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#1

Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 13.09.2011 02:55
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

http://de.wikipedia.org/wiki/Turiner_Grabtuch

http://www.grabtuchvonturin.de/


http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...abtuch-ist.html

Rom/ Italien - Kein Geringerer als der Wegbereiter der Renaissance, der italienische Maler Giotto di Bondone, soll hinter jenem Leinentuch stecken, welches den Körperabdruck eines Gekreuzigten zeigt, seit Jahrhunderten von Gläubigen als Grabtuch Christi verehrt und von Kritikern als aufwendige Fälschung bezeichnet wird. In seinem gerade erschienenen Buch legt der Kunsthistoriker Luciano Buso Belege für seine Theorie dar.

Busos Hauptindiz ist seine Entdeckung von Details auf dem Grabtuch, die er für die Unterschrift Giottos sowie mehrere Varianten der Zahl 15 hält. Letztere hält der Forscher für einen Hinweis auf das Jahr 1315. In diesem, so Busos Theorie weiter, sei der Künstler mit einer exakten Kopie des Originals beauftragt worden, welches nach Jahrhunderten immer stärker beschädigt und in Mitleidenschaft gezogen worden war. Bei dieser Kopie handele es sich nun um jenes Leinen, wie es heute noch als Original verehrt werde und erst im vergangenen Jahr erneut der Öffentlichkeit gezeigt wurde (...wir berichteten, s. Links). Von der Existenz eines Originals zeigt sich der Forscher weiterhin überzeugt und glaubt auch, dass es einst den Leichnam Christi bedeckt hatte.

Die verschiedenen Ziffern 15 sowie den Namen des Künstlers will Busos nach monatelanger Analyse versteckt auf den Abdrücken der Handflächen und des Gesichts entdeckt haben. Der Grund, weshalb diese Details bislang trotz zahlreicher Untersuchungen und Analysen nicht entdeckt wurden, sieht der Forscher in dem Umstand, dass sie durch kryptische Muster aus Pinselstrichen dargestellt wurden und dadurch für das menschliche Auge kaum sichtbar sind. Für den anerkannten Kunstrestaurator war die Wahl Giottos für den kirchlichen Auftrag nahe liegend, galt dieser doch als einer der begabtesten Meister seiner Zeit.

Zwar könnte Busos Szenario erklären, warum bisherige Radiokarbondatierungen des Grabtuchs das Leinen ins frühe 14. Jahrhundert datieren, doch Kritiker verweisen auf Unstimmigkeiten mit den tatsächlichen Eigenschaften des Grabtuchs. Professor Bruno Barberis, Direktor des Turiner Grabtuchmuseums etwa verweist darauf, dass physikalische und chemische Tests gezeigt haben, dass es sich bei dem Grabtuch eben nicht um ein Gemälde, also Farbauftrag handele. "Zum anderen wurde das Leinen schon von unzähligen Experten untersucht und sie alle haben darauf schon die unterschiedlichen Dinge entdeckt haben wollen. Es scheint so, wie wenn man den Mond betrachtet und nach einiger Zeit glaubt, Augen, Nase und einen Mund zu erkennen", zitieren u.a. britische Zeitungen wie etwa der "Daily Telegraph".


Positiv- (l.) und Negativansicht (r.) der Kopfpartie des Turiner Grabtuches | Copyright: Public Domain


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#2

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 30.03.2013 04:37
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...as-turiner.html

Turin (Italien) - In einem neuen Buch legen Giulio Fanti, Professor für mechanisch-thermische Forschung an der Università degli Studi di Padova, und der Journalist Saverio Gaeta die neusten Untersuchungsergebnisse zum Turiner Grabtuch vor. Das als Reliquie verehrte Leinen zeigt einen fotografieartigen Abdruck eines gekreuzigten Mannes und gilt der katholischen Kirche als das Grabtuch Christi. Während eine Altersbestimmung in den 1980er Jahren das Tuch ins Mittelalter datierte und somit eine Fälschung nahe legte, wurden schon zuvor Zweifel an dieser Analyse laut, die sich nun zu bestätigen scheinen. Laut Fanti stammt das Leinen nun doch aus dem ersten Jahrhundert.

Die neuen chemischen und mechanischen Untersuchungen wurden demnach an der Università degli Studi di Padova durchgeführt und werden in dem Buch “Il Mistero della Sindone” (Das Mysterium des Grabtuchs) und ebenso in einem noch nicht genannten wissenschaftlichen Fachmagazin veröffentlicht werden.

Die Proben selbst stammen von dem 2008 verstorbenen Mikroanalytiker Giovanni Riggi di Numana, der an den Analysen 1988 selbst beteiligt war, zuvor jedoch den Forschern noch kleinste Faserproben der damaligen Probenentnahme zu Verfügung stellen konnte.

Zu den neuen Untersuchungen gehören demnach Analysen mittels infraroten Lichts (FT-IR) und eine Raman-Spektroskopie, mit der unter anderem die Materialeigenschaften von Pigmenten untersucht werden kann. Zudem die Gewebeproben des Grabtuchs mechanischen Tests unterworfen und mit den Eigenschaften von Fasern von 20 bekannten und sicher datierten Stoffen aus der Zeit zwischen 3000 v.Chr. und 2000 n.Chr.) verglichen.

Mehrere (bislang nicht genannte) an den Untersuchungen beteiligte Wissenschaftler und Professoren verschiedener italienischer Universitäten sollen demnach darin übereinstimmen, dass das Turiner Grabtuch nun doch aus der Zeit Jesu stammt.

Während die Infrarotuntersuchung das Leinen auf die Zeit zwischen 300 v. Chr. (+/- 400) datiert, kommt die Datierung mit Hilfe der Raman-Spektroskopie auf eine Datierung auf 200 v.Chr. (+/-500) und jene anhand der mechanischen Analysen auf 400 v. Chr. (+/- 400). Der Durchschnitt liegt demnach bei 33 v. Chr. (+/- 200 Jahre) und damit Jahrhunderte von den Ergebnissen der C-14 Datierung von 1988 entfernt, die das Leinen als Werk des Mittelalters auswies.

