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#1

Sternbilder:

in Astromagie & Sternsehung: 12.01.2010 19:48
von Atlan • Nexar | 15.548 Beiträge

Steinzeitatlas?

Hallo Miteinander,

Ehe Ihr hier endgültig in den Winterschlaf versinkt, will ich mal ein, nicht mehr ganz frisches, Thema zur Diskussion stellen: den Ursprung der Sternbilder. Hierfür habe ich mal einen Ausschnitt aus meinem Bericht zum Thor Heyerdahl-Kulturforum in Chemnitz reinkopiert.

In Sternbildern werden Beziehungen zwischen Sternen hergestellt, welche optisch nicht zusammengehören.

Am Sternbild Eridanus erläutert der Referent Kai Helge Wirth, wie Sternbilder entstanden sein könnten und welchen Zweck sie erfüllen. Eridanus ist ein nicht näher lokalisierter Fluss der griechischen Mythologie. Lange Zeit wurde gerätselt ob er mit einem tatsächlich existierenden Fluss identisch sein könnte. Der Referent verglich die Anordnung der Sterne mit dem Verlauf einiger Flüsse in Europa. Dieser Vergleich ergab eine Übereinstimmung des Sternbildes mit dem Verlauf des Flusses Eider. Weitere Vergleiche und Untersuchungen zeigten, dass die Sterne dieses Sternbildes ausgenordet sind und in einer Verbindung miteinander stehen, welche genau zur geographischen Nordrichtung passt. Heute hat das Sternbild Eridanus ein anderes Aussehen, da es im 12. Jh. verändert worden sein soll, um eine scheinbar fehlende Verbindung mit südlicheren Sternbildern herzustellen. Auf die gleiche Weise wurde mit anderen Sternbildern verfahren. So ergaben sich überraschende Übereinstimmungen von Küstenverlauf und Meeresströmungen. Im Ergebnis dieser Untersuchungen zeigte sich auch eine Verbindung der einzelnen Sternbilder miteinander. Offensichtlich wurde keine wahllose Verbindung einzelner Sterne zu den bekannten Sternbildern hergestellt.

Die Aufeinanderfolge bestimmter Sternbilder ist an der Sternenkarte nachvollziehbar. Mit erstaunlicher Genauigkeit dokumentieren sie Meere und Seewege. Teilweise zeigen die Sternbilder nicht den tatsächlichen Küstenverlauf. Diese Abweichungen könnten laut Kai Helge Wirth durchaus Meeresströmungen und Winde dokumentieren. Am Beispiel des Sternbildes Schlangenträger wird dies im Vortrag aufgezeigt. Es zeigt den Verlauf des Kanaren- und des Golfstromes sowie die Wechselwirkung zwischen Meeresströmung und Wind. Demzufolge ist die Abfolge der Sterbilder auch ein Wegweiser in die Neue Welt.
Für den Referenten ist es damit eindeutig, dass schon in der Frühzeit Sterne als Navigationshilfen benutzt und zu Sternbildern zusammengefügt wurden, um so geographische Besonderheiten und Meeresströmungen aufzuzeichnen. Dabei stellen die nördlichen Sternbilder die nördlichen Bereiche der Erde dar, wobei die ersten Sternbilder im Gebiet des Mittelmeeres entstanden sind. Die Entwicklung der Sternbilder vollzog sich über einen sehr langen Zeitraum aus den gesammelten Erfahrungen und Kenntnissen. Der Referent sprach auch den häufig vorgebrachten Einwand über die Veränderung der Sternbilder infolge der Eigenrotation der Galaxis an. Solche Veränderungen sind jedoch erst nach 100000 Jahren sichtbar. Für den betrachteten Zeitraum können kaum Veränderungen der Sternbilder wahrgenommen werden. Während seines Vortrages weist Kai Helge Wirth mehrfach darauf hin, dass die Sternbilder, in den Vergleichen und Untersuchungen, in keinem Fall verschoben oder verdreht wurden.



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zuletzt bearbeitet 22.10.2014 21:15 | nach oben springen
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