RE: Die Rätsel des Mars IV: - 2

#16

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 29.12.2013 13:32
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Grafische Rekonstruktion der möglichen Ausdehnung des einstigen Sees im Marskrater Gale (Illu.). | Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Washington (USA) - Neuste geologische und geochemische Untersuchungen der mobilen Laboreinheit "Curiosity" der NASA-Mission "Mars Science Laboratory" (MSL) belegen, dass der Rote Planet vor Jahrmilliarden einst lebensfreundlich war.

Schon vor 10 Monaten hatten Forscher um Doug Ming vom Johnson Space Center der NASA mit Curiosity am Grabungsort, dem etwa fünf Meter tiefen Aufbruch "Yellowknife Bay", Gestein und Böden mit einer Zusammensetzung entdeckt, die einst zumindest für mikrobiologisches Leben geeignet waren (...wir berichteten). Hier am Grunde eines urzeitlichen Sees gab es demnach einst alle Schlüsselelemente für Leben, dazu Wasser, dass weder zu salzig noch zu sauer war und mit schwefel- und Eisenhaltigen Mineralien eine Energiequelle, wie sie heute noch von Gesteinsmikroben auf der Erde verzehrt werden.

Damit hatte Curiosity nicht nur das Hauptziel der Mission - Beweise für eine einst potentiell lebensfreundliche Umgebung zu finden - erfüllt, sondern zugleich auch Beweise dafür geliefert, dass der Mars wahrscheinlich sogar noch in nach geologischen Maßstäben jüngerer Zeit, für mehre Millionen von Jahren lebensfreundlich war.

Während eines der Hauptmodelle der einstigen Mars-Umgebung davon ausgeht, dass der Rote Planet vor rund 4 Milliarden Jahren über genügend flüssiges Wasser verfügte, als dass durch dessen Interaktion mit Böden und Gestein Tonminerale entstehen konnten - geht das Modell ebenfalls davon aus, dass der Mars danach derart stark austrocknete, dass das noch verbliebene flüssige Wasser zu sauer und salzig für Leben wurde.

Eine der bisherigen Schlüsselfragen angesichts der Tonminerale - die nur durch das Zusammenspiel mit flüssigem Wasser entstehen - war also, ob diese Minerale in Yellowknife Bay schon früh an den oberen Kraterrändern des gewaltigen Gale-Kraters (in dem Curiosity landete und arbeitet) entstanden und dann später von Wasser am Boden des Kraters abgelagert wurden oder selbst erst später entstanden.

Anhand der neusten Curiosity-Messungen können Forscher um Professor Scott McLennan von der Stony Brook University nun genau letzteres Szenario bestätigen und haben die Ergebnisse ihrer Untersuchungen gemeinsam mit fünf weiteren Fachartikeln über die neusten Analysen mittels der Laboreinheit im Fachjournal "Science Express" veröffentlicht.

Demnach fand die meiste chemischer Verwitterung des Gesteins erst statt, nachdem dieses am Kraterboden abgelagert worden war. Während der Verlust an leicht löslichen Elemente wie Kalzium und Natrium, wie er vulkanische Mineralien in Tonmineralien verwandeln kann, deutlich nachweisbar wäre, wenn er schon am Kraterrand selbst eingesetzt hätte, weist das untersuchte Gestein selbst keine Spuren einer solchen Auslaugung auf.

Auch der Mangel an Olivin, statt dessen jedoch die gehäufte Anwesenheit von Magnetit legt ebenfalls nahe, dass das Gestein erst zu Ton wurde, nachdem es von den Hängen in die Kraterebene gespült worden war.


Selbstporträt des Marsrovers an seinem derzeitigen Arbeitsort, der "Yellowknife Bay" im Marskrater Gale. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Die Anwesenheit vom Smektit liefert den den Wissenschaftlern dann sogar Informationen über die während der Tonbildung vorherrschenden Bedingungen: "Smektit (Betonit) ist ein typischen Tonmineral der Ablagerungen am Boden von Seen", erläutert David Vaniman vom "Planetary Science Institute" in Tucson. (...) Zumindest auf der Erde sind derartige Umgebungen biologisch sehr reichhaltig."

Laut John Grotzinger vom California Institute of Technology (Caltech), existierte diese lebensfreundliche Umgebung im Gale-Krater noch bis in die sogenannte Hesperianische Periode hinein, also bis vor weniger als 4 Milliarden Jahren und damit noch zu Zeiten, in denen der Mars an anderen Orten bereits sehr viel trockener saurer war. In etwa die gleiche Zeit fallen auch die bislang ältesten fossilen Funde von irdischem Leben.

"Das alles hat aber auch globale Konsequenzen", erläutert Grotzinger. "Aus dieser Zeit stammen heute noch sichtbare Strukturen auf der Marsoberfläche, die zwar schon zuvor als Beweise für große Wassermassen auf dem Mars angesehen wurden, die bislang aber als geologisch zu jung oder kurzlebig galten, als dass sich in ihnen Tonminerale hätten bilden können. Die bisherigen Vorstellungen waren die, dass vorhandene Tonminerale aus älteren Ablagerungen herausgewaschen worden sein müssten. Jetzt wissen wir aber, dass die Tonmineralien auch später entstanden sein können. Dadurch offenbaren sich direkt zahlreiche 'neue' Orte auf dem Mars, die noch deutlich länger lebensfreundlich gewesen sein könnten als bislang gedacht."

In Yellowknife Bay selbst, so vermuten die Forscher, könnten diese lebensfreundlichen Bedingungen bis zu mehreren Dutzend Millionen Jahren vorgehalten haben. Während dieser Zeit entstanden und verschwanden wahrscheinlich zahlreiche Flüsse und Seen im Krater. "Selbst wenn die Oberfläche trocken war, so war der Untergrund sehr wahrscheinlich zumindest feucht - dafür sprechen die in Rissen im Untergrundgestein angelagerten Mineralien", so die Forscher

Trotz aller Euphorie betonen die an den Analysen beteiligten Forscher jedoch ausdrücklich, dass man bislang noch keine Anzeichen von urzeitlichem Leben auf dem Mars gefunden haben. In seiner frühen Vergangenheit war der Gale-Krater jedoch wahrscheinlich mehrmals Heimstätte eines Sees, in dem dann zumindest mikrobielles Leben möglich war.


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#17

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 29.12.2013 13:35
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Detailaufnahme der dunklen Spuren. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Pasadena (USA) - Neue Aufnahmen der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Oribiter" (MRO) zeigen sich jahreszeitlich verändernde dunkle Spuren an Kraterrändern und Hängen auf dem Mars. Während vergleichbare Spuren schon zuvor in den mittleren Breiten des Roten Planeten entdeckt und ihre Veränderungen dokumentiert wurden, zeigen die neuen Aufnahmen das Phänomen nun auch in Regionen erstaunlich nah am bislang für besonders trocken gehaltenen Mars-Äquator. Die wahrscheinlichste Erklärung für die sich verändernden Spuren an den Hängen ist jedoch auch hier salziges flüssiges Wasser in unmittelbarer Nähe zur Oberfläche.

