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Schlafmohn (Papaver somniferum)
Systematik
Familie : Mohngewächse (Papaveraceae)
Gattung : Mohn (Papaver)
DIE PFLANZE UNTERLIEGT DEM BETÄUBUNGSMITTELGESETZ UND DAFR NICHT IN DEUTSCHLAND ANGEBAUT WERDEN.
Die Pflanze Schlafmohn wird seit über 5.000 Jahren für diverse Zwecke eingesetzt. Aus Schlafmohn wird erst Rohopium hergestellt, daraus dann z.B Morphium oder Heroin. Die Hauptanbaugebiete von Schlafmohn liegen im mittleren Osten (Afghanistan) sowie in Südostasien.
Alkaloide
Die wichtigsten Alkaloide des Schlafmohns sind Morphin, Codein, Papaverin, Noscapin und Thebain.
Morphin und Codein werden zur Schmerzbekämpfung eingesetzt. Diese beiden Alkaloide machen geistig und körperlich abhängig. Codein hat ein Fünftel der Stärke von Morphin. Noscapin ist nicht schmerzstillend, hat aber wie Morphin und Codein eine atemdämpfende Wirkung. Bei leichter Dosierung wird Husten unterdrückt, bei Überdosierung setzt die Atmung aus (letale Dosis).
Vorkommen und Biosynthese
Morphin wird aus Opium hergestellt, es wird aus Phenylalanin und 4-Hydroxyphenylacetaldehyd synthetisiert. Dabei ist Norcoclaurin ein wichtiges Zwischenprodukt. Über Reticulin werden dann die Morphinan-Alkaloide gebildet, zu denen das Morphin gehört.
Anwendung
Morphin wird zur Behandlung von starken und stärksten Schmerzen verwendet. Als Darreichungsform gibt es Retardkapseln, -tabletten, Tropfen und Injektionslösungen.
Pharmakologie
Vermutlich greift Morphin direkt am Zentralen Nervensystem (ZNS) an. Es lagert sich reversibel an spezielle Rezeptoren, die sog. Opiatrezeptoren, an und blockiert diese. Dadurch wird die Schmerzweiterleitung verhindert und das Schmerzempfinden des Patienten gesenkt.
Weitere Wirkungen von Morphin, sind Atemdepression, Verstopfung, Störungen des Bewusstseins (Halluzinationen) und Abfall des Blutdrucks.
Vergiftung
Sollte eine Morphinvergiftung vorliegen, kann man diese durch Gabe von Naloxon behandeln. Naloxon verdrängt Morphin von den Opiatrezeptoren und hebt dadurch die Wirkung auf. Dabei sollte vorsichtig dosiert werden. Wird zuviel Naloxon verabreicht, kann der Konsument von der Überdosis direkt in den Entzug übergehen.
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Schöllkraut (Chelidonium majus)
Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)
Unterfamilie: Papaveroideae
Gattung: Schöllkräuter (Chelidonium)
Beschreibung/Vorkommen
Es wächst in der Nähe von menschlichen Wohnstätten, etwa auf Schuttplätzen und sogar in Mauerspalten. Die bis zu 70 cm hohe Pflanze besitzt grüngraue, buchtig eingekerbte Blätter, die an der Unterseite heller sind und eine leichte Behaarung aufweisen. Die Blüten sind gelb und ca 2 cm lang (Mai bis Oktober).
Beim Abbrechen der Stengel oder Einreißen der Blätter tritt ein gelb-oranger Saft zum Vorschein, der in der Volksmedizin bei Hauterkrankungen wie Warzen verwendet wurde. Er wirkt stark reizend.
Inhalststoffe
Schöllkraut ist toxisch. Es enthält insgesamt 10 Alkaloide. Die wichtigsten sind Chelerythrin, Chelidonin, Spartein, Chelidoxanthin und Sanguinarin.
Vergiftungssymtome
Schwere Reizungen des Magen-Darm-Traktes. Brennen, Schmerzen, Erbrechen, blutige Durchfälle und Kreislaufstörungen. In schweren Vergiftungsfällen kann es zum Tod im Kollaps kommen.
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Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
Familie : Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Gattung: Fingerhut (Digitalis)
Der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea) ist eine rosettenbildende zweijährige oder kurzlebige Staude . Fingerhut ist in allen Bestandteilen hochgiftig. Bereits der Verzehr von zwei Fingerhutblättern kann zu einer tödlichen Vergiftung führen.
Namensherkunft
Digitalis leitet sich von dem lateinischen Wort „digitus“ = Finger ab und bezieht sich auf die fingerhutähnliche Form der Blüten.
Standort
Die Pflanzen sind in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch. Sie alle haben röhrenförmige, zweilippige Blüten, die in großen Trauben stehen. Die Arten gedeihen am besten im Halbschatten in humusreicher, durchlässiger Erde.Steht der Fingerhut in der vollen Sonne, dann richten sich alle seine Blüten nach Süden aus – ein hilfreiches Zeichen für den verirrten Wanderer.
