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#1

Die Baba Jaga:

in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 04.10.2010 22:36
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

Vor langer, langer Zeit lebte einmal ein Mann mit seiner Frau. Sie hatten eine Tochter. Die Frau ist unerwartet krank geworden und kurz darauf gestorben. Eine Weile hatte der Mann großen Kummer. Aber war nichts zu machen, er heiratete eine zweite Frau. Die zweite Frau war aber ein sehr böses Weib. Von Anfang an hat sie das Mädchen nicht geliebt, hat sie gescholten und geprügelt. Sie hatte sogar die Absicht, das Mädchen umzubringen! Eines Tages fuhr der Mann aus dem Hause.

Die Stiefmutter spricht zu dem Mädchen:
"Geh nur zu meiner Schwester, bitte sie darum, mir Nadel und Zwirn zu geben, um dir ein Kleid zu nähen."
Ihre Schwester war aber Baba-Jaga, knochendes Bein. Das Mädchen konnte ihr nicht widersprechen und ging aus dem Haus hinaus. Dabei kam sie bei ihre Tante vorbei.
"Guten Tag liebe Tante."
"Guten Tag. Was willst du?"

Meine Stiefmutter hat mich zu ihrer Schwester geschickt, um Nadel und Zwirn zu holen."
"Du hast sehr richtig getan, das du vorher zu mir gekommen bist!" - antwortet die Tante.
"Nehme dieses Band, dieses Brot, Öl und ein Stück Fleisch. Wenn dich eine Birke mit den Ästen schlagen möchte und beim Gehen stören wird, so binde die Äste mit dem Band zusammen. Wenn das Tor quietschen und knallen wird und dich nicht durchlässt, so bestreiche die Angel mit Öl. Wenn dich die Hunde beißen und reißen werden, so gebe ihnen Brot. Wenn der Kater dein Gesicht und die Augen zerkratzen möchte, so gebe ihm Fleisch."

Das Mädchen alles verstanden, bedankte sich und machte sich auf den Weg. Sie ging, ging und kam in den Wald. Sieht: Hinter großem Zaun steht eine Hütte auf den Hühnerfüssen. In der Hütte sitzt Baba-Jaga, knochendes Bein und webt.
"Guten Tag, Großmutter."
"Guten Tag Mädchen. Was willst du von mir?"
"Meine Stiefmutter hat mich zu dir geschickt. Gebe mir bitte Nadel und Zwirn, um mir das Kleid zu nähen."
"Jawohl. Du bekommst alles, aber vorher setzte dich und webe."

Da setzt sich das Mädchen ans Fenster und begann zu weben. Baba-Jaga verlässt inzwischen die Hütte und sagt zu ihrem Dienstmädchen:
"Ich gehe jetzt ins Bett. Du sollst die Banja (russische Sauna) heizen und das Mädchen sehr gut waschen. Nach dem Schlaf esse ich es."
Das Mädchen hat ihre Worte aber gehört und hat sich stark erschrocken. Als Baba-Jaga sich ins Bett begab, bittet sie die Magd:
"Erbarm dich, zünde bitte nicht das Feuer im Ofen ein, sondern gieße das Wasser darüber" - und schenkte ihr ein Tuch.

Als Baba-Jaga erwachte, fragt sie:
"Webst du, meine Liebe?"
"Ich webe schon..." - antwortet das Mädchen und wendet sich an den Kater:
"Brüderchen Kater, sag mal, wie ich von hier fliehen kann?"
Dabei schenkt sie ihm ein Stück Fleisch.

