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#1

Schriften:

in Symbolica. - 10.03.2010 17:25
von Atlan - Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Wie entstand "Schrift"?


Der Homo sapiens ( = der wissende Mensch) bemühte sich schon vor 250.000 Jahren
die Natur und die beobachteten Phänomene zu erklären.
Die Menschen damals versuchten diese Erscheinungen zu interpretieren,
sie versuchten also, die Welt zu verstehen.

Menschen (Hominiden) gestalteten die ersten Felsenzeichnungen,
um die Tiere die sie getötet hatten zu verewigen.
Vermutlich konnten die Menschen damals gar nicht verstehen,
dass etwas für immer vergangen, war; sie wussten nicht was
"endgültig" oder "Totsein" bedeutete.

Denn sie waren eingebunden in die elementaren Abläufe der Natur,
in die ewige Wiederkehr von Tag und Nacht, von Sonne und Mond.
Die Zeichnungen - gleichzeitig auch Abbildung und Verewigung der Tiere
- sollten helfen das Leben zu verstehen.
Unsere Vorfahren vor abertausenden von Jahren hatten bereits wie wir das Bedürfnis,
das Leben als Ganzes zu verstehen.
Man wollte den Geist der getöteten Tiere und die Seelen der Verstorbenen
weiterleben lassen. (> Entwicklung von Glaube und Religion).

Dieser Wunsch nach Erkenntnis und deren Ausdruck förderte
in der Evolution die sensitive und kognitive Entwicklung der Hominiden.

Neurophysiologisch bedeutet das: sie sehen ein Tier in der Realität,
entwickeln in Gedanken ein Bild (Imago - Vorstellung)
und projizieren dieses auf die Felswand um es dann real,
mit physischen Mitteln (Kohle, angebrannte Stäbe, Blut, Hände) auf die Felsen zu malen.

Dieses setzt eine Reihe weiterer, geistiger Fähigkeiten voraus:
es musste nämlich, um ein Stein-Werkzeug oder ein
Mal-Werkzeug herzustellen, im Gehirn des "Werkzeugmachers"
die Reihenfolge der Handlungen im Voraus geplant werden können.

Was bedeutet das Vorhandensein all dieser Fähigkeiten in Bezug
auf das Sprachvermögen der Hominiden?
Das bedeutet ganz konkret: die Menschen damals konnten abstrahieren,
und das ist eine wesentliche Voraussetzung für Sprache.



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#2

RE: Die Sprache nach Andrea Schell:

in Symbolica. - 10.03.2010 17:31
von Atlan - Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Kulturelle Entwicklung läuft parallel zur Entwicklung der Landwirtschaft


Vor über 9000 Jahren begannen unsere Vorfahren Weizen und Gerste anzubauen
sowie Schafe und Ziegen zu halten.
Und zwar in mehreren Gebieten Assyriens und Babyloniens. (Heute Irak und Iran).
Die mit dieser Landwirtschaft verbundene Sesshaftigkeit krempelte das Leben
sowie die gesamte damalige Kultur und Organisation total um.

Auch konnten durch Ackerbau und Viehzucht 10 bis 50 mal
mehr Menschen ernährt werden als durch Sammeln und Jagen.
Es kam zu einer Bevölkerungsexplosion.
Die Sprache (Indoeuropäisch) erreichte vermutlich mit der Ausbreitung des
Ackerbaus binnen 1500 Jahren Nordeuropa.

Tiere und Ackererträge wurden gezählt, dazu schnitzte man Kerben in Stöcke
oder machte Knoten in Stricke.

Daher komme ich zu der Annahme, dass eine Art von Logogrammen viel älter
ist als jegliche bisher aufgefundenen Elemente einer Schrift.

Die ältesten Ziffern wurden als Bildsymbole in Holz oder Knochen geritzt:
I, II, oder ähnlich wie ein umgekehrtes "Y".
Und zwar in den alten Tempelkulturen Mittelamerikas und des vorderen
Orients in gleicher Form.
Das älteste Fundstück ist ein ca 10 - 12.000 Jahre alter Knochen mit eingeritzten Kerben.




