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Wien (Österreich) - Der im Everland Zoo von Yonging lebende Asiatische Elefant namens Koshik ist in der Lage, einige koreanische Wörter exakt zu imitieren und deutlich verständlich auszusprechen. Während Elefanten für gewöhnlich für ihre tief-frequenten Infraschalllaute bekannt sind, die teilweise so tief sind, dass Menschen sie nicht wahrnehmen können, erzeugt Koshik seine Wortlaute dabei auf gänzlich ungewöhnlichem Wege: Um seine Mundhöhle für die Produktion menschlicher Laute zu modulieren, steckt Koshik sich seinen Rüssel während der Lautäußerung ins Maul.
Nach Einschätzung der Forscher kennt Koshik die Bedeutung seiner imitierten Wörter allerdings nicht. Dennoch tragen gewonnenen Erkenntnisse zum weiteren Verständnis der komplexen, vokalen Imitationen zugrunde liegenden Mechanismen und deren Evolution bei, berichten die Forscher aktuell im Fachmagazin "Current Biology".
Die koreanischen Wörter, die Koshik verständlich imitiert sind: "annyong" (hallo), "anja" (setz dich), "aniya" (nein), "nuo" (leg dich hin) und "choah" (gut). Für die Forscher erlaubt die Sprachfähigkeit des Elefanten wichtige Einsichten in die Biologie und Evolution des komplexen Stimmerlernens und damit einer Fähigkeit, die grundlegend für die menschliche Sprache und Musik ist.
"Die menschliche Sprache hat zwei wichtige Aspekte: Klanghöhe und die Klangfarbe (Timbre)", erläutert Stöger. "Die Klangfarbe wird maßgeblich von den sogenannten Formanten geprägt. Formanten sind durch die Resonanzeigenschaften des Vokaltraktes verstärkte Bereiche des Sprachspektrums. Die Lage der Formanten charakterisiert die Bedeutung bestimmter Laute, insbesondere jene der Vokale."
Koshik trifft präzise die menschlichen Formanten sowie die Tonhöhe seiner Pfleger. Dies sei beachtlich, wenn man die Größe, den langen Vokaltrakt und die anatomischen Unterschiede zwischen Mensch und Elefant bedenkt. Schließlich haben Elefanten einen Rüssel und keine Lippen und der große Elefantenkehlkopf produziert normalerweise sehr tiefe Laute, viele davon im besagten Infraschallbereich.
"Vokale Imitation oder vokales Lernen ist eine grundlegende Eigenschaft der menschlichen Sprache und der Musik. Innerhalb des Tierreichs sind in erster Linie Vögel für ihre Fähigkeit, Laute zu imitieren, bekannt", erläutert die Pressemitteilung der Universität Wien. "Es gibt auch Berichte über vokale Imitationen bei Afrikanischen und Asiatischen Elefanten: So sollen Afrikanische Elefanten LKW-Geräusche sowie Laute von Asiatischen Elefanten imitiert haben. Darüber hinaus gibt es eine Anekdote, dass ein Asiatischer Elefant in einem Zoo in Kasachstan Wörter in Kasachisch sowie in Russisch imitieren konnte. Wissenschaftlich wurde dies jedoch nie belegt."
Im Fall des Elefanten Koshik bestätigte das Team von Wissenschaftern um Stöger die Sprachimitation auf mehreren Wegen. "Zunächst wurden Koshiks Imitationen Koreanern vorgespielt, die diese mündlich und schriftlich zu beschreiben hatten. Wir waren über die relativ hohe Übereinstimmung der Beschreibungen - sowohl was die Bedeutung als auch die Schreibweise der Laute betraf - wirklich überrascht. Ein Vergleich der akustischen Struktur der Sprachimitationen mit den gesprochenen Worten seiner Pfleger und mit 'normalen' Elefantenlauten hat ergeben, dass sich Koshiks Imitationen deutlich von natürlichen Elefantenlauten unterscheiden, hingegen aber der Sprache seiner Pfleger sehr ähnlich sind."