"Die Oberfläche der Äquatorregionen des Mars galten bislang als besonders trocken und gänzlich frei von flüssigem und sogar gefrorenem Eis", erläutert Alfred McEwen von der University of Arizona und Hauptuntersucher der Ergebnisse der Kamera des "High Resolution Imaging Science Experiment" (HiRISE) an Bord des Orbiters. "Diese Vorstellung müssen wir angesichts der neuen Aufnahmen nun wohl überdenken."

Erstmals auf sich jahreszeitlich verändernde Oberflächenstrukturen auf dem Mars aufmerksam, wurden die NASA-Forscher vor rund zwei Jahren in den mittleren Breitengraden der südlichen Hänge des Mars: Fingerartig zogen sich hier im Mars-Frühling bis zu fünf Meter breite dunkle Spuren immer mehr die Hänge hinunter – verblassten dann wieder während der kalten Wintermonate, um dass im darauffolgenden Frühjahr erneut zu erscheinen (...wir berichteten 1, 2). Die längste dieser Spuren zog sich immerhin bis zu 1.200 Meter einen Abhang hinunter.

McEwan und Kollegen haben ihre neusten Ergebnisse aktuell auf dem Jahrestreffen der "American Geophysical Union" (AGU) in San Francisco vorgestellt und im Fachjournal "Nature Geoscience" veröffentlicht (DOI: 10.1038/ngeo2014).

Für ihre Untersuchungen haben die Forscher fünf Orte im größten Canyon des Sonnensystems, dem Valles Marinieris, ins Visier der Mars-Sonde genommen und über die entsprechenden Zeiträume hinweg beobachtet. Jeder dieser Orte weist sowohl Hänge mit nördlicher als auch südlicher Ausrichtung auf.

Die "dunklen Finger" erscheinen hier auf beiden Hängen. Allerdings sind sie auf den Nordhängen immer nur zu jener Jahreszeit aktiv, in der diese Hänge das meiste Sonnenlicht abbekommen. Verändert sich der Stand der Sonne im Jahreslauf, verlagert sich das Auftreten der Finger entsprechend auf die nun beschienenen Südhänge.



Ein besonders langes Beispiel der Wasserspuren im Valles Marinieris. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

"Das dieses Verhalten am besten erklärende Szenario ist salziges Wasser, das die Hänge hinunterfließt, wenn die Temperaturen steigen", so McEwan. "Zwar haben wir noch immer nicht den letzten endgültigen Nachweis dafür, dass es sich hier wirklich um Wasser handelt. Aber es spricht auch nichts dagegen."

Gelöste Salze, so vermuten die Forscher, verändern den Schmelzpunkt des Wassereises, das sich so schon bei Temperaturen verflüssigt, unter denen normales Wasser noch gefroren bleibt. Da die Salze auch das Verdampfen des Wassers in der dünnen Marsatmosphäre verlangsamen, könne das Wasser auch deutlich weiter fließen.

Dass Wasser in Form von Eis im Marsuntergrund vorhanden ist, zeigen zahlreiche erst kürzlich durch Einschläge geschlagene Krater auf dem Mars, an deren Grund die MRO-Sonde helle Eisschichten identifizieren konnte


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#18

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 23.01.2014 00:15
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Auf den Opportunity-Aufnahmen vom 3528. Missionstag ist der Stein noch nicht zu sehen (l.). 12 Tage später (3540, r.) an gleicher Stelle, stellt er NASA-Forscher wie Laien vor ein Rätsel. | Copyright: NASA/JPL

Pasadena (USA) - Erneut sorgen Aufnahmen eines Mars-Rovers für kontroverse Spekulationen und Rätselraten, zeigen Aufnahmen des Rovers "Opportunity" doch plötzlich einen etwa faustgroßen Gesteinsbrocken, der 12 Marstage zuvor auf den Aufnahmen vom gleichen Ort noch nicht zu sehen ist. Neben der Frage woher der Stein stammt, rätseln die NASA-Wissenschaftler aber auch über die Zusammensetzung des sonderbaren Brockens.

Zum ersten Mal aufmerksam auf den geradezu aus dem Nichts aufgetauchten Stein machte Steve Squyres, Hauptuntersucher der Spirit- und Opportunity-Mission (Mars Exploration Rovers) am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA auf der Feier zum zehnjährigen Fortgang der Rover-Mission.

"Der doughnut-förmige Stein war plötzlich da, ohne, dass der Rover etwa über diesen Punkt gefahren wäre", so Sqyures. Selbst einen eigenen Namen haben die NASA-Forscher für den Stein bereits geprägt: "Pinnacle Island".

Eine Theorie, so der NASA-Wissenschaftler, ist die, dass die "Spitze Insel" durch Bewegungen der Räder des eigentlich geparkten Rovers weggesprengt worden sein könnte: "Wir haben den Rover ein bis zwei Meter bewegt und vielleicht ist der Stein dabei von den Rädern weggeschnippt worden. Zumindest ist das bislang die für uns wahrscheinlichste Theorie." Es sei aber auch möglich, dass es sich um Auswurfmaterial aus einem vielleicht nahegelegen Krater handelt, oder dass der Stein aus einem geologischen Aufbruch weggerollt ist und unmittelbar neben "Opportunity" zum Liegen kam.


Kolorierte Vor- und Nachheraufnahme von "Pinnacle Island". | Copyright: NASA/JPL

Einige von der NASA unabhängige Beobachter führen hingegen deutlich exotischere Erklärungsversuche für den plötzlich aufgetauchten Stein ins Feld: Während die einen darin Hinweise auf inoffizielle Aktivitäten des Rovers sehen, spekulieren andere sogar darüber, dass es sich bei dem Stein sogar um eine exotische Form von Leben handeln könnte.

Tatsächlich zeigen sich die NASA-Forscher jedoch noch mehr an der Frage interessiert, was dieser Stein selbst überhaupt ist, als daran, wie er so plötzlich in Sichtweite des Rovers kam: "Während wir hier über diesen Stein sprechen, wird er von 'Opportunity' genauer untersucht. Wir haben bereits Bilder davon gemacht und vor allem der innere, dunklere Teil des Steins gleicht nichts, was wir bislang auf dem Mars gefunden haben", so Squyres weiter und erläutert zudem auch die ersten Analyseergebnisse: "Dieser innere, wie ausgehöhlt wirkende Teil ist stark schwefel- und magnesiumhaltig und beinhaltet etwa doppelt so viel Mangan als alles andere, bislang auf dem Mars untersuchte Gestein. (...) Bislang wissen wir noch nicht, was das bedeutet. Wir sind ehrlich gesagt selbst etwas verwirrt und wir diskutieren untereinander sehr angeregt darüber."

Schlussendlich dürfte also dann doch die Herkunft des Steins wieder eine Rolle spielen, wenn es darum geht, seine Zusammensetzung einem Herkunftsort zuzuordnen.

grenzwissenschaft-aktuell.de
Quellen: NASA/JPL


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#19

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 11.02.2014 20:15
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Opportunity-Panorama mit Blick auf den "Matijevic Hill". | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Cornell/Arizona State Univ.

