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Vom Sternenstaub zur Entstehung des Lebens:
Seit der Entstehung des Weltalls vor fast 14 Milliarden Jahren sind unzählige Sterne
erloschen oder explodiert. Sie lieferten den Grundstoff für unseren Planeten
- und das Leben auf ihm...
Plötzlich flammt ein Gestirn auf und strahlt innerhalb
weniger Wochen oder Monate so viel Energie ab
wie unsere Sonne in Jahrmillionen.
Sein Kern fällt in sich zusammen, die äußeren
Schichten werden ins All geschleudert.
Auf diese Weise enden Sterne seit 13,4 Milliarden Jahren
in so genannten Supernovae.
Vermischt mit interstellarem Gas, treiben die Überreste durch den Raum
- bis sich aus ihnen neue Sterne und Planeten bilden...
"Aus Staub geboren",
- Über die Entstehung unserer Welt:
Mit dem Begriff "Staub" versucht man wissenschaftlich
wie kulturell das große Ganze zu betrachten,
so der belgische Biochemiker und Nobelpreisträger Christian DeDuve.
In seinem - leider vergriffenen - Buch "Aus Staub geboren" zieht er
eine Evolutionslinie von den Anfängen der Welt bis zur Entstehung des Lebens.
Insofern fasst Staub eine Entwicklung zusammen, die von der Physik
und der Frage nach der Entstehung des Universums und der Bildung von Sternen
über Staubwolken und die Chemie bis hin zur lebendigen Zelle in die Biologie
und schließlich in die Kulturwissenschaften führt.
In der Hippiezeit besang Joni Mitchell in ihrem epocheprägenden Song
"Woodstock" den Sternenstaub: "We are stardust" heißt eine Zeile.
- Verwebe zu: http://www.lyricsfreak.com/j/joni+mitche...k_20075381.html
Klingt wie eine Metapher, ist aber keine. Denn unsere Welt besteht aus Sternenstaub,
nämlich den Elementen, die erst einige Zeit nach dem Urknall entstanden sind und sich dann
in Raum und Zeit ausgebreitet haben. Diese Staubwolken haben sich nicht nur stellenweise
zu Sonnen, sondern auch zu einem bewohnbaren, kleinen blauen Planeten verdichtet - unserer Erde.
Sternenstaub kann sich sogar im Laufe der Evolution der Materie vergrößern,
verdichten und dann ganze Sonnensysteme hervorbringen.
Seien Sie also vorsichtig mit dem Staub zu Hause und seiner Beseitigung,
denn am Ende sind wir, ist alles, Staub. Und auch in der jüdisch-christlichen Religion
wird der Mensch nach der Überwindung aller Gesundheitsrisiken zu dem,
was ihn während seines Lebens plagt: zu Staub.
Bei Staub handelt es sich auch keinesfalls nur um Dreck,
sondern durchaus auch um einen Informationsträger, den man biologisch,
astrophysikalisch aber auch archäologisch und kulturwissenschaftlich genauer
und mit großem Gewinn analysieren kann.
- Verwebe zu: topic.php?id=2755
Dateianlage:
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https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...nstaub20200716/
Studie zeigt: Wir sind wirklich Sternenstaub:
Der alte, auch als “Carolines Rose” bezeichnete sog. offenen Sternenhaufen “NGC 7789”. Er befindet sich rund 8.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild “Cassiopeia” und beinhaltete Weiße Zwergsterne mit ungewöhnlich großen Sternenmassen.
Copyright Guillaume Seigneuret and NASA
Baltimore (USA) – Wenn sterbende Sterne ihre letzten Atemzüge aushauchen, so verteilen sie ihre Asche im Kosmos. Angereichert mit unterschiedlichen chemischen Elementen – darunter Kohlenstoff, eine der Grundbausteine des irdischen Lebens – wird diese “Asche” von Sonnen- bzw. Sternenwinden verbreitet und in der Milchstraße verteilt.
Wie das Team um Paola Marigo von der Universität Padua und Jeffrey Cummings von der Johns Hopkins University aktuell im Fachjournal „Nature Astronomy“ (DOI: 10.1038/s41550-020-1132-1) berichtet, offenbart das Studienergebnis neue Erkenntnisse über die Herkunft des Kohlenstoffs in unserer Heimatgalaxie.
„Unsere Ergebnisse liefern deutliche Grenzwerte für die Fragen danach, wie und wann der Kohlenstoff von Sternen unserer Galaxie erzeugt wurde und so das Rohmaterial unserer Sonne und ihres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren lieferte“, erläutert Cummings.
