähnt bereits 1694 wiederkehrende Blutsauger in Russland und Polen und führt an, dass man sie dort Vampire nennt. Der Volkskundler Josef Klapper lehnt die Bezeichnung Vampir als wissenschaftlichen Terminus ab, weil der sogenannte blutsaugende Wiedergänger bei den einzelnen Völkern einen jeweils anderen Namen hat.
Zum Beispiel nennen einige Balkanvölker den Vampir Vukodlak, was mit Wolfspelz bzw. Werwolf zu übersetzen ist. Ein Werwolf ist aber kein Blutsauger. Für Tote, die aus dem Grabe kommen, um Lebenden das Blut auszusaugen, wählt Klapper deshalb die verallgemeinernde Bezeichnung »schädigende Tote«.
Eine eindeutige etymologische Herkunft des Wortes Vampir gibt es nicht. Miklosisch belegt im »Wörterbuch für slawische Sprachen« die türkische Herkunft: Das nordtürkische Wort über entspricht dem Serbischen Vampir. Die Endsilbe pir (per) heißt fliegen. Ein Vampir wäre demnach ein Nichtflieger.
Die türkische Herkunft des Vampirismus auf dem Balkan wird in vielen Berichten angeführt, auch in Märchen und Sagen gibt es entsprechende Hinweise. Josef Klapper entscheidet sich für die Ableitung von Vampir aus dem Polnischen: Das Verb upierzyc heißt mit Federn versehen und upior bedeutet geflügeltes Gespenst.
Als Heimat des Vampirs gibt Klapper Bulgarien an, die bulgarische Form des Vampirismus leitet er aus dem Glauben an allgemein schädigende Tote in Schlesien und Polen ab, der bereits wesentliche Züge des Vampirglaubens enthält. Oft wird auch die Auffassung vertreten, das Wort Vampir bedeute Blutsauger.
In seinem Traktat »Von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern« hat schon Michael Ranft gegen diese unhaltbare etymologische Erklärung polemisiert:
»Alleine wenn er«, hält er Joh. Chr. Harenberg entgegen, »die Etymologie des Worts Vampir aus der Griechischen und Deutschen Sprache herleiten will und behauptet, vam sey so viel als alj-ia, das Blut, und piren so viel, als begierig seyn, so kommt mirs eben so für, als wenn ich mit einigen heutigen Wortforschern das Wort Europa, Eupcona, aus dem Französischen auf rompu, ein zerbrochenes Ey, herleiten wolte, weil die Alten die Weltkugel vor ein Ey gehalten, das durch die Sündfluth zerbrochen worden: da nun die Oberfläche der Erd-Kugel gleichsam voneinander gerissen worden, habe man gesagt, es habe das Ey Ritze oder Risse bekommen, weßwegen auch im Hebräischen die Erde Erez heisse.« - (vamp)
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