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Baba Jaga:
Ursprünglich war die Baba, auch Großmütterchen oder Knochenmutter genannt,
eine gute Fee bzw. Göttin.
Doch als in Osteuropa das Christentum die alten Religionen besiegte,
wurde diese Urmuttergestalt zu einer bösen, alten, hässlichen Hexe herabgewürdigt.
Doch hinter dieser furchterregenden Gestalt verbirgt sich eine große Göttin:
Baba Jaga, die fürchterlich und gefährlich ist,
aber auch hilfreich und beschützend sein kann.
Baba Jaga, die russische Muttergöttin (baba heißt Großmutter)
wohnt in einer Hütte auf Hühnerbeinen umgeben von einem Zaun,
der aus gebleichten Menschenknochen gemacht ist.
Auf jedem Zaunpfahl steckt ein Totenkopf.
Zur Fortbewegung benutzt sie gerne einen Kessel oder Mörser,
mit dem sie durch die Gegend fliegt.
Es heißt auch, dass sie ab und zu Menschen verspeist und
dass sie noch zwei Schwestern hat, die auch Baba Jaga heißen.
Mit ihrer wilden und rauen, alles durchdringenden Art trennt sie
die Spreu vom Weizen und macht alles Überflüssige dem Erdboden gleich.
Baba Jaga hält dir den Spiegel vor und zeigt dir deine dunklen Stellen
oder auch die Stellen, an denen du vielleicht schon abgestorben, tot bist.
Das Licht des Totenschädels hilft dir, diese Bereiche auszuleuchten
und neu zu beleben oder sie ganz zu verbrennen.
Wer die Baba Jaga besucht, wird eventuell von ihr aufgefressen
und wieder ausgespuckt, anschließend setzt sie deine Knochen neu zusammen.
Vielleicht schenkt sie dir auch einen leuchtenden Totenschädel als Lampe,
so wie in der Geschichte von der wunderschönen Wassilissa.
Ein Besuch bei der Baba Jaga ist also eher nichts für zarte Seelen
und schwache Nerven!
Wenn du die Baba triffst, solltest du schon genau wissen,
was du von ihr willst, und ihr ruhig, beherzt und respektvoll gegenübertreten.
Zuviel Fragerei hat sie nicht gern; brave, folgsame Hausfrauen u
nd gesegnete Kinder kann sie ebenfalls nicht leiden.
Die Geschichte von Baba Jaga und Wassilissa, der Wunderschönen:
Eine Mutter gibt ihrer Tochter Wassilissa vor ihrem Tod ein Püppchen.
Gerät die Tochter in Not, so soll sie dem Püppchen zu essen geben,
dann erhält sie von ihm Hilfe und Rat.
Die Stiefmutter und die beiden Stiefschwestern sind neidisch auf Wassilissa,
weil diese immer schöner wird.
Sie muss viel ertragen und hart arbeiten, doch die Puppe hilft ihr,
alles zu bewältigen, da sie stets mit Essen versorgt wird.
Eines Tages im Herbst beim Spinnen richten es die Stiefmutter
und die Stiefschwestern so ein, dass ihnen bei der Arbeit das Licht ausgeht.
Wassilissa wird beauftragt, zur gefürchteten Hexe Baba Jaga in
den Wald zu gehen, um Feuer zu holen.
Die Augen des Püppchens leuchten ihr jedoch den Weg.
Unterwegs trifft sie einen weißen Ritter (Sonnenaufgang),
einen roten Ritter (rote Sonne) und einen schwarzen Ritter (finstere Nacht).
Wassilissa gelangt zur Baba Jaga, spricht sie mit Großmütterchen an
und muss sich das Feuer mit Arbeit verdienen.
Das Püppchen berät sie und hilft ihr, die aufgetragenen Arbeiten zu erledigen,
so dass die Baba Jaga nichts auszusetzen hat.
Die alte Frau erfährt von dem Mädchen, dass der Segen der toten Mutter ihr beistehe.