Hintergrund
Der Ursprung des für das irdische Leben grundlegenden Elements Kohlenstoffs innerhalb der Milchstraße ist unter Astrophysikern immer noch umstritten. Einige Wissenschaftler bevorzugen die Theorie, wonach massearme Sterne ihre kohlenstoffreichen Hüllen am Ende ihres Sternenlebens mit stellaren Winden ins All geschleudert haben und so zu sogenannten Weißen Zwergen wurden. Andere sehen hingegen in Sternenexplosionen massereicher Sterne, sogenannten Supernovae, die Quelle des Kohlenstoffs.
Anhand von Beobachtungsdaten mit dem Keck Observatory auf dem Mauna Kea auf Hawaii von August bis September 2018 haben die Astrophysiker und Astrophysikerinnen um Marigo und Cummings Weiße Zwerge in offenen Sternenhaufen der Milchstraße beobachtet. Bei diesen offenen Clustern handelt es sich Sternengruppen aus einigen tausend Sternen, die durch ihre gemeinsame Gravitation zusammengehalten werden.
Auf der Grundlage ihrer Analysen haben die Astrophysiker dann die Masse der weißen Zwergsterne vermessen und nutzten die Theorie zur stellaren Evolution, um das Alter dieser Weißen Zwerge zu bestimmen.
Das Verhältnis zwischen der Geburtsmasse und der finalen Masse der Weißen Zwerge wird als „Anfangs-Endmassen-Relation“ bezeichnet, anhand derer sich die Lebenszyklen von Sternen ablesen lässt. Frühere Untersuchungen hatten bislang stets ein zunehmend lineares Verhältnis aufgezeigt: Je massereicher ein Stern also bei seiner Geburt, desto massereicher auch der nach dem Sternentot verbleibende Weiße Zwerg.
Als Cummings und Kollegen nun aber dieses Verhältnis für die untersuchten Sterne errechnet hatten, entdeckten sie zu ihrer eigenen Verwunderung, dass die Weißen Zwerge der untersuchten Gruppe offener Sternenhaufen größere Massen besaßen als Astrophysiker zuvor erwartet hatten.
Diese Entdeckung brach mit dem linearen Trend früher Studien. Mit anderen Worten: Sterne, die vor rund einer Milliarden Jahre entstanden waren, erzeugten keine Weißen Zwerge mit den bislang angenommenen 0,60 is 0,65 Sternenmassen, doch “starben” diese Sterne und hinterließen masserreichere Überreste mit 0,7 bis 0,75 Sternenmassen.
Die Forscher vermuten, dass dieser Bruch erklären kann, wie Kohlenstoff von massearmen Sternen seinen Weg in die sonstige Milchstraße fand: „In den letzten Phasen ihres Sternenlebens, erzeugten Sterne von der doppelten Masse unserer Sonne neue Kohlenstoffatome in ihrem heißen Inneren, transportierten diese dann an ihre Oberfläche, von wo sie mit dem Sternenwind sanft in ihrer interstellaren Umgebung verteilt wurden.
Das Model der Wissenschaftler legt nun nahe, dass das Hinfortreißen der kohlenstoffreichen äußeren Schicht (Mantel) so langsam vor sich ging, dass die zentralen Kerne der betroffenen Sterne – also die zukünftigen Weißen Zwerge – deutlich an Masse zunehmen konnten.
Die Astrophysiker haben zudem berechnet, dass entsprechende Sterne mindestens 1,5 Sonnenmassen besitzen mussten, um während ihres Sternentodes ihre kohlenstoffreiche Asche zu verteilen.
Laut Paola Marigo helfen die Ergebnisse dabei, die Eigenschaften von Galaxien im Universum besser zu verstehen: „Durch die Kombination der Theorien zur Kosmologie und der Sternenevolution erwarten wir nun, dass helle, kohlenstoffreiche Sterne, kurz vor ihrem Tod – ähnlich wie die Vorgänger der in unserer Studie untersuchten Weißen Zwerge – auch heute noch zum Licht weit entfernter Galaxien beitragen. Dieses Licht, das die Signaturen neu erzeugten Kohlenstoffs in sich trägt, wird von Großteleskopen aufgefangen, mit denen die Evolution kosmischer Strukturen untersucht werden. Aus diesem Grund ist ein neues Verständnis darüber, wie Kohlenstoff in Sternen synthetisiert wird, wichtig für die Interpretation des Lichts des fernen Universums.“
Quelle: Johns Hopkins University, Nature Astronomy
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Über Sternenstaub - Wachstum und Dynamik:
https://archive.org/details/akademische-...tum-und-dynamik
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