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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 09.06.2015 11:34von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...s-seen20150605/
Zeigt diese Aufnahme der europäischen Mars-Sonde „Mars Express” blaue Seen in Kratern der Mars-Region Arabia Terra? Die ESA liefert eine andere Erklärung.
Copyright: ESA/DLR/FU Berlin
Berlin (Deutschland) – Vor wenigen Tagen veröffentlichte die europäische Raumfahrtagentur ESA neue Aufnahmen der Marsoberfläche durch die ESA-Sonde Mars Express. Diese zeigen blaue Flächen im Innern von Mars-Kratern, die den Betrachter zunächst unmittelbar an Seen und Gewässer denken lassen. Nachdem die Aufnahmen vielerorts für kontroverse Diskussionen und Spekulationen um diese „Mars-Seen” gesorgt haben, erklärt sie die ESA als „optischen Täuschung”.
Die auf den ersten Blick rätselhaft erscheinenden blauen Flächen auf dem Roten Planeten werden „von starken Winden erzeugt, die Staub und Oberflächensand mit großer Geschwindigkeit über den gesamten Planeten verteilen”, so die ESA. Diese Winde können Geschwindigkeiten von 100 km/h erreichen und gewaltige Sandstürme entfachen, die mehrere Tage und sogar Wochen andauern können.”
Auf ihrem Weg könnten diese Winde ihren Umgebungsuntergrund erodieren und dabei Jahrmillionen alte Oberflächenmerkmale abtragen. Die am 1. Juni 2015 veröffentlichten Aufnahmen zeigen unterschiedlich große und unterschiedlich alte Krater in der Region Arabia Terra. Erzeugt wurden diese Krater durch Einschläge auf der Marsoberfläche und sie zeigen Spuren unterschiedlich starker Erosion: „Eine haben immer noch deutlich definierte Äußere Ränder, während andere schon sehr viel glatter, mit weniger markanten Merkmalen versehen sind und regelrecht ineinander und in ihre Umgebung übergehen.”
Der größte dieser Krater, mit einem Durchmesser von 70 Kilometern ist auch jener mit den steilsten Kraterwänden. Und genau in seinem Innern, sowie in einem Nachbarskrater, finden sich die blauen „Mars-Seen”.
Detailansicht aus der obigen Aufnahme
Copyright: ESA/DLR/FU Berlin
Allerdings, so erläutert die ESA zu dem am 19. November 2014 aufgenommenen und nun veröffentlichten Bild der High Resolution Stereo Camera , handele es sich dabei nicht um tiefblaues Gewässer, sondern um eine optische Täuschung, die auf die Bildverarbeitung zurück gehe: „Die blauen Flächen liegen innerhalb der Krater und bestehen in Wirklichkeit aus vulkanischen, basalthaltigen, dunklen Sedimenten, die von den beschriebenen Winden hierhergetragen wurden sich über die Zeit hinweg hier angehäuft haben.
Um was für einen Bildverarbeitungsprozess es sich genau handelt, der sonst dunkle Sedimente blau färbt, die sonstige Mars-Umgebung aber im gewohnten sandigen Rot abbildet, erläutert die ESA-Meldung bislang nicht. Zumindest auf anderen, von gleicher ESA-Stelle veröffentlichten Aufnahmen der High Resolution Stereo Camera werden entsprechend verwehte Sedimente so abgebildet, wie sie auch farblich beschrieben werden: dunkel.
Vom Wind verwehte „dunkle Sedimente im Mars-Krater Beccerell. Aufnahme der High Resolution Stereo Camera an Bord der ESA-Mars-Sonde „Mars Express” von 2013
Copyright: ESA/DLR/FU Berlin
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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 09.06.2015 12:40von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...m-mars20150609/
Auf dieser Datenüberblendung zeichnen Sich Impaktglas-Abgalerungen auf dem Zentralberg des Mars-Kraters Alga in grünen Farben ab.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/JHUAPL/Univ. of Arizona
Providence (USA) – In mehreren Mars-Kratern haben US-Forscher sogenanntes Impaktglas nachgewiesen. Dieses natürliche Glas entsteht beim Einschlag großer Meteoriten auf der Oberfläche eines Felsplaneten. Da in irdischem Impaktglas bereits organische Moleküle und Pflanzenteile gefunden wurden, hoffen die Forscher nun, dass sich auch im Impaktglas auf dem Mars Spuren einstigen Marslebens finden lassen könnten.
Wie die Forscher Kevin Cannon und Jack Mustard von der Brown University aktuell im Fachjournal „Geology” (DOI: 10.1130/G36953.1) berichten, entdeckten Sie eindeutige Spektralsignaturen für Impaktglas in mehreren alten, aber immer noch gut erhaltenen Mars-Kratern (s.Abb.) anhand von Daten des CRISM-Spektrometers an Bord der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO).
