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#1

Runen:

in Symbolica. - 15.09.2009 14:34
von Atlan • Nexar | 15.543 Beiträge

Grenzüberschreitende Runenpraxis:

Die Runen sind ein uraltes germanisches Erbe, wie das Medizinrad ein uraltes indianisches Erbe darstellt. -

An dieser Stelle könnten Wir viele "Ur-Erbteile sich separiert entwickelter Völker" anführen,
- letztlich gibt es kein Volk, dass nicht auf sein urmagisches Erbe zurückzublicken vermag,
dem es einstmals entsprang. -

Und dennoch "reduziert sich kein Erbteil auf das Volk, dem es gegeben wurde",
- denn ebenso "wie alle Völker ein Volk darstellen, - dass sich gemeinsam diese Erde teilt",
- entsprangen alle "einer magischen Quelle, - die sich in verschiedenen Disziplinen
Verständnis ermöglichte". -

Es ist in unser aller Vergangenheit sehr viel Leid daraus hervorgegangen,
dies zu vergessen und auch noch stolz darauf zu sein, - umso wesentlicher ist es,
- nun, "in der Zeit der Anhebung", - uns des verbindenden Aspektes unserer "All-Magie"
bewusst zu werden, - und der Notwendigkeit, dieselbe "zu gleichen Teilen allen Völkern
und Farben dieser Welt zugutekommen zu lassen", - denn die Anhebung hat keine Zeit
für separierende Zauber, - darum ist sie die Anhebung, - und "angehoben wird alles Seiende",
- und Keines, dass es für sich in Anspruch nimmt, an dieser Stelle bedeutender oder ursprünglicher
zu sein, - wie auch "das Eden, dass Wir wiedererrichten, kein separierter damaliger Landstrich
sein wird, sondern, die durch Uns alle gemeinsam erneuerte Erde". -

Ich bitte dies auch insofern zu bedenken, da die zur Verfügung gestellten PDF´s
eingestellt wurden, um Vergleiche ziehen zu können, - und nicht, um sich einem
- möglicherweise separierendem Verständnis - eines Autors vergangener
Generationen anzuschliessen. -


Adamon von Eden. -



Dateianlage:
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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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#2

RE: Runen:

in Symbolica. - 23.10.2009 12:26
von Atlan • Nexar | 15.543 Beiträge
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#3

RE: Runen:

in Symbolica. - 07.12.2009 21:01
von Atlan • Nexar | 15.543 Beiträge

Runen Sprache der DNA:
https://www.youtube.com/watch?v=Rb0yjZklF44

Singen und Sagen.
https://www.youtube.com/@singenundsagen4781/videos

Kleine Runenschule - Wie die Germanen mit ihren Schriftzeichen gezaubert haben:
https://archive.org/details/kleine-runen...-thomas-hoffgen


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#4

RE: Runen:

in Symbolica. - 07.03.2010 05:53
von Atlan - Adamon • Nexar | 15.543 Beiträge
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#5

RE: Runen:

in Symbolica. - 10.03.2010 15:43
von Atlan - Adamon • Nexar | 15.543 Beiträge

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#6

RE: Runen:

in Symbolica. - 22.04.2010 12:47
von Adamon • Nexar | 15.543 Beiträge

Schutzzauber für Haus oder Wohnung:
http://www.domhain.de/sakristei/runen/01122801.php





https://de.wikipedia.org/wiki/Winkeralph...TZpwGHId-uNLHwo


Also, Wir haben hier ein Symbol, bzw. zwei Symbole und beschäftigen Uns mit deren Deutung. - Nun finden Wir unterschiedliche Interpretationen / Deutungen zu diesen Symbolen, - so weit, so gut. - Naturgegebener Weise fühlen sich verschiedene Individuen von unterschiedlichen Deutungen angesprochen und bekräftigen, - gemäß Ihres Zuganges und Ihrer Wesensart die Deutung der von Ihnen gewählten Entsprechung. - Wenn Wir Uns nun die Frage nach der richtigeren bzw. tatsächlicheren Deutung / Interpretation stellen, was ist der Maßstab der Favorisierung ? Denn letztlich haben Wir es ja nur mit zwei verschiedenen Deutungen / Interpretationen zu tun ? - Was unterscheidet diese Interpretationen ? Sie sind Ausdruck verschiedener Weltbilder ! So finden Wir in meinem Eingangspost eine frühere mystisch-magische Interpretation der Symbole, anschließend die spätere rationale Auslegung. - AvE. -




