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#1

Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 23.05.2011 22:39
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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#2

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 14.09.2011 03:34
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Die vulkanische Anhöhe Idunn Mons auf der Venus (l.) im infraroten Wärmebild (r.). | Copyright: NASA/JPL-Caltech/ESA

Washington DC/ USA - Auf ihrem Jahrestreffen hat die NASA-interne "Venus Exploration Analysis Group" (VEXAG), ein Zusammenschluss von interdisziplinären Wissenschaftlern, die sich der Erforschung der Venus verschrieben haben, der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde vorgeworfen, eine doch eigentlich nahe liegende Erforschung der Venus zu meiden.

Wie die Forscher um den Astrobiologen David Grinspon vom "Denver Museum of Nature and Science in Colorado" gegenüber dem Fachmagazin "Nature" erläutern, wäre der Schwesterplanet der Erde doch eigentlich geradezu prädestiniert für eine eingehende Erforschung - nicht zuletzt, da es sich um den der Erde am nächst gelegenen Planeten im Sonnensystem handelt. Zudem scheinen die atmosphärischen Prozesse jenen der Erde sehr ähnlich.

Dennoch wurde die Venus seit der Magellan-Mission in den frühen 1990er Jahren von keiner wissenschaftlichen US-Sonde mehr aufgesucht. Auch in absehbarer Zukunft ist keine Erforschung der Venus geplant. Im Gegenteil: Umfangreiche und der NASA von den Wissenschaftlern vorgelegte Vorschläge für entsprechende Missionen wurden allesamt abgelehnt.

"Viele von uns sind bestürzt", so Grinspoon, der selbst zahlreiche Missionsvorschläge zur Erforschung der Venus mitausgearbeitet hat. Gründe für die stiefmütterliche Behandlung der Venus sehen die Forscher etwa in den hohen Oberflächentemperaturen, die etwa Blei zum schmelzen bringen würden oder die mit dichten Schwefelwolken schwangere Venusatmosphäre, die eine Voraberkundung der Oberfläche zur Bestimmung geeigneter Landestellen erschwert.

Im Gegensatz zum Mars, sei für viele Wissenschaftler die Venus zudem aber auch ein gänzlich ungeeigneter Ort sowohl für eine zukünftige bemannte Erkundung, als auch für die Suche nach einstigem oder gar heute noch vorhandenem Leben.

Grinspoon sieht indes jedoch noch "heimtückischere" Kräfte am Werk: "Ohne neue Missionen, die uns Wissenschaftler mit neuen Daten versorgen, schrumpfen natürlich auch die Forschungsgelder, damit auch Interesse junger Studenten an der Erforschung der Venus und schlussendlich auch unsere Lobby." Im Planetenforschungsbudget der NASA nehme die Erkundung der Venus seit 2005 gerade einmal zwei Prozent der Gesamtsumme ein und obwohl im Wettbewerb um zukünftige Missionen im Rahmen des "Discovery"-Programms (bei dem es sich um eine Reihe von auf jeweils 425 Millionen Dollar Gesamtkosten gedeckelten wissenschaftlichen Weltraummissionen handelt), ein Viertel der 28 eingereichten Vorschläge Missionen zur Venus zum Ziel hatten, schaffte es keines der Projekte bis ins Finale.


Ein maßstabsgetreuer Größenvergleich der Planeten Venus (l.), Erde und Mars (r.). | Copyright: NASA

Aber auch international stehe es um die Venus-Forschung nicht besser. Selbst die Ergebnisse der europäischen Mission "Venus Express" (2006), deren Instrumente eigentlich für die Erkundung des Mars und eines Kometen ausgelegt waren, hätten die Forscher nur teilweise befriedigt, während der Versuch der Japaner, im vergangenen Dezember eine Sonde zur Venus zu schicken, gänzlich gescheitert war.

Die NASA selbst verwehrt sich indes gegen die Vorwürfe der Venus-Forscher. "Unter den zahlreichen Vorschlägen für zukünftige Missionen im Rahmen des "Discovery"-Programms gab es schlicht und einfach bessere Vorschläge für die Erkundung von anderen Zielen im Sonnensystem", kommentiert der wissenschaftliche Leiter des Planetenforschungsprogramms der NASA Jim Green die Behauptungen der VEXAG. Auch der für den Discovery-Wettbewerb verantwortliche NASA-Wissenschaftler Michael New widerspricht: "Die Venus-Wissenschaftler müssen zu deutlicheren Übereinstimmungen darüber kommen, welche Ziele erreicht werden sollen. So haben jene Forscher, die eine Neukartierung der Oberfläche der Venus fordern, noch immer nicht genau erklärt, um wie viel besser die neuen Daten im Vergleich zu den Radarmessungen durch Magellan sein sollen."

Die Venusforscher um Grinspoon hingegen erhoffen sich, dass zunehmende wissenschaftliche Fragen, wie sie vielleicht auch durch ein Studium der Venus beantwortet werden könnten, derart an Bedeutung gewinnen, dass in nächsten Ausschreibungsrunden der NASA die Venus-Projekte nicht weiterhin übersehen kann. So könne eine Erforschung der Venus wichtige Beiträge für Klimamodelle der Erde liefern. Auch könne eine zukünftige Mission zur Venus erklären, warum dieselben chemischen Prozesse, die in der Erdatmosphäre die Ozonschicht zerstören, Kohlendioxid in der Venusatmosphäre stabilisieren.

Zudem konnten Forscher um die VEXAG-Vorsitzende Sue Smrekar geologisch-jüngere vulkanische Aktivität auf der Venus nachweisen (...wir berichteten): "Ein deutlicheres Bild der Geschichte des Vulkanismus auf der Venus könnte auch die Entwicklung und Fortgang des Treibhauseffekts erklären."

Noch im vergangenen Jahr verdichteten sich anhand der Daten der Sonde "Venus Express" Theorien, wonach auch die Venus einst über ausgedehnte Wasserozeane verfügte (...wir berichteten). Umso erstaunlicher also, dass die Venus zumindest mittelfristig für die NASA nicht von Interesse zu sein schient.


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#3

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 14.10.2011 11:05
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Künstlerische Interpretation der venusischen Nachtseite und den dortigen Orten (Kreise), wo die Sonde "Venus Express" Ozon in der Atmosphäre nachweisen konnte. | Copyright: ESA/AOES Medialab

Guyancourt/ Frankreich - Wie die Erde, so verfügt auch unser Schwesterplanet Venus über eine Atmosphäre. Dennoch könnten die beiden Welten unterschiedlicher kaum sein - schwelt die Venus aufgrund eines massiv fortgeschrittenen Treibhauseffekts doch unter extremen und lebensfeindlichen Oberflächentemperaturen von bis zu 464 Grad Celsius dahin. Neue Messungen der europäischen Sonde "Venus Express" belegen nun, dass die Venus auch über eine dünne Ozonschicht verfügt. Die Entdeckung stellt bisherige Vorstellungen in Frage, wonach das Gas in der Astrobiologie als Biomarker angesehen wird, sein Vorhandensein also in Kombination mit anderen Faktoren als möglicher Hinweis auf biologische Aktivität auf einem Planeten gilt.

