Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Anfang
Der Anfang (von anfangen, mittelhochd. anvahen: anpacken; beginnen) ist
der zeitliche oder räumliche Beginn eines Vorgangs oder einer Sache.
Der Begriff Anfang wird ähnlich verwandt wie Beginn oder Anbeginn,
wobei es sich um einen erstmaligen Neuanfang oder einen wiederholten
Anfang derselben Sache handeln kann.
Allen gemeinsam ist als Gegenteil das Ende oder der Schluss.
Zeitlicher Anfang:
Der Anfang ist der Ursprung in einem linearen Zeitverlauf,
wobei der Zeitpfeil vom Anfang zum Ende zeigt.
Mit dem Beginn einer Handlung oder Aktion nimmt sie ihren Anfang.
Vor dem Anfang einer bewussten Handlung liegt eine Entscheidung.
Ein Anfang kann mehr als eine Folge haben und das Ende kann aus mehreren Anfängen resultieren.
Räumlicher Anfang:
Der räumliche Beginn eines Gegenstandes ist oft undefiniert.
Linearen Objekten, wie Fäden oder Straßen wird dagegen
durchaus ein "Anfang" zugestanden.
Strukturierte Informationen wie beispielsweise ein Text
sind ohne wohldefinierte Anfänge nicht nutzbar.
Aller Anfang:
Der Anfang ist als Schöpfungsmythos Kernpunkt vieler Religionen.
Innerhalb der Naturwissenschaften beschäftigt sich die Kosmologie
mit dem Beginn des heutigen Universums.
Deren Standardmodell sieht am Anfang den Urknall,
der die Entstehung von Raum und Zeit ermöglichte.
Über den Anfang selbst, jenseits der Planck-Zeit, können jedoch
auch von der modernen Physik keine klaren Aussagen getroffen werden.
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Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
nur wer bereit zum Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegensenden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel;
Gedicht des Magisters Ludi Josef Knecht
http://members.chello.at/norbert.planken...ikon-anfang.htm