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#7

RE: Runen:

in Symbolica. - 04.05.2010 21:36
von Adamon • Nexar | 15.543 Beiträge

Die Runenlehren:

Wir kennen viele germanische Runenschriften, von denen die ältesten um 200
nach der Zeitwende entstanden sein sollen; doch ist diese Zahl unsicher.
Umstritten ist die Frage nach Alter und Herkunft der Runen.
Dass man diese auch als Buchstaben, für Inschriften und Mitteilungen, benutzten kann,
haben die Germanen wohl von einem ihrer Nachbarvölker, den Griechen,
Römern oder Kelten, gelernt.

Für Zauber und Weissagung, aber kann man Runen schon viel gebraucht haben;
Ähnlichkeit mit den Schriftarten anderer Völker könne teils auf Urverwandtschaft,
teils auch darauf beruhen, dass man bei der späteren Verwendung
als Schriftzeichen einzelne Runen nach fremden Vorbild umformte oder neu einfügte.

Die Edda erzählt uns nur, woher die Runen stammen
und wie man mit ihnen zaubern oder die Zukunft erfragen kann.
Leider sind es nur Bruchstücke, die an verschiedenen stellen der Eddasammlung verstreut sind.
(Ob diese hier richtig geordnet sind, bleibt ungewiss.)

Magisch entrückt verkündet uns der Runenmeister im ersten Stück seine geheime Weisheit.
Am Urdbrunnen sitzt er, dem einst die Nornen entstiegen sind,
die die Zukunft und das Menschenlos bestimmen.
Was er uns lehrt, hat er vor Hars, des Hohen, Odins,
Halle aus dem Munde des höchsten Gottes selbst vernommen.

In Odins Runenkunde hören wir, wie Odin in seiner Jugend einmal erduldet hat,
was später die Odinsopfer erlitten, indem er gehenkt und gespießt wurde,
wie er dabei die Runen gefunden hat und wie er dann von seinem Mutterbruder,
wohl dem weisen Riesen Mimir, tiefer in diese Weisheit eingeführt worden ist
und einen Trunk getan hat von dem Zaubermet Odrörir (Geisterreger),
den später die Skalden zum Dichtermet machten.

Dass man die Runen schon sehr früh von den Göttern und überweltlichen Mächten herleitete,
lehrt uns ein schwedischer Runenstein aus dem 6. Jahrhundert,
dessen Inschrift beginnt:

"Runen färb ich, raterentsprossne".

Von der Deutung der Runen, die uns das zweite Gesätz von A verheißt,
erfahren wir leider nichts; dieser Teil des Liedes ist verloren.

Auch das dritte Stück enthält Lehren eines Runenmeisters,
die in dunklen Worten beginnen.

Heiddraupnir und Hoddrofnir sind wohl Namen Mimirs.
Zauberherr, Raterfürst und Thund sind Bezeichnungen Odins.

Wir erfahren, dass der Zaubermet seine Kraft dadurch erhalten hat,
dass man Runen hineinmischte.

Menschen und Außerirdischen ist von dem Met und damit
von der Kraft dieser Runen zuteil geworden.
Die Schlusszeile von A warnt vor unzeitigen Reden beim Runenzauber.

Das vierte Stück belehrt uns, dass alle Dinge in und außerhalb der Menschenwelt
ihre Runen haben, an die ihre besonderen Kräfte gebunden sind.
Wer diese Runen kennt, dem ist die Macht aller Dinge dienstbar.

Das fünfte Stück zählt Kraft und Verwendung einer Reihe von Runen auf.
Dass es nicht vollständig ist, zeigt das Schlussgesätz, das noch weitere Arten nennt.

