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#1

Träume:

in Die psychologische Interpretation: 24.11.2020 20:14
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...alitaet20200826

Studie bestätigt Freud & Co: Träume sind eine Erweiterung unserer Realität:


Symbolbild: Traum
Copyright: darksouls1 (via Pixabay.com), Pixabay License

Rom (Italien) – Eine computergestützte Analyse von mehr als 24.000 Träumen legt nahe, dass unsere Träume eine Erweiterung unserer Realität abbilden. Die Studie stützt also Kontinuitäts-Hypothese, laut der Träume unser Wachleben wiederspiegeln.

Schon von jeher haben sich Menschen die Frage nach der Quelle und Bedeutung unserer Träume gestellt. Während die Menschen früher in Träumen eine Art übersinnliche Verbindung zu anderen Welten, Dimensionen und Daseinsebenen wandelte sich die Traumdeutung in der modernen Gesellschaft zu einer eher psychologischen Frage. Nicht zuletzt seit Sigmund Freud sehen viele Psychoanalytiker in unseren Träumen eine Fortführung bzw. Reflexion unseres Wachlebens. Psychologen und Psychologinnen sprechen von der sogenannten Kontinuitäts-Hypothese.

Wie Alessandro Fogli von der Università Roma Tre gemeinsam mit Luca Maria Aiello und Daniele Quercia von den Nokia Bell Laboratories, Cambridge und aktuell im Fachjournal „Royal Society Open Science“ (DOI: 10.1098/rsos.192080) berichtet, bestätige ihre Analyse und Auswertung von mehr als 24.000 Träumen diese Hypothese: „Die meisten Träume setzten Dinge fort, die wir in unserem Alltag erleben.“

“Wie sich zeigt, beeinflusst unser Alltag unsere Träume, wenn etwa Ängste im echten Leben zu Träumen mit negativen Effekten führen“, führt Fogli weiter aus. „Umgekehrt können Träume aber auch unseren Alltag beeinflussen, wenn sie für Problemlösungen genutzt werden und beitragen.“

Hintergrund
Tatsächlich nutzen viele Psychotherapeuten und -therapeutinnen Traumtagebücher, um ihren Patienten anhand ihrer Trauminhalte und Symbole offensichtliche aber auch vielleicht im Unterbewusstsein verborgene Schlüssel zu den Problemen des Alltags zu finden.
Statt der langwierigen Analyse einzelner individueller Träume, etwa nach der “Hall-und-Van-Castle-Methode”, haben sich Fogli, Aiello und Querica in ihrer aktuellen Studie einer gewaltigen Datenmengen von mehr als 24.000 Träumen aus dem sogenannten “DreamBank”-Datenbank angenommen und ein computergestütztes Sprachanalysewerkzeug entwickelt, dass Traumberichte automatisch nach dem Hall-und-Van-Castle-System ordnet. Dabei lag das Hauptaugenmerk der Analyse auf den Hauptfiguren, sozialen Interaktionen und Emotionen. „Diese drei Dimensionen gelten als die wichtigsten Aspekte bei der Interpretation von Träumen, weil sie das Grundgerüst eines Traumes bilden”, erläutern die Forscher.

Ein Vergleich der so automatisch generierten Ergebnisse mit der individuellen Traumanalyse zeigt, dass beide Verfahren in mehr als 75 Prozent der Fälle nahezu übereinstimmten. Wenn auch noch nicht perfekt, so stütze das Ergebnis ihrer ersten Analyse die Kontinuitäts-Hypothese, die in unseren Träumen eine Reflexion unserer Alltagserlebnisse, Gedanken und Emotionen sieht.

Quelle: Royal Society, Università Roma Tre
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#2

RE: Träume:

in Die psychologische Interpretation: 06.12.2020 03:06
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...nhalten20200803

Trauminkubation: MIT testet Gerät zur Manipulation von Trauminhalten:


Der Datenhandschuh des Dormio-Geräts.
Copyright: MIT

Cambridge (USA) – Mit einem sich noch im Experimenterstadium befindenden Gerät, haben US-Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine Technologie und dazugehöriges Protokoll entwickelt, mit dem der Inhalt von Träumen im Schlaf manipuliert, bzw. gezielt ausgelöst werden soll.
Wie das Team unter der Leitung des Neurowissenschaftlers Adam Haar Horowitz aktuell im Fachjournal „Consciousness and Cognition“ (DOI: 10.1016/j.concog.2020.102938) berichtet, sollen bei den Schlafenden mithilfe des Geräts, des Protokolls und indem sie sich an bestimmte Hinweise erinnern lassen, gezielte Traumthemen und -erlebnisse ausgelöst werden.