Diese Zeichen, die als Vorläufer des griechischen Alphabets gelten,
werden um 7000 v Chr. datiert.
Fundort in Etrurien (Italien).

Ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. beginnen dann schon die ältesten Sprachzeugnisse:
Althethitisch, Mykenisch-Griechisch.Und im 2.Jtsd Vedisch- Indisch.
Auch andere Sprachen haben sich mit dem Ackerbau verbreitet.
Die Bantu Sprachen Afrikas, das Drawidische Indiens,
Austroasiatisch in Südostasien u.a.

Das Ägyptische wurde hauptsächlich für religiöse Kulte sowie
dieTempelverwaltung der Gottkönige benutzt und daher in
den frühen Zeiten nicht veröffentlicht.

Die Ägypter nannten Hieroglyphen "medu-necceru" = Gottesworte,
die an sich schon magische Kraft besaßen,
und nur wenigen Auserwählten bekannt waren.

Erst mit der Entwicklung des Anbaus, der Jahresplanung und
Aufbewahrung/Lagerhaltung der Lebensmittel
- besonders in Ägypten wo man auf die Nilüberschwemmungen angewiesen war
- und der sich daraus ergebenden Verwaltungsleistungen
verbreitete sich die Sprache und das Schriftsystem dann
schneller und vor allen Dingen auch in den Bevölkerungskreisen
der Siedler, Krieger, Fischer und Bauern.

Die Entwicklung der Sprache ist von der kulturellen Entwicklung nicht zu trennen.
Und Beides ist erforderlich, um ein Bewusstsein entstehen zu lassen,
wodurch sich später Sozialstrukturen entwickeln konnten.

Von noch größerer Bedeutung und folgenschwerer
als die Ausbildung der Sprache ist die Erfindung
der Schrift. Gesprochenes oder Gebärdetes kommuniziert in der Nähe.

Um über größere Entfernungen Informationen auszutauschen
braucht man Hilfsmittel: Trommel (afrikan. ndimbe, tamtam),
Rauchzeichen, Post, Telegraphie, Funk, Internet.
Dadurch entwickeln sich wieder neue Sprachen wie das Morsealphabet
oder PC-Programmiersprachen.

(Beispiele Morsealphabet A .- , B _... , E . , I .. , R .-. , Z --.. ua. Morse 1844,
Funkübertragung ua. Hertz 1888)
Die Geschwindigkeit mit der sich neue Schriften bilden
und mit der Informationen augetauscht werden erhöht sich immer rasanter.
Brauchte es von der Entwicklung der Telegraphie bis zur Internetnutzung
noch rund 150 Jahre, so verdoppelt sich das gesamte (wissenschaftliche)
Wissen der Menschheit heute alle 5 Jahre.
(Im Jahr 1800 bertug diese "Halbwertzeit noch 100 Jahre.)


Entwicklung der Schrift:

Zuerst wurden Lebewesen und Dinge der Natur dargestellt,
die später in Symbole übergingen, bei denen der Sinn
der Abbildung noch erkannt werden konnte.
Diese Piktogramme entwickelten sich zu Zeichen,
die nur noch die einzelnen Laute der Sprache wiedergeben.



Erste Schriftzeugnisse:

Balkan bei Belgrad ca 6000 v. Chr Vinca Kultur > Nur für religiöse Zwecke. - -
- Votivgaben für die Toten um Fürbitte bei der "Grossen Mutter"

Kreta 3200 v. Chr > Linear A Schrift.
Davon gibt es heute noch Parallelen in alteuropäischen Schriftzeichen.
- Rollsiegel mit Ornamenten und Tierdarstellungen.

China 2000 v. Chr Logographisches Schriftsystem ,
ging aus dem Orakelwesen hervor. Einzigartig:
die 50.000 Wortzeichen sind bis heute fast unverändert.
- Gravuren auf einem Knochen. Shang-Dynastie.