Der Kater antwortet:
"Höre aufmerksam zu. Schau, auf dem Tisch liegt ein Handtuch und ein Kamm. Nimm beide und laufe schnell weg. Baba-Jaga wird dich verfolgen. Du musst aber laufen, laufen, ab und zu lege dich und höre die Erde. Wenn du hörst, das Baba-Jaga ganz nah ist, so werfe den Kamm auf die Erde. An dieser Stelle entsteht sofort ein dicker Wald. Solange Baba-Jaga den Wald passieren wird, laufe weiter aus allen Kräften. Wenn du wieder Baba-Jaga hinter dir hörst, so werfe einen Handtuch. Sofort entsteht auf dieser Stelle ein Fluß..."
"Vielen Dank Brüderchen Kater" - erwiderte das Mädchen. Bedankte sich, nahm ein Kamm und ein Handtuch und lief aus der Hütte".

Alsbald sprangen die Hunde auf sie zu und wollten das Mädchen beißen, in Stücke reißen. Das Mädchen reichte ihnen Brot und somit ließen die Hunde sie in Ruhe. Das Tor quietschte und wollte Ihre Flügel vor ihr schließen. Das Mädchen hat Öl in die Angel gegossen. Das Tor ließ sie passieren. Die Birke verbreitete Ihre Äste wollte sie mit den Ästen aufhalten. Das Mädchen hat die Äste mit dem Band zusammengebunden. Die Birke ließ sie weiter laufen. Das Mädchen läuft aus allen Kräften, ohne sich umzuschauen.
Dazwischen nahm der Kater Platz am Fenster und begann zu weben. Webt? Nein, er fertigt nur Maschen.

Da erwacht Baba-Jaga und fragt: "Webst du Mädchen? Webst du Liebe?"
Der Kater antwortet: "Ich webe, webe..."
Baba-Jaga läuft ins Zimmer und sieht: Das Mädchen fehlt, der Kater sitzt am Fenster und webt.
Baba-Jaga hat den Kater gescholten: "Du bist ein Betrüger! Ein Räuber! Warum hast du das Mädchen nicht aufgehalten? Weshalb hast du ihr nicht das Gesicht und Augen zerkratzt?
Der Kater entgegnete: "Ich diene dir viele Jahre, du hast mir niemals einen Knochen gegeben. Das Mädchen hat mir aber ein Stück Fleisch geschenkt!"

Baba-Jaga läuft aus der Hütte hinaus und zu den Hunden: "Warum habt ihr das Mädchen nicht in Stücke gerissen? Warum nicht gebissen?"
"Wir stehen so viele Jahre in deinen Diensten. Du hast uns niemals eine trockene Brotrinde gefüttert. Das Mädchen hat uns Brot gegeben!"
Baba-Jaga läuft auf das Tor zu: "Warum hast du nicht gequietscht? Warum nicht geknallt? Warum hast das Mädchen durchgelassen?"
"Ich diene dir bereits so viele Jahre. Du hast mir kein Wasser in die Angel gegossen. Das Mädchen hat mich mit Öl geschmiert!"
Baba-Jaga sprang auf die Birke zu: "Warum hast du die Augen des Mädchens nicht mit den Ästen gestochen?"

Die Birke antwortet: "Ich diene dir schon viele Jahre. Du hast mich nie sogar mit dem Zwirn zusammengebunden. Das Mädchen hat mir ein Band geschenkt!"
Da begann Baba-Jaga das Dienstmädchen zu schimpfen: "Du bist eine Dumme! Wieso hast du mich nicht geweckt? Warum hast du nicht gerufen? Warum gestattest du dem Mädchen wegzulaufen?"
"Ich arbeite bei dir viele Jahre. Du hast mit mir nie freundlich gesprochen. Das Mädchen hat mir ein Tuch geschenkt! Hat mit mir zärtlich gesprochen!"
Da sprang Baba-Jaga in den Mörser und nahm die Verfolgung auf. Mit der Keule beschleunigt sich, mit dem Besen fegt die Spure...

Das Mädchen lief die ganze Zeit. Dann legte sie sich auf die Erde. Hört: die Erde zittert und bebt. Da ist Baba-Jaga schon in der Nähe. Das Mädchen holt einen Kamm und wirft ihn auf die Erde über die rechte Schulter. Auf dieser Stelle entstand sofort ein dicker und hoher Wald. Die Wurzeln der Bäume sind tief im Erdreich verwurzelt, die Gipfel halten den Himmel.
Da kam schon Baba-Jaga angeflogen. Sie begann mit dem Wald zu zanken und ihn zu beißen. Baba-Jaga bricht durch den Wald, das Märchen aber macht keine Pause, läuft weiter.