Der nächste kleine Splitter sagt uns,
dass man durch Runen einen Toten zum Reden bringen kann,
der beim großen Opferfest mit allerhand Getier gehenkt ist,
mag er auch schon lange im Winde pendeln und mumienhaft ausgetrocknet oder hart gefroren sein.

Das letzte Gesätz gehört zu den spärlichen Resten,
die uns von heidnischer Kultdichtung gerettet sind.

Die Zukunft zu erfragen, ritzt man hier Runen, verbunden mit einem Tieropfer,
wohl um die Gottheit gnädig zu stimmen.
Indem man die Runen färbt, besonders mit Blut, steigert man ihre Kraft.
Man darf sich dieser Gesätze von einem Priester gesprochen denken,
der die Kulthandlung leitet, zu einem Gehilfen oder zu den Teilnehmern an der Feier.

Die Form, ein starrer Kurzzeilengleichlauf, ist hochaltertümlich.

A. Die Entstehung der Runen

1
Zeit ist's zu raunen
auf dem Rednerstuhl
an dem Urborn Urds.
Ich schaute und schwieg,
ich schaute und sann,
lauschte auf der Männer Mund:

2
Von Runen hört ich reden -
sie verrieten die Deutung
vor der Halle Hars;
in der Halle Hars
hört ich sagen so:

3
Runen sollst du finden
und rätliche Stäbe,
gar stolze Stäbe,
gar starke Stäbe,
die gerötet der Redherr
und gewirket Weltmächte
und geritzt der Raterfürst.

4
Dann zeigt sich's recht,
wenn du nach Runen fragst,
den Raterentsprossnen,
wie sie wirkten Waltmächte,
und sie zog der Zauberherr:
wer Verstand hat, bleibt stumm.

B. Odins Runenerwerbung

1
"Ich weiß, dass ich hing
am windigen Baum
neun Nächte lang,
mit dem Ger verwundet,
geweiht dem Odin,
ich selbst mir selbst,
an jenem Baum,
da jedem fremd,
aus welcher Wurzel er wächst.

2
Sie spendeten mir
nicht Speise noch Trank;
nieder neigte ich mich,
nahm auf die Runen,
nahm sie rufend auf;
nieder dann neigt ich mich.

3
Neun Hauptlieder
lernt ich vom hehren Bruder
der Bestla, dem Bölthornsohn;
von Odrörir,
dem edelsten Met,
tat ich einen Trunk.

4
Zu wachsen begann ich
und wohl zu gedeihn,
weise ward ich da;
Wort mich von Wort
zu Wort führte,
Werk mich von Werk
zu Werk führte.

5
Nun sind Hars Reden
in seiner Halle gesagt,
gar rätlich Reckensöhnen,
nicht rätlich Riesensöhnen.
Heil, der sie wies!
Heil, der sie weiß!
Er wahre sie wohl!
Heil, die sie hörten!"

C. Die Ausbreitung der Runen

1
Sie schuf er,
sie schnitt er,
sie ersann Siegvater,
durch den Trank,
der getropft war
aus Heiddraupnirs Haupt
und aus Hoddrofnirs Horn.

2
Sie wirkt er,
sie webt er,
sie alle setzt zusammen er
auf dem Thing,
da die Degen ziehn
zu gerechtem Gericht.

3
Auf dem Berg stand er
mit Brimirs Schneiden,
trug auf dem Haupt den Helm;
da sprach Mimirs Mund
wahres Weisheitswort
und redete Runenkunde:

4
"Runen sollst du lernen
und rätliche Stäbe,
Stäbe gar stark,
Zeichen voll Zauberkraft,
wie sie zog der Zauberherr,
wie sie wirkten Weihgötter,
wie sie ritzte der Raterfürst.

5
Dain bei den Alben,
Dwalin bei den Zwergen,
Odin im Asenreich,
Alswinn im Jötenreich;
auch ich ritzte einige.

6
So ritzte Thund
vor der Tage Beginn;
dort erhob er sich,
von wo heim er kam.

7
Abgeschabt waren alle,
die eingeritzt waren,
und in den mächtigen Met gemischt,
und weiten weg gesandt;
die sind bei den Asen,
die bei weisen Wanen,
die in der Menschen Macht."