Basierend auf der Entdeckung von Millionen Jahre alten organischen Molekülen und Pflanzenteilen in argentinischem Impaktglas 2014 durch Peter Schultz (ebenfalls von der Brown University), spekulieren Cannon, Mustard und Schultz nun, dass sich auch im Mars-Impaktglas Spuren von Leben erhalten haben könnten, sollte dieses zur Zeit des das Glas verursachenden Einschlags auf dem Mars existiert haben.
„Peters Arbeit zeigt uns, dass Glase ein bedeutendes Potential dafür besitzen, Biosignaturen zu bewahren”, so Cannon. „Vor diesem Hintergrund haben wir auch auf dem Mars nach Impaktglas gesucht, da dieses hier bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte.
Die deutlichsten Spuren von Impaktglasablagerungen fanden die Forscher auf dem Gipfeln sogenannter Zentralberge im Innern der Krater. Auch dieser Umstand spreche dafür, dass dieses Glas durch die enorme Hitze des den Krater erzeugenden Einschlag entstand.
„Die Ergebnisse legen nahe, dass Impaktglas sogar relativ häufig und an vielen Orten auf dem Mars zu finden ist”, kommentiert der Direktor der Planetenforschungsabteilung am Hauptquartier der NASA, Jim Green. „Diese Orte könnten somit interessante Ziele für zukünftige Forschungsmissionen auf der Suche nach Leben und in Vorbereitung zukünftiger bemannter Missionen zum Roten Planeten sein.
Tatsächlich gehört der Hallgraves-Krater in der Mars-Region Nili Fossae nicht nur zu jenen Kratern, in denen nun das Impaktglas nachgewiesen werden konnte, sondern auch zur Auswahl der möglichen Landeorte des nächsten Mars-Rovers, mit dem die NASA ab 2020 erstmals Boden- und Gesteinsproben auf dem Mars entnehmen und direkt zurück zur Erde senden will. Die Region selbst ist zudem für die Suche nach einstigem Mars-Leben deshalb so interessant, da sie aus einer Zeit stammt, in der der Mars selbst noch deutlich wärmer, feuchter und damit lebensfreundlicher war. Sofern sie also zur richtigen Zeit entstanden sind, bestehe die berechtigte Hoffnung, dass Proben von Impaktglas gerade aus dieser Region Spuren einstigen Mars-Lebens beinhalten könnten, sollte dieses zur Zeit des Einschlags an Ort und Stelle existiert haben.
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in Astromagie & Sternsehung: 22.06.2015 22:26von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...oriten20150617/
Künstlerische Darstellung eines Mars-Meteoriten (Illu.).
Copyright: Michael Helfenbein
Aberdeen (Großbritannien) – Zum ersten Mal hat ein internationales Forscherteam im Innern von Meteoriten, die vom Mars stammen, Spuren von Methangas ausfindig gemacht. Die Entdeckung könnte ein Schlüssel für die Suche nach Leben auf dem Roten Planeten sein.
Wie das Team um John Parnell von der University of Aberdeen und Sean McMahon und von der Yale University aktuell im Fachjournal „Nature Communications“ (DOI: 10.1038/ncomms8399) berichtet, untersuchten sie Proben von insgesamt sechs Mars-Meteoriten vulkanischen Ursprungs.
Die Meteoriten beinhalten Gase in der gleichen isotopischen Zusammensetzung und Proportion, wie die Marsatmosphäre zu jenem Zeitpunkt, als die den Meteoriten bildenden Fragmente aus der Marsoberfläche herausgeschlagen und ins All katapultiert wurden.
In allen sechs Proben konnten die Forscher mittels Massenspektrometeranalysen neben anderen Inhaltsstoffen auch Spuren von Methangas nachweisen. In Proben aus zwei Meteoriten, die nicht vom Mars stammen und als Kontrollproben dienten, fanden die Wissenschaftler deutlich geringere Mengen des Gases.
Die Entdeckung legt die Möglichkeit nahe, dass das gefundene Methan einst – oder sogar heute noch – rudimentären Lebensformen auf der Marsoberfläche als Nahrung dienen könnte. Zumindest ernähren sich auf der Erde eine ganze Reihe von Mikroben in unterschiedlichen Umgebungen auf diese Weise.
„Unsere Entdeckung kann von Astrobiologen genutzt werden, um Modelle zum besseren Verständnis der Frage zu erstellen, ob Leben einst und vielleicht sogar heute noch auf dem Mars oder unterhalb der Marsoberfläche überleben kann“, so McMahon.