St. Louis (USA) - Selbst zehn Jahre nach Beginn der Mission, liefert der NASA-Mars-Rover immer noch neue Entdeckungen: Im Krater Endeavour, in dem der Rover seine Arbeit versieht, gab es einst nicht nur milde, lebensfreundliche Bedingungen sondern auch Wasser - und das deutlich länger als bisherige Untersuchungen dies nahe legten.

Wie die Forscher um Ray Arvidson von der Washington University in St. Louis aktuell im Fachjournal "Science" berichten, entdeckten sie im Gestein am sogenannten "Matijevic Hill" eisen- und aluminiumhaltige Tonmineralien, sogenannten Smektit, die vor rund 4 Milliarden Jahren mit fließendem Wasser interagiert haben mussten. Unmittelbar nach der Entstehung des Kraters war dieses Wasser wohl zunächst noch sehr salz- und säurehaltig, während es vor der Kraterentstehung nur leicht säurehaltig und damit zumindest potentiell für mikrobielles Leben geeignet war.

"Die Ergebnisse zeigen, dass der Mars bewohnbar war - was aber nicht bedeutet, dass der Mars auch bewohnt war", so John Grotzinger, der wissenschaftliche Leiter des aktuellen Mars-Rovers "Curiosity", dessen Entdeckungen eindeutiger Hinweise auf einstiges flüssiges Wasser auf dem Mars (...wir berichteten) von der aktuellen Opportunity-Entdeckung gestützt werden.

"Nach und nach finden wir immer mehr Orte auf dem Mars, an denen wir eindeutige Hinweise darauf, dass der Mars einst ein warmer und feuchter Planet war", kommentiert der Chefwissenschaftler des Mars-Exploration-Programms der NASA, Michael Meyer. "Dieser Umstand erhöht natürlich den Anreiz weiterhin nach Beweisen für einstiges Marsleben zu suchen."

grenzwissenschaft-aktuell.de
Quelle: NASA


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#20

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 11.02.2014 20:16
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Stein des Anstoßes: Auf den Opportunity-Aufnahmen vom 3528. Missionstag ist der Stein noch nicht zu sehen (l.). 12 Tage später (3540, r.) an gleicher Stelle, stellt er NASA-Forscher wie Laien vor ein Rätsel. | Copyright: NASA/JPL

Washington (USA) - Nachdem der Neuropsychologe Dr. Rhawn Joseph vor einem kalifornischen Gericht Klage gegen die NASA aufgrund unterlassener Untersuchung potentiell außerirdischen Lebens auf dem Mars eingereicht hat (...wir berichteten), hat sich die US-Raumfahrtbehörde nun erstmals in der Sache geäußert.

Grund für die Klage war ein plötzlich und wie aus dem Nichts auf Aufnahmen des Mars-Rovers Opportunity aufgetauchter und zudem sonderbar geformter Stein, der auf vorigen Aufnahmen von gleicher Stelle noch nicht zu sehen war (...wir berichteten, s. Abb.).

Während die NASA nach ersten Untersuchungen zwar bestätigt hatte, dass es sich um einen höchst sonderbaren - aber dennoch eben "nur" um einen Stein handele, hatte Joseph die Raumfahrtbehörde wegen unterlassener Erforschung potentiell außerirdischen Lebens verklagt. Joseph vermutet, dass es sich nicht um einen "toten" Stein sondern um einen lebenden Organismus handele, der an Ort und Stelle sozusagen vor den Kameraaugen des Rovers gewachsen sei - und fordert nun von der NASA eine ausführliche öffentliche Dokumentation des Steins in Form von 100 hochauflösenden Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln und 24 Mikroskopaufnahmen.

Da es sich um ein laufenden juristisches Verfahren handele, sei man in dem, was man in der Sache derzeit öffentlich sagen könne, eingeschränkt, so der NASA-Sprecher Bob Jacobs in einer Erklärung gegenüber dem Magazin "Popular Science". Allerdings "habe man die bisherigen Untersuchungen des als 'Pinnacle Island' bezeichneten Stein bereits durch die Veröffentlichung der Aufnahmen (und der ersten Statements) veröffentlicht." Wie bereits auf der NASA-Pressekonferenz am 22. Januar (s. folgendes Video) erläutert, werde der Stein derzeit genauer untersucht, um mehr über seine chemische Zusammensetzung zu erfahren. "Die NASA wird alle neuen Daten zum diesem Stein und weitere Aufnahmen und Informationen veröffentlichen, sobald diese zur Verfügung stehen."



+ + + GreWi-Kommentar
Mit der Erklärung, man untersuche den Stein weiterhin und werde alle neuen Daten auch veröffentlichen, dürfte die NASA Josephs Klage die Grundlage entzogen haben.

Doch auch ohne diese Erklärung hätte die Klage wohl kaum Aussicht auf Erfolg gehabt, da im Falle des angestrebten Urteils die Richter einen Präzedenzfall geschaffen hätten, der sämtliche NASA-Missionen zwar zu einem "demokratischen Spielzeug" gemacht, zugleich aber die Kontrolle der NASA über ihre eigenen Missionen genommen hätte.

Klagen wie jene gegen den Betrieb des Teilchenbeschleunigers (LHC) am CERN - seien die zugrundeliegenden Fragen und Bedenken auch noch so berechtigt(!) - würden die Projekte selbst behindern und das Erreichen der Forschungsziele verhindern.

Dennoch: Die Planer zukünftiger Missionen und Projekte täten tatsächlich gut daran, die Öffentlichkeit und demokratische Prozesse mehr als bislang schon in die Missionsplanung miteinzubeziehen. Der aktuelle Fall von "Pinnacle Island" und die öffentlichen Reaktionen darauf zeigt, dass es ein öffentliches Interesse an demokratischer Interaktion beispielsweise mit den Rovern gibt. Dieses Interesse kann neben den streng wissenschaftlichen Missionszielen zu einem Gewinn für beide Seite genutzt werden - zumal die meisten Missionen hauptsächlich mit Steuergeldern finanziert werden.


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#21

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 11.02.2014 20:21
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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500-fache Vergrößerung (Kasten) der Position des "Steins" 12 Tage vor seinem Auftauchen. | Quelle: R.Joseph/cosmology.com, NASA

Cambridge (USA) - Mittels einer Klage vor einem kalifornischen Gericht will ein US-Forscher die NASA dazu zwingen, einen Stein, der auf Aufnahmen des Mars-Rovers Opportunity plötzlich "wie aus dem Nichts" aufgetauchte, genauer zu untersuchen und die Rohdaten unzensiert zu veröffentlichen (...wir berichteten). Dr. Rhawn Joseph vermutet, dass es sich bei dem als "Pinnacle Island" bezeichneten Objekt gar nicht um einen Stein, sondern um einen an Ort und Stelle gewachsenen Organismus handelt. Belege hierfür will er auf den bisher veröffentlichten NASA-Aufnahmen gefunden haben. Jetzt hat Joseph seine Vermutungen präzisiert.

Wie der Neuropsychologe aktuell in einem Artikel im ebenfalls umstrittenen "Journal of Cosmology" darlegt, sieht er in dem "Stein" auffallende Ähnlichkeiten mit einem sogenannten Apothecium und damit mit dem offenen, schüssel-, scheiben- oder becherförmige Fruchtkörper einiger Schlauchpilze (Ascomyceten) oder Flechten.