Ob es lange oder kurz war, weiß sie nicht. Doch hört das Mädchen wieder die Erde zittern. Baba-Jaga jagt sie wieder. Sie ist schon ganz nah! Das Mädchen nimmt das Handtuch und wirft es über die rechte Schulter auf die Erde. Da entstand der Fluß, sehr tief und sehr breit! Baba-Jaga ist schon am Ufer und knirscht mit den Zähnen. Sie kann den Fluß nicht überqueren! Kehrte sie zurück, trieb eine Herde von Stieren zu dem Fluß und befahl ihnen Wasser zu trinken.

Die Stiere trinken das Wasser. Es wird nicht weniger. Da ist Baba-Jaga ganz wild geworden. Sie legte sich ans Ufer und trinkt selbst. Trank, trank, trank, bis sie platzte!
Am Abend kehrte der Vater zurück und fragt seine Frau:
"Wo ist meine Tochter?"
"Sie ist zur Tante gegangen, um sie um Zwirn und eine Nadel zu bitten. Sie hat sich scheinbar irgendwo aufgehalten."
Der Vater machte sich bereits Sorge und wollte schon die Tochter suchen gehen. Da lieft das Mädchen ins Haus hinein und ist vom Laufen ganz außer Atem.
"Wo war's du?" - fragt der Vater?

"Ah, mein Vater. Die Stiefmutter hat mich zu ihrer Schwester geschickt. Die Schwester aber ist Baba-Jaga, knochendes Bein! Sie wollte mich fressen... ich konnte ihr kaum entkommen."
Als der Vater das alles erfuhr, so nahm er den schmutzigen Besen und vertrieb damit die bösen Weiber aus dem Haus. Seitdem wohnte er mit seiner Tochter zusammen, freundlich und gut.
Da ist das Märchen zu Ende.


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#2

RE: Die Baba Jaga:

in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 04.10.2010 22:39
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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#3

Die Baba Jaga:

in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 04.10.2010 23:39
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Baba_Jaga

Baba Jaga (russisch, bulgarisch Баба Яг, in südslawischen Sprachen Baba Roga (Baba Alte und Roga Gehörnte, polnisch Baba Jaga oder in englischer Transkription Baba Yaga) ist eine bekannte Figur aus der slawischen Mythologie, die in Osteuropa eine sehr populäre Märchengestalt ist.

Das Wort Baba bezeichnet in den meisten slawischen Sprachen eine alte Frau oder einfach eine Großmutter. Jaga ist auch eine polnische Abkürzung des weiblichen Vornamens Jadwiga.

Es gibt seit Neuestem linguistische Hinweise, dass der Begriff „Jaga“ womöglich von dem Skythischen Namen Aga (alte geehrte Frau/schamanistische Priesterin in den Finno-ugrischen, turkischen und mongolischen Völkern mit der schamanistischen Religion Tengrismus) abstammt.


Nicholas Roerich, "Изба смерти" ("Hütte des Todes", Zeichnung, 1905), eine künstlerische Darstellung der Bestattungsriten der frühen Slawen

Bei oberflächlicher Betrachtung ähnelt die Baba Jaga der europäischen Hexe, wie der in Hänsel und Gretel. Über die Deutung der Baba Jaga gibt es zahlreiche Spekulationen insbesondere von esoterischer Seite, die in ihr eine Muttergöttin erkennen will.

Die Baba Jaga ist der ebenfalls slawischen Waldfrau nicht unähnlich - allerdings ist die Waldfrau meist jung und schön. Wie die Waldfrau gilt sie als unberechenbar und sehr gefährlich. Es wird vermutet, dass die Baba Jaga eine alte und von der Einsamkeit und Zauberei verrückt gewordene Waldfrau ist. In manchen ost- und südostslawischen Märchen gibt sich die Waldfrau als unglückliche Tochter namens Marinuschka (Marina) der Baba Jaga aus.