Laut den von der Europäischen Raumfahrtagentur "ESA" veröffentlichten Daten, belegen die Spektralmessungen eine dünne Ozonschicht um die Venus auf einer Höhe von rund 90 und 120 Kilometern. Im Vergleich zur Ozonschicht der Erde beträgt die Konzentration des Gases in dieser Schicht allerdings kaum mehr als ein Prozent.

Wie die Forscher anhand von Computersimulationen vermuten, bildet sich das Ozon (O3) in der Venusatmosphäre, wenn Sonnenlicht Kohlendioxidmoleküle (CO2) aufbricht. Die in dieser Reaktion freigesetzten Sauerstoffatome finden sich dann auf der kühleren Nachtseite des Planeten zu Molekülpaaren (O2, molekularer Sauerstoff) und Tripletts (O3, Ozon).

Eine der Schlüsselreaktionen in der oberen Erdatmosphäre scheint auch auf der Venus aktiv zu sein", kommentiert Franck Montmessin vom "Laboratoire Atmosphères, Milieux, Observations Spatiales" (LATMOS) die Ergebnisse der Messungen.

Ozon ist von besonderer Bedeutung für das irdische Leben, da es die schädliche ultraviolette Strahlung der Sonne blockiert. Hier stammt das Gas jedoch nicht nur vom Aufbrechen des CO2 durch das Sonnenlicht, sondern wurde vor mehreren Milliarden Jahren auch von CO2-verzehrenden photosynthetischen Mikroben ausgeschieden.

Aus diesem Grund halten einige Astrobiologen das Vorhandensein von atmosphärischem Ozon, gemeinsam mit anderen Faktoren wie das Vorhandensein von Kohlendioxid und molekularem Sauerstoff, für ein Zeichen von Leben auf einem Planeten.

Gemeinsam mit dem Nachweis der im Vergleich zur Erde rund 0,3-prozentigen Ozonschicht des Mars belege die Entdeckung der Ozonschicht der Venus, dass alleine das Vorhandensein dieser Moleküle noch nicht ausreicht, um biologische Prozesse auf einem Planeten eindeutig nachzuweisen, so die Forscher in ihrem Artikel im Fachmagazin "Icarus". Stattdessen scheint ein Planet eine Ozonschicht von mindestens 20 Prozent der irdischen aufweisen zu müssen, um daraus Leben darunter ableiten zu können.


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#4

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 27.10.2011 14:32
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Die heutige Oberfläche der Venus erlaubt kaum einen Einblick in ihre Vergangenheit. Diese Aufnahme der Venussonde Magellan zeigt den Meteoritenkrater Cunitz und am Horizont den drei Kilometer hohen Vulkan Gula Mons zu erkennen. | Copyright: NASA/JPL

Berlin-Adlershof / Deutschland - Während auf der Erde die Bewegung der Kontinente bis heute für die Veränderung der Oberfläche sorgt, zeigt die Venus heute eine gänzlich regungslose Kruste. Dass dies allerdings nicht immer so war, haben nun deutsche Planetenforscher anhand von Modellberechnungen herausgefunden. Demnach war die Oberfläche der Venus in der Vergangenheit vermutlich besonders heiß und dadurch auch mobil.

"Mit unseren Berechnungen haben wir einen Blick in die Vergangenheit der Venus geworfen, als die Temperatur ihrer Oberfläche noch deutlich über dem heutigen Wert von 470 Grad Celsius lag. Dabei sind wir auf einen erstaunlichen Effekt gestoßen", sagt Lena Noack, Doktorandin am Institut für Planetenforschung am "Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt" (DLR, dlr.de). "Die Venuskruste bleibt bei solchen Temperaturen nicht starr, sondern kommt an einigen Stellen in Bewegung. Sie dehnt und streckt sich ohne zu zerbrechen, wie bei Schokolade, die im Sommer etwas weich wird." Im Fachmagazin "Icarus" haben die Wissenschaftler um Noack ihre Modellberechnung veröffentlicht.

Die besonders hohen Temperaturen auf der Venus rührten von einem massiven Treibhauseffekt her, der sich später abschwächte. "Ein besonders starker Treibhauseffekt kann die Regungslosigkeit einer Planetenoberfläche überwinden. Wahrscheinlich ist genau das im Verlauf der Venusgeschichte geschehen", ergänzt die Planetenforscherin. Die teilweise Bewegung der Venuskruste erlaubte dem Venusinneren sogar, mehr Wärme nach außen in die Atmosphäre abzugeben. Es kam zur Kühlung des Venusmantels ähnlich der Kühlung des Erdinneren durch die Plattentektonik.

Die Bewegungen der Venuskruste liefen vermutlich extrem langsam ab. "In unseren Berechnungen erhielten wir meist nur eine Geschwindigkeit von wenigen Millimetern im Jahr", erzählt Prof. Dr. Doris Breuer, Leiterin der Abteilung Planetenphysik am DLR-Institut für Planetenforschung. "Die Platten unserer Erde schieben sich dagegen mit einigen Zentimetern im Jahr voran." Somit fanden die Planetenforscher zwischen der bisher bekannten Plattentektonik auf der Erde und der starren Kruste des Mars eine dritte Variante: "Wir verwenden dafür den Begriff lokale Mobilisierung, da die Venuskruste nur an einigen Stellen des Planeten und dazu sehr langsam von der darunterliegenden Schicht gezogen und geschoben wurde", erklärt Noack.


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#5

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 25.01.2012 18:24
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Archiv: Panorama der Landestelle von Venera 13m Camera II. (Hinweis d. GreWi-Redaktion: Bei dem sichelförmigen Objekt in der Bildmitte handelt es sich um eine Verschlussklappe der Landeeinheit und nicht um eines der von Ksanfomaliti beschriebenen "Objekte".) | Copyright: Roskosmos / Quelle: mentallandscape.com/V_Venus.htm

Moskau/ Russland - Im Fachmagazin "Solar System Research" (Astronomitscheski Westnik) stellt der russische Wissenschaftler Leonid V. Ksanfomaliti das bisherige Bild der Venus auf den Kopf und behauptet, auf Aufnahmen der russischen Landeeinheit der Mission " Venera 13" Lebensformen entdeckt zu haben.

Wie die russische Nachrichtenagentur RiaNovosti (en.ria.ru) berichtet, zählt Ksanfomaliti vom Space Research Institute (iki.rssi.ru) an der "Russischen Akademie der Wissenschaften" eine scheibenförmige Struktur, eine "schwarze Klappe" und einen "Skorpion" zu den auf einer Aufnahmenserie vom 1. März 1982 zu sehenden möglichen Lebensformen. "Alle diese Strukturen erscheinen, verändern sich und verschwinden auch wieder", zitiert die Nachrichtenagentur den Wissenschaftler und erläutert, dass dieser sich dabei auf den Umstand beziehe, dass die von ihm beschriebenen Objekte auf verschiedenen Aufnahmen ihre Position verändern und dabei sogar erkennbare Spuren im Boden hinterlassen.

"Lassen sie uns für einen Moment die derzeitig gängigen Theorien über die Nichtexistenz von Leben auf der Venus vergessen", wird der Wissenschaftler weiter zitiert. "Dann lässt sich die mutige Schlussfolgerung ziehen, dass die morphologischen Eigenschaften dieser Objekte nahe legen, dass es sich um Lebewesen handelt."