Darauf entlässt sie das Mädchen und gibt ihr einen leuchtenden Schädel mit.
Zu Hause wird sie vorerst freundlich empfangen,
denn seit ihrem Weggang verlöscht jedes Feuer im Haus.
Doch der leuchtende Totenschädel verfolgt die Stiefmutter und
die Stiefschwestern und versengt sie zu Asche. Mit Hilfe des Püppchens (Zauberkamm)
wird Wassilissa zur besten Spinnerin und Weberin und heiratet den Zaren
(war letzteres wirklich notwendig ?).
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -
"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
Das Thema wurde geschlossen. |
RE: BABA JAGA:
in Formen & Namen der Göttin: 05.10.2010 00:47von Adamon • Nexar | 15.551 Beiträge
Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Baba_Jaga
Baba Jaga (russisch: Ба́ба-Яга́), regional auch Baba Roga, Baba Zima
und Ježibaba ist eine bekannte Figur aus der slawischen Mythologie,
die vor allem in Ländern mit mehrheitlich slawischer Bevölkerung
eine sehr populäre Märchengestalt ist.
Das Wort Baba bezeichnet in den meisten slawischen Sprachen eine alte Frau
(oft abwertend) oder einfach eine Großmutter.
Jaga ist auch eine polnische Abkürzung des weiblichen Vornamens Jadwiga.
Roga heißt so viel wie die Gehörnte. Zima meint die Kalte bzw. Kaltherzige.
Baba Jaga (polnisch, tschechisch, slowakisch, serbokroatisch)
Баба-Яга (ukrainisch, russisch, bulgarisch, weißrussisch )
Баба Јага (serbokroatisch, mazedonisch)
Jaga baba (slowenisch)
Ježibaba (tschechisch und slowakisch)
Язі-Баба (ukrainisch)
Baba Zima (serbokroatisch)
Baba Roga (serbokroatisch)
Баба Рога (mazedonisch)
Bei oberflächlicher Betrachtung ähnelt die Baba Jaga der westeuropäischen Hexe,
wie der in Hänsel und Gretel.
Über die Deutung der Baba Jaga gibt es zahlreiche Spekulationen insbesondere
von esoterischer Seite, die in ihr eine Muttergöttin erkennen will.
Die Baba Jaga ist der ebenfalls slawischen Waldfrau ähnlich,
allerdings ist die Waldfrau meist jung und schön.
Wie die Waldfrau gilt sie als unberechenbar und sehr gefährlich.
Die Baba Jaga könnte eine alte und von der Einsamkeit und Zauberei
verrückt gewordene Waldfrau sein.
In manchen ost- und südostslawischen Märchen gibt sich die Waldfrau
als unglückliche Tochter namens Marinuschka (Marina) der Baba Jaga aus.
Baba Jaga gilt auch als das dritte Mitglied einer dreifaltigen Göttin,
bestehend aus der Jungfrau, der Mutter und dem alten Weib.
Sie ist für den Tod und die Wiedergeburt zuständig.
In manchen Erzählungen lebt sie mit zwei Schwestern zusammen,
die den gleichen Namen tragen.
Gemeinsam bilden sie also die komplette Göttin:
Jungfrau, Mutter und altes Weib.
Stirbt eine der Schwestern durch das Schwert oder durch Feuer,
so besprenkeln die anderen beiden sie mit dem „Wasser des Todes“.
Dadurch heilen ihre Wunden und sie steht von den Toten wieder auf.
Baba Jaga wird deshalb auch oft als Hüterin der Wasser
des Lebens und des Todes bezeichnet.
Das moderne Sichtbild (nach der Christianisierung der Slawen)
bezieht sich mehr auf den europäischen Begriff „Hexe“
(Krautfrau, Heilerin mit Zauberkräften).
In dieser Sichtweise taucht sie auch in den meisten
von den Sammlern im 19. Jahrhundert festgehaltenen Märchen auf,
als durchweg bösartige Gestalt.