Doch es ist nicht nur die äußere Form, die den Forscher an ein Apothecium erinnert - schon auf der Aufnahme vom 3528. Missionstag, auf welcher der "Stein" eigentlich noch nicht zu sehen ist, will Joseph schon eine Miniaturausgabe der schalenförmigen Struktur erkennen (s. f. Abb. roter Pfeil). Für den Forscher ist das der belege dafür, dass es sich nicht um einen Stein sondern um einen hier sozusagen vor den Augen des Rovers gewachsenen Organismus, ähnlich einem Apothecium, handelt.




Irdische Apothecien. | Quelle: R.Joseph/cosmology.com

Auf vergrößerten Aufnahmen des "Steins" will Joseph darüber hinaus sogar Paraphysen und damit jene Organe erkennen, die zwischen den Fortpflanzungsorganen von Laubmoosen oder Pilzen stehen. Auch die braun-rötlich gefärbte Innenseite der Trichters stimme mit der irdischer Apothecien überein.


Schaubild eines Apothecium im Vergleich zum Mars-Stein "Pinnacle Island". | Quelle: R.Joseph/cosmology.com, NASA

Die NASA hingegen erklärt weiterhin, man habe den Stein bereits eingehend untersucht. Dabei habe sich gezeigt, dass es zwar ein merkwürdiger Stein sei, über dessen Herkunft man immer noch grübele - aber dennoch eben "nur" ein Stein. Weitere Ergebnisse sollen bald veröffentlicht werden. Auch Mikroskopaufnahmen, zu denen der Rover in der Lage wäre, wurden bislang noch nicht veröffentlicht.

http://cosmology.com/ApotheciaOnMars.html


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#22

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 11.02.2014 20:23
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Mikroskopaufnahme des auf den Namen "Pinnacle Island" getauften Steins. | Copyright: NASA (Quelle: marspage.eu)

Washington (USA) - Die NASA hat erste Mikroskopaufnahmen jenes Steins veröffentlicht, der am 3540. Missionstag plötzlich vor einer der Kameras des NASA-Mars-Rovers "Opportunity" aufgetaucht war (...wir berichteten) und der seither für Kontroversen nicht nur um seine Herkunft sondern auch darüber gesorgt hatte, ob es sich dabei gar nicht - wie die NASA behauptet - um einen Stein, sondern vielleicht sogar um einen an Ort und Stelle gewachsenen Organismus handeln könnte.

Anm.d.GreWi-Red.: In der ursprünglichen Fassung dieser Meldung hatten wir eine Farbversion einer Mikroskopaufnahme des Steins gezeigt. Bei dieser Aufnahmen handelte es sich jedoch offenbar nicht um eine von der NASA bestätigte Falschfarbinterpretation der Aufnahme. Aus diesem Grund haben wir diese gegen das obige Bild mit Link zur NASA-Quelle ausgetauscht.

Nur wenige Tage zuvor hatte der Neuropsychologe Dr. Rhawn Joseph nicht nur im "Journal of Cosmology" Vergleiche zwischen dem "Stein" und irdischen Apothecien und damit mit den offenen, schüssel-, scheiben- oder becherförmige Fruchtkörpern einiger Schlauchpilze (Ascomyceten) oder Flechten aufgestellt (...wir berichteten), sondern sogar vor einem kalifornischen Gericht eine Klageschrift gegen die NASA wegen unterlassener Erforschung eines außerirdischen Organismus eingereicht. In dieser hatte er zugleich die Erstellung und Veröffentlichung von weiteren 100 Aufnahmen des Objekts aus verschiedensten Blickwinkeln und 24 Mikroskopaufnahmen gefordert

In einer ersten Reaktion hatte die NASA daraufhin erklärt, man habe sowieso vorgehabt - und dies auch schon zuvor öffentlich angekündigt - den Stein genauer zu untersuchen und die Ergebnisse zu veröffentlichen

Mit einer Reihe neuer Aufnahmen des Steins, darunter auch Mikroskopaufnahmen, ist die NASA dieser Ankündigung nun nachgekommen. Die Aufnahmen scheinen die NASA-Interpretation von "Pinnacle Island" im Sinne eines Steins zu bestätigen. Ein offizielles Statement der NASA zu den Untersuchungen des Steins lag bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung ebenso wenig vor, wie ein Kommentar von Dr. Rhawn Joseph zu den Aufnahmen. Die Klage scheint unterdessen entweder abgewiesen oder fallen gelassen worden zu sein...

http://mars.nasa.gov/mer/gallery/all/opportunity_m3541.html

http://mars.nasa.gov/mer/gallery/all/opportunity_m3546.html

http://mars.nasa.gov/mer/gallery/all/opportunity_m3548.html

http://mars.nasa.gov/mer/gallery/all/opportunity_m3551.html

http://mars.nasa.gov/mer/gallery/all/opportunity_m3560.html

http://mars.nasa.gov/mer/gallery/all/opportunity_m3562.html


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#23

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 25.02.2014 04:29
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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"Pinnacle Island" (A) und sein Gegenstück (B) am Herkunftsort unterhalb der Fahr- und Wendespuren (C) des NASA-Marsrovers "Opportunity". (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zur vergrößerten Originalabbildung zu gelangen.) | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Cornell Univ./Arizona State Univ.

St. Louis (USA) - Einen Monat nachdem ein wie aus dem Nichts auf Aufnahmen des NASA-Mars-Rovers Opportunity aufgetauchter Stein, nicht nur Laien sondern selbst die NASA vor ein Rätsel gestellt hatte und Forscher sogar schon über einen möglichen Mars-Organismus spekulieren ließ (...wir berichteten, s. Links), haben NASA-Wissenschafter nun die Herkunft des bis anhin mysteriösen Steins mit der Bezeichnung "Pinnacle Island" geklärt.

In Aufnahmen der unmittelbar neben dem Stein (s. Abb. A) gelegenen Wendespuren des Rovers hat das Team um den Opportunity-Wissenschaftler Ray Arvidson von der Washington University in St. Louis sozusagen die andere Hälfte von "Pinnacle Island" identifiziert (B) und damit die bereits erste Theorie der NASA-Forscher bestätigt, dass der Stein während des Wendemanövers des Rovers von dessen Rädern an seine neue Position bewegt wurde.

"Nachdem wir den Stein (A) genauer untersucht hatten, haben wir Opportunity eine kleine Strecke bewegt und konnten so ein Kleinwenig den Hügel hinaus schauen. Hier lag ein aus dem Boden bewegter und umgedrehter Stein, der die gleiche ungewöhnlichen Merkmale besitzt (B). Anhand der Fahrspuren (C) des Rovers können wir sehen, dass wir über diesen Stein hinweg gefahren sind. Das ist der Ort, von dem 'Pinnacle Island' stammt."

Eine genauere Untersuchung von "Pinnacle Island" habe gezeigt, dass dieser Brocken hohe Bestandteile an Elementen wie Mangan und Schwefel besitzt. Da es sich hierbei um wasserlösliche Stoffe handelt, lege dieser Umstand nahe, dass diese Bestandteile auch von Wasser im Stein eingelagert wurden.