Schon 2008 hatte der die C-14 Analysen leitende Oxford-Professor Christopher Ramsey mögliche Fehler in der damaligen Datierung eingestanden und erklärt, dass schon zwei Prozent Verunreinigung des untersuchten Leinens die Datierung um rund 1500 Jahre verfälscht haben könnte (...wir berichteten). Eine von der Oxford University angebotene Neuanalyse des Grabtuchs gab es bislang nicht.


Das Turiner Grabtuch im Negativ mit Vergrößerung der Gesichtspartie (r.). | Copyright: Public Domain (Kollage: grewi.de, Quelle: Shroud.com)


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#3

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 29.12.2013 13:25
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...015-erneut.html

Turin (Italien) - Vielen gläubigen Christen gilt das "Turiner Grabtuch" (das sog. Sacra Sindone) als heiligste Reliquie - soll es doch nichts weniger als das fotografieartig auf ein Leinentuch übertragene Antlitz des Gekreuzigten zeigen. Kritiker und Skeptiker hingegen sehen darin lediglich einen der größten Schwindel der Geschichte. Obwohl die nächste öffentliche Ausstellung des für die Gläubigen heiligen Leinens noch von Papst Johannes Paul II. erst für das Jahr 2025 angesetzt wurde, hat der Vatikan nun die nächste Ausstellung schon zu Ostern 2015 angekündigt.

Laut der Erklärung des Erzbischofs von Turin, Cesare Nosiglia, werde das Grabtuch im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag des Heiligen Giovanni (Johannes) Melchiorre Bosco, auch und vornehmlich bekannt unter dem Namen Don Bosco, in der Kathedrale zu Turin gezeigt.

Während bislang nur "Mitte April" als Ausstellungsdatum genannt wurde, liegen bislang keine weiteren Informationen über das genaue Datum und die Hintergründe zur Ausstellung des Grabtuchs vor.

Während eine erste wissenschaftliche Altersbestimmung in den 1980er Jahren das Tuch ins Mittelalter datierte und somit eine Fälschung nahelegte, wurden später immer wieder Zweifel an dieser Analyse laut und selbst der die damaligen Untersuchungen leitenden Oxford-Wissenschaftler hat mittlerweile eingeräumt, das bekannte Verunreinigungen des Leinens zu starken Ungenauigkeiten der angewandten Analysen führen könnten (...wir berichteten). Zuletzt hatten neue chemische und mechanische Untersuchungen an der Universität von Padua das Grabtuch übereinstimmend in die Zeit Jesu datiert (...wir berichteten).



Das Turiner Grabtuch im Negativ mit Vergrößerung der Gesichtspartie (r.). | Copyright: Public Domain (Kollage: grewi.de, Quelle: shroud.com)


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#4

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 13.04.2014 07:28
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...-y-haltung.html

Liverpool (England) - In anatomischen Experimenten haben englische und italienische Forscher aufgezeigt, dass Blutspuren auf dem Abbildes eines Gekreuzigten auf dem sogenannten Turiner Grabtuch - das vielen gläubigen Christen als heiligste Reliquie, Abbild und Leichentuch Jesu Christi gilt, von Skeptikern jedoch als aufwendiger mittelalterlicher Schwindel bezeichnet wird - nur dadurch erklärt werden können, dass der Mann in einer besonders schmerzhaften Y-Position - also mit den Armen über dem Kopf - gekreuzigt wurde.

Wie Matteo Borrini von der Liverpool John Moores University gegenüber dem "New Scientist" erläutert, wäre das Leinen selbst dann, wenn es sich um einen Schwindel handeln würde, ein "interessantes Beispiel der Kunst und des menschlichen Einfallsreichtums."


Blutspuren auf den Armen des Gekreuzigten auf den Turiner Grabtuch.


Das Team um Borrini und seinen Kollegen Luigi Garlaschelli der Universita degli Studi di Pavia konzentrierte sich bei seiner Analyse auf besonders auf dem linken Arm erkennbaren Blutläufe, die vom Handgelenk der gekreuzigten Person ausgehen (s.Abb.).

Gemeinsam zogen die Forscher nun unterschiedliche Kreuzigungs-Haltungen in Betracht und stellten diese - ausgestattet mit einer offenen am linken Handgelenk befestigten Blutkanüle nach.

Das Ergebnis des Selbstversuchs zeigt, dass besagte Blutspuren auf dem Turiner Leinen nur dann mit denen eines Gekreuzigten übereinstimmen, wenn dieser mit den Händen über dem Kopf - also in einer eher Y- statt der bekannten T-artigen Haltung - ans Kreuz genagelt worden wäre (s.Video).



"Diese Haltung und Position wäre besonders schmerzhaft gewesen und hätte zudem das Atmen erschwert", so Borrini gegenüber dem "New Scientist". Wahrscheinlich, so führte der Forscher auf dem Jahrestreffen der American Academy of Forensic Sciences in Seattle weiter aus, wäre ein Mensch, der in dieser Haltung gekreuzigt worden wäre sogar erstickt.

Das Ergebnis der Experimente bestätigt eine schon zuvor von dem Mediziner Gilbert Lavoie vorgeschlagenen Theorie zur Kreuzigungs-Haltung des Mannes auf dem Turiner Grabtuch.


Die drei Kreuze, Gemälde von Peter Paul Ruben (1620). | Copyright: gemeinfrei

Sollte das Grabtuch also eine mittelalterliche Fälschung sein, so müsste sein "Hersteller" sogar den Blutfluss einer derartigen Kreuzigung korrekt nachempfunden haben, zeigen sich die Forscher überrascht. "Natürlich könnte es aber auch ein Zufall sein und ein solcher Künstler könnte sich einfach, vielleicht nur aus künstlerischen Beweggründen, dazu entschieden haben, die Blutgerinnsel parallel auf den Armen aufzutragen", so Borrini abschließend. Dass die Position zwar ungewohnt, aber durchaus historisch bekannt war, zeigen nicht zuletzt einige Darstellungen der Kreuzigungsszene etwa in Gemälden von Rubens, der die Kreuzigung Jesu' sowohl in T- als auch mehrfach in Y-Haltung dargestellt hatte (s.Abb.).