Ägypten 3000 v. Chr. Hieroglyphen. Königs-Biographien, Religion. Verwaltung.
(Durch den Stein v. Rosette (200 v. Chr) mit demotischer und
griechischer Schrift konnte Champoillon die Hieroglyphen übersetzen).

Pakistan/, Indien 2600 v. Chr. Indus Schrift, für religiöse Zwecke.
Sanskrit ging daraus hervor.

Assyrien, Babylonien > Gilgameschepos , Keilschrift 7. Jhd v. Chr.
(Es wurde ab 2100 v Chr aufgezeichnet).
Sumer > Codex Hamurhabi. Stele d. Narmsin (3.Jtsd v Chr)
mit Spuren einer Inschrift
- Keilschrift mit naturalistischem Bildcharakter.





Ab 2000 v. Chr löste Aramäisch* (die Sprache Jesu) die Keilschrift ab.
Ein erstes Alphabet entwickelte sich.und wurde durch die Phönizier verbreitet.
Die Griechen entwickelten es weiter.

Eine Variante daraus, Latein*, wurde durch die militärische
und philosophische Macht Roms verbreitet.
So wurde Latein zur Wissenschaftssprache über 2 Jahrtausende lang.
Heute ist es durch die Globalisierung von Business English abgelöst.
*semitische Sprachen wie häbräisch u. arabisch.

Noch einmal hervorheben möchte ich die Indus Schrift.
Sie hat ihren Ursprung 2600 v. Chr im heutigen Gebiet von Pakistan/Indien.
Die Schrift hatte Silben(!)Zeichen, es war also eine frühe hochkultivierte Silbenschrift.
Daraus entstand das Sanskrit, eine religiöse Schrift (Hindugott Shiva).
Diese Schrift ist älter als die semitischen, also eindeutig Hauptwurzel
des Indogermanischen, wie ja auch der Name sagt.


Bilderschriften:

Die ersten schriftlichen Zeugnisse waren Bilder bzw Bilderschriften.
Ein Wortsymbol bestand aus einem Zeichen.
Wie die ägyptischen Hieroglyphen und heute noch das Chinesische.
Diese Schriftzeichen waren entweder



Piktogramm

Abbild eines Gegenstandes. Fuß für Stehen oder Laufen.
Heutige Verkehrszeichen sind P. Geschwungene Linie für Kurve.
Am Flughafen. Im Wäscheetikett.
Im Chinesischen sind die Zeichen für "Baum", "Mensch" Piktogramme.
Piktogramme als Vorläufer vieler Schriftzeichen wurden häufig zum:




Logogramm:

Ist ein einzelner schriftlicher Buchstabe, der ein komplettes Wort darstellt.
Gibt eine Eigenschaft an (nass) oder Richtung (geradeaus). Die Zeichen % & @ .
Zeichen für männlich Mars und weiblich Venus in Astronomie und Biologie.

Logogramme haben zum Alphabet zwar den Nachteil,
dass man sehr viele braucht um Wörter darzustellen.
der Vorteil aber ist, dass jeder - auch der die Sprache nicht kennt - sie versteht !
Die arabischen Zahlen. "2" = zwei, deux, two, iki, due, dos.

Ideogramm:

Ein Zeichen entspricht einem Wort.
Beispiele aus dem Chinesischen: die Zeichen für "Mitte" und "über" sind Ideogrammen
Das Piktogramm "Baum" + das Ideogramm "Wald" ergibt: "großer Wald" = ein Ideogramm.
(Das Chinesische hat 5000 Zeichen, alle jemals genutzten 50.000 Zchn).


Phonogramm = Lautbild:

Ist ein Schriftzeichen das für einen Laut steht.
Zeichen besteht aus 1 Sinntragenden und 1 lauttragenden Teil).
Wortspiele, gegründet durch die altägyptischen Priester.
Funktioniert wie ein Rebus. (Uhr + Laub = Urlaub).