Verbreitungsgebiet
Der Rote Fingerhut ist in Westeuropa sowie dem westlichen Süd-, Mittel- und Nordeuropa beheimatet. In Deutschland hat er sein natürliches Verbreitungsgebiet bis zum Harz und dem Thüringer Wald, wo er auf Waldlichtungen und an den Waldrändern zum Teil in großen Mengen zu finden ist. Seit dem 16. Jahrhundert ist er als Zierpflanze auch in den Gärten zu finden.
Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Fingerhut als Mittel gegen Herzinsuffizienz wird seit dem späten 18. Jahrhundert verwendet. Verwendet hat man ihn jedoch bereits im 16ten Jahrhundert bereits in Irland, verbunden mit magischen Bräuchen sollte es gegen den "Bösen Blick" helfen. Die Engländer verwendeten die Pflanze als Brechmittel, zur Förderung des Auswurfs bei Bronchitis und um 1700 sogar gegen die Schwindsucht.
Der Fingerhut war im Altertum unbekannt. Er soll zuerst im 5. Jahrhundert in Irland heilkundlich genutzt worden sein. Man nannte die Pflanze damals "Frairie`s Herb" und versuchte mit ihr "verhexte" Kinder zu heilen, was oft tödlich endete. Seit dem 11. Jahrhundert wurde der Fingerhut in England angewandt und fand 1650 Eingang in die Londoner Pharmakopöe. Man gebrauchte die Pflanze damals zur Behandlung von Geschwüren.
Im Jahre 1786 entdeckte der Schotte William Withering die richtige Dosierung sowie die herzstärkende Wirkung der Pflanze, nachdem er sie zuerst bei Wassersucht verwendete. Seinen Siegeszug begann der Rote Fingerhut, nachdem es gelang die wirksamen Digitalisglycoside zu isolieren.
Wirkstoffe
Der Wirkstoff des Fingerhuts sind sogenannte Herzglykoside, die heute allerdings überwiegend aus dem wolligen Fingerhut gewonnen werden. Herzglykoside regen den geschwächten Herzmuskel an, sich wieder stärker zusammenzuziehen.
Häufig sind iatrogene Vergiftungen, auch schon bei therapeutischen Dosen, da die Wirkungsbreite der Digitalisglykoside gering ist. Die Pflanze enthält vorwiegend in ihren Blättern die hochgiftigen Digitalisglycoside. Je nach Tages- und Jahreszeit schwankt der Gehalt der Glycoside zwischen 0,1 und 1%.
Vergiftungssymtome
Übelkeit und Erbrechen, das tagelang anhalten kann. Es erfolgen Sehstörungen, verminderte Pulsfrequenz, teilweise unter 50 Schlägen, im weiteren Vergiftungsverlauf auf unter 20 Schlägen pro Minute sinkend. Trotzdem steigt der Blutdruck an, es kommt zu Herzrhythmusstörungen, letztlich kann der Tod durch Herzstillstand eintreten. Die tödliche Dosis liegt etwa bei 2,5 g der Blätter.
Fingerhut im Brauchtum
Der Sage - besonders den englischen und irischen Sagen nach - dient der Fingerhut dem Elfenvolk als Kopfbedeckung. Böse Feen sollen die Blüten einst den Füchsen als Handschuhe geschenkt haben, damit diese lautlos ihr Wesen in den Hühnerställen treiben konnten. Die Zeichnung der Blüten stammt daher von den Fingerabdrücken der unglückbringenden Feen.
Fingerhüte
* Rostiger Fingerhut (D. ferruginea)
* Großblütiger Fingerhut (D. grandiflora)
* Wolliger Fingerhut (D. lanata)
* Gelber Fingerhut (D. lutea)
* Roter Fingerhut (D. purpurea)
[Bei Ärzten und Patienten ist der Rote Fingerhut aber vor allem wegen seiner Herzwirkung bekannt. Die enthaltenen Wirkstoffe Digitoxin und Digoxin senken die Schlagfrequenz und bewirken ein stärkeres Zusammenziehen des Herzmuskels.
Die Giftpflanze wird in der chinesischen Medizin traditionell auch gegen Krebs eingesetzt.
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Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
Familie: Hahnenfußgewächse(Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Delphinieae
Gattung: Eisenhut (Aconitum)
Fuchswurz, Giftkraut, Kappenblume, Sturmhut, Tübeli, Venuswagen, Wolfskraut, Würgling, Ziegentod
Blauer Eisenhut zählt zu den schönsten und gleichzeitig giftigsten Pflanzen Mitteleuropas. Sowohl die oberen Pflanzenbestandteile, der Samen und insbesondere die Wurzelknollen sollten daher mit Vorsicht gehandhabt werden, da schon durch Berührung das Gift in menschliche Haut eindringen und dort Hautentzündungen sowie schwere Vergiftungen auslösen kann.
