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Luft:

in Cumhachd - Damhain Alla: 01.02.2010 16:01
von Atlan • Nexar | 15.551 Beiträge

Das letzte Element, mit dem wir uns in dieser Reihe beschäftigen wollen, ist das Element Luft.
Obwohl es unsere Elementereihe abschließt, ist es das erste Element ist,
dem wir im Kreislauf begegnen, denn die der Luft zugehörigen Jahreskreisfeste
sind Imbolc und die Frühjahrstagundnachtgleiche;
- somit ist die dazugehörige Jahreszeit der Frühling.

Der Morgen wird ebenfalls der Luft zugeordnet.
Angerufen wird das Element Luft im Osten.

Die Wesen, die die Luft bevölkern, sind die Sylphen und wir sehen
dieses Element im Wicca als männlich an.

Der Wächter der Luft ist Eurus und die dazugehörigen Werkzeuge sind Schwert
oder Athame sowie das Räuchergefäß,
welches meist jedoch im Südosten platziert wird.

Die Farben, die der Luft zugeordnet werden, sind gelb oder hellblau
und das Symbol des Elements ist ein aufrechtes Dreieck,
welches von einer horizontalen Linie durchzogen wird.

Doch wie ist unsere Luft aufgebaut?
Aus was besteht sie?
Wie können wir uns die Uratmosphäre vorstellen?
Ich möchte versuchen, diese Fragen in den nächsten Zeilen zu klären.


Stellen wir uns die Erde vor vier Milliarden Jahren vor.
Sie war heiß und über und über mit Vulkanen bedeckt.
In dieser Zeit bestand die Atmosppshäre zu ca. 80% aus heißem Wasserdampf (H2O),
10% Kohlenstoffdioxid (CO2) und zwischen 5% und 7% aus Schwefelwasserstoff (H2S).
Dazu kommen noch Spuren von Wasserstoff (H2), Stickstoff (N2), Kohlenmonoxid (CO)
und weiteren schädlichen Stoffen wie Helium, Methan und Ammoniak.

Wir können uns vorstellen, dass die Temperatur der Atmosphäre zwischen 100°C und 300°C
gelegen haben könnte.
Vor vier Milliarden Jahren gab es auf der Erde weder flüssiges Wasser noch Niederschläge.

Doch einige Äonen später, vor ca. 3,4 Milliarden Jahren kam es zu wichtigen Veränderungen auf der Erde.
Über einen längeren Zeitraum kühlte der Planetie Erde soweit aus,
dass es vor ca. 3,4 Milliarden Jahren zu einem Dauerregen kam, der etwa 40.000 Jahre anhielt.

Diesem Regen haben wir die Ozeane zu verdanken.
Die zweite Atmosphäre bestand zu dieser Zeit zu einem sehr großen Teil aus Stickstoff
und in geringeren Mengen aus Wasserdampf, Argon und Kohlenstoffdioxid.
Es wird geschätzt, dass die Atmosphäre sich auf unter 100°C abgekühlt hatte,
die Temperatur blieb jedoch bei über 50°C.

Der Sauerstoff, der in der Atmosphäre noch fehlte,
wurde letztendlich vermutlich in den Ozeanen gebildet und in die Atmosphäre abgegeben.

Vor ca. 2,3 Milliarden Jahren stieg der Sauerstoffgehalt auf 3%,
das Kohlenstoffdioxiod wurde seltener und die Atmosphäre kühlte sich weiterhin stetig ab.
Es wird vermutet, dass der Sauerstoffgehalt bis vor ca. 500 Millionen Jahren
auf das heutige Niveau anstieg, wobei wir nicht außer Acht lassen dürfen,
dass er auch danach auch noch um mehrere Prozent variierte.

Heute besteht die Luft zu ca. 78% aus Stickstoff und 21% Sauerstoff.
Das verbleibende Prozent setzt sich aus Argon, Kohlenstoffdioxid,
Wasserdampf und Spuren anderer Gase zusammen.

In uns befindet sich Luft. Um jeden von uns herum, befindet sich Luft,
genauer gesagt und damit auch Sauerstoff. Ohne ihn wäre unser Leben nicht möglich.
Denn wäre unsere Atemluft durch andere Gase verunreinigt oder stellte sie sich in ihrer
Zusammensetzung gar viel anders dar, wäre unser Leben, so wie wir es kennen, nicht möglich.

