Von Anne De Bie
In den letzten vier bis fünf Jahren wurde die Jugendliteratur durch ein Subgenre der Fantasy bereichert, den Vampirroman.
Autoren wie Stephenie Meyer, das Mutter- und Tochter- Gespann Cast und Richelle Mead sorgten für eine Wiederbelebung des alten Schreckgespenstes, Imageaufpolierung inklusive. Wenn der Tageslicht scheue, brutale Killer vor ein paar Jahren mit Holzpflock, Kruzifix und einem Bund Knoblauch aufzuhalten war, so kann ihm heute nur noch die »unsterbliche« Liebe, die sie für einen der sterblichen Protagonisten empfinden, etwas anhaben. Menschen sind schon immer von der wilden und verbotenen Art der Vampire fasziniert gewesen, wobei die Sehnsucht nach ewigem Leben und Superkräften ein wesentlicher Faktor ist. Doch jetzt locken tragische Vampirgeschichten à la »Romeo und Julia«: Ein Vampir mit moralischen Prinzipien verliebt sich in ein Durschnittsmädchen. Eine Geschichte, die für feuchte Augen und viel Unterhaltung sorgt.
In der Tat ist das Bild eines triebgesteuerten Mörders veraltet und dem eines engelsgleichen Helden gewichen.
" Wissenschaftler beobachteten alle 20 Jahre eine Steigerung der Medienpräsenz für Draculas Erben; jedoch noch nie in diesem Ausmaß."
Ob im TV, auf der Leinwand oder in der Welt der Bücher, Vampire sind aus unserer modernen Kultur nicht mehr wegzudenken. Auch Hollywood hat das Potenzial der Blutsauger für sich entdeckt und nun flitzen sie in Twilight, True Blood oder The Vampire Diaries über unsere Bildschirme. Weitere Verfilmungen sind in Vorbereitung!
Die Zielgruppe, hauptsächlich Jugendliche, ist von der mittlerweile großen Auswahl begeistert, vielen wurde durch Bella & Co das Lesen wieder schmackhaft gemacht und nun sind sie nicht mehr zu stoppen.
Andere Altersklassen stehen diesem Hype jedoch noch skeptisch gegenüber oder sind genervt : »Sie können sich ja nicht bis(s) zum Umfallen dran halten…«