Beschreibung
Blauer Eisenhut ist eine ausdauernde, krautige Staude, die 50 bis 150 cm hoch wird. Die Blätter sind handförmig und 5- bis 7-fach geteilt. Es gibt sechs bis neun dunkelblaue Blüten, die in endständigen Trauben auftreten.
Verbreitung, Vorkommen
Die Wildform kommt in den Alpen und Mittelgebirgen an Bachufern und feuchten Wiesen vor, bevorzugt auf kalkhaltigen Böden.
ALLE EISENHUT-ARTEN STEHEN UNTER NATURSCHUTZ
Aconitin und andere Alkaloide.
Vorsicht: Der Eisenhut gehört zu den giftigsten heimischen Pflanzen. Er darf deshalb in konzentrierten Zubereitungen niemals ohne ärztlichen Rat angewendet werden. Kinder müssen vor ihm gewarnt werden. Es soll schon zu Vergiftungen allein dadurch gekommen sein, dass man eine Knolle längere Zeit in der feuchten Hand hielt!
* Alkaloide: Aconitin, Picroaconitin, Mesaconitin, Hypaconitin.
* Alkamine : Aconin, Napellin, Neopellin, Neolin.
Alle Pflanzenteile, besonders der Wurzelstark sind stark giftig. 0,2 g Wurzel verursachen bereits Vergiftungserscheinungen, 2 g Wurzeln sind bereits tödlich.
Verwendung
Eisenhut wirkt über das Nervensystem auf fast den gesamten Organismus. Vorrangig ist die schmerzlindernde Wirkung bei Neuralgien, Ischias und Gicht. Zusätzlich wirkt er gegen Fieber. In der Homöopathie setzt man den Eisenhut auch bei gewissen Herzleiden ein. Als Hausmittel fand er nur zögerlich Verwendung, sicherlich wegen seiner Giftigkeit. Erst nach dem Mittelalter wurde er neben den genannten Leiden auch gegen Schlaflosigkeit sowie Entzündungen im Verdauungstrakt eingesetzt.
[color=red]Nochmals soll davor gewarnt werden, den Eisenhut in konzentrierten Zubereitungen selbst anzuwenden. Es besteht wegen seiner Giftigkeit akute Lebensgefahr! Nur in den Händen eines Arztes ist er ein hochpotentes und nützliches Arzneimittel.
Vergiftungserscheinungen
Schon wenige Minuten nach dem Verzehr von Pflanzenteilen macht sich ein Brennen im Mund und Kribbeln am ganzen Körper bemerkbar. Gleichzeitig kommt es zu Schweißausbrüchen, die von Frösteln und starkem Kältegefühl abgelöst werden. Hinzu kommen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und starker Speichelfluss. Das Gift blockiert die Muskelendplatten und führt zu einer Herzarythmien, Krämpfen und Kreislauflähmungen.
Parästesien, , Muskelkrämpfen Hypothermie, Bradykardie, Herzrythmusstörungen und zentrale Atemlähmung. Schliesslich sterben die Gliedmaßen ab, die Atmung verflacht und wird immer langsamer.Nach20 Minuten kann durch Kollaps der Tod eintreten!
Wissenswertes
Der botanische Name Aconitum wurde im alten Griechenland bei Dichtern wie Ovid als Kollektivname für starke Gifte verwendet. Vom lateinischen nápus = Rübe stammt die Bezeichnung napellus, was sich also auf die rübenartig verdickte Wurzel bezieht.
Systematik
Botanisch unterscheidet man innerhalb der Art folgendene Unterarten:
* Aconitum napellus neomontanum
* Aconitum napellus formosum
* Aconitum napellus tauricum
Legenden um den BLAUEN EISENHUT
Der blaue Eisenhut ist eine der Giftpflanzen, die über Jahrhunderte gerne als Mordinstrument verwendet wurden. Einer griechischen Sage nach entsproß die Pflanze dem Geifer des Höllenhundes Zerberus. Von den Mauren wurde das Gift noch in der Mitte des 16. Jahrhunderts als Pfeilgift benutzt.
Das Synonym Wolfskraut rührt wohl von der Aussage her, dass der Eisenhut selbst Wölfe töte.
Die griechische Mythologie weiss, weswegen der Eisenhut solch starke Giftigkeit besitzt. Herakles ist der Schuldige, neben Orpheus der einzige Bezwinger des Höllenhundes Zerberus, Wächter der Unterwelt. Die Wut gegen Herkules übertrug sich auf den vom überwältigten Cerberus gestreiften Eisenhut, den dieser mit seinem Geifer besudelte.
Die griechische Zauberin Medea bediente sich des Eisenhutes, um Rache an ihrem untreu gewordenen Ehemann Jason zu nehmen, indem sie versuchte, damit seinen Sohn Theseus zu töten.
Aus dem Russischen stammt die Legende, dass sich Luzifer unter einem Eisenhut versteckte, als er aus dem Himmel vertrieben wurde. Der Erzengel Gabriel soll ihn dort aber aufgespürt und die Pflanze mit einem Blitz durchschossen haben, so dass Luzifer weglief.
