6. - Religion & Wissenschaft:
#1

RE: 6. - Religion & Wissenschaft:

in Theismus - die Philosophie hinter den Religionen und Weltbildern: 12.01.2013 20:08
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

35:

"Atheismus" und "Monotheismus" sind "unvereinbare Gegensätze",
weil sie "beide Seiten derselben Spaltung" darstellen. -

Die Geschichte zeigt, wie sich diese Fronten gegenseitig bekämpften. -
Jahrhundertelang wurden frei- und andersdenkende Menschen von der religiösen Obrigkeit
unterdrückt, verfolgt und nicht selten gefoltert und ermordet. -

Mit zunehmender gesellschaftlicher Freiheit (Renaissance, Aufklärung) wurde auch
die Religionskritik offener und schärfer, bis im 20. Jh. in den kommunistischen Staaten
die Situation umgedreht wurde:

Nun waren es die Atheisten, die die Gottgläubigen - und alle anderen "Staatsfeinde"
- verfolgten uns massakrierten. -

*

Mit dem Beginn des 21. Jh. begann eine "neue atheistische Offensive". -
Diese "neuen Atheisten" behaupten, "Gottglaube und allgemein jeder Glaube
an Übernatürliches seien irrationale Einbildungen von Menschen, die verblendet,
unkritisch oder wissenschaftsfeindlich seien", denn "die Wissenschaft habe längst
bewiesen, dass es nichts Übernatürliches gebe, und dass religiöse Visionen nur
einer Über- oder Fehlfunktion des Gehirns entsprängen"; - deswegen seien religiöse
Menschen potentiell gefährlich, da sie für Wissenschaft und rationale Argumente
unempfänglich seien; - "Religion sei die Hauptursache der Gewalt unter den Menschen";
- erst wenn sich die Menschheit von Religion befreit habe, bestehe Hoffnung auf weltweiten Frieden. -

*

In vielen Punkten haben diese furiosen Religionskritiker zweifelsohne recht:

Religion war und ist eine Hauptursache von Gewalt und Krieg und praktisch alle heiligen Schriften
enthalten problematische Stellen, die den heutigen Menschenrechten und Rassismusgesetzen diametral
widersprechen. -

Unsachlich ist ihre Kritik jedoch dort, wo sie sich von ihren materialistischen Vorurteilen verblenden lassen
und meinen, "Wissenschaft führe zwingend zu Atheismus" und "Religion bedeute automatisch Unvernunft,
unkritisches Glauben und Kampf gegen die Wissenschaft". -



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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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#2

RE: 6. - Religion & Wissenschaft:

in Theismus - die Philosophie hinter den Religionen und Weltbildern: 13.01.2013 06:06
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

36:

Der grundlegende "Denkfehler" vieler Atheisten besteht darin,
"dass sie nicht zwischen Fakten und Interpretationen unterscheiden". -

Sie vertreten von vornherein "ein materialistisches Weltbild", - projizieren dieses in die
Wissenschaft und meinen dann, "die Wissenschaft habe ihr Weltbild bestätigt",
womit "bewiesen sei, dass das materialistische Weltbild die einzig richtige Erklärung
der Welt darstelle". -

Dies ist "ein logischer Zirkelschluss", was von differenziert denkenden Atheisten
auch anerkannt und zugegeben wird. -

Denn "DIE ENTSCHEIDUNG FÜR DEN MATERIALISMUS UND ATHEISMUS IST GENAUSO
EINE GLAUBENSFRAGE WIE DIE ENTSCHEIDUNG FÜR DEN MONOTHEISMUS ODER DEN
THEISMUS". -

*

Es ist unbestritten:

"Die letzten Fragen" - Gibt es ein Leben nach dem Tod ?
-lassen sich nicht "wissenschaftlich beantworten", weil diese Fragen
"andere Forschungs- und Erkenntnismethoden erfordern als die konventionelle Wissenschaft". -

Die Frage "Gibt es ein Leben nach dem Tod ?" wird bereits seit über 150 Jahren durch die
Parapsychologie erforscht, - "und die Indizien weisen viel stärker auf ein Ja als auf ein Nein hin". -

Die Behauptung, "Wissenschaft führe zum Atheismus", ist also rundweg falsch. -

Viele Wissenschaftler sind keine Atheisten, nicht wenige sind gottgläubig und bekennen sich
offen zu einer bestimmten Religion. -

"Wissenschaft & Religion" stellen nicht zwingend einen Widerspruch dar. -

Nur "die atheistische Wissenschaft" schliesst von vorneherein alle religiösen Dimensionen aus,
ebenso, "wie nur monotheistische Religionsvertreter alle anderen Religionen ablehnen
und bekämpfen". -