„Eine der faszinierendsten Entwicklungen in der Erforschung des Mars ist der Nachweis von Methan in der Marsatmosphäre“, kommentiert Parnell. „Frühere und zukünftige Mars-Missionen von NASA und ESA suchen genau nach diesem Gas. Bislang ist aber noch immer unklar, woher das Mars-Methan stammt (ob es geologischen oder biologischen Ursprungs ist) oder ob es überhaupt existiert. Unsere Arbeit offenbart nun aber deutliche Belege dafür, dass im Marsgestein große Mengen von Methan gebunden sind.“
Selbst wenn das Methan auf dem Mars nicht direkt von Mikroben verzehrt wurde oder sogar noch immer wird, so könnte der jetzige Nachweis ein weiteres Puzzleteilchen dafür darstellen, dass es auf dem Mars warme, feuchte und chemisch genügend reaktive Umgebungen gab (und gibt?), innerhalb derer Leben gedeihen konnte oder sogar heute noch gedeihen kann.
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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 25.06.2015 21:34von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...m-mars20150624/
Spuren von abfließendem Wasser, Gestein und Staub – sogenannte Muren – markieren die inneren Kraterwände des Istok-Kraters auf dem Mars.
Copyright: NASA/JPL/University of Arizona
Utrecht (Niederlande) – Heute gilt die Oberfläche des Mars als staubtrocken. Neuste Untersuchungen des Istok-Kraters zeigen nun jedoch, dass in regelmäßigen Abständen flüssiges Wasser vermischt mit Gesteins- und Staubpartikeln die Kraterwände in sogenannten Muren in das Innere hinabfloss. Das Überraschende: Die jüngsten Ströme mit flüssigem Wasser sind nach den Schätzungen der Wissenschaftler erst innerhalb der letzten eine Million Jahren erfolgt.
Wie das Team und Tjalling de Haas von der Universiteit Utrecht und den Planetenforscher Ernst Hauber vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) aktuell Fachjournal „Nature Communications“ (DOI: 10.1038/ncomms8543) berichtet, haben sie untersucht, wie viele solcher Muren in welchen zeitlichen Abständen notwendig waren, um die festgestellten Ablagerungen im Istok-Krater zu erklären.
Die jüngsten Ströme mit flüssigem Wasser sind nach diesen Schätzungen innerhalb der letzten eine Million Jahren erfolgt. „Nach geologischen Maßstäben ist das erst kürzlich“, betont de Haas. Die Muren im Istok-Krater gingen demnach seit seiner Bildung mit einer Häufigkeit ab, wie sie auch in extrem trockenen Gebieten auf der Erde festgestellt wurde.
Für ihre Untersuchungen wählten die Planetenforscher den vergleichsweise eher jungen, gerade einmal eine Million Jahre alten Istok Krater in den mittleren südlichen Breiten des Mars und analysierten die Spuren von Muren aus Sand und Geröll an seiner Innenwand. „Mindestens anderthalb bis fünf Zentimeter Schmelzwasser sind für solche großen Muren notwendig“, erläutert Tjalling de Haas und führt weiter aus „Das bedeutet, dass die Schneeschichten im Krater mehrere Dezimeter dick gewesen sein müssen. Die Schneeschmelze hat dann zu flüssigem Wasser und der Bildung von Muren geführt.“
Ausschnittsvergrößerung
Copyright: NASA/JPL/University of Arizona
Zu diesen Prozessen konnte es immer nur dann kommen, wenn die Rotationsachse des Roten Planeten um mehr als 30 Grad zur Sonne geneigt war und sich das Eis der Polarregionen in Richtung Äquator verlagert hatte. Der Mars ist dann über die Hälfte mit Schnee bedeckt, der teilweise an denjenigen Kraterwänden schmilzt, die dem Äquator und damit der Sonne zugewandt sind. Zu dieser Situation kommt es nur etwa alle 120.000 Jahre. Während beispielsweise die Erdachse eine konstante Neigung von etwa 23 Grad zur Sonne hat, was die Jahreszeiten verursacht, variiert die Neigung beim Mars in den letzten zehn Millionen Jahren zwischen 15 und 35 Grad und verursacht so große Klimaschwankungen.
Derzeit schmelze auf dem Mars allerdings nichts, erläutert Hauber abschließend „Und es könnte auch wieder einige Hunderttausend Jahre dauern, bis es wieder flüssiges Wasser dort gibt.“
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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 02.08.2015 05:11von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...-stein20150730/
Der „Elk-Stein im Mars-Krater Gale.
Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS
Los Alamos (USA) – Der NASA-Marsrover „Curiosity“ hat derzeit seine geplante Route unterbrochen, um einen ungewöhnlichen Stein zu untersuchen, wie er bislang auf dem Mars noch nicht entdeckt worden war. In ihm, so hoffen die NASA-Forscher, könnten sich – so einst vorhanden – in idealer Weise Fossilien einstiger Mikroorganismen erhalten haben.