D. Wo Runen stehen

Auf den Schild sind sie geritzt,
der steht vor der schimmernden Göttin,
auf Arwakers Ohr
und auf Alswinns Huf,
auf das Rad, das sich dreht
unter des Donnerers Wagen,
auf Sleipnirs Zähne
und die Zunge Bragis,
auf des Schlittens Kufen
und den Schnabel des Adlers,
auf des Bären Pranke
und die Pfote des Wolfs,
auf blutige Schwinge
und der Brücke Stoß,
auf der Heilbringerin Hand
und der Helferin Spur,
auf Glas und auf Gold
und auf gutes Kleinod,
in den Wein und ins Bier
und auf gewohnten Sitz,
auf Gungnirs Spitze
und auf Granis Brust,
auf der Norne Nagel
und der Nachteule Schnabel.

E. Runengebrauch

1
Siegrunen lerne,
willst du Sieg haben!
Auf den Schwertknauf schneide sie,
auf die Blutrinne
und des Rücken breite
und ruf zweimal Tyr!

2
Älrunen lerne,
soll eines andern Weib
nicht trügen dein Vertrauen!
Aufs Horn soll man sie ritzen
und auf den Handrücken
und ziehn auf dem Nagel "Not".

3
Den Becher soll man segnen
und vor Bösem sich schirmen,
werfen Lauch in den Labetrank;
dann bin ich gewiss,
dass Böses dir nicht
gemischt wird in den Met.

4
Gebärrunen brauche,
willst zur Geburst du helfen,
lösen das Kind von der Kreissenden!
Auf die Hand soll man sie graben
und um die Glieder sie spannen,
bei den Disen Gedeihn erflehn.

5
Brandungsrunen brauche,
wenn du bergen willst
auf der Fahrt das Flutenross!
Man brennt sie auf den Steven
und auf des Sters Blatt
und ritzt auf die Ruder sie.
Nicht ist so schwer die Brandung
noch so schwarz die Woge:
zum Hafen kommst du heil.

6
Astrunen lerne,
wenn ein Arzt du sein
und Krankheit erkennen willst!
Man ritzt sie auf die Borke
und des Baumes Gezweig,
der ostwärts die Äste streckt.

7
Rederunen lerne,
soll keine Recke ein Leid
grimmig vergelten dir!


8
Denkrunen lerne,
soll der Degen keiner
deinen Verstand bestehn!


9
Das sind Buchenrunen,
das sind Gebärrunen
und alle Älrunen
und köstliche Kraftrunen
dem, der sie unversehrt
und unverstört
sich zum Heil behält.
Nütz es, vernahmst du's,
bis die Götter vergehn!

G. Runenweissagung

Weißt du zu ritzen?
Weißt du zu raten?
Weißt du zu färben?
Weißt du zu fragen?
Weißt du zu wünschen?
Weißt du zu weihen?
Weißt du zu schicken?
Weißt du zu schlachten?



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#8

RE: Runen:

in Symbolica. - 17.05.2015 19:43
von Adamon • Nexar | 15.543 Beiträge

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#9

RE: Runen:

in Symbolica. - 17.05.2015 19:44
von Adamon • Nexar | 15.543 Beiträge

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#10

RE: Runen:

in Symbolica. - 09.06.2015 11:10
von Adamon • Nexar | 15.543 Beiträge

http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...bendig20150527/


Blick auf den das Älvdalen durchquerenden Fluss Daläven mit einem Beispiels des Dalrunen-Alphabets.
Foto: fotoakuten.se / Runen: gemeinfrei
Göteborg (Schweden) – Während der Gebrauch der nordischen Runenschrift schon seit dem Mittelalter als ausgestorben gilt, hat ein schwedischer Sprachwissenschaftler nun Belege dafür gefunden, dass Menschen in einem abgelegenen Teil Westschwedens Runen noch bis vor gerade einmal 100 Jahren aktiv verwendet haben. In der Region sprechen einige Menschen noch heute die urtümlich-nordische Sprache Älvdalisch.

