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https://hexenworte.wordpress.com/2014/12...r-turschwellen/
Schwellen sind allgemein bekannt als Übergänge ins Reich der Toten, der Geister und als Tor zur Anderswelt. Damit sind natürlich nicht nur Schwellen wie Kreuzwege, Pforten an Friedhöfen oder Landbegrenzungen gemeint, sondern auch die Schwellen in unserem eigenen Zuhause, denn auch sie sind eine Art von Übergang. Diese Durchlässe oder eben auch Übergänge wurden als räumliche Löcher angesehen, die dem Chaos nachgebildet sind. Alle Kreuzwege und andere Grenzen sind wie ein Niemandsland, eine Art Schnittstelle. Türschwellen hingegen sind wie Löcher in der räumlichen Ordnung und deshalb mit besonderer Aufmerksamkeit zu behandeln *
Schon unsere Urahnen haben in ihren ersten Behausungen die Schwellen als einen wichtigen und sehr magischen Ort angesehen. Sie haben z.B. ihre Toten direkt im Boden ihrer Behausungen in der Nähe, oder direkt unter der Schwelle bestattet (Plato beschrieb z.B. in seinen Aufzeichnungen über solche griechischen frühzeitlichen Bestattungsriten ), der griechischen Antike nach soll dort auch das Unterirdische Reich der Totengötter (Hardes+ Persephone) sitzen. In der ganzen Welt, ob im antiken Rom, alten Griechenland, in den östlichen Teilen Europas, bis hin nach Indien und China sind die Türschellen und die Haustür an sich, Orte der Kommunikation mit den den Geistern und Seelen. Und natürlich auch hier in Deutschland.
Im deutschen und europäischem Brauchtum wurden die Toten über die Schwellen aus dem Haus getragen und einmal (nach altem irischen Brauch sogar bis zu 3 mal) kurz auf die Türschwelle direkt abgelegt, damit die Seele die Verbindung zu den Geistern im Unterirdischen Reich aufnehmen konnte und um ihr zu zeigen, wo sie sich niederlassen könnte, falls sie ihr altes Haus besuchen wollte.
Weitere Bedeutung haben Türschwellen für unsere Vorfahren bei Hochzeiten gehabt, es wurden je nach Landesbrauch, bspw. in Schweden, Kupfermünzen von der Braut auf die Türschwellen ihres neuen Zuhauses gelegt . In Bulgarien und Rumänien wurden alle Schwellen des neuen Zuhauses von der Braut mit Butter und Honig bestrichen, als Opfergaben an die Geister der Schwellen. In der französischen Schweiz wurden die Türschwellen vom Bräutigam mit Öl bestrichen. Andernorts musste die Braut mit einem Granatapfel (er ist der u.a. Persephone geweiht) in der Hand die Schwellen mit 3 Kreuzen bestreichen.
Und auch heute noch kennen alle den Brauch, die Braut über die Türschwelle in ihr neues Zuhause zu tragen, wobei es auch hier auf die Länder ankommt. Denn nicht nur der Bräutigam hat das Recht die Braut zu tragen, manchmal ist es auch einer der nahen Verwandten, die die Braut über die Türschwellen tragen müssen . Doch wurde sie dann eher aus dem Haus ihrer Eltern hinausgetragen und von dem Bräutigam ins neue Heim hinein . So sollte gewährleistet werden, dass die Braut kein Unglück von der Schwelle aus mit sich nahm.