An der ungewöhnlich konkav geformten Steinplatte angekommen, nahm der Rover auch schon erste Analysen vor, die die Wissenschaftler um Roger Wiens vom Los Alamos National Laboratory in New Mexico, in der Hoffnung bestärken, dass sich darin Fossilien einstigen Marsleben erhalten haben könnten.
Bei dem auf die Bezeichnung „Elk“ (Elch/Wapiti) getauften Stein handelt es sich um ein Teil des Felsengrundes, der große Mengen an Kieselerde und Wasserstoff beinhaltet, so die Forscher in einer Erklärung.
Gerade das Vorhandensein von Kieselerde – einer Silizium-Stickstoff-Verbindung, die auf der Erde in Form von Quarz vorkommt – könnte dazu geführt haben, dass sich in diesem Stein urzeitliche, kohlenstoffreiche organische Moleküle erhalten haben, so diese denn einst hier überhaupt vorhanden waren.
Allerdings ist Curiosity selbst nicht wirklich in der Lage, nach direkten Anzeichen für Leben zu suchen. Statt dessen kann die mobile Laboreinheit jedoch Hin- und Beweise für dieses einstiges oder sogar heute noch vorhandene Leben suchen. Hierzu untersucht der Rover etwa die Zusammensetzung von Gestein nach Anzeichen von einstigem Wasser und organischen Molekülen.
Die direkte Suche nach den Biomarkern einstigem oder heute noch auf dem Mars existierenden Lebens übernehmen dann die Nachfolgemissionen „ExoMars“ der europäischen Raumfahrtbehörde ESA (Starttermin 2016-2018) und der für 2020 anvisierte nächste NASA-Marsrover.
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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 26.08.2015 22:55von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...rs-see20150810/
Die heutigen Überreste eines der letzten großen Seen auf dem Mars
Copyright: LASP / Brian Hynek
Boulder (USA) – Mit Hilfe von Daten der Marssonden „Mars Odyssey“, „Mars Global Surveyor“ und „Mars Express“ haben US-Wissenschaftler die Überreste eines der letzten großen Mars-Seen und damit einen der wohl noch am längsten potentiell lebensfreundlichen Orte auf dem Roten Planeten identifiziert.
Wie das Team um Brian Hynek von der University of Colorado aktuell im Fachjournal „Geology“ (DOI: 10.1130/G36895.1) berichtet, handelt es sich um eine rund 30 Quadratkilometer große Salzablagerungen in der Marsebene Meridiani Planum, ganz in der Nähe der Landestelle des Mars-Rovers „Opportunity“. Die Forscher vergleichen die Struktur verschiedener Ablagerungen in Folge unterschiedlicher Wasserstände mit irdischen Salzebenen, wie jenen nahe Bonneville im US-Bundesstaat Utah.
Die digitale Kartierung und mineralogische Analyse der Strukturen um die Ablagerungen legen nahe, dass es sich hierbei um das Bett eines einstigen Sees handelt, der noch vor 3,6 Milliarden Jahren – und damit bereits deutlich nach dem Ende der feuchtwarmen Periode des frühen Mars, in der der gesamte Mars noch warm und feucht war – flüssiges Salzwasser beherbergte.
„Hierbei handelte es sich um einen langlebigen See, dessen einstige Konturen heute noch Rückschlüsse auf das maximale Alter zulassen“, erläutert Hynek. „Wir können mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sagen, dass es sich hierbei um einen der letzten großen Seen des Mars gehandelt hatte.“
Aufgrund der Dicke der Salzablagerungen schätzen die Forscher, dass das Wasser einen Salzgehalt von nur acht Prozent irdischen Meerwassers hatte und somit durchaus lebensfreundlich war. Allerdings könnten andere Faktoren, wie sie aus den Daten nicht hervorgehen, diese Wasserqualität zusätzlich gefördert aber auch gemindert haben.
Anhand der weiteren Geländeeigenschaften schließen die Forscher darauf, dass das Wasser die Senke einst bis zum Überlaufen gefüllt hatte, es an deren niedrigster Stelle im Südwesten ausfloss und dabei sogar ein bis zu 50 Meter tiefes Abflusssystem bis in die nahe Ebene bildete.
Mit dem sich zunehmend abkühlenden und austrocknenden Klima sank nach und nach auch der Wasserstand des einst großen Sees, bis nur noch ein kleiner Tümpel zurückblieb in dem die fortschreitender Verdunstung zu einer Konzentration der im einstigen Wasser gelösten Salze in Form der typischen Salzpfanne führte.
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in Astromagie & Sternsehung: 09.10.2015 01:00von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...m-mars20150929/
NASA bestätigt: Auch heute noch fließt Wasser auf dem Mars:
Auch an den Wänden des Mars-Kraters Horowitz zeigen sich die Abflussrinnen.
Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona
Washington (USA) – Seit der Ankündigung einer „bedeutenden wissenschaftlichen Entdeckung auf dem Mars“ vor wenigen Tagen rätselte die Öffentlichkeit darüber, welches „Mars-Rätsel“ (so die Vorabinformation der US-Raumfahrtbehörde) die NASA wohl gelöst hat. Als erstes deutschsprachiges Nachrichtenportal überhaupt äußerte „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ schon vor Tagen, die gut begründete Vermutung, dass es sich dabei um den Nachweis von fließendem Wasser auf dem Mars handelt. Diese Vermutung hat die NASA auf ihrer heutigen Pressekonferenz nun bestätigt.
Auf der Marsoberfläche fließt demnach in regelmäßigen Abständen auch heute noch laugenartiges Salzwasser. Den Beweis dafür fanden Wissenschaftler nun anhand fingerartiger Linien an Kraterwänden, die sich in den wärmeren Mars-Sommermonaten hangabwärts weiten (s. Abb.), verlängern und dann in den kalten Wintermonaten wieder zurückweichen.
Wie die Wissenschaftler um Lujendra Ojha vom Georgia Institute of Technology auf der NASA-Pressekonferenz und im Fachjournal „Nature Geoscience“ (DOI: 10.1038/ngeo2546) berichten, konnten sie mit dem Spektrometer an Bord der NASA-Sonde „Mars Reconnaissance Orbiter“ (MRO) die Signaturen von Mineralhydraten entlang jener Kraterwandhänge nachweisen, auf denen sie schon zuvor die stets in den Sommermonaten bei Temperaturen von über minus 23 Grad Celsius wiederkehrenden und im Winter wieder zurückweichenden fingerartigen dunklen Streifen entdeckt hatten.
Abflussrinnen, die von Wasser erzeugt werden, das in den Sommermonaten des Mars aus den Wänden des Garni Kraters austritt.
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Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona
„Unser Motto bei der Suche nach Leben im Universum war stets ‚Folge dem Wasser'“, kommentiert der Direktor des Science Mission Directorate der NASA, John Grunsfeld die Bestätigung flüssigen, salzigen Wassers auf dem Mars und führt weiter aus: „Jetzt haben wir eine überzeugende Bestätigung dessen, was wir schon lange vermutet haben.“
Bislang konnten die Forscher nur vermuten, dass die „Recurring Slope Lineae“ (RSL) von Wasser hervorgerufen wurden. Was fehlte war der eindeutige Nachweis dafür (…GreWi berichtete). Der nun geführte Nachweis von Salzhydraten auf diesen Abhängen belegt eine direkte Verbindung der RSL mit flüssigem Wasser: Die nachgewiesenen Salze setzen den Gefrierpunkt von Salzwasser auf die gleiche Weise, wie Salz Eis und Schnee auf irdischen Winterstraßen schneller zum Schmelzen bringt.
Die Abflussrinnen an den Wänden des Hale-Kraters in einer Falschfarbendarstellung.
Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona
„Wir haben die Salze nur dann gefunden, wenn die Linien innerhalb ihres jahreszeitlichen Zyklus‘ auch am breitesten waren“, so die Forscher. „Das legt nahe, dass entweder die Linien selbst oder der sie bildenden Prozess die Ursache für die Flüssigkeitszufuhr ist. In beiden Fällen ist der Nachweis der gelösten Salze auf diesen Hängen ein Beweis dafür, dass hier Wasser eine wichtige Rolle für die Entstehung der Linien spielt“, so Ojha.
„Je mehr wir den Mars erforschen, um so mehr lernen wir darüber, auf welche Art und Weise Leben dort existieren könnte und wir erfahren auch immer mehr darüber, wo wir zukünftig die Quellen von Elementen finden, die Leben unterstützen könnten.“
© grenzwissenschaft-aktuell.de
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http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...henge-20150930/
Mars-Henge? Kontroverse um Steinkreis-Formation auf dem Mars:
Überreste eines Steinkreises auf dem Mars?
Copyright: NASA/JPL/University of Arizona
Saarbrücken (Deutschland) – Wieder einmal sorgen Aufnahmen vom Mars für Aufsehen und kontroverse Diskussionen – scheinen diese doch eine auffallend kreisförmige Anordnungen vermeintlich großer Steinquader auf einem ebenfalls kreisrunden Mars-Hügel zu zeigen. Tatsächlich drängen sich – zumindest auf den ersten Blick – Vergleiche mit irdischen megalithischen Steinkreisen wie Stonehenge auf.
Als einer der ersten machte Jeff Taylor in einem Kommentar auf der Facebook-Seite „Journey to the Surface of MARS“ auf die auffallende Anordnung der Steine aufmerksam (s.Abb.l.). Die Aufnahme selbst stammt schon vom 24. September 2012, wurde von der HiRISE-Kamera an Bord der NASA-Sonde „Mars Reconnaissance Orbiter“ (MRO) gefertigt und zeigt einen Ort bei 28.064°N, 75.956°E in der Mars-Region Nilosyrtis Mensae.