Bis zur Christianisierung waren die Runen die in Skandinavien vorherrschende Schriftform, wurden aber seit dem 9. Jahrhundert mehr und mehr durch das lateinische Alphabet ersetzt. Ihr aktiver Gebrauch galt seit dem Mittelalter, allerspätestens aber seit dem 17. Jahrhundert als ausgestorben.

In der Region Älvdalen hat der schwedische Sprachwissenschaftler Henrik Rosenkvist von der Göteborgs Universitet kürzlich jedoch einen Brief ausfindig gemacht, der noch teilweise in regionalen Runenschrift, den sog. Dalrunen, verfasst wurde und aus dem Jahr 1906 stammt.

„Diese Runen aus Älvdalen sind wahrscheinlich die jüngsten geschriebenen Beispiele dieser Schrift”, zitiert „ScienceNordic.com” den Linguisten. „Während Runen anderswo seit dem Mittelalter ausgestorben sind, ist ein derart junger Gebrauch wirklich einzigartig.”

Älvdalen selbst liegt tief in den westschwedischen Wäldern und Bergen verborgen und kann nur mit Booten über den Fluss Daläven erreicht werden – eine Strecke, von rund 100 Kilometern. In dieser Abgelegenheit sehen Forscher den Grund dafür, dass sich sowohl das Älvdalisch als auch die Verwendung der Runenschrift bis in unsere Tage erhalten hat, während sich im sonstigen Teil Schweden und Skandinaviens seit dem Mittelalter durch das lateinische Alphabet, Germanische Sprachen und das modern Reichsschwedisch durchgesetzt haben. Neben der Abgeschiedenheit der Menschen in Älvdalen sehen die Forscher eine weitere Erklärung in dem Umstand, dass es in Schweden bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts keinen Schulzwang gab. „Die Menschen haben ihre Kinder damals einfach nicht in die Schulen geschickt und ihnen weiterhin die Runenschrift gelehrt. Als dann die Schulpflicht eingeführt wurde, ersetzten die modernen Sprachen nach und nach die Runenschrift.”

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#11

RE: Runen:

in Symbolica. - 12.02.2020 21:34
von Adamon • Nexar | 15.543 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...kinger20200109/

Legendärer Runenstein von Rök zeugt von Trauer und Klimaangst der Wikinger:


Teilansicht der Runen auf den Runenstein von Rök.
Copyright/Quelle: Helge Andersson / Uppsala Universitet
Uppsala (Schweden) – Der Runenstein von Rök ist bekannt dafür, die längste historische Runeninschrift zu tragen. Lange Zeit galt das, was der Stein erzählt als Rätsel oder wurde kontrovers diskutiert. Jetzt liefern schwedische Wissenschaftler eine Deutung, laut der die rätselhafte Inschrift Ängste vor dem Klimawandel und Vorahnungen über das Ende der Welt offenbart.

1.000 Jahre nach der Errichtung des Steins in der schwedischen Pfarrei Rök in Östergötland, hat nun eine interdisziplinäre Expertengruppe aus Archäologie, Religionsgeschichte, Runenkunde und zur schwedischen Sprache im Fachjournal „Futhark: International Journal of Runic Studies“ (DOI: 10.33063/diva-401040) eine Interpretation vorgelegt, die von einem dem Tod geweihten Sohn, einem trauernden Vater, vor allem aber von Angst vor dem Klima und einem drohenden Naturkatastrophe handelt.

„Der Text des Steins stellt offenbar die Meditation eines alternden Mannes über seinen toten Sohn dar“, erläutert Henrik Williams, Professor für Skandinavische Sprachen an der Universität Uppsala.

Den Forschern zufolge erzählt der Text von der Suche des Vaters nach Trost in dem Gedanken, dass sein Sohn, ein erfolgreicher militärischer Anführer, zu Odin berufen wurde, um an dessen Seite in Ragnarök zu kämpfen, der endgültigen Schlacht, auf die die Rückkehr von Sonne und Licht folgt.


