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Die weisse Stadt des Affengottes:

in Mythologie & Weltgeschichte 02.02.2016 05:10
von Adamon • Nexar | 15.451 Beiträge

http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...ginnen20160108/


Laservermessungsdaten des Urwaldes von Los Mosquitia.
Copyright/Quelle: University of Houston, uh.edu
Tegucigalpa (Honduras) – Nachdem US-Archäologen im Sommer 2012 die Entdeckung der sagenumwobenen „Ciudad Blanca“ im dichten Urwald von Honduras bekannt gegeben hatten (…GreWi berichtete), soll nun schon in den kommenden Tagen mit ersten archäologischen Ausgrabungen in der „Weißen Stadt des Affengottes“ begonnen werden.

Wie der Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernandez, kürzlich in einer Rede vor Vertretern von Privatuniversitäten des Landes berichtete, sei das Archäologenteam bereits auf dem Weg in den tropischen Regenwald von Los Mosquitia, um nach den ersten Funden die Existenz der „Weiße Stadt“ nun auch durch weitere Grabungen und Untersuchungen eindeutig bestätigen zu können.

2012 entdeckte ein internationales Forscherteam um Chris Fisher und Stephen Leisz von der University of Colorado im Rahmen der ersten Laservermessung mit der „Light Detection And Ranging“-LiDAR-Methode (…GreWi berichteten) in Los Mosquitia zahlreiche Strukturen, Steinskulpturen und Gebäude, ausgedehnte Plätze, Erdwerke, Grabhügel und eine Erdpyramide, deren Alter die Wissenschaftler auf 1.000 bis 1.400 Jahre schätzen.

Bei dem LiDAR-Verfahren wird das zu vermessende Gebiet aus der Luft mit jeweils 25 bis 500 Laserpulsen pro Quadratmeter abgetastet, wodurch das Gebiet insgesamt mit mehr als vier Milliarden Laserpunkten vermessen wurde. Aus den Daten kann dann der Bewuchs herausgerechnet werden, wodurch das Geländeprofil darunter hochauflösend in Form geodätischer Aufnahmen zum Vorschein kommt. Anhand dieser Bilder können dann neben geomorphischen Eigenschaften der Landschaft auch beispielsweise archäologische Strukturen herausgelesen werden.


Nach Abzug des dichten Urwaldbewuchses ergeben sich aus den LiDAR-Daten Informationen über eine große, von Terrassen eingefasste rechteckige archäologische Struktur unter dem dichten Urwald der Los Mosquitia Region.
Copyright: Ramesh L. Shrestha u. William E. Carter, uh.edu

Unmittelbar zu Füßen der Pyramide fanden die Forscher 52 Steinskulpturen, die sie für eine oder mehrere Opfergaben halten. Neben Opfersitzen (sog. Metates) handelt es sich hierbei um Schalen und Tierdarstellungen, darunter Schlangen, mythische Wesen und Geier. Der für die Forscher bislang jedoch interessanteste Fund ist der helmartig eingefasste steinerne Kopf eines zoomorphen Wesens, das die Wissenschaftler für einen Wer-Jaguar, also einen Menschen halten (s. Abb.u.), der sich in einen Jaguar verwandeln kann. Aus diesem Fund leiten die Archäologen zugleich ab, dass in der Stadt schamanische Rituale praktiziert wurden.

Hintergrund
Ciudad Blanca – Die Legende der Weißen Stadt im Urwald

Zum ersten Mal wird die Ciudad Blanca, also die Weiße Stadt (im Urwald) von dem wohl bekanntesten spanischen Konquistador Hernán Cortés erwähnt, der 1526 – also fünf Jahre nach seiner Niederschlagung der Azteken, von der Kolonialstadt Trujillo an der Nordküste Honduras aus eigentlich nach der Sagenstadt Hueitapalan suchte, in der er das berühmte El Dorado vermutete.

20 Jahre später, 1544 beschrieb der Bischof von Honduras, Cristobel de Pedraza in einem Brief an den spanischen König eine anstrengende Reise zum Rand des Dschungels der Mosquitia-Küste, von deren Hügeln aus er in der Ferne, in einem der Flusstäler, eine große Stadt gesehen habe. Seine einheimischen Führer hätten ihm zudem bestätigt, dass die dortigen Adligen von goldenen Tellern speisen würden.

Seit dieser Zeit hat die Legendenbildung die Ciudad Blanca immer mehr ausgeschmückt. Andere Quellen verbinden die Weiße Stadt auch mit zentralamerikanischen Mythen, wenn sie beispielsweise als Geburtsstädte des Aztekengottes Quetzalcoatl beschrieben wurde.


Der Kopf einer sonst noch vergrabenen Steinskulptur eines Wer-Jaguars.
Copyright: Dave Yoder für National Geographic

Immer wieder berichteten aber auch Forscher und Piloten davon, im Urwald der Region eine große Stadt gesehen zu haben. Der Umstand, dass einige dieser Berichte von goldenen Statuen und blendend weißen Gebäuden erzählen, führte nicht nur zu dem heutigen Mythos sondern auch zum Namen der verschollenen Stadt. Einige Legenden der lokalen indigenen Gruppen berichten zudem davon, dass einstige Götter in der Weißen Stadt Zuflucht gesucht haben sollen, deren Betreten Normalsterblichen strengstens verboten sei.

Seit den 1920er Jahren haben verschiedene Expedition erfolglos nach der „Weißen Stadt“ gesucht.1940 machte sich dann auch der exzentrische Forscher Theodore Morde für das „Museum of the American Indian“ (heute Teil der Smithonian Institution) in der Mosquita-Region auf die Suche nach der verschollenen Stadt.

Tatsächlich kehrte Morde aus Mosquita mit tausenden Artefakten zurück und berichtete, die Weiße Stadt gefunden und betreten zu haben, von der die Ureinwohner der Region berichten sollen, dass in ihr eine gewaltige Statue eines Affengottes vergraben sein soll. Allerdings verweigerte Morde zeitlebens die Bekanntgabe der genauen Position seiner Entdeckung, weil er befürchtete, dass sie geplündert werden könnte. Auf einer seiner späteren Expeditionen zu seinem Fund, soll er sich angeblich vor Ort das Leben genommen haben.

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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