Das Turiner Grabtuch im Negativ mit Vergrößerung der Gesichtspartie (r.).
| Copyright: Public Domain (Collage: grewi.de, Quelle: Shroud.com)


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#5

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 09.10.2015 01:40
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...tuches20151007/

DNA-Analyse des Turiner Grabtuches gibt Hinweise auf dessen mögliche Herkunft und Alter:


Die Kopfpartie des Turiner Grabtuchs
Copyright: Public Domain
Padova (Italien) – Gläubigen gilt das sogenannte Turiner Grabtuch als heiligste Reliquie des Christentums – zeigt es doch offenbar ein fotoähnliches Abbild des Gekreuzigten auf dem Leinen eines Grabtuches. Skeptiker sehen darin – obwohl die Merkmale des Abbildes selbst bislang nicht befriedigend reproduziert werden konnten – nicht mehr als eine mittelalterliche Fälschung. Trotz einer wissenschaftlichen Analyse 1988, die das Alter des Tuches ins Mittelalter datierte und damit eine Fälschung zu bestätigen schien, hält eine auf wissenschaftlichem Niveau geführte Kontroverse um Herkunft und Authentizität des Grabtuchs von Turin bis heute an. Italienische Wissenschaftler haben nun Filterproben analysiert, die 1978 und ’88 während der damaligen Untersuchungen des Leinens an verschiedenen Stellen genommen wurden. Das Ergebnis zeichnet zwei mögliche Szenarien.

Wie das Team um Gianni Barcaccia vom Laboratorio di Genomica an der Università di Padova aktuell im Nature-Fachjournal „Scientific Reports“ (DOI: 10.1038/srep14484) berichtet, handelt es sich bei den analysierten Proben um Filterinhalte von Absaugungen der Zwischenräume zwischen dem Grabtuch und Hollandleinen, das in späteren Jahren als Verstärkung des ursprünglich Grabtuch aufgebracht wurde. Die Proben stammen von unterschiedlichen Teilen des Grabtuchs: von der Gesichtspartie, den Händen, Füßen und vom Gesäß der Körperabbildung – sowie von eben jenem Eckteil, das 1988 zur C-14-Altersbestimmung verwendet wurde.

http://www.nature.com/articles/srep14484


Negativansicht des Turiner Grabtuchs, Vorder- und Rückseite
Copyright: Public Domain

Alternativ zur Vorstellung, dass es sich bei dem Grabtuch von Turin um eine mittelalterliche Fälschung handelt – deren Provenienz in diesem Fall in Westeuropa zu verorten wäre – sind Grabtuchforscher darum bemüht, die Historie und den Weg des „heiligen Leinens“ bis ins angebliche Todesjahr Jesus Christus nachzuzeichnen.

Dieser Weg, so es sich tatsächlich um das Grabtuch Jesu handelt, beginnt demnach um das Jahr 30-33 im heutigen Israel. Nach Jahren in Verborgenheit soll das Tuch dann nach Edessa, dem heutigen Sanliurfa in der Türkei, und in der Folge 944 nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul verbracht und in den Besitz der byzantinischen Kaiser gelangt sein. Nach der Plünderung Konstantinopels im Jahre 1204 galt das Tuch dann erneut als verschollen. Es wird jedoch vermutet, dass es von Kreuzfahrern nach Athen gebracht und hier bis 1225 aufbewahrt wurde. Dokumente belegen von 1353 bis 1357 ein angebliches Grabtuch Christi, das im französischen Lirey und von 1502 bis 1578 in Chambéry aufbewahrt wurde, von wo es dann in den Besitz des Herzogs von Savoyen überging. Seit 1578 wurde das Grabtuch dann (mit einigen Ausnahmen Kriegszeiten) in der königlichen Kapelle der Kathedrale von Turin aufbewahrt, wo es seit 1694 in einem eigens angefertigten Schrein verborgen aufbewahrt und nur zu seltenen Anlässen öffentlichen ausgestellt wird.

Ziel der neuen Analysen war es herauszufinden, ob die im und auf dem Leinen vorhandenen DNA-Spuren von Pflanzen und Menschen eines der Szenarien – mittelalterliche Fälschung vs. 2000 Jahre altes und vergleichsweise weit gereistes Leinen – ausschließen oder bestätigen könnten.

Tatsächlich gelang es den Wissenschaftlern um Barcaccia aus den Filterpoben nicht nur das erhoffte biologische Material (Pollenpartikel, Zellfragmente, Fasern, Blut usw.) zu gewinnen, sondern daraus auch DNA zu extrahieren, diese entsprechend zu identifizieren und geografisch zuzuordnen: „Das Ergebnis dieser Analysen wurde dann bewertet, um zu bestimmen, ob die geografische Herkunft und Verteilung der chlorplastischen Pflanzen-DNA (cpDNA) und der menschlichen mitochondrialen DNA-Haplogruppen (mtDNA) neue Aufschlüsse über die Herkunft des Turiner Grabtuch zulassen.“

http://www.nature.com/articles/srep14484/figures/1


In den Filterproben vom Turiner Grabtuch identifizierte Pflanzen-cpDNA und ihre Herkunft
Copyright/Quelle: Barcaccia et al. / Nature/Scientific Reports