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Colchicum autumnale - Herbstzeitlose
Familie: Zeitlosengewächse (Colchicaceae)
Gattung: Zeitlose (Colchicum)
Hahnenklöten, Hennegift, Herbstblume, Herbstlilie, Hundsblume, Hundshoden, Hundsknofel, Kuhditzen, Kuheuter, Läuseblume, Leichenblume, Michelsblume, Michelwurz, Nacktarsch, Nackte Hur, Nackte Jungfer, Giftkrokus, Teufelswurz, Wiesenlilie, Wiesensafran, Wilde Zwiebel, Winterhauch, Zeitlose.
Beschreibung
Die Pflanze stammt aus Westasien und Teilen des östlichen Mittelmeerraumes, findet sich heute aber verbreitet auch in Süd-, Mittel- und Westeuropa. Im Sommer bildet sie eine Zwiebel mit Seitenspross, aus dem von August bis Oktober die Blüten entstehen. Sie sind meist blassrosa bis zartviolett gefärbt. Während des Winters wird die ursprüngliche Zwiebel abgebaut. Gleichzeitig wächst der Seitenspross zu einer neuen Zwiebel heran.
Toxizität
Alle Teile der Pflanze enthalten das giftige Alkaloid Colchicin. Vergiftungserscheinungen treten meist erst mit zwei bis sechs Stunden Verzögerung ein. Die Symptome äußern sich zunächst in einem Brennen im Mund. Es folgen Schluckbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen mit Durchfällen. Je nach Dosis kann es vor allem bei Kindern bis zum Tod durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen kommen. In der Literatur wird eine Sterblichkeit von 90 Prozent angegeben.
Colchicin
Colchicin ist ein Gift aus den Samen der Herbstzeitlosen. Er wurde früher zur Behandlung von Gicht, einer Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis, eingesetzt. Heute kommt er nur noch bei akuten Gichtanfällen oder bei Unverträglichkeit von Alternativen zum Einsatz. Colchicin ist ein kompliziertes a-Tropolonderivat der Summenformel C22H25NO6. Es handelt sich um ein Alkaloid.
Colchicin ist ein so genannten Mitose-Hemmstoff, der beim Zellteilungsprozeß den Übergang von der Metaphase zur Anaphase verhindert. Wird er von einem Menschen in hinreichender Dosis eingenommen, so werden Zellteilungsprozesse im Körper verhindert, dadurch kommt es überall im Körper zur Bildung nichtfunktionsfähiger Zellen, deren Beseitigung das Immunsystem überlastet. Dies führt zu schweren Vergiftungserscheinungen und kann lebensgefährlich sein. Bei der Einnahme von Colchicum-Arzneien darf eine Höchstdosis nicht überschritten werden. Obwohl das Mittel pflanzlicher Herkunft ist, fällt es unter die rezeptpflichtigen Medikamente und sollte nie ohne Kontrolle durch den Arzt eingenommen werden, da gerade Kinder, ältere Menschen und Schwangere gefährdet sein können.
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Gefleckter Schierling (Conium maculatum)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Schierlinge (Conium)
Beschreibung
Die zweijährige Staude wird bis zu 2 m hoch. Ihre kahlen Stengel sind hohl, längs gerippt und von einer Art blauem Reif überhaucht, im unteren Teil rot gefleckt. Die zusammengesetzte Dolde weist bis zu 20 Strahlen auf. Sie besitzt an der Basis wie auch an den Döldchen mehrere Hüllblättchen. Die weißen Blüten sind einfach. Die Blätter des Schierlings sind dreifach gefiedert. Ein Blatt bildet optisch ein Dreieck. Die weißliche Wurzel ist spindelförmig.
Vorkommen
Die Pflanze findet sich auf typischen Ruderalflächen wie Schuttplätzen oder Brachen. Sie liebt tiefgründigere nahrhafte Lehmböden und gilt als Stickstoffanzeiger.
Wirkung
Der Schierling gehört zu den rund 18 giftigsten einheimischen Pflanzenarten. Sein in allen Teilen vorhandener Wirkstoff ist das Alkaloid Coniin, das für den Erwachsenen in einer Dosis von 0,5 - 1g tödlich ist. Besonders stark ist das Gift in den unreifen Früchten konzentriert. Es wirkt vor allem auf das Nervensystem. Die Vergiftung äußert sich durch Brechreiz, Verlust des Sprach- und Schluckvermögens und Muskelkrämpfe, bis schließlich durch Atemlähmung der Tod eintritt.
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Schneerose - Helleborus niger
Familie: Hahnenfußgewächse
(Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Helleboreae
Gattung: Nieswurz (Helleborus)
Schneerose, Schwarze Nieswurz, Schneebleamal, Märzenkaibl, Krätzenblum.
Die Pflanze ist geschützt.