Wenn ihr das Glück habt, auf dem Land zu wohnen oder in einer Kleinstadt
mit wenig oder gar keiner Industrie, dann kennt ihr ziemlich klare, reine Luft und kommt in deren Genuss.
Wohnt ihr jedoch in einem Gebiet mit viel Industrie oder auch nur in der Nähe einer Autobahn,
dann wird euch verpestete Luft oder gar Smog nicht fremd sein.

So gibt es gibt Städte auf der Welt, die durch Überbevölkerung und Industrie ihre Atemluft so verunreinigen,
dass man keine drei Meter mehr sehen kann.
Dass die Luft, die uns eigentlich das Leben ermöglicht, macht
uns an solchen Orten krank, erfüllt unseren Körper mit giftigen Gasen und kann uns sogar töten

. Wird dieser essentielle Bestandteil unserer Welt verunreinigt,
werden wir krank und nicht nur unser Körper, sondern auch unser Geist wird geschädigt.

Die Luft wird als Überträger der Energien verstanden und in unserem Körper
beeinflusst sie alle Hohlräume, die Lungen, also bevorzugt den Atem, und den Geruchssinn.

Die Einflussbereiche der Luft sind der Verstand, das Denken und die Gedanken,
Wissen, neue Ideen, Intellekt, Theorien, Weisheit, Erkenntnis und Entscheidungen,
geistige Energie und Kommunikation.

Wenn wir dies alles wissen, wird klar, warum reine Luft nicht nur für unseren sterblichen Körper
eine nicht unwesentliche Rolle spielt.

Was stellst du dir unter Luft vor?
Ist es klare, kühle Morgenluft oder Bergluft, eine leichte Brise des Frühlingswindes,
ein kühlender Wind im Sommer, der übers Meer bläst oder ein Herbst- oder Wintersturm?

Klarer blauer Himmel oder Wolkengebilde?
Das Element Luft steht für den Ursprung, - beginnt mit dem ersten Atemzug des Lebens.

Die Eigenschaften der Luft können wir am besten durch unseren Geruchssinn erfahren,
oder durch bestimmte Übungen des Atmens.
Wollen wir das Element erfahren, dann befassen wir uns auch mit dem Sprechen, der Kommunikation, denn:

"Am Anfang war das Wort...".

Wenn wir im Frühling die Götter betrachten, dann beeinflusst sie die Luft dahingehend,
dass ihr Körper neu erwacht, und damit auch das erste Bewusstwerden.
Ihr Umgang ist spielerisch, sie flirten unschuldig und in luftiger Leichtigkeit.

Also nicht nur der Atem, sondern auch die Klärung und Kraft der Gedanken, Worte,
somit Gesänge und Sprachzauber und die Kraft des Windes geben uns genug Material,
um  mit dem Element in Verbindung zu treten.

So wussten bereits die Druiden, die heiligen Männer und Zauberer der Kelten,
um die Macht des Wortes und ließen durch Zaubersprüche Winde und Stürme aufkommen.
Durch Beschwörungen oder Verwünschungen bzw. Verfluchungen konnten sie mittels der
Kraft ihrer Sprache z.B. die Gesundheit angreifen oder wie man sagte:
... "den Beleidiger sogar tot umfallen lassen."

Wohingegen die Barden dafür sorgten, dass Literatur,
Sagen und Heldengeschichten mündlich überliefert wurden.

Die Geschöpfe der Luft, also die Vögel, galten nicht nur bei den Kelten,
sondern in vielen Kulturen als Verkörperungen mancher Götter.
Ihre Abwesenheit im Winter wurde dann als Aufenthalt in der Anderswelt gesehen.

Vögel stehen für das Bindeglied zwischen Himmel und Erde.
Adler, Raben, Tauben, Falken, Eulen usw.. Darstellungen aller denkbaren Vögel
lassen sich in vielen Kulturen finden.
Sie konnten sowohl positive als auch negative Kräfte ausdrücken.

Die Vögel der keltischen Muttergöttinnen drückten Harmonie oder Heilung aus,
während die der Kriegsgöttinnen für Bedrohlichkeit oder Zerstörung standen.
Sie dienten als Nachrichtenübermittler und Boten.