Gegen die Vorstellung von Leben auf der Venus spricht bislang vornehmlich die Tatsache, dass auf ihrer Oberfläche Temperaturen von rund 464 Grad Celsius herrschen. Zumindest für irdisches Leben wären diese Umweltbedingungen viel zu heiß, nicht zuletzt, da Oberflächenwasser als Grundlage des irdischen Lebens, unter diesen Umständen längst verdampft. Während die meisten Lebewesen auf der Erde kontinuierliche Temperaturen von mehr als 80 Grad Celsius nicht überstehen, gibt allerdings auch hier Ausnahmen - sogenannte extremophile Lebewesen.

In der Kategorie dieser selbst an extreme Lebensräume angepassten Organismen stellen die sogenannten Thermophilen jene Gruppe von Lebewesen dar, die noch deutlich höhere Temperaturen nicht nur ertragen können sondern diese teilweise sogar bevorzugen. Der aktuelle Rekordhalter unter den Thermophilen ist der 2003 entdeckte hyperthemophile Mikroorganismus "Strain 121" mit einer namensgebenden maximalen Wachstumstemperatur von 121 Grad Celsius.

Allgemein gehen Wissenschaftler derzeit davon aus, dass die absolute Obergrenze für irdisches Leben jeglicher Art bei etwa 150 Grad Celsius liegt, da es den Organismen bei höheren Temperaturen wahrscheinlich nicht mehr gelingt, das Aufbrechen der chemischen Verbindungen zu verhindern, welche die DNA (als Träger der Erbinformation) und Proteine (notwendig als Strukturproteine oder Enzyme) zusammenhalten. Allerdings möchten einige Wissenschaftler die Existenz von bislang noch unbekannten "ultrathermophilen" Organismen auch nicht ausschließen. Derartige Lebensformen könnten Mechanismen entwickelt haben, die es ihnen ermöglichen, auch bei noch höheren Temperaturen zu überleben. In der direkten Umgebung einiger thermalen Tiefseeschlote, die auch die Grundlage komplexer Ökosysteme darstellen (...wir berichteten, s. Links), wurden schließlich schon Wassertemperaturen von bis zu 382 grad Celsius gemessen.

Bislang liegen uns noch keine von der Agenturmeldung unabhängigen Informationen in dieser Sache vor. Ebenso unbekannt ist derzeit noch, auf welche Aufnahmen sich Ksanfomaliti genau bezieht und wo diese mitsamt den beschriebenen Details eingesehen werden können. Sobald uns weitere Informationen vorliegen, werden wird natürlich erneut berichten...


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#6

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 26.01.2012 15:18
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Angeblicher "Venus-Skorpion" | Copyright/Quelle: L. Ksanfomaliti, Solar System Research / planetary.org

Pasadena/ USA - Nachdem Berichte über einen Fachartikel des russischen Astronomen Leonid V. Ksanfomaliti über dessen Entdeckung von "Lebensformen" auf der Venus anhand von Aufnahmen der russischen Landeeinheit der "Venera 13"-Mission international für Aufsehen gesorgt hat (...wir berichteten), hat sich nun auch die "Planetary Society" zu Ksanfomalitis Behauptungen geäußert und liefert damit zugleich auch erstmals auch unabhängig von den Pressemeldungen der russischen Nachrichtenagentur RiasNovosti, bestätigte Informationen über die Publikation, Ksanfomalitis Behauptungen und einige der konkreten benannten Aufnahmen. In ihrem Kommentar spricht die Planetengeologin Emily Lakdawalla, den von Ksanfomalitis zitierten Bilddetails jedoch die jegliche Beweiskraft für Leben auf der Venus ab.

1980 von Carl Sagan, Bruce Murray und Louis Friedman gegründet, hat die "Planetary Society" (planetary.org) mittlerweile mehr als 100.000 Mitgliedern weltweit und bemüht sich als nicht staatliche Organisation die Erforschung des Sonnensystems und die Suche nach außerirdischem Leben zu unterstützen und voranzutreiben.

Im Blog der Gesellschaft erläutert Lakdawalla, dass die Nachrichtenstory "derart lächerlich" sei, dass sie an sie normalerweise keinen weiteren Gedanken daran verschwendet hätte. "Eine Sache machte mich dann aber dennoch stutzig und das war der Name des Autors: Leonid Ksanfomalit ist ein erfahrener staatlicher, Planetenwissenschaftler. Zusätzlich zu seinen wissenschaftlichen und technischen Beiträgen ist er auch ein Populärwissenschaftler, Vortragsredner und Autor, der die Weltraumwissenschaft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht."

Nach einem Studium des in Russisch erschienenen Artikels von Ksanfomalitis, erläutert Lakdawalla zum Artikel selbst, dass dieser sich erneut der Aufnahmen der Landeeinheit angenommen habe, da die bisherige Auswertung der Aufnahmen der Venera-Missionen lediglich anhand einzelner Panoramaaufnahmen der Landestellen durchgeführt wurden. Tatsächlich handele es sich bei diesen Panoramen jedoch um Mosaike, die aus ganzen Serien von zeitlich aufeinanderfolgend erstellten Aufnahmen zusammengestellt wurden. Somit stellen die Panoramen also Bilder dar, auf denen zahlreiche Details der Einzelaufnahmen verloren gingen, da nur die besten Teile der einzelnen Aufnahmen verwendet wurden oder nachträglich durch Bildbearbeitung verändert wurden.

Anhand dieser, den Mosaik zugrunde liegenden Einzelaufnahmen machte sich Ksanfomalitis dann auf die Suche nach Bilddetails, die sich von einem zu den folgenden Einzelbildern unterscheiden. In einem weiteren Schritt habe er dann versucht zu bestimmen, ob die sichtbaren Veränderungen durch nichtbiologische Phänomene wie beispielsweise Wind erklärt werden könnten oder ob sie ein Hinweis dafür sind, dass der Planet belebt ist. "Anhand ihrer Form, können wir dann bestimmen, ob es sich um ein gewöhnliches Oberflächendetails handelt", so Ksanfomalitis, "oder ob es ungewöhnlich erscheint."

Von diesem Punkt an, so kommentiert Lakdawalla, beginne der Artikel "zu entgleisen". Zwar sei es eine "exzellente Absicht", Folgeaufnahmen auf Oberflächenveränderungen hin zu untersuchen, allerdings sei genau dies schon zuvor getan worden, wobei festgestellt worden sei, dass es auf den Aufnahmen solche Veränderungen gibt. Tatsächlich beschreibt schon Don Mitchell auf seiner Webseite zu den Venera-13-Aufnahmen (mentallandscape.com/V_Venus.htm) folgendes: "Zwei Aufnahmen, die im Abstand von rund zwei Stunden zueinander aufgenommen wurden, zeigen das allmähliche Wegwehen von Bodenpartikeln auf dem Landering von Venera-13. Veränderungen der Beleuchtungsqualität scheinen mit der Zeit weniger diffus zu werden. Dies wird möglicherweise von Wolkenbewegungen verursacht, die wiederum vage Regionen von hellerem und dunklerem Himmel entstehen lassen, wie er von der Oberfläche aus zu sehen ist."

Vor diesem Hintergrund, so Lakdawalla, sei es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass der von Venera fotografierte Ort - wie auch alle anderen Landestellen von Landern auf jedem anderen Himmelskörper - schon alleine durch die Landung selbst verändert wurde. "Die Venera-Sonden haben Staub und Erde aufgewirbelt und danach wieder auf der flachen Umgebungsoberfläche abgelagert. Einiges davon wurde auch während der kurzen Zeit weggeblasen, noch während die Sonde ihre Bilddaten von der Oberfläche übertrug."

