Die verkehrte Welt: » Aufgelöste Grenzen . -
#1

RE: Aufgelöste Grenzen . -

in Die verkehrte Welt: 21.09.2009 22:17
von Atlan • Nexar | 15.454 Beiträge

Atlan:

Das zeitweilige "Auflösen der Grenzen" unserer Ahnen brachte durchaus humoreske bis bedenkliche Ausprägungen mit sich ...

Nach H. P.Dürr:

Der römische Redner DION CHRYSTOSTOMUS berichtete über die persischen SAKAIA,
- man habe während dieser Tage "einen zum Tode verurteilten Verbrecher regieren lassen". -
Ihm stand nicht nur der Harem des Herrschers offen, - er durfte auch Befehle erteilen und
sich besaufen und "man musste tun, wonach sein Herz begehrte"...

Nach diesem Fest riss man ihm jedoch die Kleider vom Leibe, geisselte ihn ausgiebig
und schlug ihn an´s Kreuz, wie man auch später mit dem DORNENGEKRÖNTEN
"KÖNIG DER JUDEN" verfahren sollte...


Eine ältere Variante dieser SAKÄEN scheint jenes Fest, - vermutlich ein NEUJAHRSFEST,
gewesen zu sein, dessen Darstellung man auf einer wohl 5000 Jahre alten eingelegten
MUSCHELPLATTE, DIE VON EINER HARFE AUS "UR" STAMMT, sehen kann. -

Hier "FEIERN MENSCHEN UND TIERE GEMEINSAM, WEIL SICH DIE GRENZEN ZWISCHEN
IHNEN AUFGELÖST HABEN". - (Kenner und Liungman)

In dieser Tradition stehen auch die römischen SATURNALIEN, die nach JUSTIN an die
GOLDENE ZEIT EINES ALLGEMEINEN KOMMUNISMUS unter dem legendären "KÖNIG
SATURNUS" erinnerten, - ein Zeitalter, in dem noch alles für alle gemeinsam und eingeteilt
gewesen sein soll, weshalb auch während des Festes Herren und Sklaven gemeinsam zu
Tisch sassen. - (Strasburger)

Saturnalienartig war auch das ODWIRA-FEST der ASCHANTI, bei welchem sich Frauen und
Kinder, Freie und Sklaven bis zur Besinnungslosigkeit betranken. -

IMMER WIEDER BEGEGNET UNS DIE SITTE, IN "DER ZEIT ZWISCHEN DEN ZEITEN" DIE
VERHÄLTNISSE UMZUKEHREN, - UND ES HAT DEN ANSCHEIN, DASS DIESE "VERKEHRUNG
DES GEWÖHNLICHEN" - ÄHNLICH WIE DIE "PARADOXIE" BEI DEN ZEN-BUDDHISTEN ODER
BEI DEN ABENDLÄNDISCHEN MYSTIKERN VON PLOTIN BIS WITTGENSTEIN - EINE WEISE
DER "DARSTELLUNG DES DRAUSSEN", - DES "GANZ ANDEREN" IST, - EINE DARSTELLUNG
DES NAGUAL INNERHALB DER INSEL DES TONAL. -

Anm.: An dieser "Volkssitte" erkennen wir sehr gut DIE ERINNERUNG AN UNSER UR-WISSEN
VON DER BEIDSEITIGKEIT DIESER WIRKLICHKEIT, - das Volk ist "getrieben, dieser Erinnerung
zu frönen", - wo es nicht bewusst geschieht, - Magie, Schamanismus, Kunst, - setzt es sich eben
unbewusst durch, - Alkohol bzw. Drogenkonsum, Gewalttätigkeit usf., - die natürlich, - im wahrsten Sinne des Wortes, - umso mehr um sich greifen, als das Individuum genötigt ist,
sich einer Wirklichkeitsdefinition zu unterwerfen, die nicht seiner eigentlichen Natur entspricht. -

. - A . -

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[ Editiert von Administrator Atlan am 16.10.09 21:05 ]


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