So wurden Wörter aus Silben aufgebaut, die aber im Ursprung
keinen gemeinsamen Sinn haben.
Ob diese Rätsel aus Zeitvertreib gemacht wurden,
oder um die Machenschaften zu verschleiern, ist uns unbekannt.
Sie kamen nie aus dem spielerischen heraus um eine Silbenschrift zu entwickeln.

Im Gegensatz zu den semitischen Völkern (z.B. Phönizier) oder den Persern.
Sie haben aus den Bilderschriften Silbenschriften und daraus das Alphabet entwickelt.
Die Ähnlichkeiten bei den einzelnen Schriften sind heute sehr unterschiedlich.

Wie das Phönizische "D" > Griechisch > Latein > Gotisch > Deutsch = sehr ähnlich
(Abb 15), gibt es viele.
Aber im Arabischen sind nur noch das L, M und das S als Abkömmlinge
des phönizischen Alphabets zu erkennen.



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#3

RE: Die Sprache nach Andrea Schell:

in Symbolica. - 10.03.2010 17:34
von Atlan - Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Entstehen des Alphabets:

Um 1700 - 1500 v. Chr. begann in einer phönizischen Stadt jemand
die Wörter seiner Sprache aufzuschreiben indem er 22 Zeichen
aus der Hieroglyphenschrift verwendete.
Es war aber kein ABC sondern ein BCD, es bestand nur aus Konsonanten.
So kann Die Konsonant - Verbindung k-t-b (Wurzelwort) im Arabischen bedeuten:

katab - er schrieb
katib - Schreiber
kitab - Buch

Der Ursprung der Wurzelkonsonanten war das entsprechende ägyptische Symbol.

Ein Beispiel für Wurzelkonsonanten im Deutschen: t-r-k:
trink
trinke
trank
Trunk

Wir sehen hier also ein regelmäßiges fast gleiches Wortmuster.
(Bei beiden handelt ich sich übrigens um Sprachen semitischen
(Ein Sohn Noahs, Sem, begründete den Volksstamm der Semiten.
Sie sprachen aramäisch) Ursprungs.
Es veranlasste die Rabbiner des Altertums vom Konsonant als Körper
und vom Vokal als Seele des Wortes zu sprechen.

Lesen Sie die folgenden Sätze:


1) ohne Konsonanten : .ie.e. .a.. i.. .ie. .ei...e. .u .e.e.


2) ohne Vokale: D..s.r S.tz .st v..l l..cht.r z. l.s.n


Welcher Satz ist leichter zu lesen? - Na? Satz 2 natürlich, der ohne Vokale.
Das belegt, was der Rabbi sagte und erklärt,
dass es in den frühen Schriften ausschließlich Konsonanten gab.

Die Griechen wiederum griffen ab 700 v. Chr auf die phönizischen Zeichen zurück
(Abb.15) und verwendeten diese fast unverändert, fügten jedoch 7 Vokale hinzu
. (Die Sumerer gelten heute als die Begründer der Schriftentwicklung - Abb 15).

Das war notwendig um die Schrift für komplexere Themen
(z.B. weltliche Literatur, Rhetorik) einzusetzen.
Im phönizischen (und davor ägypischen Ursprung)
wurde sie hauptsächlich für Aufzeichnungen und heilige Inschriften verwendet.

Es wurde von oben nach unten, von rechts nach links
und von links nach rechts geschrieben, je nachdem ob man auf eine Stele schrieb
(senkrecht) oder horizontal auf einen flachen Stein oder auf ein Holzstück.

Die Zeichen konnten dabei gedreht werden.
(Bei den Hieroglyphen gab die "Blickrichtung" der Zeichen den Zeilenanfang an).
Die Italer übernahmen das griechische Alphabet und vereinfachten es
indem sie einige Zichen wegließen.
Auch die Richtung und Linienführung der Buchstaben "begradigte " sich.