Einen weiteren Grund dafür dass sich die einzelnen Folgeaufnahmen unterscheiden können, sieht Lakdawalla in der Übertragungsart der Bilder von der Venusoberfläche zur Erde, da diese mittels zwei unterschiedlicher Arten von Modulationen des Trägersignals des Orbiters zur Erde gefunkt wurden und so unterschiedliche Arten von Bildrauschen erzeugten. Selbst wenn Venera also zwei identische Aufnahmen übermittelt hätte, würde dieser Umstand also eine Vielzahl von feinen Unterschieden auf den Fotos erzeugen, die jedoch alleinig vom Bildrauschen stammen.

Aufgrund all dieser natürlichen und künstlichen Gründe, hält es Lakdawalla für "gewagt", wie Ksanfomalitis dies tue, in kleinsten und zudem unscharfen Veränderungen von einem zum nächsten Bild derartiges hineinzuinterpretieren. Zumal Ksanfomalitis zwar zunächst behaupte, dass "jegliche nachträgliche Bearbeitung der Bilder ausgeschlossen" werden könne, später jedoch genau diese Operationen (etwa Schärfekorrekturen oder das Ausfüllen leerer oder beschädigter Stellen anhand der Bildwerte der direkten Umgebung oder anderer Aufnahmen des gleichen Bildausschnitts) korrekterweise als Standard darstellt.


Ein Beispiel einer beschädigten Venera-Aufnahmen (oben) und deren Bildbearbeitung bzw. Rekonstruktion (unten). | Copyright/Quelle: L. Ksanfomaliti, Solar System Research / planetary.org

Anhand eines Beispiels für die von Ksanfomalitis als ungewöhnliche Veränderungen bezeichneten Bilddetails beendet Lakdawalla dann jedoch leider ihre Diskussion und Darstellung der Behauptungen des Wissenschaftlers - ohne die anderen von Ksanfomalitis angeblich entdeckten "Lebewesen" zumindest zu zeigen.



Fünf Aufnahmen mit angeblichen Veränderungen (a u. b; Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) | Copyright/Quelle: L. Ksanfomaliti, Solar System Research / planetary.org

Alleine diese fünf Bilder (s. Abb) zeigen für Lakdawalla "derart viele Unterschiede im Bildrauschen und wurden so stark etwa durch nachträgliche Schärfeeinstellungen und eingefügte Daten verändert, dass ich es für sinnlos halte, derartige kleinste Bildmerkmale darauf zu untersuchen, ob diese sich von Bild zu Bild verändern. Noch weniger Sinn macht es, in diesen Bilddetails Bewegungen und damit Hinweise auf Lebewesen zu suchen."


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#7

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 13.02.2012 15:14
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Archiv: Radaraufnahme der Oberfläche der Venus, aufgenommen von der NASA-Sonde "Magellan". | Copyright: NASA

Köln/ Deutschland - Neue Messungen der europäischen Raumsonde "Venus Express" belegen, dass sich unser Nachbarplanet Venus langsamer dreht als noch während früheren Messungen. Deutlich wurde die leichte Verlangsamung bei Beobachtungen der Planetenoberfläche, als die Sensoren mittels Infrarot die blickdichte Wolkendecke der Venus durchdrangen und Oberflächenmerkmale nicht dort zu finden waren, wo sie anhand der früheren Messungen sein sollten.

Der Unterschied wischen den Radarmessungen der Magellan-Sonde in den frühen 1990-er Jahren und den aktuellen Messungen mit dem VIRTIS-Instrument (Visible and Infrared Thermal Imaging Spectrometer) an Bord von "Venus Express" entspricht an einigen Orten bis zu 20 Kilometern.

Eine Überprüfung der unterschiedlichen Messungsergebnisse durch ein Team um Özgur Karatekin vom Belgischen Königlichen Observatorium schlussfolgerte zudem, dass rein zufällige Variationen von Venus-Tageslängen sich längerfristig gegenseitig wieder ausgeglichen hätten, also ebenso wenig für die doch deutliche Abweichung verantwortlich sein können, wie ebenfalls als mögliche Ursache überprüfte Messfehler.

In den 1980er und 1990er Jahren lieferten die Orbitalsonden "Venera" und "Magellan" erste Radarkarten der Venusoberfläche und ermöglichten Wissenschaftlern so erstmals einen Blick durch die dichte Atmosphäre unseres Nachbarplaneten. Während ihrer vier Jahre andauernden Mission ermöglichte Magellan die Bestimmung der Dauer eines Venustages (also die Zeit, die der Planet für eine Umdrehung um die eigene Achse benötigt) mit einer Länge von 243.0185 Erdentagen. Ein Tag auf der Venus dauert damit länger als ein Venusjahr, also die Dauer einer Sonnenrundung des Planeten, deren Länge 225 Erdentage beträgt.

16 Jahre später konnten die von "Venus Express" gemessenen Daten nun mit den vorherigen Magellan-Messungen nur durch die Verlängerung eines Venustages um durchschnittlich 6,5 Minuten erreicht werden. Auch neuste Fernradarmessungen von der Erde aus bestätigen diese Diskrepanz.


Künstlerische Darstellung der ESA-Sonde "Venus Express". | Copyright: ESA

Anhand der Daten erhoffen sich die Wissenschaftler um Nils Müller vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, dlr.de) Aufschlüsse darüber, ob die Venus einen festen oder verflüssigten Kern besitzt, was wiederum Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung der Venus ermöglicht.

Sollte die Venus einen festen Kern haben, wäre mehr Masse in Richtung ihres Zentrums konzentriert und ihre Rotation würde weniger auf Kräfte von außen reagieren. Die wichtigste dieser Kräfte stellt ihre eigene dichte Atmosphäre dar, die dem 90-fachen Druck der Erdatmosphäre entspricht und von Hochgeschwindigkeit-Windsystemen regiert ist und von welchen Wissenschaftler vermuten, dass sie die Rotation des Planeten durch die Reibung mit der Oberfläche verändern kann. Auch die Erde ist einem ähnlichen Effekt unterworfen, der hauptsächlich von Winden und den Gezeiten verursacht wird. Die Länge eines Erdentages kann sich aufgrund dieser Wirkung um etwa eine Millisekunde verändern und hängt von jahreszeitlich veränderlichen Windmustern und den über ein Jahr verteilten Temperaturschwankungen ab.

Eine mögliche Erklärung leiten die Forscher aus aktuellen Computermodellen der Venusatmosphäre ab, die auf der Venus Wetterzyklen möglich erscheinen lassen, die über Jahrzehnte hinweg andauern und somit die Rotationsperiode auch über entsprechend lange Zeiträume beeinflussen könnten.

Ebenfalls möglich wären auch andere Effekte, etwa ein Austausch des Drehimpulses zwischen Venus und der Erde immer dann, wenn sich die beiden Nachbarplaneten einander relativ annähern.