„Zunächst einmal bestätigt die Tatsache, dass wir DNA aus den Filterproben extrahieren konnten frühere optisch-mikroskopische Analysen, wonach sich auf und im Grabtuch derartiges Material befindet“, so die Forscher. „Darüber hinaus bestätigt sich, dass das Grabtuch mit einer Vielzahl menschlicher Individuen in Berührung kam, die ihre Spuren darauf hinterlassen haben. (…) Diese Erkenntnis ist besonders wertvoll, wenn es darum geht, einen möglichen historischen Weg des Grabtuchs (…wie obig beschrieben) nachzuzeichnen, zu überprüfen oder gar verwerfen zu können (…) da das Szenario einer mittelalterlichen und damit vergleichsweise ‚jungen‘ Fälschung deutlich ältere Spuren außereuropäischer Herkunft ausschließen sollte. Bei einem Szenario eines rund 2000 Jahre alten, weit gereisten Grabtuchs aus dem Nahen Osten wären hingegen entsprechend alte pflanzliche und menschliche DNA mit einem Ursprung im Nahen Osten über Anatolien, Ost- und Westeuropa zu erwarten.“

Zusammenfassend kommen die Autoren der Studie zu folgenden Schlüssen:

„Die unterschiedlichen Pflanzenarten und zahlreichen taxonomischen Familien, die auf dem Turiner Grabtuch nachgewiesen werden konnten belegen, dass in den vergangenen Jahrhunderten eine Kontamination (mit entsprechendem biologischen Material) stattgefunden hat, die das Szenario bestätigt, dass das Leinen der Umgebung zahlreicher Orte im Mittelmeerraum ausgesetzt war. (…)“


In den Filterproben vom Turiner Grabtuch identifizierte menschliche mtDNA bzw. Haplogruppen und ihre Herkunft.
Copyright/Quelle: Barcaccia et al. / Nature/Scientific Reports

http://www.nature.com/articles/srep14484/figures/2

„Die Ergebnisse unsere Analysen menschlicher mtDNA vom Grabtuch stützen sowohl das eine als auch das andere Szenario vom Grabtuch entweder als i) von mittelalterlicher, westeuropäischer Herkunft und der späteren Anbetung als christliche Reliquie durch und den Kontakt mit Personen aus unterschiedlichsten geografischen Regionen als auch ii) einen deutlich älteren Weg des Leinens durch den Mittelmeerraum.“

(…) Selbst vor dem Hintergrund des zweiten Szenarios (einer Reise des historischen Grabtuches von Jerusalem über Sanliurfa, Konstantinopel, Lirey und Chambery bis ins heutige Turin) ist der Nachweis von mtDNA von Haplogruppen aus Indien eine Überraschung.

Eine Möglichkeit wäre natürlich, dass das Leinen im Laufe der Jahrhunderte (und durch die öffentliche Verehrung) in Kontakt mit Menschen aus eben diesem Kulturraum kam. Betrachten wir aber den Grad der DNA-Degeneration (…) so ist ein Szenario einer jüngeren Kontamination (die dieser speziellen DNA) sehr unwahrscheinlich.“

Stattdessen gebe es aber eine „alternative und zugleich verblüffende“ Erklärungsmöglichkeit für die vorgefundene mtDNA typisch indischer Herkunft, so die Forscher abschließend:

„Nach dieser könnte das Leinen selbst in Indien gewebt worden sein. Diese Möglichkeit wird zudem von der ursprünglichen Bezeichnung des Turiner Grabtuchs als „Sindone“ (Sindia/Sindien) gestützt, wie sie Gewebe bezeichnet, die aus Indien stammten.“

© grenzwissenschaft-aktuell.de



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#6

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 03.08.2017 16:27
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...-turin20170718/

Nanopartikel belegen Blut eines Folteropfers auf dem Grabtuch von Turin:


Das Turiner Grabtuch im Negativ mit Vergrößerung der Gesichtspartie.
Copyright: Public Domain, Komp.: grewi.de / Quelle: shroud.com
Padua (Italien) – Schon seit Jahrhunderten stellt das sogenannte Turiner Grabtuch Wissenschaftler wie Laienforscher vor zahlreiche Rätsel. Während Skeptiker darin lediglich eine kunstvolle Fälschung des Spätmittelalters vermuten, sehen Gläubige in dem Leinen, auf dem das Körperbild eines gekreuzigten Mannes mit Spuren einer Dornenkrone zu sehen ist, das Grabtuch Christi und verehren es als eine der heiligsten christlichen Reliquien. Neue Analysen von Leinenfasern des Grabtuchs deuten nun daraufhin, dass das darin gebundene Blut tatsächlich das einer Person war, die zuvor gefoltert wurde. Die große Frage rund um das Turiner Grabtuch beantwortet aber auch diese Entdeckung noch nicht.

Wie das Team um Elvio Carlino vom Istituto di Cristallografia und Professor Giulio Fanti von der University di Padova aktuell im Fachjournal „PLoS One“ (DOI: 10.1371/journal.pone.0180487) berichten, entdeckten sie an den untersuchten Leinenfasern biologische Nanopartikel, wie sie für Blut von Patienten ist, die verschiedene gewalttätige Traumata wie etwa Folter durchlebt haben.


Schon Mikroskopaufnahmen von Fasern des Turiner Grabtuchs offenbaren rote Partikel, die die Wissenschaftler als Blut identifizieren konnten.
Copyright/Quelle: Fanti et al. / journals.plos.org

„Auf den Fasern entdeckten wir Beweise für biologische Nanopartikel von Kreatin mit daran gebundenen kleinen Nanopartikeln von Eisenoxid. Diese Art, Größe und Verteilung der Eisenoxidpartikel können nicht von Farbaufträgen stammen, sondern sind Ferrihydartkerne von Ferritin. Die Bindung von Ferritineisen an Kreatine finden im menschlichen Organismus im Falle schwerer multipler Traumata statt. Unsere Ergebnisse deuten demnach daraufhin, dass das Leintuch auf Nanoebene ein Gewaltszenario dokumentiert, wie es den Interpretationen des Turiner Grabtuchs als kunstvolle Fälschung (durch Farbauftrag oder sonstige Färbung) widerspricht.“


Die Partikel unter dem Nanomikroskop.
Copyright/Quelle: Fanti et al. / journals.plos.org

Die Studie wurde von Wissenschaftlern der University di Padova gemeinsam mit Kollegen des Instituo Officia dei Materiali in Trieste und des Istituto di Cristallografia in Bari, die beide dem Nationalen Forschungsrat Italiens (Consiglio Nazionale delle Ricerche, CNR) angehören.