Vergleichbare Satellitenaufnahme (s/w-Version) des Steinkreises von Stonehenge in der südenglischen Grafschaft Wiltshire.
Copyright/Quelle: Google Earth
Nachdem erste Analysen auf der Grundlage falscher Maßangaben nahe gelegt hatten, dass der „Steinkreis“ auf dem Mars mit einem Gesamtdurchmesser (inkl. Hügel) von gerade einmal 10 Metern vergleichsweise klein wäre und die Steine kaum 30 Zentimeter aus dem Boden hinausragten, schwand zunächst bei vielen Beobachtern die Faszination an „Mars-Henge“, da eine natürliche Erklärung der Formation sehr viel wahrscheinlicher erschien.
Gemeinsam mit Andreas Müller, Herausgeber des Nachrichtenblogs „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ analysierte Chris Savia auf „DailyGrail.com“ dann jedoch weitere NASA-Aufnahmen der fraglichen Struktur, um die genauen Ausmaße von „Mars-Henge“ korrekt zu ermitteln.
„Die Steinformation auf dem Mars hat in Wirklichkeit beeindruckende Ausmaße“, stellt Savin fest. „Der den ‚Steinkreis‘ umgebende, ebenfalls kreisrunde ‚Hügel‘ misst rund 359 Pixel im Durchmesser. Der ‚Steinkreis“ selbst ca. 188 Pixel. Bei einer Auflösung von 25 Zentimeter pro Pixel ergeben sich hierfür Durchmesser von rund 89,7 und 47 Metern.“
Die Grafiken veranschaulichen die Auflösung der Aufnahme und Analyse durch Chris Savia
Das NASA-Originalbild (Achtung: 714,4 MB groß!) können Sie HIER herunterladen
Copyright/Quelle: NASA/JPL/University of Arizona, Chris Savia / DailyGrail.com, GreWi.de
Die vier großen Hauptsteine auf den Positionen 3, 6, 9 und 12 Uhr (Anm. GreWi: Savin hat diese spaßeshalber mit den Beinamen seiner Kollegen „Greg“, „Patrick“, „Andreas“ und „Miguel“ versehen) werfen zudem Schatten, die mit Hilfe der Metadaten zur Aufnahme, die von der NASA und der University of Arizona zur Verfügung gestellt werden, Rückschlüsse auf die Höhe dieser Steine zulassen.“
Demnach ragt „Greg“ (3-Uhr-Position) rund 2,25 Meter hoch aus dem Boden. „Miguell“ (12) 1,8 Meter, „Patrick“ (6) knapp 1,62 Meter und „Andreas“ (9) rund 81 Zentimeter.
„Während das im Vergleich zu den gewaltigen, rund 7 Meter hohen Steintoren von Stonehenge zwar vergleichsweise klein ist“, so Savin, „sind die sonstigen Ausmaße jedoch beachtlich: So misst ‚Greg‘ immerhin rund 6,25 Meter in der diagonalen Breite (West-Ost). ‚Patrick‘ 1,8 Meter, ‚Miguel‘ 4 Meter und ‚Andreas‘ 4,25 Meter.“
Sollte die Anordnung dieser Steine nicht natürlichen Ursprungs sein, so spekuliert Chris Savin weiter, „so verfolgten die Mars-Druiden eine andere Ästhetik als ihre irdische Kollegen, denn die Steine scheinen nicht nach den vier Kardinalpunkten, noch nach den Sonnenaufgangs- und/oder Untergangspunkten der marsschen Sonnenwenden ausgerichtet zu sein. Pareidolie, also die menschliche Tendenz selbst in zufälligen und chaotischen Strukturen wie Wolken und Felsen, bekannte Muster zu erkennen, ist als Erklärungsmöglichkeit ebenfalls nicht ausgeschlossen.“
Die Arbeitsvorlage der Größenbestimmung.
Copyright/Quelle: NASA/JPL/University of Arizona, Chris Savia / DailyGrail.com, GreWi.de
Als mögliche Erklärung für die kreisrunde Anordnung der Struktur nannten in der bisherigen Kontroverse Geologen etwa Eruptionen oder auch das Phänomen der sogenannten Frostmusterböden bzw. Strukturböden. Hierbei handelt es sich um Oberflächenformen mit regelmäßigen Strukturen, die durch Einwirkung von Bodenfrost entstehen, sowohl von der Erde als auch auf dem Mars bekannt sind und Sediment und kleinere Steinbrocken durch die Frost-und-Tauzyklen von Permafrostböden zu gleichmäßigen Anordnungen gruppieren.