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zuletzt bearbeitet 16.12.2014 03:54 | nach oben springen
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#8

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 07.06.2012 09:41
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Venustransit 2004. | Copyright: NASA

Saarbrücken (Deutschland) - Während der letzte Venustransit erst im Juni 2004 zu beobachten war, wird die nächste sichtbare Passage der Venus zwischen Erde und Sonnenscheibe erst wieder im Jahr 2117 zu sehen sein. Mit Sicherheit ist es also der letzte Venustransit, den wir zu unseren Lebzeiten direkt beobachten können. Weltweit bereiten sich Wissenschaftler, Forscher und astronomische Laien auf das Himmelsschauspiel vor und wollen sogar den Mond als gewaltigen Spiegel zur Beobachtung des Transits nutzen.

Der Grund für die jeweiligen Doppeltransits im Abstand von jeweils acht Jahren mit einem Abstand von dann wieder 105 bzw. 122 Jahren liegt in dem Umstand, dass die Voraussetzung für die Miniatur-Sonnenfinsternis - also die Konstellation von Sonne, Venus und Erde in exakt einer Linie - aufgrund der gegeneinander um 3,4 Grad geneigten Umlaufbahnen von Venus und Erde – nur entsprechend selten gegeben ist. Deshalb verläuft in 98–99 von 100 Fällen die Venusbahn ober- oder unterhalb der gemeinsamen Ebene mit Sonne und Erde. Identische Bahnebenen von Erde und Venus vorausgesetzt, wäre der Venusdurchgang alle 1,6 Jahre zu beobachten.

Schon während der Venustransits im 18. Jahrhundert nutzten Wissenschaftler das Ereignis, um mit Hilfe der Trigonometrie von unterschiedlichen orten auf der Erde aus den Abstand zwischen Erde und Sonne zu ermitteln. Dabei erbrachte auch der erstmals beobachtete leichte Halo-Schein um den Planeten den ersten Beweis für eine vorhandene Venus-Atmosphäre (s. Abb. o.). Da auch das Weltraumteleskop Kepler derartige Transits zur Entdeckung und zum Nachweis von fernen Planeten außerhalb des Sonnensystems - sogenannten Exoplaneten - nutzt, erhoffen sich Wissenschaftler aus den vergleichsweise nahen Beobachtungen des bevorstehenden Vorbeizug der Venus vor der Sonnenscheibe Verbesserungen der bisherigen Methoden und Interpretation der Daten ableiten zu können.

Wenn auch nur noch in der Endphase, so wird der Venustransit auch von Deutschland und Mitteleuropa aus zu beobachten sein. Voraussetzung ist neben einem wolkenfreien Himmel und dem Aufstehen bei Sonnenaufgang - gegen 5.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MESZ) - auch ein ausreichender Augenschutz: Da der Bedeckungsgrad der Sonne aufgrund der großen Entfernung der Venus zur Erde nur minimal ausfällt, darf auch ein Venustransit NUR MIT GEEIGNETEN SONNENFILTERN UND SCHUTZBRILLEN, wie sie auch zur Beobachtung von Sonnenfinsternissen benutzt werden, durchgeführt werden! Entsprechende Filter und Brillen sind bei vielen Optikern, im Astro-Fachhandel und Online erhältlich. Neben dem direkten Beobachten der Venustransits, kann das Himmelsschauspiel aber auch online, etwa auf dem Internetportal der Europäischen Raumfahrtagentur ESA oder auch auf den Seiten der NASA verfolgt werden, die den vollständigen Transit von 4.00 bis 6.52 Uhr MESZ) übertragen werden.


Die Phasen des Venustransits am 6. Juni 2012 (Illu.). | Copyright/Quelle: Michael Zeiler, eclipse-maps.com / ESA

Unmittelbar nach Sonnenaufgang über Deutschland, Österreich und der Schweiz wird die Venus ihren Weg über die Sonnenscheibe schon zu rund zwei Dritteln zurückgelegt haben. Die genauen Sonnenaufgangszeiten für zahlreiche Metropolen in D, AU und CH finden Sie HIER).

Nachdem sie unmittelbar vor dem ersten Kontakt mit dem Rand der Sonnenscheibe kurzfristig scheinbar eine Tropfenform annimmt, wird die Venus die Sonne ab 6.35 Uhr wieder verlassen. Zu dieser Zeit wird auch heurig ein leichter Schein um den Planeten dessen Atmosphäre verraten.

An der Erforschung der Venusatmosphäre während des Transits wird sich auch das Weltraumteleskop Hubble auf ganz eigenen Art und Weise beteiligen. Da dessen Sensoren zu lichtempfindlich sind, kann das Himmelsauge nicht direkt auf die Sonne gerichtet werden. Aus diesem Grund wird das Teleskop auf den Mondkrater Tycho gerichtet und dieser als gewaltiger Himmelsspiegel genutzt.


Der Mondkrater Tycho. | Copyright: NASA/ESA, spacetelescope.org

Da das auf diese Weise reflektierte Sonnenlicht zu etwa einem Hunderttausendstel aus Sonnenlicht besteht, welches zuvor die Atmosphäre der Venus durchdrungen hat, kann Hubble dieses reflektierte Licht und damit die Venusatmosphäre spektrografisch auf ihre Zusammensetzung hin analysieren.


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zuletzt bearbeitet 16.12.2014 03:58 | nach oben springen
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#9

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 07.06.2012 09:53
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Aufnahme der Venus vor der Sonnenscheibe im ultravioletten Licht durch den ESA-Mikrosatelliten PROBA. | Copyright: ESA/ROB

Saarbrücken (Deutschland) - Während in weiten Teilen Deutschlands Astrofans aufgrund einer dichten Wolkendecke umsonst aufgestanden sind, um den letzten Venustransit vor 2117 zu beobachten, konnte das Himmelsschauspiel von zahlreichen Orten auf der Welt unbeeinträchtigt beobachtet werden. Auch Teleskope und Astronauten im All dokumentierten das seltene Himmelsschauspiel.

Zu den wenigen mehr oder weniger wolkenfreien Beobachtungsorten in Deutschland gehörte der die Ostseeinsel Usedom. Ein auf Youtube.com veröffentlichtes Video zeigt die dortige Aussicht.






https://www.flickr.com/groups/venustransit/


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zuletzt bearbeitet 04.12.2022 04:51 | nach oben springen
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#10

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 12.06.2012 15:19
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Archiv: Aufnahme der Venus vor der Sonnenscheibe im ultravioletten Licht durch den ESA-Mikrosatelliten PROBA. | Copyright: ESA/ROB

Buckingham (England) - Während des vergangenen Venustransits am 6. Juni 2012 (...wir berichteten, s Links) könnten Mikroben von der Venus die Erde erreicht haben. Zu dieser erstaunlich Einschätzung kommen nicht etwa Science-Fiction-Autoren sondern Astrobiologen um Professor Chandra Wickramasinghe von der University of Buckinghamshire.

Wie das Buckingham Centre for Astrobiology (BCAB) an der Universität, dem Wickramasinghe vorsteht, berichtet, wird die Möglichkeit von Mikroorganismen, die zwar nicht auf der unwirtlich heißen Oberfläche unseres Nachbarplaneten, jedoch in dessen höheren und wasserhaltigen Atmosphärenschichten existieren könnten, spätestens seit den sowjetischen Venera-Missionen zur Venus in den 1980er Jahren von Astrobiologen kontrovers diskutiert. Tatsächlich sind ähnliche Mikroben in der Atmosphäre der Erde bekannt.