Während die neuen Untersuchungen mit neusten Analyseverfahren also die Anwesenheit von Blut eines Folteropfers auf dem Turiner Grabtuch belegt, können sie die Fragen danach, von welchem Folteropfer dieses Blut stammt natürlich nicht beantworten und beweisen damit also noch nicht, dass es sich tatsächlich um das Grabtuch Christi handelt.

© grenzwissenschaft-aktuell.de




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#7

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 16.05.2018 13:13
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...abtuch20180405/

Italienische Wissenschaftler rekonstruieren 3D-Körpermodell zum Turiner Grabtuch:


Die Präsentation des 3D-Körpermodells des Grabtuchs von Turin
Copyright: TgPadova Telenuovo via YouTube
Padova (Italien) – Anhand des Körperbildes auf einem Leinentuch, das von Gläubigen bereits seit Jahrhunderten als das Grabtuch Christi verehrt wird, haben italienische Wissenschaftler den Körper, der diesen Abdruck wie auch immer hinterlassen haben soll, anhand eines aufwendigen lebensgroßen 3D-Modells rekonstruiert. Die Forscher sind sich sicher, damit eine exakte Abbildung des Aussehens Jesu erstellt zu haben.

Schon seit Jahrhunderten stellt das sogenannte Turiner Grabtuch Wissenschaftler wie Laienforscher vor zahlreiche Rätsel. Während Skeptiker darin lediglich eine kunstvolle Fälschung des Spätmittelalters vermuten, sehen Gläubige in dem Leinen, auf dem das Körperbild eines gekreuzigten Mannes mit Spuren einer Dornenkrone zu sehen ist, das Grabtuch Christi und verehren es als eine der heiligsten christlichen Reliquien.

Ein Team um Giulio Fanti, Professor für mechanische und thermale Messungen an der Università di Padova hat das Ergebnis der Analyse und Umwandlung der Daten des Körperbildes zu Ostern auf einer Pressekonferenz vorgestellt.

„Die Wissenschaft ist nicht in der Lage, den Namen des Mannes, der einst in dieses Leinen gelegt wurde, zu benennen“, zitiert die „CBN News“ den Wissenschaftler. „Aber die perfekte Übereinstimmung der biblischen Evangelien mit dem Grabtuch (von Turin), veranlasst mich persönlich zu der Überzeugung, dass dieser Mann Jesus war. (…) Im Römischen Reich wurden beispielsweise Tausende Gekreuzigt, aber nur von Jesus ist überliefert, dass er mit einer Dornenkrone gekreuzigt wurde. Und das Tuch zeigt viele Wunden, etwa an der Stirn, den Schläfen und im Nacken – Wunden, die von einer Dornenkrone stammen. Selbst wenn die Wissenschaft diesen Punkt nicht beantworten kann, so handelt es sich meiner Meinung nach um Jesus und bei dem hier gezeigten Modell um die bislang genaueste Abbildung davon, wie Jesus tatsächlich aussah.

Fanti selbst erforscht das Rätsel des Turiner Grabtuchs schon seit 20 Jahren und verweist auf die neusten 3D-Technologien, die bei der Erstellung des lebensgroßen 3D-Modells im Zusammenarbeit dem Hospital in Padova und dem Bildhauer Sergio Rodella zur Anwendung kamen.

Schlussendlich erlaube das Körpermodell die Erkenntnis, das der Gekreuzigte – vermutlich im Moment seines Todes – zur rechten Seite abgesackt sein musste, da seine rechte Schulter derart stark ausgekugelt war.“

Schon zuvor hatte Fanti gemeinsam mit Kollegen durch die Analysen von Leinenfasern des Grabtuchs Blutspuren isolieren können, an denen sie Nanopartikel nachweisen konnten, die darauf hindeuten, dass die Person, von der dieses Blut stammte, zuvor gefoltert worden war
(…GreWi berichtete).

© grenzwissenschaft-aktuell.de




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#8

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 04.09.2018 14:11
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...rteilt20180717/

Studie: “Blutspuren auf dem Turiner Grabtuch nicht realistisch verteilt”:

Liverpool (Großbritannien) – In einer aktuellen Studie stellen skeptische Wissenschaftler die Verteilung der Blutspuren auf dem sogenannten Turiner Grabtuch derart in Frage, als dass diese nicht das Ergebnis eines realistisch-natürlichen Blutausflusses aus den Wunden und der Aufnahme durch das Leinen auf einem liegenden Körper sein können.

Schon seit Jahrhunderten stellt das sogenannte Turiner Grabtuch Wissenschaftler wie Laienforscher vor zahlreiche Rätsel. Während Skeptiker darin lediglich eine kunstvolle Fälschung des Spätmittelalters vermuten, sehen Gläubige in dem Leinen, auf dem das Körperbild eines gekreuzigten Mannes mit Spuren einer Dornenkrone zu sehen ist, das Grabtuch Christi und verehren es als eine der heiligsten christlichen Reliquien. Während eine Radiokarbondatierung (C14) das Alter des Leinens zunächst ins Mittelalter datierte und somit eine Fälschung der Reliquie nahelegte, gibt es mittlerweile Zweifel an der Richtigkeit der Datierungen (…GreWi berichtete). Seither streiten sich Grabtuchforscher und deren Skeptiker über das Für und Wider angeblicher Beweise und Gegenbeweise für die Echtheit des Leinens im Sinne des Grabtuchs Jesu.