Allein zum Thema Vögel ließen sich Bücher füllen;
es sei noch erwähnt, dass z.B. bei den Indianervölkern Nordamerikas Vögel 
 Getreidearten verkörperten und somit Sinnbild waren für die Symbole der Früchte der Erde.

Aber kommen wir wieder zum Atem, dieser wird manchmal gleichgesetzt mit der Seele
und der Seelenwanderung.

So ist von Indianerstämmen bekannt, dass derjenige Nachfolger des Häuptlings wird,
der in seinem Mund oder in einem Behältnis den letzten Atemzug und somit
die Seele des Häuptlings auffängt.

Kommen wir nun zum letzten praktischen Teil in unserer Elementereihe.

Am besten ist es immer, wenn ihr euch draußen mit dem Element verbindet.
Geht also aus dem Haus nach draussen und sucht euch einen schönen, ruhigen Platz.
Diesmal am besten auf einer Anhöhe, einem Berg oder einem freien Feld,
wo euch der Wind klar und rein um die Nase wehen kann.

Schliesst dabei die Augen und lasst euch ganz auf das Element Luft ein,
spürt den Wind kalt und klar oder vielleicht auch zart wie eine Frühlingsbrise
und spürt wie er euren Körper umströmt und euch erfrischt.

Öffnet die Augen wieder und beobachtet die Vögel wenn sie, wie schwerelos, durch die Luft gleiten,
allein oder in Schwärmen und geniesst einfach.
Versucht euch in die Eigenschaften der Luft hineinzufühlen und diese
mit dem Wind um euch zu verbinden, macht die Geräusche des Windes nach
und verbindet euch ganz mit der Luft.

Ihr könnt die Übungen kombinieren/; ihr könnt einige Teile drinnen, andere draussen praktizieren,
hier bekommt ihr die Anhaltspunkte, die ihr euch dann selbst für euch verändern könnt.

Nutzt die Assoziationskette, indem ihr alle Eigenschaften und Gedanken zum Element
laut vor euch her sagt. Beschreibt die Luft, die ihr spürt und , die euch umweht,
sprecht laut die Eigenschaften des Elements aus und lauscht eurer Stimme.

Unverzichtbar beim Thema Luft sind Düfte.
Stellt euch euer individuelles Räucherwerk zusammen, natürlich gibt es unzählige Rezeptideen,
ihr könnt jedoch alles nutzen, was euch gefällt und was ihr mit dem Element verbindet.
Während ihr das Räucherwerk zusammenstellt, konzentriert euch auf die Luft
und ihre Eigenschaften und lasst die Energie über die Hände in euer Gefäßss fliessen.

Vielleicht doch ein paar Vorschläge für Inhaltsstoffe: Rosmarin, Galbanum, Kampfher, Pfefferminze, Birke, Salbei...

Ihr könnt, wie gesagt, die Übungen draussen oder drinnen gestalten;
nutzt dabei alles, was ihr zusammengetragen habt.
Also legt ein Tuch in der Farbe der Luft bereit, gelb oder hellblau, nutzt das Räucherwerk
und legt Federn dazu.
Schafft euch so nach und nach euren eigenen Luftaltar.

Am besten könnt ihr euch durch Atemübungen auf das Element einstimmen.
Auch dazu sind unzählige bekannt, vor allem aus der Yogapraxis. Probiert einfach aus.


Ein Beispiel für eine Körperübung zur Luft:

Du stehst vor dem Tuch, vor dem Altar der Luft.
Du brauchst genug Platz um deine Arme ausbreiten zu können.
Beobachte deinen Atem, wie er locker ein- und aus fliesst, ohne dass du etwas dazu tun musst.

Jetzt begiinnst du bei jedem Atemzug deine Arme zu heben,
als ob du den Himmel erreichen willst.
Ziehe einen grossen Kreis neben deinem Körper,
bis deine Hände über deinem Kopf zusammenstossen.

Über deinen Atem nimmst du Energie in deinen Körper auf,
in der Mitte deines Körpers sammelt sich diese Energie und mit jedem Atemzug
vermehrt sie sich diese Energie.

Beim Ausatmen lässt du die Arme wieder sinken, woraufhin die Energie aus deiner Mitte
in deinen gesamten Körper fließt und du die Wärme spüren kannst.