"Während die Bedingungen auf der Venusoberfläche, mit Temperaturen von über 460 Grad Celsius, sicher kein Leben zulassen, so lassen gemäßigtere Temperaturen und der atmosphärische Druck in 45 bis 70 Kilometern Höhe dort eine Art 'habitabler (lebensfreundlicher) Zone' entstehen, in welcher etwa extremophile Bakterien, wie sie auch schon von der Erde bekannt sind, existieren könnten", so Wickramasinghe. "Wenn auch nur in kleinen Mengen, so wurde auch schon Wasser in der Venusatmosphäre nachgewiesen, von dem die Aeromikroben leben könnten."

Laut einem Artikel, den Wickramasinghe gemeinsam mit Dr. Janaki Wickramasinghe aktuell im "Journal of Cosmology" veröffentlicht hat, stellen die Bedingungen, die am 6. Juni 2012 zum weltweit beobachteten Venustransit geführt hatten, die ideale Grundlage dafür dar, dass mit Teilen der vom Sonnenwind eingefangenen oberen Venusatmosphäre auch entsprechende Venusmikroben zur Erde gelangt sein könnten.


Grafische Darstellung der zum Venustransit führenden Konjunktion von Sonne, Venus und Erde (Illu.). | Copyright/Quelle: Wickramasinghe

"Entsprechend geeignete Mechanismen des Fortführens von Wolkenpartikeln aus der oberen Venusatmosphäre vorausgesetzt, stellte die lineare Konjunktion von Sonne, Venus und Erde gemeinsam mit der vergleichsweise großen Nähe von Erde und Venus während des Transits eine relativ einfache Reiseroute für Mikroben dar" so die Forscher. Gestützt werde das Szenario durch den Nachweis, dass tatsächlich bereits geladene, von der Venus stammende Teilchen in erdnäher detektiert werden konnten.


2008 zeigten die Daten der europäischen Venus-Sonde "Venus Express", dass und wie Teile der Venusatmosphäre vom Sonnenwind ins All gerissen werden (Illu.). | Copyright: ESA Venus Express Data (2008); Svedhem et al. (2007)


Die beiden Forscher schätzen nicht nur, dass auf diese Weise etwa ein Gramm an biologischem Material (Bakterien und Viren) von der Venus die Erde nicht erst in Folge des aktuellen Venustransits erreicht haben könnten, sondern dass ähnliches auch schon unzählige Male zuvor passiert sein könnte. Auf diese Weise währen sich die beiden Planeten nicht nur planetar-geologisch ähnlich, sondern es wäre "sogar wahrscheinlich, dass sie eine gemeinsame genetische Vergangenheit haben", so die Wissenschaftler.

Auf diese Weise von der Venus zur Erde reisende und durch diesen Vorgang geladene Bakterien und Viren würden entlang der Feldlinien am schnellsten über den Polen in die Magnetosphäre der Erde eindringen und auf diese Weise umgehend die Oberfläche unseres Planeten erreichen, erläutern die Autoren des Artikels. "In anderen Breitengraden würden die Mikroben möglicherweise abhängig von ihrer Größe mehrere Tage oder gar Monate benötigen, bis sie - beispielsweise in Form von Regentropfen oder Nebel - die Erdoberfläche erreichen.

"Wäre es den Venusmikroben auf diese Weise gelungen, in die Biosphäre der Erde zu gelangen und sich hier fortzupflanzen, so könnten sie schon vielfach zum genetischen Erbe der Erde beigetragen haben", so Wickramasinghe.


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#11

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 07.10.2012 03:05
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Blick auf die Tag-und-Nachtgrenze (Terminator) der Venus. | Copyright: ESA/MPS, Katlenburg-Lindau, Germany

Brüssel (Belgien) - Daten der europäischen Sonde "Venus Express" zeigen eine erstaunlich kalte Region in den oberen Atmosphärenschichten der Venus. Hier könnte es sogar kalt genug sein, um das dortige Kohlendioxid in Form von Eis oder Schnee gefrieren zu lassen. Die Entdeckung ist umso erstaunlicher, als dass die Venus mit ihrer dichten Kohlendioxidatmosphäre eigentlich als ofenheißer "böser Zwilling" gilt.

Die neuen Daten basieren auf einer fünf Jahre langen Beobachtung der Sonde und belegen eine Schicht mit Temperaturen von rund minus 175 Grad Celsius in einer Höhe von 125 Kilometern über der Oberfläche. Damit ist diese Atmosphärenschicht hier kälter als jeder Teil der Erdatmosphäre und das, obwohl die Venus der Sonne deutlich näher ist als unser Heimatplanet.

Die Entdeckung gelang durch die Beobachtung des Sonnenlichts, das durch die Venusatmosphäre gefiltert wurde und dadurch die Konzentration von Kohlendioxid-Gas-Molekülen in verschiedenen Höhen entlang der Tag-und-Nachtgrenze (Terminator) des Planeten. Durch einen Abgleich zwischen den Daten über die Konzentration des Kohlendioxids und des atmosphärischen Drucks konnten die Wissenschaftler dann die jeweils korrespondierenden Temperaturen errechnen.

"Da die Temperaturen in einigen Höhen der Venusatmosphäre unter den Gefrierpunkt von Kohlendioxid fallen, könnte sich hier auch Trockeneis bilden", erläutert der Hauptautor der aktuell im Fachmagazin "Journal of Geophysical Research" veröffentlichten Studie, Dr. Arnaud Mahieux vom Belgisch Instituut voor Ruimte-Aeronomie.

Die kalte Schicht am Venus-Terminator ist sandwichartig von zwei vergleichsweise wärmeren Schichten eingebettet. "Die Temperaturprofile auf der heißen Tagesseite und der kalten Nachtseite auf Höhen von mehr als 120 Kilometern sind extrem unterschiedlich. Hier befinden wir uns also in einem Reich der Umwandlung mit Effekten von beiden Seiten des Terminators", so Mahieux.

Computermodelle können die beobachteten Profile zwar vorhersagen, doch nur direkte Messungen können die Rolle von weiteren atmosphärischen Bestandteilen, wie etwa Kohlenstoffmonoxid, Stickstoff und Sauerstoff, die in größeren Höhen dominanter sind als Kohlendioxid, ergründen.

"Die aktuelle Entdeckung ist noch sehr neu und wir brauchen noch Zeit, um zu verstehen, welche Implikationen sie hat", kommentiert der Venus-Express-Projektwissenschaftler Hakan Svedhem. "Aber die Entdeckung ist sehr speziell, da wir solche Temperaturprofile entlang des Terminators nur auf der Venus und nicht etwa in den chemisch anders zusammengesetzten Atmosphären von Erde oder Mars finden."


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#12

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 10.12.2012 04:58
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...ne-auf-der.html


Anstiege und Rückgänge der Schwefeldioxid-Werte, gemessen von den Sonden "Pioneer Venus" (l.) und "Venus Express" (r.), in der oberen Atmosphäre deuten auf aktuell aktive Venusvulkane hin. | Copyright: Data: E. Marcq et al. (Venus Express); L. Esposito et al. (earlier data); background image: ESA/AOES

Paris (Frankreich) - Während die Venusoberfläche mit Hunderten von Vulkanen übersät ist, konnte bislang noch kein Beweis für noch immer aktive Vulkane gefunden werden. Sechs Jahre lang haben Wissenschaftler mit der europäischen Sonde "Venus Express" die "höllische Schwester der Erde" beobachtet und glauben nun anhand atmosphärischer Messungen Hinweise für aktive Vulkane gefunden zu haben.