Wie Matteo Borrini von der John Moores University gemeinsam mit dem „Skeptiker“ Luigi Garlaschelli vom Italienischen „Komitee zur Untersuchung pseudowissenschaftlicher Behauptungen“ (Comitato Italiano per il Controllo delle Affermazioni sulle Pseudoscienze, CICAP) aktuell im „Journal of Forensic Sciences“ (DOI: 10.1111/1556-4029.13867) berichten, gebe es „keine Möglichkeit, dass die Blutspuren von einem Körper stammen, der einst flach auf dem Leinen lag. Zudem seien die Blutspuren nicht miteinander vereinbar und in einigen Fällen, wenn überhaupt, dann nur durch einen Körper bzw. eine Person zu erklären, der während der Blutflusses und Aufnahme durch den Stoff aufrecht stand. Andere Spuren seien zudem gänzlich unrealistisch.

Statt jene, die Blutspuren bildende Substanzen selbst zu untersuchen, verwendeten die Forscher ein Modell, um den Blutfluss zweier Blutarten (echtes und synthetisches Blut) anhand verschiedener Positionen der Versuchspuppe aus jenen Wunden nachzuvollziehen, wie sie anhand des Köperbildes auf dem Leinen an der linken Hand, den Unterarmen, der „Lanzenwunde“ im Torso und an der Hüfte zu sehen sind. Die Methode stammt aus der Forsensik und ist als „Bloodstain Pattern Analysis“ (PBA) bekannt.


Die Forscher bei der Ausführung der BPA-Experimente im Rahmen der
Copyright/Quelle: Borrini & Garlaschelli/Journal of Forensic Science

„Für die für den Leichnam angenommenen Positionen stimmen die Blutspuren nicht mit den charakteristischen Wunden auf dem Körper und der Art und Weise überein, wie Blut dort austritt und sich dann über einen entsprechend gelagerten Körper verteilt“, so das Forscherduo. „Die von uns identifizierten Unstimmigkeiten sprechen nicht nur gegen die Echtheit der Blutspuren selbst, sondern auch gegen die des Leinens (im Sinne des Grabtuches Jesu) und legen nahe, dass es sich um eine künstlerische oder didaktische Darstellung aus dem 14. Jahrhundert handelt.“

Da bislang aber auch Kritiker und Skeptiker nicht befriedigend erklären können, wie das Körperabbild sowie einige der Blutspuren auf das Leinen gekommen sind, dürfte auch diese Analyse die Kontroverse um das Turiner Grabtuch nicht beilegen.

© grenzwissenschaft-aktuell.de




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zuletzt bearbeitet 06.12.2022 15:28 | nach oben springen
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RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 04.09.2018 14:52
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...spuren20180721/

Kommentar: Turiner-Grabtuch-Experte kritisiert „neue“ Studie zu Blutspuren:

New York (USA) – Die Meldung ging weltweit durch die Medien (…und auch GreWi berichtete): Forensische Untersuchungen des sogenannten Turiner Grabtuchs, in dem Gläubige das Wunder-Abbild des gekreuzigten Jesus – Skeptiker allerdings eine mittelalterliche Reliquienfälschung sehen – sollen zeigen, dass die Blutspuren auf dem Leinen nicht realistisch verteilt seien und das Grabtuch deshalb nicht das des Gekreuzigten sein könne. Der Turiner-Grabtuch-Experte Barrie M. Schwortz hat die zitierte Studie nun scharf kritisiert.

Barrie M. Schwortz selbst ist – obwohl selbst Jude, also kein Christ und auch nicht wie ihm von einigen Kritikern unterstellt wird, auch kein Messianischer Jude – von der Echtheit des Leinens als wundersames und bislang noch nicht wissenschaftlich erklärtes Grabtuch Christi überzeugt und war der offizielle Fotograf des „Shroud of Turin Research Project“ (STURP), das 1978 erstmals Proben des Turiner Grabtuchs wissenschaftlich untersuchen konnte. Schwortz ist u.a. auch Herausgeber der Webseite zum Turiner Grabtuch „Shroud.com“.

Seinen kritischen Kommentar zu der kürzlich veröffentlichten Studie finden sie – von GreWi unkommentiert – im Folgenden in einer deutschen Übersetzung:


Aufgrund der intensiven Medienberichte der vergangenen Woche über eine angeblich „neue“ forensische Studie zum Turiner Grabtuch, die dieses zu einer „Fälschung“ erklärt, möchte ich das folgende Statement abgeben: Diese Erklärung ist etwas länger als meine sonstigen Postings, aber ich denke, diese Dinge gehören öffentlich erklärt.

Bei dem jetzt veröffentlichten Artikel handelt es sich nicht um eine ‚neue‘ Studie, sondern um eine aktualisierte Version eines bereits 2014 erschienen Artikels (Hinweis GreWi. Auch Grenzwissenschaft-Aktuell.de hatte 2014 über das Paper berichtet.) und sollte meiner Meinung nach nicht ernst genommen werden.

Der Mitautor, Garlaschelli, ist ein selbtserklärter Atheist und Skeptiker, der von einer atheistischen Organisation in Italien finanziert wird, die mit der US-Skeptikergruppe CSICOP verbunden ist. Garlaschelli ist schon seit etwa zehn Jahren einer der sprachführenden Skeptiker des Turiner Grabtuchs.

Er und sein Mitautor (Matteo Borrini) ignorieren sämtliche in wissenschaftlichen Fachzeitschriften bereits veröffentlichen Fachartikel zum Grabtuch, die auf direkten Untersuchungen und chemischen Analysen der Blutspuren auf dem Leinen basieren – ganz offenbar nur deshalb, weil diese ihren eigenen Schlussfolgerungen widersprechen. Die Arbeiten von Heller, Adler, Zugibe und Bucklin sind nur einige, die hier genannt werden sollten. Adler war ein weltweit anerkannter Blutchemiker. Bucklin und Zugibe waren beide Experten auf dem Gebiet der forensischen Pathologie. Keiner dieser Autoren hatte eine (Meinungs- bzw. Glaubens-)Agenda, wie sie bei Garlaschelli vorliegt (…Adler beispielsweise war Jude).