Baba Jaga gilt auch als das dritte Mitglied einer dreifaltigen Göttin, bestehend aus der Jungfrau, der Mutter und dem alten Weib. Sie ist für den Tod und die Wiedergeburt zuständig. In manchen Erzählungen lebt Baba Jaga mit zwei Schwestern, die den gleichen Namen tragen, zusammen. Gemeinsam bilden sie also die komplette Göttin: Jungfrau, Mutter und altes Weib. Stirbt eine der Schwestern durch das Schwert oder durch Feuer, so besprenkeln die anderen beiden sie mit dem „Wasser des Todes“. Dadurch heilen ihre Wunden und sie steht von den Toten wieder auf. Baba Jaga wird deshalb auch oft als Hüterin der Wasser des Lebens und des Todes bezeichnet.

Das moderne Sichtbild (nach der Christianisierung der Slawen) bezieht sich mehr auf den europäischen Begriff „Hexe“ (Krautfrau, Heilerin mit Zauberkräften). In dieser Sichtweise taucht sie auch in den meisten von den Sammlern im 19. Jahrhundert festgehaltenen Märchen auf, als durchweg bösartige Gestalt. (s.o.)

Der Beiname Baba Jaga Kostianaja Noga d. h. "knöcherne Beine", ihr Gebrauch des Besens und des Mörsers sowie ihr eigenartiges Haus auf Hühnerbeinen weisen darauf hin, dass sie früher eine slawische Totengöttin war, die die Toten in die Nachwelt begleitet hat.


In ganz alten Märchen lebt die Baba Jaga sesshaft (etwa in einem Tal oder in einem Waldabschnitt) und kann ihre Unterkunft nicht verlassen, weil ihre Zauberkraft mit dem Ort verbunden ist. In späteren vorchristlichen Märchen bewegt sie sich sehr schnell zu Fuß und ist nur an bestimmte natürliche Landesgrenzen gebunden. (Flüsse, Berge, Wälder, Täler). In Märchen nach der Christianisierung bekam die Baba Jaga einen Besen, eine schwarze Katze und steht – wie die Hexen – im Bunde mit dem Teufel. Das Christentum begann im Mittelalter die heidnischen Sagen, unter anderem die Sagengestalt Baba Jaga, abzuwerten. So wird aus der machtvollen, klugen alten Frau eine böse, unheimliche Frau, die mit dem Teufel im Bunde steht. Teilweise wird sie sogar als die Großmutter des Teufels bezeichnet.


In den variantenreichen Geschichten erscheint Baba Jaga einerseits als eine magere und hässliche alte Hexe mit eisernen Zähnen, die im Wald lebt. Sie isst Menschen und dekoriert ihren Gartenzaun mit deren Schädeln. Andererseits tritt sie auch als helfende Gestalt auf, die gute Ratschläge erteilt oder kostbare Geschenke macht. Sie wohnt in einer Hütte, die auf Hühnerbeinen steht. Manchmal heißt es sogar, dass sie damit die sterbenden Menschen verfolgt und schließlich zu sich holt. Oft wird das Häuschen auf Hühnerbeinen als Hütte ohne Eingang beschrieben. Es dreht sich nur bei einem bestimmten Codewort um und hat dann eine Eingangstür. In anderen Geschichten reitet sie auf einem eisernen Ofen, der auf Hühnerbeinen läuft. Sie kann auch in einem Mörser fliegen, den sie mit dem Mörserstößel lenkt und verwischt ihre Spuren mit einem Besen. Häufig gilt sie als Mutter von Koschei dem Unsterblichen.