Beschreibung
Schneerosen werden 10-30 cm groß und gehört zu den wenigen Gewächsen, welche sehr zeitig im Jahr (Februar bis April) blühen. Die Blütezeit kann jedoch je nach Schneelage erheblich variieren. So können auch Dezember bis Mai Blüten erscheinen.
Die bis zu 10 cm großen weißen oder rosa gefärbten porzellanähnlichen Blüten werden von 5 bleibenden Kelchblättern gebildet. Ihre Blütenfarbe reicht von Grün, über Weiß, Rosa, Rot bis zu Purpur, welches sie beim Verblühen annehmen. Es sind auch Sorten mit gesprenkelten und gepunkteten Blütenblättern bekannt. Der kräftige Wurzelstock ist schwarz.
Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst die östlichen Nord- und Südalpen (westwärts bis Vorarlberg). Besonders häufig ist sie in den Kalkalpen und im nördlichen Appenin zu finden. Sie bevorzugt als Standort lichte Gebirgswälder mit nährstoffreichen Kalk- und Kreideböden. Sie kommt jedoch auch mit Standorten zurecht, die feuchte und humose Böden aufweisen.
Inhaltsstoffe
Die Pflanze ist wegen des bitteren, stark herzwirksamen Glykosids Hellebrin und des Saponins Helleborin sehr giftig. Die Symptome Schwindel, Durchfall und Kollaps ähneln denen einer Herzglykosid-Vergiftung.
Weitere Giftstoffe sind Saponine und Protoanemonin, die in erster Linie haut- und schleimhautreizend wirken.
Alle Pflanzenteile sind giftig. Die stärkste Hellebrin-Konzentration findet sich jedoch im Wurzelstock, so dass Vergiftungen durch Schneerosen eher selten beobachtet werden.
Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Die schwarzbraune Wurzeln wurden als Herzmittel und harntreibendes Medikament genutzt. Allerdings wiesen bereits im 16. und 17. Jahrhundert Kräuterbücher auf die Giftigkeit dieser Pflanze hin und wiesen auf die Gefahr einer Überdosierung hin.
In der Volksmedizin findet die Schneerose als Brech- und Abführmittel Verwendung.
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Maiglöckchen ( Convallaria majalis )
Familie:Mäusedorngewächse (Ruscaceae)
Gattung:Convallaria
Auf diese tödlich giftige Pflanze möchte ich eingehen, weil ich im Frühjahr beim Kräutersammeln mehrfach auf Bärlauchsammler gestoßen bin, die statt Bärlauch fröhlich Maiglöckchenblätter ernteten. Die Blätter sind zum Verwechseln ähnlich, bitte VORSICHT walten lassen.
Maiglöckchen sind tödlich giftig, auch die roten Beeren, und stehen unter Naturschutz.
Beschreibung
Die meist zwei Blätter des bis zu 25 Zentimeter hohen Maiglöckchens sind länglich-oval, seinem Namen entsprechend blüht es . An einer Rispe hängen dabei mehrere weiße( auch zart rosafarbene) stark duftende, glockenförmige Blüten. Im Sommer bilden sich daraus rote, runde Beeren.
Verbreitung
Die Pflanze ist in Europa in Wäldern und Bergmatten beheimatet, am Standort wächst es sehr dicht. Maiglöckchen bevorzugen schattige, feuchte Standplätze und lockere, warme Böden. Es unterdrückt Wildkraut und verträgt auch mehr Sonne in feuchtem Boden.
Andere Convallarien werden häufig ebenfalls als Maiglöckchen bezeichnet, obgleich sie eigene Arten sind.
Verwendung
Das Maiglöckchen ist wegen der in der Pflanze enthaltenen Glykoside zugleich Gift- und Heilpflanze (die Glykoside des Maiglöckchens wirken ähnlich wie die Digitalisglykoside des roten Fingerhuts). Die Inhaltsstoffe der Pflanze werden nicht nur in der traditionellen Heilkunde, sondern teilweise auch in der Schulmedizin eingesetzt.
Inhaltsstoffe:
Asparagin, Flavonoide und über 30 Glykoside (bes. Convallatoxin, Convallatoxol), sie werden bei Herzkrankheiten eingesetzt.
Besonderheiten
Maiglöckchen wirken heilend auf Beerensträucher, sie verbessern den Ertrag. Auch für Baumscheiben (Sauerkirschen/Monilia) geeignet. Starke Vermehrung durch unterirdische Ausläufer.
Arten:
C. majalis: Blüte weiss, 5, 15 cm.
Grandiflora: grosse, weisse Blütenglöckchen, duftend, 5, Grösse 20 cm.
Lineata: Blute weiss, 5, 20 cm. Blätter haben gelbe Längsstreifen.
Plena: Blüte rosaweiss, gefüllt, 5, 20 cm.
Rosea: zartrosa Blütenglöckchen, 5, 20 cm.