Adlers chemische Analyse zeigten, dass die Blutspuren auf dem Leinen von echtem Blut stammten. Zugibe verbrachte mehr als 50 Jahre mit der Erforschung und Untersuchung des Turiner Grabtuchs, dessen Blutspuren und der Auswirkung einer Kreuzigung auf den menschlichen Körper und veröffentlichte seine Ergebnisse in dem Buch „The Crucifixion of Jesus, A Forensic Inquiry“. Bucklin war Mitglied des STURP-Teams und ein sehr erfahrener forensischer Pathologe, der als Vorlage für die TV-Serie „Quincy“ diente und diese als auch Berater begleitete.

Die kombinierte Erfahrung und Expertise dieser beiden Wissenschaftler wiegt schwerer als die von Garlaschelli, der seine Skepsis hauptsächlich auf Informationen aus zweiter Hand und schlecht durchgeführte Experimente stützt.

Die gute Nachricht ist aber, dass schon bald – zum 40. Jubiläum der damaligen Untersuchung am 8. Oktober 2018 – sämtliche STURP-Fachartikel online (auf Shroud.com) veröffentlicht werden. Dann kann jedermann alle diese Artikel einsehen, wie sie den ‚aktuellen‘ Behauptungen wiedersprechen.

Während dessen finden Interessierte die gesamte Sammlung von Adlers wichtigsten Artikel unter folgendem Link: http://www.shroud.com/spectrum.htm#special

Ebenfalls interessant ist das folgende Interview mit der Grabtuch-Expertin Emanuele Marienelli und ihre Kommentare zu den jüngsten Meldungen. Auch sie unterstellt der Studie unwissenschaftliche Methoden.

© grenzwissenschaft-aktuell.de




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#10

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 28.10.2018 06:18
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...online20181009/

40 Jahre Untersuchung des Grabtuchs von Turin: Alle Studien jetzt online:


Das Turiner Grabtuch im Negativ mit Vergrößerung der Gesichtspartie.
Copyright: Kollage: grewi.de mit Materialien von: 1978 Barrie M. Schwortz Collection, STERA, Inc.
New York (USA) – 1978 wurde das sogenannte Turiner Grabtuch erstmals mit Genehmigung der Kirche einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen. Große Teile der aus diesen Untersuchungen des „Shroud of Turin Research Project“ (STURP) resultierenden Ergebnisse wurden zwar fachpubliziert, waren bislang aus Copyrightgründen aber selten öffentlich zugänglich. Zum 40. Jubiläum hat der Grabtuchforscher, ehemalige STURP-Mitglied und Präsident der gemeinnützigen Grabtuch-Forschungsorganisation „Shroud of Turin Education and Research Association“ (STERA) Barrie M. Schwortz nun die rechtlichen Grundlagen geschaffen, um alle STURP Studien, Papers und Fachartikel frei zugänglich auf der STERA-Webseite zu veröffentlichen.

Insgesamt handelt es sich um 20 Fachartikel und Publikationen in anerkannten Wissenschaftsjournalen wie beispielsweise „Archaeology“, „Applied Optics“, dem „Canadian Society of Forensic Sciences Journal“, „Archaeological Chemistry III“, dem „Journal of Biological Photography“, „X-Ray Spectrometry“, „Analytica Chimica Acta“ sowie zahlreichen „Proceedings of the International Conference on Cybernetics and Society“. Hinzu finden sich teilweise verlinkte Quellangaben zu 10 weiteren Artikeln von STURP-Mitgliedern.

– Die Liste der STURP-Papers finden Sie unter:
https://www.shroud.com/78papers.htm

– Die STERA-Zusammenfassung der STURP-Untersuchungen finden Sie unter:
https://www.shroud.com/78exam.htm

– Zahlreiche weitere wissenschaftliche Fachartikel zum Turiner Grabtuch finden Sie unter:
https://www.shroud.com/papers.htm

Hintergrund
Schon seit Jahrhunderten stellt das sogenannte Turiner Grabtuch Wissenschaftler wie Laienforscher vor zahlreiche Rätsel. Während Skeptiker darin lediglich eine kunstvolle Fälschung des Spätmittelalters vermuten, sehen Gläubige in dem Leinen, auf dem das Körperbild eines gekreuzigten Mannes mit Spuren einer Dornenkrone zu sehen ist, das Grabtuch Christi und verehren es als eine der heiligsten christlichen Reliquien.

Während eine Radiokarbondatierung (C14) das Alter des Leinens zunächst ins Mittelalter datierte und somit eine Fälschung der Reliquie nahelegte, gibt es mittlerweile Zweifel an der Richtigkeit der Datierungen (…GreWi berichtete). Seither streiten sich Grabtuchforscher und deren Skeptiker über das Für und Wider angeblicher Beweise und Gegenbeweise für die Echtheit des Leinens im Sinne des Grabtuchs Jesu. Weiterführende Informationen finden Sie am Ende dieser Meldung unter „Weitere Meldungen zum Thema“.

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#11

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 30.11.2022 09:44
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...undert20220427/

Neue Analyse datiert das Turiner Grabtuch ins erste Jahrhundert:


Das Turiner Grabtuch im Negativ mit Vergrößerung der Gesichtspartie.
Copyright: Kollage: grewi.de mit Materialien von: 1978 Barrie M. Schwortz Collection, STERA, Inc.