In einer neuen Studie beschreibt ein Team unter der Leitung des Neurowissenschaftlers Adam Haar Horowitz vom MIT, wie ein tragbares elektronisches Gerät namens „Dormio“ das ermöglicht, was die Forscher als “gezielte Trauminkubation” (TDI) während der ersten, fließend einsetzen Schlafphase, in der der Schläfer erlebt ein Grenzbewusstseinszustand namens Hypnagogie durchläuft, bezeichnen.

Als Hypnagogie bezeichnen Schlafforscher einen Bewusstseinszustand, der beim Einschlafen auftreten kann. In diesem hypnagogen Zustand können visuelle, auditive und taktile Halluzinationen erlebt werden, unter Umständen, ohne sich bewegen zu können (Schlafparalyse). Obwohl der Person dabei bewusst ist, dass sie halluziniert, kann sie in den meisten Fällen nicht darauf reagieren. Der Übergang vom Wachsein zum hypnagogen Zustand vollzieht sich fließend. Auch wenn das Wachdenken vorwiegend abstrakt ist, wird es im Hintergrund vom „anschaulichen“ Denken begleitet. Die nach Außen gerichtete Aufmerksamkeit ist reduziert, das abstrakte Denken aber nicht völlig abgeschaltet. Die Gedanken reihen sich lockerer und ungezielter aneinander, mehr analog als logisch verknüpft. Hypnagoge Wahrnehmungen sind vorwiegend visueller Natur. Ebenfalls häufig sind auditive Wahrnehmungen, bei denen z. B. mit fremder Stimme gesprochene Wörter oder Sätze vernommen werden. Hörphänomene werden als „konform“ bezeichnet, wenn sie mit den gleichzeitigen Bildern sinnvoll verbunden sind. Andernfalls gelten sie als „autonom“. Auch haptische Eindrücke können sich zusammen mit Bildern oder alleine einstellen. Taktile hypnagoge Phänomene oder die Wahrnehmung von Bewegung sind hingegen weitaus seltener. Der Zustand der Hypnagogie hat viele Aspekte mit den fließenden, traumähnlichen Empfindungen während des REM-Schlafes gemein – aber mit einem wichtigen Unterschied: Menschen können während dieses Zwischenzustands beim Übergang vom Wachsein zum Schlafen (und umgekehrt) immer noch Audio hören und verarbeiten. Und hier sehen Forscher die entscheidende sensorische Hintertür zur gezielte Trauminkubation.
“Es ist, als würde man den Schalter für wandernde Gedanken bis zu einem immersiven Zustand aufdrehen, (Anm. GreWi: einen Zustand also, in dem das in Gedanken Erlebte realer zu werden scheint, als die Realwelt und sich der Betrachter zunehmend mit der fiktiven Scheinwelt identifiziert)“, erläutert Horowitz. „Mit neuen Empfindungen wie dem Schweben und Fallen des Körpers, gedrückt und gezogen werden, wobei die Gedanken schnell außer Kontrolle geraten.”

Wenn eine Person nun mit dem Dormio-Handschuh einschläft werden über eine zugehörige App Audio-Schlüsselsequenzen abgespielt – Anweisungen, die die Schafenden daran erinnern und auffordern, beispielsweise an einen Baum zu denken. Zugleich suchen die Dormio-Sensoren nach physiologischen Hinweisen und Signalen dafür, dass die Person eingeschlafen ist. Zu diesem Zeitpunkt weckt das System den Schläfer kurz und fordert dazu auf, zu sagen, was ihnen beim Ein-Schlafen durch den Kopf ging, wobei dieser verbale kurze Traumbericht ebenfalls von der Dormio-App aufgezeichnet wird. Nach dieser kurzen Unterbrechung schläft der bzw. die Träumende dann erneut für kurze Zeit, allerdings (so zumindest die Theorie) unter dem Einfluss einer Reihe von wiederholten Träumen, Erwachen und Aufforderungen wieder ein, die sich alle um einen Zustand gerichteter Hypnagogie drehen.

“Die gezielte Trauminkubation ist ein Protokoll zur Reaktivierung von Erinnerungen während des Schlafes“, erklären die Forscher und Forscherinnen. „Dies geschieht auf eine Weise, die zur Einbeziehung des gezielten Gedächtnisses oder verwandter Erinnerungen in Trauminhalte führt.“

Das Ziel der aktuellen Studie ist es, die Fähigkeit des Dormio-Geräts zu bewerten, die Periode des Schlafbeginns zu identifizieren und den Inhalt des hypnagogischen Traumberichts durch verbale Aufforderungen vor dem Schlaf erfolgreich zu manipulieren, so die Autoren.

Während das Prototypensystem noch verfeinert wird, deuten die ersten experimentellen Ergebnisse schon jetzt darauf hin, dass es Träume erfolgreich beeinflusst und deren Inhalt in erheblichem Maße dokumentieren kann: „Als Dormio die Teilnehmer aufforderte, vor und während des angepeilten Schlafzustands an einen Baum zu denken, erwähnten 67 Prozent der von der App gesammelten Traumberichte Hinweise auf einen Baum beim Aufwachen aus einem hypnagogischen Zustand.“ Im Gegensatz dazu enthielten Traumberichte einer Kontrollgruppe, die nur aufgefordert wurden, ihre Gedanken zu beobachten, keine Hinweise auf Bäume.