In späteren ukrainischen, weißrussischen und ostpolnischen Märchen tritt die Baba Jaga als gestaltänderndes weibliches Wesen auf, das dem Teufel als Untertan bzw. Seelenfänger dient. Dabei spielt der Kampf zwischen den treuen Christen (meist männlich) und der hinterlistigen Hexe (Vedjma; Wiedźma), die versucht, in der Gestalt einer hilflosen Frau auf den Rücken des Protagonisten zu springen, um ihn dann zu Tode zu hetzen (buchstäblich zu reiten) oder ihn mit Hilfe von Illusionen vom Glauben abzubringen, die zentrale Rolle in den Sagen über die Baba Jaga. Auch in alten slowenischen Sagen z. B. aus Windisch-Bleiberg in den Karawanken spielt die Barba eine Rolle als Unruhestifterin und Zauberin, die aber auch in sonst ausweglosen Situationen helfen kann.

In modernen Märchen und Erzählungen lebt Baba Jaga als normale Frau (meistens als Schwiegermutter, Großmutter, Mutter oder die Frau des Dorfältesten) unter den Menschen und wird nur nachts bzw. bei Vollmond als böse offenbar.

Der russische Komponist Modest Mussorgski hat den Flug der Baba Jaga auf dem Mörser in seinem berühmten Klavierzyklus Bilder einer Ausstellung verewigt. Als Vorlage dienten ihm Bilder des Malers Viktor Hartmann (1834–1873). Anatoli Ljadow portraitierte die Baba Jaga in einer sehr kurzen, aber äußerst effektvollen symphonischen Dichtung, op. 56.

Pjotr Iljitsch Tschaikowski nannte ein Stück in seinem Kinderalbum für Klavier ebenfalls "Baba Jaga".



Die Märchen um Baba Jaga finden im Barrayar-Zyklus der amerikanischen Science-Fiction-Autorin Lois McMaster Bujold als Lokalkolorit des hauptsächlich von russischstämmigen Siedlern kolonisierten Planeten Barrayar Erwähnung. In der modernen Kinderliteratur taucht die Baba Jaga in den „Abenteuern des starken Wanja“ von Otfried Preußler und den Kurzgeschichten „Taschi“ der australischen Autoren Anna und Barbara Fienberg auf, in letzteren als menschenfressende Hexe. Auch in der Fantasy Geschichte „Im Land der Tajumeeren“ der deutschen Autorin Nina Blazon spielt die Baba Jaga eine Hauptrolle, allerdings als verschroben mürrische Alte mit gutem Herz. Auch in Kai Meyers Roman „Der Schattenesser" spielt Baba Jaga eine Rolle. Sie tritt als bösartige, den Menschen für ihre Zwecke manipulierende und menschenfressende Hexe auf. In Tad Williams’ Fantasytrilogie Das Geheimnis der Großen Schwerter taucht wiederum eine sehr alte, weise und gute sowie zauber- bzw. kräuterkundige Frau namens Geloë auf, die tief im Wald in einer Hütte auf Stelzen, die Vogelbeinen ähneln und auf denen diese sich bewegen kann, wohnt.


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zuletzt bearbeitet 05.12.2014 08:56 | nach oben springen
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#4

RE: Die Baba Jaga:

in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 04.10.2010 23:52
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

Den Ursprung der russischen Hexe Baba Jaga sehen Mythenforscher in der slawischen Waldfrau, die zwar nicht zwangsläufig alt oder böse, aber unberechenbar und gefährlich ist. Durch die Christianisierung wurde Baba Jaga und ihre Rolle in überlieferten Geschichten wahrscheinlich abgewertet, ihr vorher wohl anderes Bild näherte sich der bösen Hexe an und verschmolz teilweise damit.
Der Glaube an die Existenz von Hexen reicht sehr weit in die Vergangenheit zurück. Frühzeitliche Hexen waren mit Dämonen gleichgesetzt. Eine Hexe war also kein Mensch, sondern ein böses todbringendes Wesen, das in einer menschlichen Gestalt – meist einer Frau – erscheinen konnte und dadurch nur schwer zu enttarnen war.
In den Glaubensvorstellungen der Slawen war damit auch die Überzeugung von der Fähigkeit und Kraft zur Zauberei verbunden. Damit war für die Zeitgenossen auch die Möglichkeit selbstverständlich, mittels Zauberei Schaden an Mensch und Tier zu stiften.