Es gab und gibt vielleicht auch heute noch bei uns in Deutschland den Glauben, dass die Türschwellen Sitz der Seelen der Verstorbenen seien. Vermutlich glaubte man im christlichen Aberglauben, dass die Seelen der Verstorbenen dort im Fegefeuer gefangen seien und büßen müssten. Deshalb darf bspw. niemals die Türen laut zugeknallt werden, weil sonst die Geister oder Seelen verletzt werden könnten. Auch der Kehricht, der im Haus noch am Tage zusammen gefegt wurde, durfte vor der Türschwelle nur kreuzweise aufgekehrt werden und durfte dann nur außerhalb, ein paar Schritte vom Haus entfernt, ausgeschüttet werden. Ebenso durfte Wasser niemals direkt über die Schwelle ausgegossen werden, sondern auch immer außerhalb des Hauses. Man ließ bei Einbruch der Dämmerung an den Rauhnächten (heiligen Nächte, Zwischen der Zeit, Loosnächte oder auch die Zwölften genannt) die Türen und Fenster fest verschlossen und niemand ging über die Türschwelle nach draußen, wenn es nicht sein musste.
Weil das wilde Heer (Wotan, Hulda oder auch Holle) in dieser Zeit umherzog. Und derjenige, der dennoch ausging, musste ein Amulett ( z.B. ein Lederbeutel mit Salz gefüllt) mit sich tragen, zum Schutz vor wilden Geistern und Seelen. Anderenfalls würde denjenigen ein großes Unglück im folgenden Jahr ereilen, etwa dass jemand aus der Familie stirbt oder sogar er selbst.
Nach heidnischem Glauben sollen auch Kobolde ihren Sitz in den Türzwischenräumen haben. Deshalb hängte man kleine Amulette aus bestimmten Wurzeln und anderen Kräutern (wie Wacholder oder Beifuss bspw.) an die Türrahmen .
Zur Schwellenmagie:
All diese magischen Brauchtümer kann man nun auch für seine eigene Tür und Fensterschwellen und selbstverständlich auch für die Gartenpforte oder andere Landgrenzen verwenden. Gerade wenn man in ein neues Zuhause umgezogen ist, oder geheiratet hat und in das Haus der Frau oder des Mannes zieht.
Um seine alten Geister und Ahnen nicht zu verärgern, weil entweder jemand neues ins Haus kommt oder jemand geht, ist ein alter Schuh, den man an der Schwelle der Haustür (oder vielleicht auch Zimmertür) stehen lässt, als Gabe ….aber auch Schüsseln oder Gläser mit etwas Honig oder Brot, ein kleines Stück Holz ,darf gerne zum Abschied dortgelassen werden . Sogar ein Stein, vielleicht mit einem eigenen Symbol oder einer bestimmten Bedeutung(Sigillen) versehen, soll bei den Ahnen und Geistern gerne gesehen sein.
Zur Besänftigung der Schwellengeister und um seine Ahnen zu ehren, kann man kleine Geldstücke, kleine Zettel oder Flaschen mit dunkler Erde aus der Heimat/Grundstück unter oder an der Schwelle vergraben bzw. aufstellen.
Um den Haus und Schutzgeistern etwas Gutes zu tun, bestreiche die Schwelle am Haustüreingang und Fensterrahmen mit z.B. geweihtem Salbeiöl und streue etwas (handvoll) Muttererde vom eigenen Garten oder von einem Kreuzweg /Friedhof . Etwas Salz und Rosmarin auf die Schwelle oder wenn möglich darunter. Auch Honig wird gerne als Gabe für die Geister genommen (wenn’s nur nicht so kleben würde). Dabei könnte man sagen:
“Für die Geister und Seelen der Schwellen in meinem Haus,
schicke ich diese Gaben, welche mich (uns) beschützen vor allem Bösen,
Tag ein und Tag aus."
Aber auch nach einer Hausreinigung zu den Schwellentagen, wie den Sonnenwenden und besonders der Winterwende und vor den Rauhnächten, kann man eine Schwellenmagie zum Schutz vornehmen.
Magische Zeichen wie Schutzrunen oder Sigillen können an die Türschwellen gezeichnet (z.B. mit Kreide oder Kohlestift) werden. Auch Schutzkränze aus Zweigen, Pentagramme etc. gehören zur Türschwellenmagie. Am bekanntesten ist wohl der Besen, der entweder neben dem Türeingang, oder sogar in der Tür und auch im Fenster steht. Der Besen soll negative Energie, und böse Geister vom Haus abhalten.