"Dieser Vorgang könnte sich unmittelbar unter der Oberfläche sogar vor erst vergleichsweise kurzer Zeit angespielt haben", so Arvidson. "Oder es könnte tiefer im Untergrund vor wesentlich längerer Zeit passiert sein." Durch Erosion könnte der Stein dann an die Oberfläche gelangt und von "Opportunity" erfasst worden sein.

Nachdem der Rover dein Stein nun ausführlich untersucht habe, werde Opportunity seine Reise gen Süden und hangaufwärts fortsetzen, um hier freigelegte Gesteinsschichten zu untersuchen. Da der Tiefstpunkt des derzeitigen Marswinters überstanden sei, stehe dem schon seit 10 Jahren aktiven und solarbetriebenen Rover schon bald auch wieder deutlich mehr Energie für weitere Entdeckungen zur Verfügung.


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#24

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 25.02.2014 04:38
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Satellitenaufnahme (MRO) des Fundorts von "Pinnacle Island". | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Washington (USA) - Zwar belegen Aufnahme der Wendespuren des Mars-Rovers "Opportunity" mittlerweile, wie ein merkwürdig doughnut-förmiger Stein vor knapp einem Monat geradezu wie aus dem Nichts neben der mobilen Laboreinheit auftauchen konnte (...wir berichteten), doch die eigentliche Natur und Herkunft dieses für die Gegend auch aus geologischen Gesichtspunkten ebenso interessanten wie rätselhaften Brockens ist selbst den NASA-Wissenschaftlern immer noch ein Rätsel. Neue Satellitenaufnahmen der Fundstelle zeigen nun zumindest, was der seltsame Stein nicht ist.

Die Aufnahme der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO, s. Abb.) vom 14. Februar 2014 zeigt ein Gebiet von 0,4 Kilometern Breite, auf dem auch der kleine Rover selbst als kleiner Fleck (roter Pfeil) und seine Fahrspuren (blaue Pfeile) zu erkennen sind. Frische Narben oder gar ein Krater eines kürzlichen Meteoriteneinschlags sind jedoch nicht zu sehen. Aus diesem Grund schließen die NASA-Forscher diese Option als mögliche Erklärung für die Herkunft des Steins aus.


Stein des Anstoßes: Auf den Opportunity-Aufnahmen vom 3528. Missionstag ist der Stein noch nicht zu sehen (l.). 12 Tage später (3540, r.) an gleicher Stelle, stellt er NASA-Forscher wie Laien vor ein Rätsel. | Copyright: NASA/JPL

Zuvor hatte der Fund des kuriosen Steins international für Interesse und sogar Spekulationen darüber gesorgt, dass es sich bei "Pinnacle Island" gar nicht um einen Stein, sondern um einen vor Ort gewachsenen Organismus handeln könnte.


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zuletzt bearbeitet 13.12.2014 14:30 | nach oben springen
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#25

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 14.03.2014 06:38
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Elektronenmikroskop-Aufnahme kugelförmiger Strukturen (roter Kreis) im Innern
des Mars-Meteoriten "Yamato 000593". | Copyright: NASA

Pasadena (USA) - Nachdem vor 18 Jahren der damalige US-Präsident Bill Clinton in die Entdeckung von Leben auf dem Mars in Form von fossilen Überresten einstiger Mars-Mikroben verkündet hatte, seither dieser Beweis jedoch von vielen Wissenschaftlern in Frage gezogen wurde und nur wenige Astrobiologen den Mut hatten, ähnliche Entdeckungen in anderen Meteoriten zu veröffentlichen, haben nun auch wieder NASA-Wissenschaftler im Innern eines großen Mars-Meteoriten nicht nur Wasser sondern auch Strukturen gefunden, die fossilen irdischen Mikroben auffallend ähnlich sind.

Die Ergebnisse, so erläutern die Forscher um Lauren White vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA und Everett Gibson vom Johnson Space Center der NASA aktuell im Fachjournal "Astrobiology" (DOI: 10.1089/ast.2011.0733), "legen die Anwesenheit biologischer Prozesse auf dem Mars vor hunderten Millionen von Jahren nahe".

"Wir sind davon überzeugt, dass diese Entdeckung ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Beantwortung der großen Frage, ob es einst auf dem Mars Leben gab, darstellt", so die Forscher. Zugleich unterstreichen sie aber auch, dass die Entdeckung die Frage noch nicht eindeutig beantworten könne, geschweige denn die Anhaltende Kontroverse um derartige Entdeckungen (...wir berichteten, s. Links): "Wir sagen nicht, dass wir Marsleben gefunden haben."

Auf die mikroskopisch kleinen Strukturen stießen die Forscher im Innern des 13,5 Kilogramm schweren Meteoriten "Yamato 000593", der von japanischen Wissenschaftlern im Jahre 2000 in der Antarktis entdeckt wurde. Die Zusammensetzung des Meteoriten deutet aufgrund von Tonmineralien daraufhin, dass dieser einst mit flüssigem Wasser interagiert hatte. Das Alter dieses Marsgesteins datierten die Wissenschaftler auf 1,3 Milliarden Jahre. Zur Erde katapultiert wurde Yamato offenbar durch einen Einschlag auf dem Roten Planeten vor rund 12 Millionen Jahren, wodurch der Meteorit dann wahrscheinlich vor 50.000 bis 10.000 Jahren auf die Erde gelangte.


Mikrotunnel im Innern des Mars-Meteoriten "Yamato 000593". | Copyright: NASA

Bei den Strukturen selbst handelt es sich zum einen um kleinste "Mikro-Tunnel", die das Innere des Meteoriten durchziehen. "Diese Tunnel weisen gekrümmte und gewellte Formverläufe auf, wie sie mit durch biologische Prozesse verursachte Veränderungen in irdischen basaltischem Glas gefunden werden können und hier eindeutig von Bakterien hinterlassen wurden.

Zum anderen fanden die Forscher zwischen den Schichten kugelförmige Strukturen, deren Größe im Nano- und Mikrometerbereich liegt (1.000.000.000 Nanometer = 1.000.000 Mikrometer = 100 Zentimeter) . Hierbei handele es sich um sich eindeutig von den Kohlenstoff- und Silikatschichten getrennte Strukturen (s.Abb.o. roter Kreis). Ähnliche Strukturen wurden schon zuvor einem anderen Marsmeteoriten entdeckt, der 1911 nahe Nakhala in Ägypten gefunden wurde.

Die aktuellen Analysen dieser Strukturen im Yamato-Meteoriten zeigen nun zudem, dass diese Sphärulen im Vergleich zum umliegenden Material (s.Abb.o. blauer Kreis) doppelt so stark mit Kohlenstoff angereichert sind.

Besondere Bedeutung bei der Beurteilung beider beschriebener Strukturen stellt für die NASA-Wissenschaftler der Umstand dar, dass sie nicht nur im schon vergleichsweise lange vor seiner Entdeckung auf der Erde gelegenen Yamato, sondern auch im Nakhala-Meteoriten gefunden wurden, der unmittelbar nach seinem Aufschlag auf der Erde sichergestellt werden konnte.