Die russische Hexe Baba Jaga wird als ein hässliches altes Weib beschrieben, das allerdings nicht so gefährlich ist, wie es aussieht.
Baba Jaga führt ein zurückgezogenes Leben im Waldesdickicht und unternimmt nur sehr selten Ausflüge in einem Mörser mit einem Besen in der Hand. Den Besen benutzt Baba Jaga zum Verwischen der Spuren, damit niemand weiß woher sie kommt und wohin sie fliegt.
Baba Jaga wohnt in einem sehr merkwürdig konstruierten Haus, denn es steht auf Hühnerbeinen und kann sich auf Befehl der Hexe in verschiedene Richtungen drehen.
Entdeckt ein Wanderer im Wald zufällig das Haus der Hexe, dann kann Baba Jaga es entweder mit der Tür zum Wanderer drehen lassen oder sie dreht es von ihm weg.
Da Baba Jaga sehr launisch ist, bleibt es unvorhersagbar, was den Wanderer erwartet. Er kann im besten Fall herzlich zum Abendbrot eingeladen werden und im schlimmsten Fall kann er auch selbst zum Abendbrot von Baba Jaga werden.

Heutige russische Hexen – außerhalb der Mythen betrachtet – verfügen gewöhnlich auch über Wissen das über Jahrhunderte von den alten slawischen Waldfrauen über Generationen überliefert wurde. Meist wurde dieses Wissen innerhalb der Familien von den Müttern an die Töchter weitergegeben. Dabei ist es bis heute Tradition den männlichen Mitgliedern der Familie keinen Einblick in die Praktiken zu gewähren. Die russische Hexe wirkt mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten vorrangig zum Wohl der eigenen Familie und dem engeren Bekannten- und Freundeskreis. Allerdings werden auch andere Hilfesuchende nicht abgewiesen.
In der Öffentlichkeit sind die meisten russischen Hexen kaum bekannt. Ihr Wirken verbreitet sich gewöhnlich nur über eine Mund-zu-Mund-Propaganda und ist daher oftmals nur regional bekannt.

Das Wirken heutiger russischer Hexen können wir allgemein in zwei Bereiche aufteilen. Einmal ist es die Anwendung von Wissen aus der Kräuterkunde und zum anderen die magischen Praktiken.
Die Kräuterkunde wird in der Praxis russischer Hexen oft mit magischen Ritualen vermischt, Kräuterkunde und Magie kommen gemeinsam und gleichzeitig zur Anwendung. Aber es gibt auch die reine Kräuterkunde oder die reine Magie die als Gemeinsamkeit alle auf uralten Überlieferungen beruhen.



"Die Geheimnisse russischer Hexen":

Viele Praktiken und Anwendungen aus der Heilkunde russischer Hexen finden wir heute in der russischen Volksheilkunde wieder. Es ist kaum möglich den Ursprung dieser Praktiken und Anwendungen eindeutig zu bestimmen.
Das Wissen über diese Praktiken und Anwendungen ist heute in der modernen Industriegesellschaft bei sehr vielen Menschen kaum noch vorhanden. Als dafür ursächlich kann man die Entwicklungen der medizinischen Versorgung für die breite Masse der Bevölkerung in unseren modernen Industriegesellschaften sehen. Dadurch wurden die Praktiken und Anwendungen aus der Volksheilkunde für die Aufrechterhaltung der eigenen Gesundheit nicht mehr unmittelbar benötigt und damit aus dem allgemeinen Volkswissen verdrängt.
Aber es gibt in der Volksheilkunde durchaus sehr interessante Praktiken und Anwendungen, welche über Jahrhunderte erprobt sind und ihre Wirksamkeit nachgewiesen haben.