Du wiederholst dies immer wieder, deine Arme heben und senken sich
in Verbindung mit deiner Atmung.
Ganz locker bewegen sich deine Arme mit deinem Atem, mit der Energie.
Sie bewegen sich wie die Schwingen eines Vogels, getragen vom Wind.

Stell dir vor, wie ein Vogel steigst du immer weiter nach oben in Richtung Himmel.

Du spürst, wie du leichter wirst und wie dein Körper beweglich ist und frei.
Die Luft fliesst durch dich hindurch und sie trägt dich.

Geniesse die Freiheit und die Kraft in dir.
Geniesse und die Verbindung mit der Luft; und beobachte die Energie,
die durch dich hindurchfliesst.

Nach einer Weile komm langsam zur Ruhe,
lasse die Bewwegungen langsamer werden und bleibe noch eine gewisse Zeit ruhig stehen.

Eine weitere Übung ist das intonieren;
dabei schliesst Ihr dabei am besten auch die Augen und versucht,
eure ganze Energie in eure Stimme zu legen, "singt", so lange eure Luft ausreicht,
die Worte, die ihr mit der Luft verbindet z.B. AAAAAAAAAAAAAAAAAAAtemmmmmmmmmmmm!
Wiederholt dies so lange, bis euer Körper kribbelt vor lauter Luftenergie!

Durch bestimmte Atemübungen lassen sich tranceartige Zustände erlangen,
dabei ist jedoch Vorsicht geboten und ihr solltet diese Übungen nicht alleine praktizieren,
sondern immer jemanden dabei haben, der auf euch aufpasst, da durch Hyperventillation
Ohnmacht ausgelöst werden kann!

Meditationsbeispiel:

Sitze bequem. Schliesse deine Augen und werde ganz ruhig.
Atme tief ein und aus und stell dir vor, wie vor deinem inneren Auge, um dich herum ein Wirbelsturm entsteht.

Die Luft wirbelt wild und bildet einen Kreis um einen windstillen Punkt in der Mitte.
Du siehst, wie sich im Osten der Sturm teilt und einen Eingang frei gibt.
Durch diesen Eingang gelangst du in den Mittelpunkt, in das Auge des Sturmes.

Sobald du im Inneren bist, schliesst sich der Kreis.
Du beobachtest das Chaos um dich, du kannst nicht nur den Sturm vor dir sehen,
sondern den gesamten Wirbelsturm um dich herum.

Beginne nun mit der Luftatmung.
Atme so schnell, wie du kannst, durch den Mund ein und aus.
( Vorsicht!!! Wenn du hier Angst bekommen solltest oder sich Beklemmung einstellt,
dann lass diese Technik weg und atme ganz normal weiter.)

Vor deinem inneren Auge schmiegt sich der Wirbelsturm näher an deinen Körper.
Du spürst die gewaltigen Kräfte der Luft auf deiner Haut und du ziehst
die Kraft des Sturmes durch deinen Atem in deinen Körper und
stößt sie beim Ausatmen wieder aus.

Die Kraft des Sturmes bläßssst durch dich hindurch, reinigt dich und belebt dich.
Sie bringt dir Energie, Gedanken, Ideen.
Langsam beginnt sich das Auge des Sturmes wieder zu vergrößern
und die Kraft des Luftstroms-Sturmes entfernt sich wieder von deinem Körper.

Beruhige nun wieder deine Atmung ( falls du die Luftatmung gewählt hast).
Der Sturm teilt sich nun wieder im Osten und du verlässt das Innere des Sturmes.
Der gesamte Wirbelsturm löst sich nun auf und verschwindet wieder.
Du kommst nun wieder zurück und öffnest dann wieder die Augen!

Noch ein Tipp, schreibt eure Erfahrungen auf, - sie können euch noch nützlich sein.

Oltro



Quellen:
Sylvia und Pau F. Botheroyd. Lexikon der kelt. Mytholoigie,
Romero E. Sotes, abrasch, Das Praxisbuch, Romero E. Sotes
Ash, Der Kreis der Elemente, Ash
James Georg Frazer. Der goldene Zweig, James Georg Frazer

- Vernetze zu: http://basismagie.aktiv-forum.com/grundl...-zauber-t24.htm



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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 29.04.2014 13:21 | nach oben springen
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