Wie die Forscher um Dr. Emmanuel Marcq vom Laboratoire Atmosphères, Milieux, Observation Spatiales (LATMOS) im Fachmagazin "Nature Geoscience" berichten, wären derzeitig aktive Vulkanausbrüche "eine faszinierende mögliche Erklärung" für die nachgewiesenen starken Veränderungen in der Schwefeldioxidkonzentration in der Venus-Atmosphäre.

Im Vergleich zur Erde, wo aktive Vulkane die nahezu einzige Quelle des stark giftigen Gases sind, beinhaltet die Atmosphäre der Venus mehr als eine Million mal mehr Schwefeldioxid. Da das Gas vergleichsweise schnell durch direkte Sonnenlichteinwirkung zerstört wird, befindet sich der Großteil des Gases unterhalb der dichten oberen Wolkendecke der Venus.

Jeder Nachweis zunehmender Schwefeldioxidmengen oberhalb der Wolkendecke belegt also einen Nachschub des Gases von unterhalb der Wolken. Dieser wurde von der Sonde bereits unmittelbar nach ihrem Eintreffen 2006 gemessen, gefolgt von einem deutlichen Abfall der Werte (s. Abb. Diagramm r.). Ein ähnliches Phänomen, allerdings nur den Rückgang der Werte, wurde bereits von der NASA-Mission "Pioneer Venus" nachgewiesen, die den Planeten von 1978 bis 1992 umrundete (s. Abb. l.). Damals gingen die Wissenschaftler davon aus, dass die Messung durch eine Eingabe der Gase durch Vulkane verursacht wurde, die noch deutlich vor dem Eintreffen der Sonde aktiv waren.

"Wenn man nun jedoch einen Anstieg der Werte in der oberen Atmosphäre beobachtet, so spricht dies dafür, dass die Gase erst kürzlich in die oberen Schichten gelangten, da einzelne Moleküle bereits innerhalb weniger Tage vom Sonnenlicht zerstört werden", erläutert Marcq.

Bislang gebe es jedoch noch zu viele Unbekannte über die planetare atmosphärische Zirkulation, um plötzliche Vermischungen als alternative Erklärung völlig ausschließen zu können. Tatsächlich ist bekannt, dass die Venusatmosphäre mit einer Rotationshase von nur vier Tagen deutlich schneller rotiert als der Planet selbst, der für eine Drehung um seine eigenen Achse 243 benötigt. Vorausgesetzt, dass aktiver Vulkanismus die Quelle der Schwefeldioxid-Zunahme ist, gehen die Forscher davon aus, dass es sich nicht um eine gewaltige Eruption, sondern mehrere kleinere Ausbrüche handelte.


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#13

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 02.02.2013 17:06
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Unter normalen Bedingungen umgibt die Ionosphäre die Venus in 150 bis 300 Kilometern Höhe (l.). Die induzierten Magnetfelder (angedeutet durch die gelben Linien) halten sie dort fest. Bei sehr schwachem Sonnenwind kann sich die Ionosphäre ausdehnen (r.). An der Nachtseite entsteht dadurch eine Art Plasmaschweif. (Illu.). | Copyright: ESA/Wei et al.

Katlenburg-Lindau (Deutschland) - Die Ionosphäre, also jene Hülle aus Elektronen und Ionen, die die Venus in 150 bis 300 Kilometern Höhe umgibt, dehnt sich in Ausnahmefällen an ihrer der Sonne abgewandten Seite schweifartig ins Weltall aus. Zu dieser seltenen Verformung kommt es, wenn der Sonnenwind, der Strom geladener Teilchen von der Sonne, nahezu abbricht. Genau dieses Ereignis konnten Astroomen mit Hilfe der Instrumente an Bord der ESA-Raumsonde "Venus Express" nun erstmals genau beobachten, untersuchen und auswerten. Die Ergebnisse könnten helfen zu verstehen, ob im Sonnensystem Teilchen von einem Planeten zu einem anderen "wandern" können - etwa von der Venus zur benachbarten Erde.

Am 3. und 4. August 2010 kam nach mehreren heftigen Teilchenausbrüchen mit dem Sonnenwind der kontinuierliche Strom aus Elektronen und Protonen von der Sonne, etwa 18 Stunden lang nahezu zum Erliegen. In dieser Phase erreichten nur 0,2 Teilchen pro Kubikzentimeter die Venus - während es an normalen Tagen 25 bis 50 Mal so viele sind. Derartige Phasen mit solch schwachem Sonnenwind gibt es nur vergleichsweise selten.

"Das Ereignis im August 2010 war das erste dieser Art seit dem Start der Raumsonde "Venus Express" vor sieben Jahren", erläutert Dr. Markus Fränz vom Max-Planck-Institut für. Sonnensystemforschung (MPS). Dank der stark elliptischen Umlaufbahn der Sonde um den Planeten bot sich den Forschern so die Gelegenheit zu untersuchen, welche Prozesse der schwache Sonnenwind in der Atmosphäre der Venus auslöst.

Genau wie die Erde, so ist auch die Venus von einer so genannten Ionosphäre, einer Hülle aus Elektronen und Ionen - also Plasma - umgeben. Dieses entsteht, wenn extrem kurzwelliges ultraviolettes Licht und Röntgenstrahlung von der Sonne an der Tagseite der Planeten auf die äußersten Schichten der Atmosphäre treffen. Auf der Erde hält das starke Magnetfeld diese Teilchen gefangen, weswegen sie im Gleichtakt mit der Erde und ihrem Magnetfeld um die Erdachse rotieren und so auch die Nachtseite unseres Planeten erreichen. Auf diese Weise entsteht eine Hülle aus geladenen Teilchen, welche die Erde vollständig umschließt.

"Auf der Venus ist dies völlig anders", erklärt Dr. Yong Wei vom MPS, Erstautor der neuen im Fachjournal "Planetary and Space Science " publizierten Studie. "Unserem Schwesterplaneten fehlt nicht nur das eigene Magnetfeld. Auch die Drehung um die eigene Achse vollzieht sich hier deutlich langsamer", ergänzt er. Für eine Umdrehung benötigt die Venus etwas mehr als 224 Erdentage.

Dennoch lässt sich auch auf der Nachtseite der Venus eine Ionosphäre beobachten. "Messungen älterer Sonde hatten gezeigt, dass Elektronen und Ionen (im Fall der Venus hauptsächlich Sauerstoff-Ionen) von der Tag- zur Nachtseite strömen", so Fränz. Motor dieser Bewegung ist der hohe Plasmadruck an der Tagseite. Ähnlich wie ein komprimiertes Gas, das aus einer Druckflasche befreit wird, strömt das Plasma aus dem Gebiet mit hohem Druck in ein Gebiet mit geringerem Druck.