Beispiele finden sich u.a. bei der Behandlung der Koxarthrose (Coxarthrosis):

1. Bei einer Entzündung des Hüftgelenks und auch anderer Gelenke können die Blätter des Flammenden Käthchens (Kalanchoe blossfeldiana) hilfreich sein. Dafür große Blätter abreißen, diese am Abend auswaschen und in den Kühlschrank legen. Am Morgen davon 3 Blätter mit einem hölzernen Hammer abschlagen bis der Saft austritt und danach die Blätter auf das Schulter- oder Kniegelenk legen. Mit einer Binde das Gelenk verbinden. Diese Kompresse häufig tauschen. Nach 3 Tagen wird die Entzündung abgeklungen sein.

2. Bewährt hat sich die Einreibung mit einer Salbe aus 200 g Wurzel der Weißen Zaunrübe – auch genannt Gichtrübe und der Schwarzbeerigen Zaunbeere – (Bryonia alba L.). Dafür die Zutaten durch einen Fleischwolf drehen, 300 bis 400 g Schweinefett zugeben, anschließend alles in einen Topf geben und 5 bis 7 Minuten auf leisem Feuer kochen. Danach die Masse abkühlen und damit für die Nacht das kranke Gelenk einreiben.

3. Zu guten Ergebnissen führt ein Sud aus 3 Zitronen (Citrus Hesperidium), 250 g Selleriewurzel (Radix Apii) und 120 g Knoblauch (Allium sativum). Die Zutaten durch den Fleischwolf drehen und danach die Mischung in ein Dreiliterglas geben. Anschließend das Glas mit sprudelndem kochendem Wasser auffüllen und verschließen.
Damit die Wärme erhalten bleibt, über Nacht das Glas in eine isolierende Decke hüllen.
Morgens von diesem Sud auf nüchternem Magen täglich jeweils 70g etwa 30 Minuten vor dem Essen im Laufe von drei Monaten einnehmen.
Ein Glas wird für etwa 1 Monat ausreichend sein.

Allgemein soll man bei Koxarthrose zu viel scharfes, zu salziges, zu fettiges und gebratenes Essen vermeiden.

Die Anwendungen aus der russischen Volksheilkunde haben nur einen einzigen Nachteil. Der Patient benötigt oftmals viel Geduld und Ausdauer bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Die obigen Informationen sind in keinem Fall ein Ersatz für die ärztliche Beratung.
Sie können und dürfen auf keinen Fall dafür verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Selbstbehandlung durchzuführen.

- Weiter aus: http://babajaga.hagazussa.tv/

BabaJaga

Ist eine alte weise Hexe, unberechenbar und wie man sagt „gefährlich“.

Sie lebt im Wald in einem Haus auf Hühnerbeinen. Ihre Symbole sind der Besen und der Mörser.

Babajaga ist die Hüterin des Wassers von Leben und Wiedergeburt.

Dieses Festival führt auch dich in die zauberhaften Wälder von Schwanberg auf das Schloss Limberg.

Und wenn du bereit bist dann kannst auch du die Schwelle überschreiten und dich zu neuen Ufern führen lassen.

In unserem Eröffnungsritual wirst auch du über den Besen schreiten – die Schwelle in die Anderswelt wo der Alltag hinter dir bleibt.

Du wirst das Wasser des Lebens trinken und die im Mörser geriebenen Kräuter inhalieren als reinigende Kraft des Rauches – dem Atem der Götter.

Und alles weitere bleibt dir überlassen………Raum für magische Momente, intensive Rituale oder ausgelassenes Miteinander !

- Verwebe zu: topic.php?id=586&msgid=1782


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#5

RE: Die Baba Jaga:

in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 05.10.2010 00:54
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

BABAYAGA:

Ihre Seele war tief mit dem Land verbunden und das Land war BABAYAGA.
BABAYAGA nutzte ihre Kräfte um den Sterblichen zu helfen, in Harmonie mit ihres gleichen und dem Land zu leben.





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