Bislang noch nicht ganz geklärt ist für die Forscher die Frage, warum der Elefant begann, seine Pfleger zu imitieren. Stöger und Kollegen vermuten jedoch, dass es mit Koshiks "Jugendzeit" zu tun hat. In dieser Phase war Koshik über mehrere Jahre der einzige Elefant im Everland Zoo, und seine Pfleger waren seine wichtigsten sozialen Kontaktpersonen. "Wir vermuten, dass Koshik seine Lautäußerungen an jene der Pfleger angepasst hat, um die soziale Bindung zu seinen Gefährten zu stärken. Das ist ein Verhalten, das man auch von anderen Arten kennt – vorausgesetzt, die Tiere sind zur vokalen Imitation fähig. In speziellen Fällen tritt dies auch zwischen Individuen unterschiedlicher Spezies auf", so Angela Stöger abschließend.
Sprachbegabter Elefant Koshik mit den Forschern Angela Stöger und Daniel Mietchen. | Copyright: Current Biology, Stoeger et al.
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Studie belegt: Asiatische Elefanten vergraben tote Kälber:
Symbolbild: Asiatische Elefanten.
Copyright: A. J. T. Johnsingh, WWF-India and NCF (via WikimediaCommons)
Alipurduar (Indien) – Das Elefanten im Angesicht von verstorbene Herden- und Familienmitglieder eine Art Trauerverhalten zeigen, konnte bereits eindrucksvoll gezeigt werden. Eine Studie an asiatischen Elefanten (Elephas maximus) bestätigt erneut nicht nur dieses Verhalten, sondern auch, dass hier Elefanten die Körper verstorbener Kälber sogar vergraben.
Wie das Team um Parveen Kaswan vom West Bengal Forest Department und Akashdeep Roy vom Indian Institute of Science Education and Research (IISER) aktuell im „Journal of Threatened Taxa“ (DOI: 10.11609/jott.8826.16.2.24615-24629) berichten, haben sie in der nordindischen Region Bengal zwischen 2022 und 2023 insgesamt fünf Kälbergräber identifiziert. In allen Fällen hatten die Herde die verstorbenen Jungtiere an Rüsseln und Beinen mit sich geschleppt, um sie schlussendlich, mit den Beinen nach oben zu vergraben. Die Spuren vor Ort seien eindeutig und menschliches Zutun ausgeschlossen. Zuvor, das zeigten weitere Beobachtungen, hatten Herdenmitglieder den Tod des Jungtieres lautstark „betrauert“. Spätestens 40 Minuten nach der „Bestattung“ hätten die Tiere den Ort verlassen und auch später nicht mehr aufgesucht, ja sogar durch die Wahl neuer Routen geradezu gemieden.
Schon die ungewöhnliche Position, in der alle fünf Jungtiere vergraben wurden, deute auf ein ungewöhnliches Verhalten der Tiere hin, so die Forschenden. Zugleich stellten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen fest, dass lediglich Kälber, jedoch keine erwachsenen toten Tiere transportieren und vergraben. Vermutlich habe dies etwas mit der Masse und Größe der adulten Tiere zu tun.
Schon zuvor konnte das eindrucksvolle Trauerverhalten asiatische Elefanten durch die Aufnahmen von Videofallen dokumentiert werden. Zu diesem Verhalten gehört etwa das Berühren und Anstupsen der toten Körper oder auch eine Art Wachehalten neben dem Leichnam. In einigen wenigen Fällen konnten die Forschenden sogar beobachten, die Elefantenmütter die toten Körper ihrer Kinder mit dem Rüssel aufnahmen und mit sich führten. Ein weiteres, von den Forschenden beobachtetes Verhalten ist das Trompeten im Angesicht der toten Körper und das bereits aus Afrika bekannte Bewachen der Lebenden in unmittelbarer Nähe zu den Toten. Teilweise geschieht dies sogar über mehrere Tage und Nächte mit direktem Körperkontakt. In anderen Fällen konnte zudem beobachtet werden, dass die Elefanten versucht haben, Menschen vom toten Körper ihrer Artgenossen fernzuhalten. Teil dieser Wachen sei auch, ein immer wieder beobachtetes Bemühen darum, die Toten mit Hilfe der Rüssel wieder zu animieren oder aufzurichten.
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Elefanten rufen einander beim Namen:
Symbolbild: Afrikanischer Elefant.
Copyright: Chriswolf auf wikivoyage (via WikimediaComons) / CC BY-SA 4.0
Fort Collins (USA) – In einer aktuellen Studie zeigen Verhaltensforscher, dass sich afrikanische Elefanten mit Lauten „anrufen“, die in ihrer Bedeutung menschlichen Namen gleichen. Auf die gleiche Art und Weise ist es den Forschenden auch gelungen, die Tiere zu rufen.