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Echte Engelwurz ( Angelica archangelica )
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Engelwurzen (Angelica)
Erz-Engelwurz, Brustwurz
Beschreibung
Die schnellwachsende, zweijährige Pflanze wird bis zu 2 m hoch und hat tief eingeschnittene, hellgrüne Blätter. Im Spätsommer bringt sie Dolden mit kleinen, hellgrünen Blüten hervor. Die Art wächst sowohl im Schatten wie auch in der Sonne. . Der Echten Engelwurz ähnlich ist die bei uns häufigere Wilde Engelwurz (Angelica sylvestris).
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl (vorwiegend Terpene), Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz, Furocumarin, organische Säuren Die Berührung mit dem Kraut kann zu chemischen Brandwunden führen – ab Mai enthält die Pflanze die phototoxisch wirkenden ätherischen Öle. Es sind die Furocumarine, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und zu Dermatitis führen können.
Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Die ältesten Schriftzeugnisse über Kultur und Verwendung stammen aus Skandinavien, Island und Grönland. Auf skandinavischen Märkten war sie seit dem 10. Jahrhundert erhältlich. Es waren die Wikinger im 10. Jahrhundert, die die Engelwurz in Mitteleuropa einführten. Im Mitteleuropa kam die Engelwurz als Kulturpflanze im späten Mittelalter auf, und zwar zunächst in den Klostergärten. Seit dem 15. Jahrhundert erfreute sie sich in Europa großer Beliebtheit und wurde als das wichtigeste aller Heilkräuter eingestuft. Während den Pestepedemien kauten Ärzte auf der Wurzel der Engelwurz, um sich vor Ansteckung zu schützen.
In der Volksmedizin wurde Engelwurz als Gegenmittel gegen Tollkirschenvergiftung eingesetzt. Sie sollte aber auch bei Alkoholvergiftung wirken.
Engelwurz - Wein
Man übergießt 50 g fein zerschnittene Engelwurz mit 1 L Moselwein, lässt das Gemisch etwa 5 Tage stehen, seiht ab und bewahrt diesen Wein in kleinen, gut schließenden Flaschen auf, um bei Bedarf ein Südweinglas voll davon zu trinken.
Anwendung:als Verdauungshilfe
Engelwurzaufguss
Für den Aufguss etwa einen TL Engelwurz pro Tasse, setzt kalt an und erhitzt nach etwa 1-stündigem Ziehen bis zum Sieden. Nicht kochen lassen, sonst verfliegen die ätherischen Öle. Man trinkt bis zu zwei Tassen täglich.
Anwendung:Gegen Verdauungsschwäche und Blähungen, bei Appetitlosigkeit, Katarrhen, Bronchitis, Rheuma, Gicht, Nervenschmerzen
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RE: Die Gärten der Baba Yaga:
in Pflanzen: 20.05.2010 12:46von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
Efeu - Hedera Helix
Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
Gattung: Efeu (Hedera)
Beschreibung
Efeu ist eine immergrüne, mehr oder weniger ( kommt auf die Sorte an) winterharte Pflanze, die durch Saugwurzeln in der Lage ist, an Mauern empor zu ranken und dabei Höhen bis zu 20 Meter erklimmen kann. Fehlen solche Klimmstützen, so überwuchert der Efeu gelegentlich flächendeckend den Boden. Efeu ist der einzige mitteleuropäische Repräsentant der Araliengewächse. Im Alter verändert sich die Blattform. Bei Pflanzen, die über 20 Jahre alt sind, geht die fünffingrige Blattform in eine rautenförmige Blattform über. Efeu in extrem schattigen Lagen kommt nie zum Blühen (September bis Oktober) bildet also nur Kriechsprosse aus.
Aufgrund der späten Blüte ist Efeu eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen.
Efeu in der Pflanzenheilkunde
Sämtliche Pflanzenteile sind auf Grund des Saponingehalts giftig. Allerdings finden Zubereitungen aus Efeublättern wegen ihrer entkrampfenden Eigenschaften verstärkt Verwendung in Mitteln gegen Bronchitis. Sie werden gerne in der Kinderheilkunde eingesetzt. Efeublätter werden in sehr geringen Mengen außerdem in Bronchialaufgüssen verwendet, da ihr Gehalt an Saponinen den Abtransport des Schleims verbessert. In der Volksheilkunde wird ein Efeu-Umschlag bei Nervenschmerzen empfohlen. In der Neuzeit war man auch von der empfängnisverhütenden und sogar abtreibenden Wirkung der Pflanze überzeugt.
Efeu im Brauchtum
Wenn Grabstätten häufig mit Efeu bepflanzt werden, so ist das eine meist unbewusste Nutzung des Symbols vom ewigen Leben. Wie im Leben so im Tod steht als Devise auf manchem alten efeuumschlungenen Grabstein.
Da der Efeu nicht bestehen kann, ohne sich anzuschmiegen, ist er seit alters auch Sinnbild der Freundschaft und Treue. Als immergrüne Pflanze schon im Altertum Sinnbild der Treue und des ewigen Lebens. Im alten Griechenland erhielt ein Brautpaar einen Efeuzweig als Symbol immerwährender Treue.