Die Gotische Schrift (Altdeutsch) war mit der Lateinischen fast identisch,
nur etwas "verschnörkelter" (Abb 11).

Im Spätmittelalter setzten sich durch den Buchdruck (1440)
die gradlinigen italienischen Buchstaben durch.
In Deutschland hielt sich die Gotische Schrift (Fraktur) länger
da Luthers Bibel so gedruckt war und von den Machthabern
des 3. Reichs gefördert wurde.

Weitere neuzeitliche Übernahmen von Sprache:
in der Türkei wurde die Lateinische Schrift 1923 eingeführt. (K. Atatürk).
In der Mongolei wurde das seit dem 12. Jhd gängige Mongolisch zwischen
1941 und 1994 durchRussisch und das kyrillische Alphabet ersetzt.





Schriftkunde in den Händen der Priesterschaft:

Übernahme durch die Römer und Fortwirken bis in unser heutiges Arbeits- und Sozialwesen

Wie die Notwendigkeit schriftlicher Aufzeichnungen sich hauptsächlich
aus dem Priestertum ergab, (Heilige Inschriften, Aufzeichnungen
von Naturerscheinungen die später zur Kalendererstellung führten,
Festhalten sozialer Ereignisse, Weitergeben von Ritualwissen),
wurde die Schrift auch durch die Religion weitergegeben.

Wenn auch zögerlich, da dieses Geheimwissen nur für
einen begrenzten Personenkreis zugänglich war.

Altorientalische Priesterschaften verbreiteten Wissen weiter,
welches von den römischen Philosophenschulen übernommen wurde ( bis 529).
Im 4.Jhd. begründeten Konstantin und Theodosius
die römisch-katholische Staatskirche.
D.h. die Kirche wurde Rechtsnachfolgerin des römischen Staates.
So wurde langsam ein
Ausbildungssystem geschaffen welches vom mittelalterlichen
Klerus übernommen wurde.

Da die Kirchenmänner als einzige Lesen und Schreiben konnten
waren sie an der Ausstellung aller Urkunden beteiligt.
(Später die Jesuiten).

Mit dem Buchdruck (Gutenberg1440)* wurde das Wissen
auch in anderen Schichten nutzbar und der Einfluss der Kirche ging zurück.

Die Sprach- und Machtstrukturen der römischen Staatsorganisation
und der röm-kath. Kirche aber blieben erhalten!
Das Universitätswesen > die Wissenschaften > viele Fachsprachen
sind stark hierarchisiert und für Außenstehende undurchdringbar !


Das Fatale aus meiner Sicht:

Durch Sprache und Schrift werden Denkinhalte nach diesem o.g. System vermittelt
und als Transportmittel für unbewusste Inhalte benutzt,
deren genaue Struktur nur Eingeweihten der Organisation bekannt sind.

Die Lernenden nehmen den Denkstil an ohne selbst genau definieren zu können
was sie da angenommen haben.

"Auf diese Weise wird das brauchbare "Material" für die Staatsstrukturen geprägt".
(Neirynck-Ing, Spengler23)

Diese Struktur ist alphabetisch, linear.
Und auf diese Weise wird ein Denkstil der jeweiligen Organisation
(Kirche , Akademie, Gymnasium) geprägt, der das Denken
an den Stil der Herrschenden anpasst.

Deren Struktur wird übernommen.

Über das dem Denken folgende Handeln wird die "römische Machtstruktur" ausgeführt.
Das Nicht-alphabetische, Ganzheitliche, ist für viele heute gar nicht mehr "denkbar"
und dementsprechend auch keine solchen Handlungen ausführbar.

Schade, denn die meisten menschlichen Gefühle lassen sich gar nicht exakt
alphabetisch, linear, ausdrücken.
Die menschlichen Werte und Empfindungen fehlen.
Also drücken wir uns durch unsere Sprache und Schrift
auch häufig etwas unmenschlich aus.