Wie das Team um Michael Pardo von der Colorado State University (CSU) aktuell im Fachjournal “Nature Ecology and Evolution“ (DOI: 10.1038/s41559-024-02420-w) berichtet, gelang ihnen die Beobachtung im Rahmen der Projekte “Save the Elephants“ und “ElephantVoices“ mithilfe von KI-gestützten Systemen.
In ihrer Studie zeigen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, dass die Laute der Elefanten im Samburu-Nationalreservat und im Amboseli-Nationalpark in Kenia namensähnliche Komponenten beinhalten, anhand derer einzelne Individuen sozusagen angesprochen werden können und die Empfänger darauf auch entsprechend reagieren. Selbst als die Forschenden diese aufgezeichneten Namenlaute abspielten reagierten die so angesprochenen Tiere durch einen „Rückruf“.
Elefanten sind gesprächig und kommunizieren miteinander nicht nur visuell, olfaktorisch und taktil, sondern auch vokal. Ihre Rufe übermitteln viele Informationen, darunter die Identität des Anrufers, das Alter, das Geschlecht, den emotionalen Zustand und den Verhaltenskontext.
Die Vokalisierungen – vom Trompeten bis zum leisen Brummen ihrer Stimmritzen – erstrecken sich über ein breites Frequenzspektrum, einschließlich Infraschallwellen unterhalb der hörbaren Reichweite des menschlichen Ohres. Elefanten können Gruppenbewegungen über weite Entfernungen koordinieren, indem sie diese Rufe verwenden.
„Bislang war bekannt, dass Delfine und Papageien einander sozusagen beim Namen rufen, in dem sie die Signatur des angesprochenen Gegenüber imitieren”, erläutert Pardo. „Im Gegensatz dazu legen unsere Daten nun jedoch nahe, dass Elefanten nicht einfach nur durch Nachahmung auf den Ruf eines anderen Artgenossen reagieren, sondern sich ähnlich wie wir Menschen individuell benennen und so ansprechen.“
Die Fähigkeit, auch neue Laute erlernen zu können, ist bei Tieren eher ungewöhnlich, aber eine Voraussetzung dafür unterschiedliche Individuen anhand eines Namens identifizieren zu können.
„Die willkürliche Kommunikation – bei der ein Klang eine Idee repräsentiert, sie jedoch nicht imitiert – erweitert die Kommunikationsfähigkeit erheblich und wird als eine kognitive Fähigkeit der nächsten Stufe angesehen“, kommentiert der Mitautor der Studie Professor George Wittemyer. „Wenn alles, was wir tun könnten, Geräusche wären, die so klingen wie das, worüber wir sprechen, würde dies unsere Fähigkeit, zu kommunizieren, erheblich einschränken.“ Stattdessen lege das Verwenden willkürlicher Kommunikation nahe, dass Elefanten zum abstrakten Denken in der Lage sind.
Obwohl sich die Evolution von Elefanten und Menschen vor vielen Millionen Jahren trennte, haben beide Arten ein komplexes Sozialverhalten entwickelt und sind hochkommunikativ. Ähnlich wie Menschen, so haben und pflegen auch Elefanten Familienverbände, soziale Gruppen und größere Clan-Strukturen, die mit den komplexen menschlichen sozialen Netzwerken vergleichbar sind.
Die Forschenden um Pardo schlagen vor, dass ähnliche Bedürfnisse wahrscheinlich die Entwicklung willkürlicher vokaler Bezeichnungen – die Benennung anderer Individuen mit abstrakten Klängen bzw. Namen – in beiden Arten befördert haben.
„Das ist eine der spannenden Erkenntnisse dieser Studie, sie gibt uns Einblick in mögliche Treiber dafür, warum wir diese Fähigkeiten entwickelt haben.“
„Unsere Beobachtung, dass Elefanten nicht einfach nur den Klang nachahmen, der mit dem Individuum verbunden ist, das sie rufen, war die faszinierendste Feststellung unserer Studie“, erläutert Kurt Fristrup, ein Forschungswissenschaftler am Walter Scott, Jr. College of Engineering der CSU. „Die Fähigkeit, willkürliche klangliche Bezeichnungen für andere Individuen zu verwenden, legt nahe, dass auch andere Arten von Bezeichnungen oder Beschreibungen in Elefantenrufen existieren könnten.“
Trotz der erfolgreichen namentlichen Ansprache, würden noch viel mehr Daten benötigt, um eines Tages vielleicht einmal mit Elefanten sprechen zu können. Hierzu müssten die Namen zudem innerhalb der Rufe isoliert werden und festzustellen, ob Elefanten auch andere Dinge benennen, mit denen sie interagieren, wie beispielsweise Nahrung, Wasser und entsprechende Orte.