Zwar betonen die Forscher, dass ein nicht-biologischer Mechanismus als Erklärung für die Strukturen nicht gänzlich ausgeschlossen werden könnte, dennoch lege die auffallende Ähnlichkeit zu bekannten irdischen Strukturen eindeutig biologischer Herkunft die "faszinierende Möglichkeit nahe, dass auch diese Strukturen auf dem Mars durch biologische Aktivität erzeugt wurden."

"Die einzigartigen Strukturen in diesem Marsmeteoriten sind Beweise für von Wasser herbeigeführten Veränderungen (...) und belegen erneut, dass der Mars zumindest in der Vergangenheit ein sehr aktiver Körper war", so Gibson. "Der Planet offenbart damit die Anwesenheit eines aktiven Wasserspeichers, der auch eine bedeutende Kohlenstoff-Komponente beinhaltete."

"Das ist jetzt noch nicht der schlagende Beweis für einstiges Leben auf dem Mars", so White abschließend, "da wir niemals die Möglichkeit gänzlich ausschließen werden können, dass es zu einer Kontamination diese Meteoriten auf der Erde gekommen ist. Dennoch sind diese Strukturen sehr interessant und zeigen, dass weitere Studien dieser Körper durchgeführt werden sollten."


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#26

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 09.05.2014 16:43
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Strukturen wie Abflussrinnen und Murgangablagerungen in einem nur
200.000 Jahre alten Marskrater (A,B) im Vergleich zu ähnlichen
Strukturen auf Spitzbergen (C; u.r.). | Copyright: NASA/JPL/UofA for HiRISE

Göteborg (Schweden) - Auf Satellitenaufnahmen des Mars-Orbiters "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) von der Marsoberfläche haben schwedische Forscher in den südlichen mittleren Breitengraden des Roten Planeten geologische Spuren dafür gefunden, dass hier vor gerade einmal rund 200.000 Jahren - geologisch betrachtet also noch vor "kurzem" - Wassermassen flossen und die Oberfläche verändert haben.

Wie die Forscher um Andreas Johnsson von der Göteborgs Universitet aktuell im Fachjournal "Icarus" (DOI: 10.1016/j.icarus.2014.03.005) berichten, entdeckten sie einen geologisch betrachtet noch jungen Krater, der deutliche Spuren fließenden Wassers wie Abflussrinnen und Murgangablagerungen in seinem Innern aufweist. Für die Forscher sind diese Merkmale eindeutige geomorphologische Beweise dafür, dass es sich hierbei um geologisch betrachtet noch jungen Spuren von einst fließendem Wasser handelt.

Bei dem für derartige Ablagerungen verantwortlichen sogenannten Murgang handelt es sich um schnell abwärts fließende Schlammströme, die mit gröberem Gesteinsmaterial vermischt sind und dadurch einen hohen Feststoffgehalt und eine hohe Dichte aufweisen. Derartige Murgänge können mehrere hunderttausend Kubikmeter Material transportieren, bis zu 60 Kilometer pro Stunde schnell werden und mit derartiger Energie große Verwüstungen und Erosionsspuren verursachen. Kommt der Schlamm- und Geröllstrom dann zum Erliegen, bilden seine Ablagerungen charakteristische Strukturen wie lappige Ablagerungen und paarförmig angeordnete Dämme entlang der gegrabenen Kanäle und Rinnen. Und genau diese Strukturen haben Johnsson und Kollegen in besagtem Marskrater nun gefunden.

"Unsere eigene Feldforschung auf Spitzbergen (Svalbard) hat unsere Interpretation dieser Ablagerungen auf dem Mars und deren junges Alter bestätigt", so Johnsson. Anhand von Kraterstatistiken bestimmten die Forscher das Alter des Kraters auf rund 200.000 Jahre. Dies aber bedeutet, dass der Krater erst lange nach der letzten Eiszeit auf dem Mars entstanden war, die vor rund 400.000 Jahren endete.

"Abflussrinnen (Gullies) sind auf dem Mars relativ häufig, doch jene, die zuvor untersucht wurden, sind deutlich älter und ihre Sedimente bildeten sich (schon) während der letzten Mars-Eiszeit. Der von uns untersuchte Krater ist nun aber zu jung, als dass er von den Bedingungen der Mars-Eiszeit beeinträchtigt worden sein konnte. Das bedeutet, dass auch noch in deutlich späteren Zeiten Schmelzwasserprozesse derartige Strukturen hinterlassen haben", so Johnsson.

Der Krater selbst befindet sich in den mittleren Breitengraden der südlichen Mars-Hemisphäre und entstand wahrscheinlich durch den Auswurf eines nahegelegenen, noch größeren Kraters. Diesen Krater deuten Forscher als das Ergebnis eines kosmischen Einschlags auf dem Mars in dortigem eisreichen Boden.

"Mein erster Gedanke war, dass das Wasser, dass diese Spuren hinterlassen hatte, durch das im Boden vorhandene und durch den Einschlag aufgeschmolzene Eis freigesetzt wurde", erläutert der Wissenschaftler abschließend. "Doch als wir uns den Krater genauer anschauten, fanden wir keine Strukturen wie geologische Falten und Risse im Krater, aus denen heraus derartiges Schmelzwasser ausgetreten sein könnte. Vor diesem Hintergrund ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass das Wasser aus schmelzenden Schneelagern stammt, die während entsprechend geeigneter Perioden entstanden. Solche Vorgänge sind durchaus vorstellbar, da die Umlaufbahnebene des Mars früher stärker geneigt war als heute."

grenzwissenschaft-aktuell.de
Quelle: gu.se


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#27

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 09.05.2014 16:51
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Berlin (Deutschland) - Das wunderschön anmutende Landschaftsbild der Osuga-Täler
auf dem Mars mit seinen sanft geschwungenen Kanälen und tropfenförmigen Inseln
lässt leicht die zerstörerischen Ereignisse vergessen, die zu seiner Entstehung geführt haben:
Einst formten gleich mehrere gigantische Flutereignisse dieses verzweigte Netz von Flusstälern.
Die hier präsentierten Bilder der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
betriebenen hochauflösenden Stereokamera HRSC auf der ESA-Sonde Mars Express
zeigen den zentralen Teil von Osuga Valles

- Bei dieser Meldung handelt es sich um eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrus für Luft und Raumfahrt, DLR. Weitere Aufnahmen der Osuga-Täler finden Sie HIER

Mit nur 164 Kilometern Länge ist das Tal zwar relativ kurz, dafür lassen seine Breite (bis zu 20 Kilometer) und Tiefe (bis zu 900 Meter) darauf schließen, dass sich hier gewaltige Flutkatastrophen ereignet haben. Die starke erosive Kraft der durchströmenden Wassermassen hat die für solche geologischen Prozesse typischen Landschaftsmerkmale hervorgebracht: Tropfenförmige Inseln, die von den Fluten umspült wurden, Strömungsmuster auf dem Talgrund in Form von Rillen und Uferterrassen an den Rändern und an den Seiten der umströmten Inseln. Die Rillen auf dem Talboden sind ein Zeichen für die hohe Fließgeschwindigkeit des Wassers, die Stromlinien rings um die Inseln belegen, dass das Wasser in Richtung Nordosten geflossen ist (rechts unten) Höhenunterschiede in den Talböden sowie die sich kreuzenden Täler weisen darauf hin, dass mehrere einzelne Flutereignisse stattgefunden haben.