Allerdings soll Dormio nicht nur dabei helfen, Träume zu steuern und gezielte Trauminhalte herbeizuführen, das Dormio-System und das dazugehörige Trauminkubationsprotokoll soll auch für verschiedene Lerntechniken verwendet werden können, die mit schlafbasierte Gedächtniskonsolidierung arbeiten. Zudem könnte es ein Hilfsmittel zur Unterstützung von Kreativität und Problemlösung dienen, indem die Schlafenden bzw. Träumenden dazu veranlasst werden, sich bewusst an ihre Träume zu erinnern. “Dies ist angesichts historischer Persönlichkeiten wie Mary Shelley oder Salvador Dalí, die sich kreativ von ihren Träumen inspirieren ließen, nicht überraschend. Der Unterschied besteht darin, dass wir diese kreativ nützlichen Träume gezielt auslösen“, so Horowitz abschließend.

Quelle: MIT
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#3

RE: Träume:

in Die psychologische Interpretation: 26.02.2021 14:56
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...aeumen20201119/

Neue Theorie erklärt, warum wir merkwürdige Dinge träumen:


Symbolbild: Traum
Copyright: LeandroDeCarvalho (via Pixabay.com) / Pixabay License

Medford (USA) – Ideen und Theorien darüber, warum wir wie träumen, gibt es viele. Die derzeit verbreitetste Theorie sieht in Träumen einen Weg, neue Erinnerungen und Erfahrungen zu verarbeiten und zu festigen. Während Experimente dies zu bestätigen scheinen, erklärt der Ansatz aber immer noch nicht, warum unsere Träume oft so merkwürdig erscheinen und warum wir auch von vermeintlich irrelevanten Dingen träumen. Eine neue Theorie nimmt sich dieser Frage nun an.
Wie der Neurowissenschaftler Erik Hoel von der Tufts University vorab via ArXiv.org erläutert, könnten gerade die Merkwürdigkeiten und irrelevanten Trauminhalte dabei helfen, Träume zur Festigung unserer Erfahrungen und Erinnerungen zu nutzen.

Der Wissenschaftler stellt dabei die Frage, ob unser Gehirn möglicherweise wie die neuralen Netzwerke künstlicher Intelligenz (KI) funktioniert? „Wenn ein Computerwissenschaftler ein KI-Netzwerk für eine ausgewählte Aufgabe anlernt, so begegnet ihm das Problem des sogenannten ‚Overfitting‘ (dt. Überanpassung). Hierbei handelt es sich die Situation, dass die KI angesichts der zur Verfügung gestellten Daten zwar die nahezu perfekte Lösung findet, diese Lösung aber nur auf die tatsächlich zur Verfügung gestellten Daten anwendbar ist. Auf diese Weise kann die KI also zwar besagte Daten bearbeiten, aber keine Ergebnisse neuer Datenpakete vorhersagen. (…) Um dieses Problem zu umgehen, füttern Computerwissenschaftler KI-Systeme denn auch mit einer gewissen Menge an sogenanntem Datenrauschen. Auf diese Weise verhindern sie, dass sich die KI ausschließlich auch die relevanten Daten konzentriert, zugleich also weitere Inhalte erlernen kann.“

Laut Hoel geschieht nun in unseren Träumen genau das gleiche: „Während wir schlafen, wälzt sich unser Gehirn durch die Ereignisse, Erlebnisse und Erfahrungen des Tages und erzeugt so Träume, in denen auch das sogenannte Rauschen integriert ist, damit unser Gehirn ein ‚overfitting‘ verhindert.”

Zum Thema
Der Effekt könne möglicherweise auch erklären, warum so viele Menschen fiktive Geschichten mögen: „So spannend und inspirierend diese Bücher und Filme auch sind, schlussendlich handelt es sich ganz konkret sozusagen um falsche Informationen“, die wir vielleicht brauchen, um unsere wirklichen Erfahrungen als Erinnerungen zu festigen. „Auch Kunst an sich könnte uns dabei helfen, Dinge und Erfahrungen kognitiv zu generalisieren und so eine Überanpassung verhindern, da sie auch Kunst als eine Art künstlicher Träume betrachtet werden kann.“

Quelle: ArXiv.org
© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#4

RE: Träume:

in Die psychologische Interpretation: 13.12.2022 14:16
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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zuletzt bearbeitet 13.04.2024 19:57 | nach oben springen
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#5

RE: Träume:

in Die psychologische Interpretation: 13.04.2024 20:04
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

Traumgesichte, Ahnungen, Warnungen und Wahrträume von 1915:
https://archive.org/details/traumgesicht...me-von-1915-pso



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