„Obwohl eine Unterhaltung mit den Dickhäutern bislang also noch ein ferner Traum bleibt, könnte die Fähigkeit, mit ihnen zu kommunizieren, auch ein Gamechanger für ihren Schutz sein könnte.“
Recherchequelle: Colorado State University
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Auch männliche Elefanten kommunizieren sozial im Infraschall:
Am Mushara-Wasserloch im Etosha-Nationalpark erweist ein männlicher Elefant von niedrigerem Rang (r.) einem dominanten Bullen seinen Respekt.
Copyright: Caitlin O’Connell-Rodwell
Stanford (USA) – Nachdem bereits bekannt war, dass weibliche Elefanten sozialen Verhalten im Infraschall mit Artgenossen kommunizieren, ist es Verhaltensforschern und Biologinnen erstmals gelungen, nicht nur die Infraschall-Kommunikation auch bei Elefantenbullen in freier Wildbahn aufzuzeichnen, sondern dieser zugleich auch eine konkrete Bedeutung zuzuschreiben.
Wie das Team um Caitlin O’Connell-Rodwell vom Center for Conservation Biology an der Stanford University aktuell im Fachjournal „PeerJ“ (DOI: 10.7717/peerj.17767) berichtet, gelang die Beobachtung, Aufzeichnung und Auswertung am Mushara-Wasserloch im Etosha-Nationalpark in Namibia. Hier versammeln sich Elefantenbullen in der kühlen Abendluft, um zu trinken. „Nach einer Weile hebt ein älterer Bulle seinen Kopf und wendet sich vom Wasserloch ab. Mit sanft flatternden Ohren lässt er ein tiefes, resonantes Rumpeln ertönen. Nacheinander antworten die anderen, ihre Stimmen überlappen sich in einem klangvollen, infrasonischen Chor, der über die Savanne flüstert. Dieses Elefanten-Barbershop-Quartett vermittelt eine klare Botschaft: Es ist Zeit, weiterzuziehen.“ Tatsächlich bewegen sich die Elefanten danach allmählich ihre massigen Körper wiegend, während sie ihrem rumpelnden Anführer zum nächsten Halt ihrer nächtlichen Wanderung folgen.
Entsprechenden Rufe werden immer von den am stärksten sozial integrierten und oft dominanten Männchen in engen sozialen Gruppen initiiert. Das Verhalten der männlichen Elefanten sei überraschend, da ein solches Verhalten bisher als exklusiv für weibliche Elefanten in Familiengruppen angesehen wurde.
„Wir waren erstaunt zu entdecken, dass männliche Elefanten, die typischerweise als weniger sozial gebunden gelten, eine so raffinierte stimmliche Koordination einsetzen, um Handlungen auszulösen“, erläutert O’Connell-Rodwell. „Diese Rufe zeigen uns, dass es in ihrer stimmlichen Kommunikation viel mehr gibt, als bisher bekannt war.“
Zum ersten Mal gelang den Forschenden um O’Connell-Rodwell die Aufnahmen des männlichen „Let’s Go“-Rumpelns 2004 während nächtlicher Beobachtungen. Von 2005 bis 2017 sammelte das Team dann weitere Daten am Mushara-Wasserloch, hauptsächlich während der Trockenzeiten. Hierzu nutzten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hochmoderne Aufnahmetechniken, darunter vergrabene Mikrofone und Nachtsicht-Videokameras, um die für menschliche Ohren unhörbaren Infraschall-Rufe und das Verhalten der männlichen Elefanten zu erfassen.
Danach analysierten die Forschenden die Rufe auf akustische Eigenschaften und Muster, um Beziehungen und Hierarchien unter den Männchen zu verstehen, wobei sie feststellten, welche Elefanten die Rufe initiierten, wie andere darauf reagierten und die Abfolge der Ereignisse, die zu den koordinierten Abgängen führten.