*

Von atheistischer Seite werden die Begriffe "Glaube / Wissen" und "Glaube / Vernunft"
als Gegensatz, - ja "als unüberwindbarer Widerspruch beschworen". -
Es wird suggeriert, "Glaube sei das Gegenteil von Vernunft und müsse deshalb zwangsläufig
unvernünftig sein". -

"Wissen ist besser als glauben", denn "glauben" heisst "nicht wissen". -

So klug diese Aussage klingen mag, sie ist oberflächlich und verkennt,
was "glauben" und was "wissen" wirklich bedeuten. -

"Glauben" bedeutet nicht einfach "vermuten", "sich etwas einbilden" oder
"etwas kritiklos für wahr halten" - obwohl bei vielen monotheistischen Gläubigen
"Glaube" genau dies bedeutet: Aberglaube, Selbsttäuschung, Dogmatismus usw.

37:

Wenn Atheisten diese Art von Glauben - mit Recht - kritisieren, sollten sie dabei aber nicht
vergessen, "dass sie selbst ebenfalls glauben". -

Sie "glauben, real sei nur das, was der Mensch "empirisch" = "durch Sinneswahrnehmung"
und durch den Intellekt zu erkennen vermöge. -

"ICH GLAUBE NUR, WAS ICH SEHE". -

Der menschliche Erkenntnisvorgang ist jedoch um einiges komplexer. -
Wir Menschen "glauben nicht nur, was wir sehen",
- "WIR SEHEN NUR, WAS WIR GLAUBEN - ODER ZU GLAUBEN BEREIT SIND". -

"Glauben" bedeutet "das Annehmen eines bestimmten Weltbildes",
mit dem man dann die Welt betrachtet und interpretiert. -

"Glaube" ist "eine a priori getroffene Bewusstseinsausrichtung",
- "Glaube geht dem Wissen voran". -

"GLAUBE BESTIMMT, WAS WIR WISSEN", - d. h.
"WAS WIR ERKENNEN UND NICHT ERKENNEN". -

"DER GLAUBE BESTIMMT DIE GRENZEN UNSERES WISSENS". -

Dies gilt für die Religionen genauso wie für die Wissenschaften und unser Alltagswissen. -



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#3

RE: 6. - Religion & Wissenschaft:

in Theismus - die Philosophie hinter den Religionen und Weltbildern: 13.01.2013 08:44
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

"GLAUBE" = "DIE MENTALE UND EMOTIONELLE KRAFT, MIT DER WIR BESTIMMTE
INFORMATIONEN FÜR UNS ALS WISSEN = WAHRHEIT ANNEHMEN". -

"Das beste Wissen nützt nichts, wenn wir nicht daran glauben". -

Was wir in den entscheidenden Fragen des lebens glauben, hängt von unserem Weltbild ab. -

"DER GLAUBE PRÄGT UNSER WELTBILD, UND UNSER WELTBILD BESTIMMT UNSERE WELTSICHT". -

- Wir sehen, was wir glauben". -

In unserer Welt, in unserem Universum und jenseits davon
"gibt es unbegrenzt viele Objekte und Realitäten", und "wir können nie alle kennen
oder auch nur wahrnehmen". -

Welche Objekte und Realitäten wir zur Kenntnis nehmen und dann
auch noch ernst nehmen, ist abhängig von unserer Weltsicht und
- damit verbunden - von unseren Interessen und unserer Offenheit. -

38:

"Wissen und Wahrheit" sind also "nicht unbedingt dasselbe". -

"Wahrheit" bedeutet "Wirklichkeit" = "Realität". -

Wie weit "unser Wissen der Wahrheit entspricht", - ist von verschiedenen Faktoren abhängig,
- in erster Linie "von unserem Glauben". -

Mit anderen Worten:

Wissen ist nie "objektiv", sondern "immer abhängig von der Wahl unseres Weltbildes" = "Glaube". -

Es ist unser "Weltbild", das entscheidet, "was wir sehen und wissen bzw. nicht sehen und nicht wissen". -

"Unser Glaube entscheidet, wie beschränkt oder unbeschränkt unser Wissen ist". -

Unser Glaube wiederum "ist abhängig von unserem Bewusstsein". -

Wenn wir nun "annehmen, dass die höchste Wahrheit Gott ist",
dann "kann diese Realität nur mit einem entsprechend ausgerichteten Bewusstsein erkannt werden". -

- Verwebe zu: RE: 7. - Paradigmenwechsel:



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zuletzt bearbeitet 03.11.2014 01:16 | nach oben springen
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