Komplettansicht des Rök-Runensteins.
Copyright: Bengt Olof Åradsson (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.5

Damit stimmen die Inhalte mit der altnordischen Mythologie der Errichtungszeit des Steins im frühen neunten Jahrhundert überein. Damals verbreitete sich auch die Aussicht auf ein Ende der Welt nach einer Reihe verheerender Katastrophen und himmlischer Phänomene, für die die Menschen der damaligen Zeit keine Erklärung finden konnten, so die Wissenschaftler.

„Wir können den Ursprung des Rök-Runensteins relativ sicher in der Zeit platzieren, aber aus dieser Zeit sind weniger als 100 Runensteine ​​bekannt. Und im Gegensatz zu späteren Runensteinen, die oft ähnliche Inhalte haben, variiert die Aussage dieser frühen Exemplare, was ihre Interpretation im Allgemeinen erschwert “, erklärt Professor Williams. “Darüber hinaus ist insbesondere der Runenstein von Rök in verschiedenen Arten von Codes eingeschrieben, was ihn sicher auch schon für zeitgenössische Leser sicherlich zu einer Herausforderung gemacht haben muss.”

Insgesamt 760 Zeichen machen den Runenstein von Rök zur längsten historischen Runeninschrift weltweit. Die Tatsache, dass die Inschrift mehrere Könige benennt zeigt, dass die Familie, in der sie errichtet wurde, zu den höchsten Gesellschaftsschichten gehörte, und der Wunsch nach Exklusivität eine wahrscheinliche Erklärung für die komplexe Struktur ist. Vermutlich sollten nur wenige Auserwählten den Inhalt und Aussage der Runen verstehen.

Nach Interpretation der Forscher besteht der Rahmen jedoch aus neun Rätseln, von denen sich fünf auf die Sonne und die restlichen vier auf Odin und seine Krieger beziehen. Professor Williams weist auch auf bisher unentdeckte Verbindungen zu anderen altnordischen Texten hin:

„Wir wissen relativ wenig über diese Zeit. Was wir wissen, stammt größtenteils aus der isländischen Edda. Meiner Meinung nach identifiziert unsere Arbeit klare Parallelen zur Edda, was Hypothesen über eine gemeinsame Quelle mythologischer Geschichten bestätigt. Ähnliche Funde wurden auf Gotland gemacht, die noch weiter zurückliegen, aber für mich ist das, als würde man eine neue literarische Quelle aus der frühen Wikingerzeit finden.“


Beispiele des Runen-Alphabets
Quelle: Uppsala Universitet

Die wissenschaftliche Leistung der Gruppe basiert dabei zunächst auch auf früheren Forschungen. Mehrere wichtige Beiträge kamen von Professor Bo Ralph, einem Mitglied der schwedischen Akademie, der 2007 die bis dahin vorherrschende Interpretation in Frage gestellt hatte, laut der der Rök-Runenstein aussagen solle, dass Theoderich der Große neun Generationen vor seiner Gründung gestorben sei. Laut Professor Williams war es jedoch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Vertretern verschiedener Universitäten, die schließlich den Schlüssel zum 1.200 Jahre alten Geheimnis hervorbrachte.

„Mit einem ergebnisoffenen Ansatz und der Nutzung unserer unterschiedlichen Fähigkeiten haben wir vorhandene Quellenmaterialien zusammengestellt, analysiert und weiterentwickelt“, erläutert Professor Williams abschließend. „Nachdem wir mehrere Sackgassen erkundet hatten, erreichten wir durch die Bündelung der Kräfte endlich unser Ziel. Dies ist ein beispielloser Ansatz für die Runologie, der uns bereits wichtige Hinweise auf andere Geheimnisse der Wikingerzeit gegeben hat, und ich bin sicher, dass wir zu dem Weg zurückkehren werden, den wir vor langer Zeit begonnen haben.“

http://futhark-journal.com/rok/#en

Quelle: Uppsala Universitet

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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