Existierte am Talende einst ein See?
Osuga Valles, benannt nach einem russischen Fluss, liegt etwa 170 Kilometer südlich der "Schlucht der Morgenröte" (Eos Chasma), die sich am östlichen Ende des riesigen Mars-Canyons Valles Marineris befindet. Die Osuga-Täler entspringen einem so genannten chaotischen Gebiet, das in das Eos-Tal an der Mündung der Valles Marineris übergeht. Das Wasser, das die Osuga Valles ausgeschürft hat, ist vermutlich in einem anderen chaotischen Gebiet versickert, zu sehen im unteren Teil der Bilder 1, 3 und 4. Vielleicht bildeten die Wassermassen in diesem großen, bis zu 2,5 Kilometer tiefen Gebiet einen See, der über einen längeren Zeitraum dort existierte.

Quelle: DLR.de


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#28

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 18.07.2014 00:54
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Eine Bilderserie von vielen zeigt mögliche Tropfen (s. Rahmen), die offenbar durch das Absorbieren anderer Tropfen zu wachsen scheinen und ein Landebein der Phoenix-Einheit am 8., 31. und 44. Marstag der Mission zeigen. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona/Max Planck Institute

Ann Arbour (USA) - In Laborkammern, in denen die Bedingungen auf der Oberfläche des Mars simuliert werden können, haben US-Forscher gezeigt, wie sich kleinere Mengen flüssigen Wasser trotz der vorherrschenden Minustemperaturen bilden und mehre Stunden flüssig bleiben können. Flüssiges Wasser ist die Grundlage zumindest des Lebens, wie wir es von der Erde kennen. Der Rote Planet gehört zu den wenigen Orten in unserem Sonnensystem, an denen Wissenschaftler vielversprechende Anzeichen für das kostbare Nass gefunden haben.

In ihren Experimenten konnten die Forscher um Erik Fischer und Nilton Remo von der University of Michigan erstmals zeigen, wie flüssiges Wasser innerhalb des heutigen Mars-Klimas existieren kann.

Wie die Forscher aktuell im Fachjournal "Geophysical Research Letters" (DOI: 10.1002/2014GL060302) berichten, können schon die im Marsboden nachgewiesenen Salze Eis schmelzen lassen, wenn sie nur mit diesem in Berührung kommen. Allerdings, das zeigen die Experimente ebenfalls, können die Mars-Salze nicht selbst Wasser erzeugen, in dem sie es - wie bereits von einigen Forschern vermutet - in Form von Wasserdampf der Marsluft durch den als Deliqueszenz bezeichneten Prozess entziehen.

"Das erstaunlichste Ergebnis unserer Experimente ist die Erkenntnis darüber, wie die vieldiskutierten Tropfen auf den Landebeinen der Laboreinheit Phoenix entstehen konnten (...wir berichteten)", kommentiert Renno.

Remo selbst gehörte zu den ersten Wissenschaftlern, denen diese zunehmenden "Tropfen" aufgefallen waren. Seither streiten sich Experten darüber, ob es sich dabei um Wassertropfen handeln und ob dieses von Salzen im Marsboden aufgeschmolzen worden sein konnte.

Tatsächlich lieferte Phoenix schon einige Wochen Später den Nachweis entsprechender Salze und Mineralien (u.a. Perchlorate) in eben diesem Marsboden (...wir berichteten)

Im Falle der Tropfen auf den Phoenix-Landebeinen ist sich Renno sicher, dass die Landeraketen der Einheit die obere Bodenschicht weggeweht und so eine darunterliegende Eisschicht freigelegt und angeschmolzen haben könnten.

Auf diese Weise habe sich unter der Laboreinheit eine Salzwasserpfütze gebildet, deren Wasser beim Aufsetzten an die Beine von Phoenix gespritzt sei.: "Die Salze im Wasser erlaubten es diesem dann, auch weiterhin flüssig zu bleiben."

Die Existenz und Stabilität der auf den Phoenix-Aufnahmen dokumentierten Tropfen deutet zudem daraufhin, dass es zum Auftauen des Wasser nicht zwangsläufig ein irdisches Raumschiff benötige.

"Kleine Mengen flüssigen Wasser können selbst großflächig verteilt auf der Marsoberfläche und unmittelbar unter der Oberfläche der Polarregionen bis hinein in mittlere Breitengrade entstehen und mehre Stunden täglich in dieser Form existieren", so die Erkenntnis der Forscher.

Um mikrobiologisches Leben zu ermöglichen und zu erhalten müsse dieses Wasser zudem nicht fortwährend flüssig bleiben, da ein Tau- und Gefrierzyklus hierzu schon ausreiche. Auch auf er Erde lassen sich selbst in antarktischem Salzwasser und in mit Salzlake gefüllten gefüllten Eisspalten mikrobische Organismen finden.

"Der Mars ist der erdählichste Planet in unserem Sonnensystem", kommentiert Fischer abschließend. "Studien legen nahe, dass der Mars einst sogar noch erdähnlicher war als heute und es fließendes Wasser auf seiner Oberfläche gab. Durch die Untersuchung der Frage, wie flüssiges Wasser auf dem Mars entstehen kann, können wir eine Menge über die zahlreichen Möglichkeiten lernen, unter denen auch außerhalb der Erde Wasser entstehen kann."



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Ein Beispiel für zwischen dem 30. Mai 2007 (l.) und dem 31. Mai 2013 (r.) neu entstandene Abflussrinnen am Hang eines Marskraters. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Pasadena (USA) - Nachdem die Entdeckung von sich neu bildenden Abflussrinnen auf dem Mars im Jahr 2000 für Hoffnungen auf heute noch flüssiges Wasser auf der Marsoberfläche nährten, legen nun wiederholt aufgenommene hochaufgelöste Aufnahmen der NASA-Marssonde "Mars Orbiter" (MRO) nahe, dass die zahlreichen Abflussrinnen in der Marsoberfläche hauptsächlich das Ergebnis jahreszeitlich bedingter Einfrierungsprozesse von Trockeneis sind und somit nicht von flüssigem Wasser gegraben werden. Doch ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt.

Während es auf dem Mars zwar große Mengen an gefrorenem Wasser und Wasserdampf in der Atmosphäre gibt, kann somit die Anwesenheit von flüssigem Wasser auf unserem kalten Nachbarplaneten immer noch nicht eindeutig bestätigt werden, schlussfolgern die Forscher um Colin Dundas vom Astrogeology Science Center der U.S. Geological Survey in ihrem Artikel, der aktuell im Fachjournal "Icarus" (DOI: 10.1016/j.icarus.2014.05.013) erschienen ist.

"Noch vor fünf Jahren war ich überzeugt davon, dass die Abflussrinnen (Gullies) auf dem Mars auf die erodierende Aktivität von flüssigem Wasser hindeuteten", gesteht Dundas ein. "Nachdem wir nun aber sehr viel mehr Beobachtungen dieser Strukturen vorliegen haben, konnten wir die Entstehungszeit der meisten dieser Rinnen eingrenzen und haben festgestellt, dass sie im Mars-Winter entstehen."


