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#1

Aborigines:

in Mythologie & Weltgeschichte 13.01.2025 02:15
von Adamon • Nexar | 15.672 Beiträge

Aborigines (englisch [ˌæbəˈɹɪdʒɪniːz], „Ureinwohner“) ist eine verbreitete Sammelbezeichnung für die indigenen Völker Australiens. Ihre Vorfahren besiedelten vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren den Kontinent vom Norden ausgehend.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aborigines

https://www.survivalinternational.de/indigene/aborigines

https://www.australia.com/en/things-to-d...ia/culture.html

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...nes-neu2024011/

Funde von Töpferware schreiben Geschichte der australischen Aborigines neu:


Keramik-Bruchstücke von Grabungen auf Jiigurru/Lizard Island vor der Küste von Queensland.
Copyright/Quelle: Ian McNiven, S. Ulm et al. / Quaternary Science Reviews, 2024
Townsville (Australien) – Die Entdeckung der bislang ältesten Töpferware-Funde auf der Insel Juugurru (Lizzard Island) vor der Küste des australischen Bundesstaates Queensland stellt das bisherige Bild über die Entwicklungsgeschichte der australischen und ozeanischen Ureinwohner infrage. Bislang gingen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen davon aus, dass die Aborigines vor der Ankunft der europäischen Siedler keine eigene Keramik hergestellt hatten.
Wie das Team um Professor Sean Ulm von der James Cook Universitygemeinsam mit Vertretern der Dingaal and Ngurrumungu-Gemeinden auf Jiigurru aktuell im Fachjournal „Quaternary Science Reviews” (DOI: 10.1016/j.quascirev.2024.108624) berichtet, stießen sie bei Grabungen auf der Insel in 2.4 Metern Tiefe zunächst auf Überreste verzehrter Muscheln und Fische, die auf ein Alter von rund 6.000 Jahre bestimmt werden konnten. „Weniger als ein Meter unter der Oberfläche fanden wir dutzende Bruchstücke von Keramik, deren Alter auf zwei bis dreitausend Jahre datiert werden konnte. Es handelt sich um die bislang ältesten Funde von Töpferware in Australien überhaupt“, so Ulm.

Die Funde stellten die bisherige Vorstellung über die technisch-handwerkliche Verarbeitung von Naturmaterialien zu Gebrauchsgegenständen durch die Ureinwohner Australiens in Frage, da bislang nicht bekannt war, dass die Aborigines schon vor Ankunft der europäischen Siedler Töpferware hergestellt hatten. „Stattdessen belegen die Funde nun eine reiche Geschichte von kulturellem Austausch auch über weitere Distanzen und technologischer Innovation, lange bevor die Briten den Kontinent erreichten.“

Eine geologische Analyse der Funde legt nahe, dass diese aus Materialien von Jiigurru lokal hergestellt wurden. „Das Alter der Töpferware überlagert sich mit einer Zeitperiode als auch die Lapita des südlichen Papua Neuguinea erstmals begannen, Töpferware herzustellen. (…) Die Funde belegen also einmal mehr auch fortschrittliche seefahrerische Fähigkeiten und komplexe Handelsverbindungen der First-Nation-Gemeinschaften in dieser Region der Welt schon vor tausenden von Jahren.”


Karte der “Coral Sea Cultural Interaction Sphere”
Copyright/Quelle: S. Ulm et al. / Quaternary Science Reviews, 2024
Die Forschenden gehen von einem großen kulturellen Netzwerk zwischen den indigenen Völkern des nordöstlichen Queensland, dem südlichen Neuguinea und dem den Inseln entlang der Torres-Straße aus, das sie als „Coral Sea Cultural Interaction Sphere“ bezeichnen. „Diese Netzwerke ermöglichten den Austausch von Objekten und Ideen zwischen den Küstengemeinschaften Australiens und Neuguineas in den letzten 3.000 Jahren. Während einige Objekte, wie Kegelschalenkörper-Verzierungen und Bambus-Pfeifen zum Rauchen, auf eine weitverbreitete kulturelle und ideelle Austausch hinweisen, deuten andere, wie beispielsweise die der Keramik, auch auf den Austausch von Technologien hin.“