Da Efeu sowohl im Alten Ägypten als auch Rom und Griechenland den Göttern des Weines zugeordnet war, galt er auch als Symbol der Heiterkeit, der Geselligkeit und der Freundschaft.
In Westfalen brachten am 4. Fasten-Sonntag Mädchen den Nachbarn Efeukränze, die über dem Herd aufgehängt wurden, um so den Frühling ins Haus zu bringen.
Als Orakelpflanze soll Efeu am 24. Februar - Matthias - verwendet worden sein. Nachts tanzten die Mädchen bei Fackelschein und warfen die Efeu- und Strohkränze ins Wasser. Hinter ihrem Rücken mussten sie versuchen einen Kranz zu fassen. Der Efeukranz bedeutete Glück in der Liebe, es sollte noch in demselben Jahr Hochzeit sein. Der Strohkranz zeigte dagegen Unglück an.
Ebenso wurde mit Efeublättern in der Andreasnacht orakelt. Man warf zwei Efeublätter in eine Schale mit Wasser, so dass sie auf der Oberfläche schwammen. Waren die Blätter am nächsten Morgen zusammengetrieben, dann sollte es noch in diesem Jahr Hochzeit geben. Trieben sie getrennt voneinander, dann musste man noch länger warten.
Als Hinweis auf treue Verbundenheit und ewiges Leben ist die besonders häufige Darstellung von Efeublättern auf Sarkophagen und Katakombenfresken zu verstehen. Der Efeu bedeutet, dass die Seele lebt, wenn auch der Körper tot ist. Schon in Griechenland soll Efeu aufgrund dieses Symbolgehalts zur Hochzeit überreicht worden sein.
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RE: Die Gärten der Baba Yaga:
in Pflanzen: 20.05.2010 12:47von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
Mistel – Viscum album
Familie: Mistelgewächse (Viscaceae)
Gattung: Misteln (Viscum)
In Europa kommen nur eine Handvoll Arten vor. Die bekannteste davon ist "unsere" Weißbeerige Mistel (Viscum album): Sie kommt, mit mehreren Unterarten, fast in ganz Europa vor, so von Süd-Italien bis Südschweden; außerdem durch das gemäßigte Eurasien bis hin nach Japan.
Beschreibung
Weißbeerigen Misteln sind ausdauernde, immergrüne und weitgehend kugelig wachsende Halbschmarotzer von bis zu einem Meter Durchmesser. Ihre Blütezeit dauert von Februar bis Mai. Die gelb-grünen eingeschlechtigen Blüten sind dabei knäuelig angeordnet und eher unscheinbar. Die Früchte sind runde weiße Scheinbeeren. Sie enthalten jeweils nur einen einzigen Samen mit allerdings 1 bis 4 grünen Embryonen in einem ebenfalls grünen Nährgewebe. Die Samen der Laubholz-Mistel sind sehr oft 2-embryonig: vergl. sorgfältige Illustration von 1885 in Wikimedia Commons, oben Mitte + links! Der Samenkern ist in ein zäh-klebriges Fruchtfleisch eingebettet. Diese eigenartig zäh-klebrige bis -schleimige Umhüllung des Samenkerns ermöglicht die für die allermeisten Mistelarten typische Ausbreitung ("Verdauungsverbreitung") durch Vögel. Die europäischen Weißbeerigen Misteln wachsen sowohl auf Laub- als auch auf Nadelbäumen
Inhaltsstoffe
Alle Pflanzenteile enthalten – so wird immer wieder behauptet – giftige, basische Polypeptidgemische (Viscotoxine). Die Giftstärke ist angeblich wirtsabhängig, am größten bei Ahornbewohnern und auf Linden, am geringsten bei Pflanzen von Apfelbäumen. Fütterungs- und Selbstversuche erwiesen keine Giftigkeit. Nutzung
In der Pfkanzenheilkunde nutzt man Blätter und junge Zweige, die als Wirkstoffe Aminosäuren, Saponine, organische Säuren enthalten. Als Aufguss oder Tinktur finden diese Essenzen Verwendung mit angeblich blutdrucksenkender und krampflösender Wirkung. Auch gegen Arteriosklerose werden Mistelpräparate eingesetzt.
In der wissenschaftlichen Medizin sind Mistelpräparate inzwischen allerdings angeblich "wegen erwiesener Unwirksamkeit" obsolet.
Gegenanzeigen
Wird Misteltee in größeren Mengen als angegeben getrunken, können Magen-Darm-Störungen auftreten, die aber nach Absetzen der Dosis recht schnell wieder verschwinden. Bei hartnäckigen Beschwerden sollten auch Mistelanwendungen mit dem Hausarzt abgestimmt werden, insbesondere, wenn noch andere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden.
Naturschutz
Das Pflücken wildwachsender Misteln ist in Deutschland aus Naturschutzgründen untersagt.