Im Gegensatz zu bekannten Beispielen dieser Frostmusterböden liegt „Mars-Henge“ jedoch auffallend einsam in der Landschaft. Erst wieder weiter südlich finden sich vergleichbar runde Geländemerkmale, die in ein Umfeld von Frostmusterböden eingebettet sind (s. Abb.). Die umgebenden Bodenmuster sind im Fall von „Mars-Henge“ nicht zu erkennen. Ein Grund hierfür könnte stärkere Erosion in dieser Gegend sein. Auf jeden Fall zeigen diese anderen Strukturen jedoch zumindest, dass es weitere ähnliche Strukturen natürlichen Ursprung mit vergleichbaren Ausmaßen ganz in der Nähe von „Mars-Henge“ gibt.
Beispiele natürlicher „Steinkreise“ in Folge von Frostmusterböden unweit von „Mars-Henge“. Zu beachten sind die strukturierten Frostmusterböden rund um diese Strukturen.
Copyright: NASA/JPL/University of Arizona
„Um also ein endgültiges Urteil fällen zu können, muss diese Struktur wahrscheinlich vor Ort in Augenschein genommen werden“, stell Savin abschließend fest und Müller fügt hinzu: „Ganz gleich ob natürlich oder künstlicher Herkunft, diese Steinformation würde ich gerne aus der Nähe und Bodenperspektive sehen.“
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Blick des Marsrovers „Curiosity“ in den Gale-Krater. Die Schichtpackete im Vordergrund neigen sich in Richtung des Zentralbergs (Mount Sharp) und deuten auf einen einstigen Wasserfluss in Richtung eines ehemaligen Wasserbeckens, das schon lange vor der Entstehung des Großteils des Mount Sharp existierte.
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Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS
Pasadena (USA) – Anhand der Daten des aktuellen Mars-Rovers „Curiosity“ kommen NASA-Wissenschaftler zu dem Schluss, dass es vor rund 3,5 Milliarden Jahren auf dem Mars Seen gegeben hatte, die lange genug existierten, damit in ihnen Leben entstanden sein und sich entwickelt haben könnte.
Wie das Team um den ehemaligen Chef des Mars Science Laboratory am California Institute of Technology (Caltech) John Grotzinger und Ashwin Vasavada vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA aktuell im Fachjournal „Science“ (DOI: 10.1126/science.aac7575) berichtet, basiert die Einschätzung auf einer Analyse der von Curosity untersuchten Sedimentablagerungen im Gale-Krater.
„Unsere Analysen legen nahe, dass vor 3,8 bis 3,3 Milliarden Jahren eine Vielzahl von langlebigen Seen und Flüssen gab, deren Ablagerungen sich um den Fuß des Zentralberges im Innern des Gale-Kraters absetzten“, so Vasavada.
„Was wir bislang glaubten, über den Mars zu wissen, wird fortwährend aufs Neue in Frage gestellt“, so Meyer. „Es ist klar, dass der Mars vor Milliarden von Jahren der Erde sehr viel ähnlicher war als dies heute der Fall ist. Wir stehen nun vor der Aufgabe herauszufinden, wie dies überhaupt möglich war und was seither mit diesem einst nassen Mars passiert ist.“
Auf der Grundlage der neuen Untersuchung kommen die Forscher zu dem Schluss, dass der Fuß des von der NASA als Mount Sharp bezeichneten Zentralberges in den Urzeiten des Mars unterschiedliche Gewässer bis zu 500 Millionen Jahre lang vorhanden waren.
Im „Hidden Valley“ des Gale-Kraters finden sich Tongestein-Schichtpackete, bei denen es sich wahrscheinlich um Ablagerungen eines einstiges Seebettes handelt. Zudem finden sich Ablagerungen, die zumindest auf der Erde das Ergebnis von Materialtransport in Flüssen und Strömen sind.
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Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS
„Anhand der Geologie im Gale-Krater sehen wir Beweise für urzeitliche schnell fließende Flüsse, die Geröll und Kies mit sich geführt haben, als auch Orte, an denen sich Ströme in stehende Wasserflächen ergossen haben“, erläutert Vasavada.
Die Gewässer könnten den Krater zeitweise von Kniehöhe bis zu 200 Meter über dem Kraterboden angefüllt haben – und noch bis in eine Höhe von bis zu 800 Metern finden sich Spuren einer Interaktion der Sedimente des Zentralberges mit einstigem Wasser. Über dieser Höhenmarke finden sich dann hingegen keine Anzeichen für frühere Gewässer. Der hier beginnende größer Teil des Mount Sharp sei demnach wahrscheinlich durch Sedimentaufhäufungen durch Winde hier entstanden.
Damit jedoch genügend Wasser auf dem Mars existieren konnte, um auch Sedimente mit sich zu führen, muss der Rote Planet einst eine deutlich dichtere Atmosphäre und somit auch ein wärmeres Klima besessen haben als dies heute der Fall ist.