“Jedes neue Stück an Wissen hilft uns dabei, die Geschichte unseres Landes richtig zu erzählen”, zeigt sich der Ngurrumungu-Älteste Brian Cobus von den Funden begeistert. „Forschungsprojekte wie diese helfen dabei, das Land und seine Kultur besser zu verstehen.“

Recherchequelle: James Cook University

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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RE: Aborigines:

in Mythologie & Weltgeschichte 13.01.2025 04:15
von Adamon • Nexar | 15.672 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...r-welt20240702/

Archäologen finden Belege für das älteste Ritual der Welt:


Eine der beiden rituellen Feuerstellen in der Cloggs Cave.
Copyright: Monash University; the Gunaikurnai Land and Waters Aboriginal Corporation
Clayton (Australien) – In einer von jeher von australischen Ureinwohnern genutzten Höhle haben Archäologen 12.000 Jahre alte Überreste von Artefakten gefunden, die einem offenbar noch bis Ende des 19. Jahrhundert praktiziertes Ritual der Aborigines gleichen.
Wie das Team um Bruno David vom Monash Indigenous Studies Centre an der Monash University gemeinsam mit Vertretern der lokalen Aborigines aktuell im Fachjournal „Nature Human Behaviour“ (DOI: 10.1038/s41562-024-01912-w) berichtet, handelt es sich um zwei kleine Feuerstellen im Innern der Cloggs Cave an der australischen Südküste. Teil der 12.000 Jahre alten Feuerstellen sind auch zwei auffallende, bearbeitete und mit tierischem Fett eingeriebene Holzstöcke.

Das Arrangement des Fundes gleicht in auffallender Weise einem überlieferten Ritual der Gunaikurnai, die mit tierischem oder menschlichem Fett eingeriebene Stöcke in ein Ritualfeuer gaben, um damit einer anderen Person durch einen Fluch zu schaden. Das Ritual wurde zuletzt von Anthropologen im späten 19. Jahrhundert vor Ort dokumentiert.

Archäologische Untersuchungen der Höhle in den 1970-er Jahren hatten gezeigt, dass die Cloggs Cave offenbar nie als Wohn- und Schlafstätte, sondern ausschließlich zu rituellen Zwecken genutzt wurde. Die ältesten Funde konnten auf ein Alter von 25.000 Jahre datiert werden. Die jüngsten Funde sprechen dafür, dass die Höhle mindestens noch bis vor 1.600 Jahren besucht und genutzt wurde.

Die beiden Feuerstellen konnten die Archäologen und Archäologinnen um David anhand der Radiokarbondatierungsmethode (C 14) auf ein Alter von zwischen 11.930 und 12.440 Jahren datieren. Es handelt sich somit auch um die ältesten hölzernen Artefakte, die bislang auf den australischen Kontinent gefunden wurden.


Die Fundsituation der beiden Feuerstellen in der Cloggs Cave.
Copyright: Monash University; the Gunaikurnai Land and Waters Aboriginal Corporation
Laut den Archäologen und Archäologinnen handelt es sich bei den beiden Stöcken nicht nur um gewöhnliches Feuerholz, sondern um auffällig bearbeitete, geglättete und offenbar gezielt zugeschnittene Stöcke, die schlussendlich zudem mit menschlichem oder tierischem Fett bestrichen wurden. Der Umstand, dass in der Höhle und in und an den beiden Feuerstellen keinerlei Reste von Nahrung gefunden werden konnte und sich in beiden Feuerstellen jeweils nur ein einziger und offenbar gezielt platzierter Stock fand, deuten die Forschenden gemeinsam mit den Aborigine-Vertretern der Gunaikurnai Land and Waters Aboriginal Corporation als deutlichen Beleg dafür, dass es sich hier um einen rund 12.000 Jahre alten Zeremonialort handelt, dessen Ritual dann vermutlich noch über mehr als 500 Generationen bis in jüngste Zeit weitergereicht wurde.

Sowohl für die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen als auch für die Mitglieder der Gunaikurnai zeigen die Funde, wie uraltes Wissen und modernen Wissenschaft Hand in Hand gehen können, um sowohl das traditionelle Wissen ergründen und zu bewahren sowie neues Wissen über die Geschichte zutage zu fördern.

Recherchequelle: Nature.com, Monash.edu, Gunaikurnai.org

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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