Mistel im Brauchtum
Insbesondere in nordischen Ländern ist bis heute der Brauch verbreitet, zur Wintersonnenwende Misteln auf unterschiedliche Art als symbolische Schutzgaranten und Glücksbringer zum Julfest zu nutzen.
Die alten Germanen glaubten, sie sei vom Himmel gefallen und betrachteten sie daher als heilig.
In der keltischen Mythologie gelten Misteln als Magische Pflanzen der Druiden.
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RE: Die Gärten der Baba Yaga:
in Pflanzen: 20.05.2010 12:50von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
Arnika (Arnica montana)
Familie: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Gattung: Arnica (Wohlverleih)
Bergdotterblume, Bergwohlverleih, Engelkraut, Fallkraut, Johannisblume, Kraftrose, Kraftwurz, St-Luzianskraut, Stichwurzel, Wohlverleih, Wundkraut, Wolferley, Wolffelei, Wolfsblume, Wolfsdistel, Bergwurz, Gemswurz, Kraftwurzel, Bergwegebreit, Leopardenwürger, Bluttrieb, Mönchskappe, Christwurz, Stichkraut, Verfangkraut, Donnerblume, Engelblume, Mitterwurz, Färberblume
Arnika steht unter Naturschutz.
Beschreibung
Die aromatisch duftende Arnika wird etwa 20-60 cm hoch und bestitz einen drüsenhaarigen Stengel. Dieser ist mit 1-3 gegenständigen Blattpaaren beblättert. Die Grundblätter sind in Rosetten angeordnet und eiförmig bis lanzettlich und ganzrandig. Das Blattwerk ist 4 bis 7 nervig und behaart.
Die meist einzelstehenden, orangegelben Blüten werden ca. 4,5 - 6 cm groß. Sie besitzt dottergelbe Röhrenblüten und vielnervige Zungenblüten. Die Blütezeit ist Mai bis August.
Vorkommen
Arnika bevorzugt saure und magere Wiesen und ist kalkmeidend. Von der Tallage bis in eine Höhe von 2800 m ist Arnika zu finden. Das Verbreitungsgebiet umfasst die Alpen, Pyrenäen bis zum Balkan sowie eine nördliche Verbreitung bis Südskandinavien.
Alle Teile der Pflanze sind giftig !!! U.a. enthält Arnika das giftige Helenalin, deswegen sollte Arnika als Selbstmedikation nicht innerlich angewendet werden. Das Laub kann aufgrund des Wirkstoffes Arnicin Hautreizungen hervorrufen.
Umschläge mit Arnikatinktur helfen bei Zerrungen von Muskeln und Sehnen, bei Faserrissen und Quetschungen. Blutergüsse klingen mit Hilfe von Arnika-Umschlägen schneller ab, da die Resorption verbessert wird. Diese Wirkung ist auf den Wirkstoff Helenalin zurückzuführen. Bei zu hoher Konzentration von Arnika-Tinktur kann es allerdings zu Reizungen und Schädigungen der Haut kommen, eine Einnahme kann sogar zu Atemlähmung und Herzstillstand führen.
Arnika war in manchen Herz- und Kreislaufmitteln enthalten. Moderne experimentelle Untersuchungen bestätigten die volksmedizinische Verwendung bei Herzschwäche. Die in der Arnika enthaltenen Flavonoide steigern die Durchblutung der Herzkranzgefäße, wodurch es zu einer verbesserten Leistung der Herzmuskulatur kommt. Allerdings kann es bei der innerlichen Einnahme bei zu hoher Dosierung zu gefährlichen Nebenwirkungen wie Schwindel, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und Muskelzittern kommen, weshalb nur auf die exakt dosierten Fertigpräparate zurückgegriffen werden sollte.
Arnika im Brauchtum
Die Arnika zählt zu den alten Zauberpflanzen, worauf einige volkstümliche Namen hindeuten, z.B. Donnerwurz, Wolfsbanner, Johannisblume. Als leuchtend gelb blühende Pflanze spielte sie früher im Kult der Sommersonnwende eine Rolle. Viele dieser heidnischen Bräuche gingen dann ins volkstümliche Brauchtum über. So galten z.B. die am Johannistag, also dem 24. Juni, dem Tag der Sonnenwende, gesammelten Blüten als besonders heilkräftig.
Am Vorabend zum Johannistags steckten Bauern Arnikasträuße an die Ecken ihrer Getreidefelder. Dies sollte den "Bilmesschnitter" davon abhalten, das Getreide zu vernichten. Dieser war ein Korndämon und ging besonders gerne um die Zeit der Sommersonnenwende über die Getreidefelder und legte dort die Halme um. Dieser Aberglaube beruht aber wahrscheinlich auf guter Beobachtungsgabe, denn auf Arnikapflanzen legt die Arnikafliege (Trypeta arnica), ein Getreidenützling, die Eier ab.
- Bedanke mich unbekannterweise bei NORIEL DE MORVILLE
für diese ausgezeichnete Arbeit.
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