Bari (Italien) – Das „Grabtuch von Turin“ stellt eine der bedeutendsten Reliquien des Christentums dar – zeigt es doch den Körperabdruck eines nackten, gekreuzigten Mannes. Was für die einen ein Abbild des wahrhaftigen Leibes Christi ist, deuten Skeptiker als mittelalterliche Fälschung. Eine 1988 durchgeführt C14-Datierung schien letztere Annahme zu bestätigen, wird aber seither auch zunehmend selbst in Frage gestellt (…siehe Links u.). Nun haben italienischen Wissenschaftler die Ergebnisse eines neuen Analyseverfahrens veröffentlicht. Dieses datiert das Leinen nun ins erste Jahrhundert und damit tatsächlich in die Zeit Jesu.
Hauptkritik an den 1988 unter Federführung der University of Oxford und des British Museum durchgeführten C-14-Datierung ist der Umstand, dass die dafür verwendeten proben lediglich vom Rand des Tuches, – nicht aber von dem eigentlichen Körperbild selbst stammten. Teile des Randes aber, – so ist historisch belegt – wurden über die Jahrhunderte hinweg und nicht zuletzt in Folge von Brandschäden (etwa im Jahr 1532 ausgebessert. Dadurch könnte das Ergebnis die C14-Analyse massivverfälscht worden sein, wie mittlerweile auch einige der an den damaligen Analysen beteiligten Wissenschaftler attestieren (…GreWi berichtete). Zudem könnte kohlenstoffhaltiges, verunreinigendes Material, das sich zwischen den Fasern des Leinens festgesetzt hat, die C-14-Analysen beeinträchtigt haben.

Das Problem neuerer Analysen ist jedoch, dass diese im besten Falle vom Körperabbild selbst stammen müssten und hierfür eben genau jener Teil des Tuches beprobt und damit auch beschädigt werden müsste, den Gläubige als direktes Abbild Jesu Christi verehren. Seit 1988 hat die katholische Kirche weiteren destruktiven Untersuchungsmethoden nicht mehr zugestimmt, – allerdings 2002 selbst proben für zukünftige Analysen entnommen, die bislang nicht zur Verfügung gestellt wurden.

Wie das Team um Liberato de Carlo vom Istituto di Cristallografia des italienischen Wissenschaftsrats (Consiglio Nazionale delle Ricerche, IC–CNR) und Giulio Fanti von der Università di Padova aktuell im Fachjournal „Heritage“ (DOI: 10.3390/heritage5020047) berichtet, haben sie eine Fadenprobe des Turiner Grabtuchs mit einer neuen Röntgenanalysemethode, der sogenannten WAXS-Analyse, untersucht und die Ergebnisse mit bekannten Stoffproben aus Zeiten zwischen 3000 v. Chr. bis 2000 n. Chr. verglichen. Die Probe selbst gehört zu jenen Proben, die 1988 vom Grabtuch entnommen wurden.


Das Ergebnis: „Die integrierten WAXS-Datenprofile, die an der Grabtuchprobe (orange Kurve in der Abbildung l.) erhalten wurden, sind mit ähnlichen Messungsergebnissen vergleichbar, die anhand einer Leinenprobe erhalten wurden, deren Datierung historischen Dokumenten zufolge aus der Zeit 55-74 n. Chr., der Belagerung von Masada (grüne Kurve in der Abbildung l.) entspricht“, so De Caro in seinem zusammenfassenden Bericht auf der Webseite des italienischen Wissenschaftsrats.

Der mittels der angewandten Röntgenanalyse ermittelbare Grad der natürlichen Alterung von Zellulose, aus der das Leinen der untersuchten Probe besteht, zeigte, dass der Tuchstoff viel älter ist als die sieben Jahrhunderte, die aus der Radiokohlenstoffdatierung (C-14) von 1988 hervorging und die das Grabtuch in die Zeit zwischen 1260 und 1390 n. Chr. datierte.

Damit sei das Ergebnis der neuen WAXS-Analyse durchaus mit der Hypothese vereinbar, laut der das Leichentuch tatsächlich ein rund 2000 Jahre altes Relikt sein könnte, so der Wissenschaftler: „Wir haben es also mit zwei Daten zu tun – den Ergebnissen der Radiokohlenstoffanalyse und jenen von WAXS –, die in ihren Ergebnissen sehr unterschiedlich sind.“


Vorder- und Rückseite des Turiner Grabtuchs.

Da die Röntgen-Datierungstechnik (WAXS) von Leinen zerstörungsfrei durchgeführt wird, könne sie mehrmals an derselben Probe wiederholt werden. „Angesichts der mittelalterlichen Datierung, die aus Kohlenstoff 14 erhalten wurde, und der aus der WAXS-Analyse erhaltenen, die mit 2000 Jahren Geschichte vereinbar ist, wäre es wünschenswert, eine Kampagne von Röntgenmessungen durchzuführen, die von mehreren Labors an mehreren Proben durchgeführt werden, höchstens im Millimeterbereich Größe, entnommen aus dem Turiner Grabtuch.“

Da die WAXS-Technik nur sehr kleine Gewebeproben erfordere (mit linearen Abmessungen von sogar weniger als 1 mm) und keine Kontamination durch organisches Material aus späteren Epochen als beeinträchtigender Faktor zu befürchten sei, wäre jegliche Probenahme aus dem Grabtuch selbst kaum bis gar nicht invasiv – könnte also erneut an Teilen des Tuchs durchgeführt werden, die von späteren Ausbesserungen mit Sicherheit nicht beeinträchtigt wurden. Der Forscher führt weiter aus: „Tatsächlich wurden im Jahr 2002 bereits einige Fäden aus dem Grabtuch entnommen, die seither von der Erzdiözese Turin speziell für zukünftige wissenschaftliche Studien aufbewahrt werden. (…) Die neue Datierungskampagne mit WAXS könnte es uns ermöglichen zu bestätigen, dass das Leinen, das die christliche Tradition mit der Kreuzigung, dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi in Verbindung bringt, eine eigene 2000-jährige Geschichte hat.“

Rechergequelle: Consiglio Nazionale delle Ricerche, IC–CNR, Heritage
© grenzissenschaft-aktuell.de



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#12

RE: Das Grabtuch von Turin:

in Die Christ-Welt: 13.01.2024 07:08
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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