Mit Hilfe des Magnetometers MAG und des Instrumentes ASPERA-4 (Analyzer of Space Plasmas and Energetic Atoms) an Bord der europäischen Venus-Sonde konnten sich die Forscher nun ein genaueres Bild dieser Vorgänge machen. Es zeigte sich, dass bei fehlendem Sonnenwind die Ionosphäre der Venus nicht magnetisiert wird. Unter normalen Bedingungen binden diese induzierten Magnetfelder die geladenen Teilchen der Ionosphäre in Planetennähe. Bei schwachem Sonnenwind hingegen, kann sich die Ionosphäre in der Übergangsregion zwischen Tag- und Nachtseite ausdehnen. "Die geladenen Teilchen können so einfacher und deshalb in größerer Zahl zur Nachtseite gelangen", erklärt Fränz. Dort bildet sich auf diese Weise eine Art Plasmaballon, der sich schweifartig ins All erstreckt. Die gesamte Ionosphäre erhält so eine tropfenförmige Gestalt.

Die neuen Messungen belegen, dass der Plasmaschweif etwa 15 000 Kilometer weit in den Weltraum ragt. "Er könnte aber auch deutlich länger sein und sich möglicherweise sogar über Millionen von Kilometern erstrecken", sagt Wei. Die Flugroute während der Messungen führte die Raumsonde jedoch nicht direkt hinter die Venus, so dass sich diese Frage nicht abschließend klären lässt.

Auch ob sich die Ionosphäre der Venus auf diese Weise prinzipiell sogar bis zur Erde ausdehnen könnte, ist unklar. 1996 konnten MPS-Forscher Venusplasma in Erdnähe nachweisen. Dafür werteten sie Messdaten der Raumsonde SoHO aus, die im Gleichtakt mit der Erde um die Sonne kreist. Möglicherweise bietet der Mechanismus, den die Kollegen vom MPS nun beschreiben, eine Erklärung für solche Ereignisse. "Vielleicht bieten Phasen extrem schwachen Sonnenwinds planetaren Teilchen die Möglichkeit, von den sonnennahen Planeten zu weiter außen gelegenen zu wandern", so Wie abschließend.


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#14

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 16.12.2014 00:11
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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#15

RE: Venus:

in Astromagie & Sternsehung: 02.08.2015 04:32
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...-venus20150711/

Sonde entdeckt aktiven Vulkanismus auf der Venus:


Künstlerische Darstellung vulkanischer Aktivität auf der Venusoberfläche.
Copyright: ESA – AOES Medialab
Göttingen (Deutschland) – Daten der europäischen Venus-Sonde „Venus Express“ belegen erstmals aktiven Vulkanismus auf unserem Nachbar- und Schwesterplaneten Venus und beantworten damit eine jahrzehntelang gehegte Frage.

Da etwa von gleicher Größe und ähnlichem Aufbau, gilt die Venus als höllischer Schwesterplanet unserer Erde: Schon frühere Weltraummissionen hatten mittels Radar die wolkendichte Atmosphäre der Venus durchdrungen und darunter eine von Vulkanen und Lavaströmen geformte und geprägte Oberfläche entdeckt.

Wissenschaftler vermuten, dass die Venus im Innern eine Wärmequelle besitzt – etwa durch den Zerfall radioaktiver Elemente. Diese Wärme könnte dann beispielsweise durch Vulkanausbrüche entweichen. Einige Modelle deuten sogar daraufhin, dass noch vor rund 500 Millionen Jahren eine gewaltige Lavaflut die Venusoberfläche vollständig umgestaltet hatte. Die Frage, ob die Venus auch heute noch vulkanisch aktiv ist, gehört deshalb zu den großen Fragen der Planetenforschung.

Klare Antworten auf diese Frage geben nun erstmals Messungen der europäischen Venus-Express-Sonde, die von 2006 bis 2014 die Venus umkreiste. Ein internationales Wissenschaftlerteam hat nun den bisher besten Hinweis auf aktiven Vulkanismus gefunden. Die Forscher analysierten Daten der VMC-Bordkamera der Sonde. Mit dieser identifizierten sie vier Regionen auf der Planetenoberfläche, deren Temperaturen innerhalb weniger Tage dramatisch angestiegen waren. Das Forscherteam wertet dies als den „bislang stichhaltigsten Beleg für aktiven Venus-Vulkanismus“, so die Pressemitteilung der europäischen Raumfahrtagentur ESA.

Wie die Forscher um Eugene Shalygin vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung kürzlich Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1002/2015GL064088) berichteten, liegen die einzelnen Aufnahmen nur wenige Tage auseinander. Dennoch zeigen sie im infraroten Lichtspektrum der Wärmestrahlung deutliche Veränderungen der Oberflächenhelligkeit. „Wir haben Stellen auf der Oberfläche gefunden, die rasch sehr heiß werden und sich dann wieder abkühlen“, erklärt Shalygin. „Diese vier Hotspots liegen in der Atla Region. Aus Radaruntersuchungen ist das Gebiet als tektonische Riftzone bekannt; benachbart zu diesem Grabenbruch liegen zwei Venus-Vulkane.


Drei Hin- und Beweise für aktiven Vulkanismus auf der Venus.
Klicke Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.
Copyright: ESA

Die sogenannte Ganiki-Riftzone galt bereits zuvor als Gebiet mit der jüngsten geologisch Vergangenheit auf der Venus. Die aktuelle Studie legt nun aber zudem nahe, dass sie sogar heute noch immer aktiv ist. „Es sieht so aus, als könnten wir die Venus endlich in die kleine Gruppe von Körpern im Sonnensystem aufnehmen, die vulkanisch aktiv sind“, sagt der ESA-Venus-Exrpress-Projektwissenschaftler Hakan Svedhem und führt weiter aus: „Die Untersuchungen zeigen, dass unser nächster Nachbar sich bis zum heutigen Tag noch immer verändert. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die unterschiedliche Entwicklungen, die sich auf Erde und Venus vollzogen haben, zu verstehen.“

Wie die ESA weiter ausführt hatten Planetenforscher bereits 2010 in der Infrarotstrahlung von drei vulkanischen Regionen Auffälligkeiten entdeckt. „Die Strahlung unterschied sich von derjenigen aus anderen Gebieten. Dort könnten sich erstarrte, aber vergleichsweise junge Lavaströme befinden, die noch nicht so stark verwittert sind wie älteres Gestein, so die damalige Interpretation. Sie müssten dann weniger als 2,5 Millionen Jahre alt sein. Dann kam, im Jahr 2012 sogar ein erster Hinweis auf noch heute aktive Vulkane, wieder durch Venus Express (…GreWi berichtete): Bei den Langzeitmessungen hatte Forscher die Konzentration von Schwefeldioxid in der Venus-Luft gemessen, und zwar 70 Kilometer hoch über der Oberfläche. Dort zeigten sich beträchtliche Variationen. Der Gehalt des Gases wuchs zunächst an, um danach kontinuierlich auf ein Fünftel des gemessenen Spitzenwertes abzufallen. In tieferen Atmosphäreschichten ist SO2 ein wichtiger und konstanter Bestandteil der Venus-Luft. Von dort steigt offenbar heißes Gas auf und dringt in die höheren Atmosphärenschichten. Sollte es auf der Venus heftige Vulkanausbrüche geben, so könnte eine kilometerhohe Säule aus vulkanischem Schwefeldioxid bis in die höhere Atmosphäre katapultiert worden sein, schlossen die Forscher. Über den Venus-Wolken wäre das Gas dann schnell wieder abgebaut worden, denn seine Moleküle würden von den UV-Stahlen der Sonne gespalten.“

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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