Wenn man sich heute so Gedanken macht,
- wo es als selbstverständlich gilt, dass
Menschen "beseelt" sind und der Vampir
als "seelenlos" verschrien wird, - und man sodann
Einblick nimmt, in möglichst frühe Aufzeichnungen
zu dieser Thematik, kann man schon etwas
nachdenklich werden...
Richard David Precht, - seines Zeichens akademischer
Philosoph dieser Zeit und durchaus zu Recht bekannt
und in vieler Munde, schreibt in seinem Werk
"Erkenne die Welt - eine Geschichte der Philosophie I",
- Goldmann Verlag, ISBN 978-3-442-31262-7,
- Seite 92:
"In der Welt Homers und Hesiods gibt es keine
Gegenüberstellung von Leib und Seele.
Es existiert weder ein Wort für "Leib"
noch eines für die "Seele".
Die homerischen Helden besitzen allenfalls
eine Art allgemeiner sphärischer Lebenskraft,
die psyché.
Sie hält die Menschen und Tiere am Leben
und wird im Moment des Todes ausgehaucht.
Aus dem Mund oder der Wunde des Toten schwebt
sie in die Unterwelt und lebt dort ziemlich trostlos
weiter im Dunkel.
Im elften Gesang der Odyssee erscheinen die
Totenseelen als matte Schatten, die Blut trinken
müssen, um wieder sprechen zu können."
Einmal ganz davon abgesehen, dass man ohne persönliche Erfahrung
die Trostlosigkeit eines Aufenthaltsortes nur sehr schwer wird
einschätzen können, - mussten, - lt. frühesten Aufzeichnungen,
- verstorbene Individuen also Blut trinken, um wieder sprechen
zu können...
Es wäre auch denkbar, dass sie bei grösseren Mengen von Blut,
sich selbst möglicherweise noch weit umfassender hergestellt
hätten...
Wodurch sich für mich eine Frage aufwirft:
"Sind Menschen nichts anderes als blutentwöhnte Vampire ?"
- Gesegnetes Sein,
- Adamon. -