Elefanten sind gesprächig und kommunizieren miteinander nicht nur visuell, olfaktorisch und taktil, sondern auch vokal. Ihre Rufe übermitteln viele Informationen, darunter die Identität des Anrufers, das Alter, das Geschlecht, den emotionalen Zustand und den Verhaltenskontext.
Die Vokalisierungen – vom Trompeten bis zum leisen Brummen ihrer Stimmritzen – erstrecken sich über ein breites Frequenzspektrum, einschließlich Infraschallwellen unterhalb der hörbaren Reichweite des menschlichen Ohres. Elefanten können Gruppenbewegungen über weite Entfernungen koordinieren, indem sie diese Rufe verwenden.
Die beobachteten „Let’s Go“-Rumpeln bei männlichen Elefanten weisen auffällige Ähnlichkeiten mit denen auf, die zuvor bei weiblichen Elefanten aufgezeichnet wurden. Tatsächlich vermuten O’Connell-Rodwell und ihr Team, dass männliche Elefanten dieses Verhalten wahrscheinlich als Jungtiere von weiblichen Tieren erlernen. „Sie wuchsen in einer Familie auf, in der alle weiblichen Anführer dieses Ritual vollzogen“, sagte O’Connell-Rodwell. „Wir denken, dass sie, wenn sie heranwachsen und ihre eigenen Gruppen bilden, diese gelernten Verhaltensweisen anpassen und nutzen, um sich mit anderen Männchen zu koordinieren.“
„Sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Elefanten folgt auf den Ruf des Initiators das Rumpeln des nächsten Individuums, wobei jeder Elefant wartet, bis der vorherige Ruf fast beendet ist, bevor er seine eigene Stimme hinzufügt. Dies schafft ein harmonisches, turnusmäßiges Muster, ähnlich einem Barbershop-Quartett“, erklärte O’Connell-Rodwell und führt dazu weiter aus: „Es ist sehr synchronisiert und ritualisiert. Wenn einer hochgeht, geht der andere tief, und sie haben diesen stimmlichen Raum, in dem sie sich koordinieren.“
Diese Studie folgt einer früheren bahnbrechenden Studie, die mittels künstlicher Intelligenz aufzeigen konnte, dass wilde Elefanten individuelle Namen füreinander haben, was auf die Verwendung von Substantiven in ihrer Kommunikation hinweist (…GreWi berichtete). „In unserer Arbeit zeigen wir, dass Elefanten Verben in Form dieses ‚Let’s Go‘-Rumpelns verwenden. Wenn sie Substantiv-Verb-Kombinationen zusammen verwenden, ist das Syntax. Das ist Sprache“, sagt O’Connell-Rodwell.
Neben diesen linguistischen Erkenntnissen zeigt die Studie zudem, dass einige dominante männliche Elefanten innerhalb ihrer sozialen Gruppen wichtige Rollen spielen, um den Zusammenhalt und Stabilität aufrechtzuerhalten: „Diese Individuen übernehmen Mentorenrollen“, sagte O’Connell-Rodwell. „Sie kümmern sich um diese jungen Schnösel, die sehr bedürftig sind und immer körperlichen Kontakt suchen. Die älteren Männchen sind bereit, sie unter ihre Fittiche zu nehmen, sie zu führen, Ressourcen mit ihnen zu teilen und an ihren emotionalen Höhen und Tiefen teilzuhaben. (…) In Ländern, die Jagd auf Elefanten erlauben, sollte daher darauf geachtet werden, ältere, sozial vernetzte männliche Elefanten nicht zu jagen, fügte sie hinzu, da deren Entfernung den sozialen Zusammenhalt und die Mentorenstrukturen innerhalb der Elefantenpopulationen stören könnte.“
Die Forschung legt auch nahe, dass starke soziale Bindungen und Interaktionen für das Wohlbefinden von gefangenen und halbgefangenen männlichen Elefanten entscheidend sind und die Notwendigkeit betonen, Umgebungen zu schaffen, die diese sozialen Strukturen unterstützen: „Unsere Ergebnisse unterstreichen nicht nur die Komplexität und den Reichtum des Soziallebens männlicher Elefanten“, so O’Connell-Rodwelle abschließend, „sondern erweitern auch unser Verständnis dafür, wie sie Rufe in Ritualen und Koordination verwenden und bringen uns wirklich näher an die Vorstellung einer Elefantensprache heran.“
Recherchequelle: Stanford University
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