Ein weiteres Beispiel für zwischen 2010 und 2013 neuentstandene Abflussrinnen. | NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Insgesamt wurden seit 2006 356 Orte mit entsprechenden Landschaftsmerkmalen meist an Berg- und Kraterhängen entdeckt. In 38 Fällen zeigten Folgeaufnahmen, dass die Rinnen auch heute noch stets anwachsen, sich ausdehnen und neue Rinnen und Abzweigungen entstehen (s. Abb.).

Die Zeit, in der es in den meisten Fällen zu dieser Neubildung und Ausweitung der Rinnen kommt, stimmt jedoch mit dem jahreszeitlich bedingten Kohlendioxid-(Trockeneis)-Frost überein und findet damit unter Temperaturbedingungen statt, die flüssiges Wasser als Erklärung ausschließen.

Während Trockeneis auf der Erde nicht in natürlicher Form vorkommt, gibt es davon auf dem Mars große Mengen. "Ein Mechanismus, in dem Kohlendioxid gefriert", so die Forscher, "könnte auch die Entstehung der Rinnen erklären: Während des Phasenübergangs von gasförmigen und den gefrorenen Zustand, könnte das im Boden gebundene und aus dem Boden austretende Gas trockenes und körniges Bodenmaterial in Bewegung versetzen. In anderen Fällen könnte das sich ansammelnde Trockeneis durch sein Gewicht zu Rutschungen des Boden führen und so die Rinnen graben.

Auch wenn die aktuellen Entdeckung Prozesse nahelegen, für die es kein flüssiges Wasser auf dem Mars benötigt, um diese Strukturen zu bilden, gibt es weiterhin einige Strukturen, bei denen weiterhin genau dies der Fall sein könnte. Hierbei handelt es um deutlich kleinere Abflussrinnen, die erst im vergangenen Jahr mit der HiRISE-Kamera an Bord der MRO-Sonde entdeckt wurden. Bei diesen sogenannten "wiederkehrenden Hanglinien" (recurring slope lineae, RSL) handelt es sich um fingerartige dunkle Verfärbungen an Kraterhängen und -hügeln, deren Intensität in den Frühlings- und Sommermonaten zunimmt und in den Monaten des Mars-Herbstes und im Winter wieder verblasst (...wir berichteten).

grenzwissenschaft-aktuell.de
Quelle: NASA/JPL

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Aufnahmen des NASA-Mars-Rovers "Curiosity" offenbare urzeitliche, erdartige Böden auf dem Mars. | Copyright: NASA

Eugene (USA) - Im innern eines rund 3,7 Milliarden Jahre alten Marskraters haben US-Forscher erdartige Böden entdeckt, die die Existenz von mikrobischem Leben nahelegen, wie es selbst heute noch auf dem Mars existieren könnte. "Würden wir solche Böden irgendwo auf der Erde finden, so würden wir sie mit großer Sicherheit als das Resultat von biologischen Prozessen deuten", so der Autor der aktuellen Studie.

Wie der international anerkannte Experte für alte und fossile Böden Geologe, Gregory Retallack von der University of Oregon aktuell im Fachjournal "Geology" (DOI: 10.1130/G35912.1) berichtet, offenbaren neuen Aufnahmen der mobilen Laboreinheit "Curiosity" erdartige Bodenstrukturen wie aufgebrochene Oberflächen, ellipsenförmige Hohlräume und Konzentrationen bestimmter Sulfate und Tonerden eine Zusammensetzung des Bodens, wie sie der von Böden in den Antarktischen Trockentälern und in der Atacamawüste auf der Erde entsprechen.

"Die Bilder waren der erste Hinweis, der dann von den Daten des Rovers bestätigt wurde", kommentiert Retallack seine Schlussfolgerungen. "Die neuen Daten der chemischen und mineralischen Analyse zeigen eindeutige Spuren chemischer Verwitterung und die Ansammlung von Mineralien, genau so, wie wir sie in einigen irdischen Böden erwarten würden und wie sie nahezu eindeutig auf die Aktivität von Mikroben hinweisen."

"Wenn wir eine derartige Zusammensetzung in irgendwelchen irdischen Böden finden würden, so würden wir sie mit großer Sicherheit als das Resultat von biologischen Prozessen deuten."

Zwar stehe der Nachweis solcher einstigen oder sogar heute noch aktiven Mikroben weiterhin aus, doch zeige die neue Analysen zumindest, dass der Mars eins wesentlich feuchter und wärmer war als heute und vor rund drei Milliarden Jahren ein durchaus lebensfreundlicher Planet war.

"Diese Entdeckung ist ebenso wichtig wie faszinierend, zeigt sie doch - dass wir wahrscheinlich nur noch genauer suchen müssen, um Leben (auf dem Mars) zu finden", so Retallack abschließend.



grenzwissenschaft-aktuell.de
Quelle: uoregon.edu


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#29

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 14.10.2014 15:13
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Künstlerische Darstellung der Mars Orbiter Mission (Illu.). | Copyright: Nesnad, CC BY-SA 3.0

Sriharikota (Indien) - Nachdem erst vor wenigen Tagen die NASA-Mars-Sonde "MAVEN" erfolgreich in eine Umlaufbahn um den Mars eingetreten ist (...wir berichteten), hat es nun auch die indische Raumfahrtagentur ISRO als vierte Raumfahrtorganisation geschafft, eine Orbitalsonde in einer Umlaufbahn um den Mars zu platzieren. Im Rahmen der "Mars Orbiter Mission" (MOM) gilt die Sonde Mangalyaan (Sanskrit: Mars-Fahrzeug) vornehmlich als Nachweis der technologischen Fähigkeiten Indiens zu interplanetaren Raumfahrt. Zudem sucht die Sonde nach Methan als Biomarker möglichen Lebens auf dem Mars.

Neben diesem nun erbrachten Nachweis hat Mangalyaan auch eine Kamera und vier Wissenschaftliche Instrumente an Bord, mit der aus einer stark elliptischen Umlaufbahn heraus die Oberfläche als auch die Marsatmosphäre untersucht werden sollen.

Eines der Hauptziele der Wissenschaftsmission ist die Suche nach dem Ursprung des Mars-Methans und damit nach einem potentiellen Marker für biologische Aktivitäten auf dem Roten Planeten. Während 95 Prozent des Methans in der Erdatmosphäre von lebenden Organismen erzeugt und abgegeben wird, sind sich Wissenschaftler derzeit noch uneins, ob auch das Methan auf dem Mars von Lebewesen produziert wird oder ob es auf geologische Weise entsteht.

Ein weiterer interessanter Aspekt der indischen Mars Orbiter Mission ist der Umstand, dass diese gerade einmal 75 Millionen Dollar gekostet hat und damit billiger ist als etwa die Produktionskosten des Weltraum-Kinofilm "Gravity". Zum Vergleich: Die aktuelle US-Mission MAVEN brachte es immerhin auf Kosten von mehr als 485 Millionen US-Dollar.

Die Dauer der Mangalyaan-Mission ist derzeit auf bis zu 10 Monate angesetzt.

grenzwissenschaft-aktuell.de
Quelle: isro.gov.in


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#30

RE: Die Rätsel des Mars IV:

in Astromagie & Sternsehung: 31.10.2014 18:43
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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