Ebenfalls zur Abwehr von bösen Geistern oder anderen üblen Wesen und dem bösen Blick wurde von unseren Vorfahren die Türrahmen mit Pech oder einer Mischung aus Salz und Pech bestrichen, denn dies soll die bösen Geister abhalten Besitz von einer Schwelle zu nehmen.
Nun ist es in der heutigen Zeit eher schwierig, seine Haustür mit Pech zu bestreichen, zumal viele von uns in Mietshäusern oder Wohnungen wohnen. Aber dafür wäre ein kleines Glas mit gut verschließbarem Deckel oder eine Flasche geeignet, die man dann mit Pech (sofern man so etwas zur Hand hat) und Salz gemischt, füllt und diese dann gut versiegelt an die Tür hängt. Anstelle von Pech könnte man auch schwarzes Salz nehmen (sogn.Hexensalz***) . Ich denke, hier wird es wohl Keinem an Einfallsreichtum mangeln.
Ein anderes Beispiel aus dem Mittelalter um gegen böse Geister oder anderen negativen Einflüssen zu wirken, ist ein Neidkopf : Zu den Übeln, gegen die man sich wehren musste, gehörten im Mittelalter nicht nur der “böse Blick”, sondern auch der Neid. An Fachwerkhäusern brachte man deshalb “Neidköpfe” an, grimmig dreinblickende Köpfe oder Figuren, die den Neidern die Zunge herausstreckten.
Aber es gab oder gibt noch mehr Arten von Masken die die Schwellen an Häusern und anderen Orten, die Unheilvolles abwehren und beschützen sollten. Eine dieser magischen Form ist z.B. die Maske der Gorgone:
Das Gorgonenhaupt galt als Ausdruck jenseitiger Mächte und stand an der Schwelle zum Totenreich. Schon im antiken Griechenland galt ein Amulett mit einer Abbildung des Hauptes der Medusa (eine der drei Gorgonenschwestern, die Namen der anderen beiden, waren Stheno (die Mächtige), Euryale (die Weitspringerin) als Schutz bringend vor dem bösen Blick. Und jedes Kind soll nach alten Überlieferungen solch ein Amulett getragen haben. Auch als Unheil abwehrendes magischen Schutz- und Schreckmittel schmückt es Waffen aller Art, Wagen, Schiffe, Pferdeschmuck, Städtemauern, Amulette, Gewänder, Möbel, Sarkophage etc.
Wer möchte, nimmt eine Maske aus dünnem weichen Holz oder Gips (Baumarkt oder Bastelladen) und bemalt oder beklebt sie mit Bändern. Zum Schutz mit schwarzen oder blauen Bändern, für die Göttin Hekate. Auch mit Schutzrunen beschriftete Masken könnten eine Möglichkeit sein, da sind der eigenen Vorstellungskraft keinerlei Grenzen gesetzt.
Diese Maske wird dann direkt an einen Türrahmen oder davor im Eingang angebracht. Auch an Kreuzwegen können diese Masken zu Ehrung der Hekate an Bäumen oder Pfählen aufgehängt werden.
Die Göttin schlechthin für die Schwellenmagie (auch für Kreuz und Grenzmagie) ist Hekate. Sie kann gerufen werden, oder ihr zu Ehren können an Schwellen und Kreuzwegen Gaben und Opfer dargebracht werden (über die Opfergaben habe ich sicherlich schon mehrfach in meinen Artikeln hier im Blog, über Magie und Kreuzwege oder Hekate geschrieben).
Da Hekate als dreifache Göttin verehrt wird , können auch 3 Masken neben einander aufhängt werden , sozusagen die dreifache Göttin in Maskenform und damit auch dreifacher magischer Schutz.
Die Magie der Schwellen ist also genauso vielseitig, wie jede andere Form der Magie.
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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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