Der Beiname Baba Jagas, Kostianaja Noga (d. h. „Knochenbein“),
ihr Gebrauch des Besens und des Mörsers sowie ihr eigenartiges Haus
auf Hühnerbeinen weisen darauf hin, dass sie früher eine slawische
Totengöttin war, die die Toten in die Nachwelt begleitet hat.
In alten Märchen lebt die Baba Jaga sesshaft
(etwa in einem Tal oder in einem Waldabschnitt)
und kann ihre Unterkunft nicht verlassen,
weil ihre Zauberkraft mit dem Ort verbunden ist.
In späteren vorchristlichen Märchen bewegt sie sich sehr schnell zu Fuß
und ist nur an bestimmte natürliche Landesgrenzen gebunden
(Flüsse, Berge, Wälder, Täler).
In Märchen nach der Christianisierung bekam die Baba Jaga einen Besen,
eine schwarze Katze und steht – wie die Hexen –
im Bunde mit dem Teufel.
Das Christentum begann im Mittelalter die heidnischen Sagen,
unter anderem die Sagengestalt Baba Jaga, abzuwerten.
So wird aus der machtvollen, klugen alten Frau eine böse,
unheimliche Frau, die mit dem Teufel im Bunde steht.
Teilweise wird sie sogar als die Großmutter des Teufels bezeichnet.
In den variantenreichen Geschichten erscheint Baba Jaga
einerseits als eine magere und hässliche alte Hexe mit eisernen Zähnen,
die im Wald lebt.
Sie isst Menschen und dekoriert ihren Gartenzaun mit deren Schädeln.
Andererseits tritt sie auch als helfende Gestalt auf,
die gute Ratschläge erteilt oder kostbare Geschenke macht.
Sie wohnt in einer Hütte, die auf Hühnerbeinen steht.
Manchmal heißt es sogar, dass sie damit die sterbenden Menschen verfolgt
und schließlich zu sich holt.
Oft wird das Häuschen auf Hühnerbeinen als Hütte ohne Eingang beschrieben.
Es dreht sich nur bei einem bestimmten Wort um und hat dann eine Eingangstür.
In anderen Geschichten reitet sie auf einem eisernen Ofen,
der auf Hühnerbeinen läuft.
Sie kann auch in einem Mörser fliegen, den sie mit dem Mörserstößel lenkt,
und sie verwischt ihre Fußspuren mit einem Besen.
Häufig gilt sie als Mutter von Koschtschei dem Unsterblichen.
In späteren ukrainischen, weißrussischen und ostpolnischen Märchen
tritt die Baba Jaga als gestaltänderndes, weibliches Wesen auf,
das dem Teufel als Untertan bzw. Seelenfänger dient.
Dabei spielt der Kampf zwischen den treuen Christen (meist männlich)
und der hinterlistigen Hexe (Vedjma; Wiedźma), die versucht,
in der Gestalt einer hilflosen Frau auf den Rücken des Protagonisten zu springen,
um ihn dann zu Tode zu hetzen (buchstäblich zu reiten)
oder ihn mit Hilfe von Illusionen vom Glauben abzubringen,
die zentrale Rolle in den Sagen über die Baba Jaga.
Auch in alten slowenischen Sagen, z. B. aus Windisch-Bleiberg
in den Karawanken, spielt die Baba eine Rolle als Unruhestifterin
und Zauberin, die aber auch in sonst ausweglosen Situationen helfen kann.
In modernen Märchen und Erzählungen lebt Baba Jaga als normale Frau
(meistens als Schwiegermutter, Großmutter, Mutter oder die Frau des Dorfältesten)
unter den Menschen und wird nur nachts bzw. bei Vollmond als böse offenbar.
Dazu:
http://artedea.net/baba-yaga/
Verwebe zu: Die Gärten der Baba Yaga:
Dateianlage:
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