WEITERFÜHRENDES UND WISSENSWERTES:


Beispiele entlehnter Wörter:

Zitat vom Finnougrist Hartmut Katz: " Wer ein Wort wie "Acker" ausspricht zitiert
jahrtausendealte Geschichte". Lateinisch ager - Weideland, freies Feld. Altgriechisch:
agrós - freies Feld (im Gegensatz zur Stadt). Altindisch ájra -Ebene, Fläche, Flur.

Persische Städte wie Maschad, Tabriz werden im Deutschen mit e oder ä
(Mesched, Täbriz) geschrieben.
Der persische Vokal liegt genau zwischen a und e/ä.
Kann also mit deutschen Sprachmitteln nur ungenau wiedergegeben werden.
Ähnlich das arabische Wort Razzia kam, über Französisch in´s Deutsche,
es fußt auf gaziya (Kriegszug).
Das g ein gehauchter Zäpfchenlaut, gibt´s bei uns nicht, also sprechen wir r!

Oder aus dem Vulgärlatein (Das älteste, gesprochene Latein) toccare (berühren),
italienisch toccare, französisch toucher, spanisch tocar, englisch touch.
Wussten Sie dass die Worte Ibis, Iris, Senf, Chemie, Papier, Gummi,
Pavian aus dem Ägyptischen stammen?


Transport:

Zu Lande:

Um 10.000 v Chr. Esel, später Kamele , später Pferd, dann Karren .Rad 3.200 v Chr.

Zu Wasser:
ab ca 8000 v Chr. Auf Hammelhäuten schwimmendes Floß ("Kelek" aus Mesopotamien).
Ab 4000 vor Chr.Boote und Schiffe aus gespaltenem Holz.


Das erste Bierrezept der Welt:
Gerste und Emmer wurden bereits angebaut, 4000 v Chr
notierten die Sumerer ein Rezept zum Bierbrauen
in Keilschrift auf Tontäfelchen. Es ist heute im Louvre anzusehen.


In Experimenten
isolierten Kaiser Friedrichs des II v. Hohenstaufen (*1194) und Jakob IV
von Schottland (*1488) Kinder total von der Umwelt.
Sie wuchsen im Dunkel ohne jeglichen Kontakt zu Menschen oder Tieren auf.
So bewiesen sie grausam dass Kinder sterben, wenn sie isoliert aufwachsen
und weder Sprache noch Interaktion lernen.


Älteste Druckwerke:
* Ich möchte erqwähnen, dass "wir" (Europäer) uns ruhig
für die Erfinder des Buchdrucks (1440 durch
J.Gutenberg) halten können wenn wir weiterhin die Augen
vor folgenden Tatsachen verschliessen:

> bereits 1377 erschien eine mit Metall-Lettern (ebenso wie Gutenberg) gedruckte
Anthologie er Zen-Lehre buddhistischer Priester in Korea

>Der Chinese Bi Sheng druckte 1041 bereits mit beweglichen Lettern (Holz?)

> Generell druckte man in China seit dem 8. Jhd (Tang Dynastie) bereits professionell
auf Papier, welches übrigens im 2. Jhd vor Chr. ebenfalls in China erfunden wurde!
("Papyrus" 3000 v.Chr Ägypten)

> In Europa waren die Italiener die Ersten die Papier herstellen konnten. Allerdings
erst rund anderthalb Jahrtausende später im 13. Jhd.


Wortschatz (passiv) : ca 90.000 Wörter. Wortschatz (aktiv) 8.000 - 16.000 Wörter, je nach Bildung.

Wortschatz (aktiv) Luther 12.000, Goethe 80.000 Wörter.



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#4

RE: Die Sprache nach Andrea Schell:

in Symbolica. - 10.03.2010 20:26
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RE: Die Sprache nach Andrea Schell:

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RE: Die Sprache nach Andrea Schell:

in Symbolica. - 29.10.2016 07:20
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RE: Die Sprache nach Andrea Schell:

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Messletters Schriftarten:
https://www.messletters.com/de/


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#8

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