„Was das für die Wahrscheinlichkeit von Leben auf dem Mars bedeutet, muss sich derzeit jeder noch selbst fragen“, wird die Geologin Marjorie Chan von der University of Utah in einem Kommentar zur Studie auf „News.Sciencemag.org“ abschließend zitiert. „Es wird aber deutlich, dass die Zutaten für die Entstehung von mikrobischem Leben einst genau so vorhanden waren (wie auf der Erde). Beweise für eine Vielzahl langlebiger Gewässer auf dem Mars legen jedoch die spannenden Möglichkeit nahe, dass außerirdisches Leben (auf dem Mars) existiert oder Reste davon zumindest bis heute erhalten geblieben sind.“
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Perspektivische Ansicht eines mit Sedimenten angefüllten 18 Kilometer durchmessenden Kraters.
Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (CC BY_SA 3.0 IGO)
Köln (Deutschland) – Neue Aufnahmen der europäischen Mars-Sonde „Mars Express“ zeigen den zentralen Teil der Talsystems Mangala Valles. Gemeinsam mit dem kleineren Talsystem Minio Vallis bildete es im geologischen Mars-Mittelalter wahrscheinlich die Quelle riesiger Wassermassen, die von hier ausgehend über die Marsoberfläche strömten und dabei auch das Minio-Tal ausschürften.
Die Antwort auf die Frage, wie diese Wassermassen freigesetzt werden konnten, bedarf einer Analyse der Entstehung der Region selbst, wie sie aktuell von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu den veröffentlichten Bildern diskutiert wird: „Im geologischen ‚Mittelalter‘ des Mars – der sogenannten Hesperischen Periode, die vor 3,7 Milliarden Jahren begann und bis vor etwa 3,1 Milliarden Jahren andauerte – gab es starke vulkanische Aktivität auf unserem Nachbarplaneten. Vulkane spien dünnflüssige Lava, die sich in Massen über die Oberfläche ergoss und weite Ebenen entstehen ließ. Aufsteigendes Magma wölbte die Kruste nach oben, so dass sich durch den Vulkanismus tektonische Spannungen entwickelten. Vielerorts brach die Marskruste auf und es bildeten sich Spalten oder Grabensysteme wie die Valles Marineris. In diesem Zeitraum entstand auch die Tharsis-Region: ein Gebiet so groß wie Europa, das zu einem mehrere Tausend Meter hohen Schild infolge vulkanischer Prozesse aufgewölbt wurde. Am Südwestrand der Tharsis-Region liegt das große Talsystem Mangala Valles (Valles, lat. für Täler) und das kleinere Minio Vallis. (…)
Echtfarbenansicht auf das Gebiet des Mangala Valles und Minio Vallis.
Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (CC BY_SA 3.0 IGO)
Mangala Valles liegt nun in einer mehrere hundert Kilometer langen, ost-westlich verlaufenden Störungszone. Tektonische Kräfte haben aufgrund der vulkanischen Aktivität in der sich unmittelbar im Osten aufragenden Tharsis-Region ihre Wirkung entfaltet und ließen die unter Dehnungsspannung stehende Oberfläche aufreißen.“
Vermutlich stieg hier dann Lava an die Oberfläche und brachte Eis, das sich darauf befand, zum Schmelzen: „Die so freigesetzten Wassermassen strömten dann von den Mangala-Tälern ausgehend mehrere hundert Kilometer in nördliche Richtung und formten so die Ausflusstäler Mangala und Minio.
Das Wasser, so erläutern die Forscher weiter, sei dann auch über mehrere Einschlagsbecken und Krater hinweggeströmt, die bereits vorher von Ablagerungen teilweise oder ganz verfüllt wurden, und floss dann durch viele Rillen in nördliche Richtung in die Ebene Amazonis Planitia. „Solch ein Einschlagsbecken mit Nebenwasserläufen befindet sich in der oberen rechten Bildecke in den Draufsichten (Norden ist in diesen Ansichten rechts). Dieser Krater hat einen Durchmesser von 28 Kilometern.
In der Bildmitte (s.Abb.) ist ein etwas kleinerer und älterer Einschlagskrater zu erkennen – er wurde einst angefüllt mit Material, das später wieder abgetragen wurde. An seinen Rändern entstand ein sogenanntes ‚chaotisches Gebiet'“.
Topografische Karte der Gebiete des Mangala Valles und Minio Vallis.
Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (CC BY_SA 3.0 IGO)
Derartige Gebiete gibt es auf dem Mars vergleichsweise oft und sie zeichnen sich durch die regellose Häufung von Gesteinsblöcken unterschiedlichster Größe und tafelbergähnlichen Erhebungen aus. Sie entstehen durch die Freisetzung von Untergrundwasser und das nachfolgende Einbrechen der Oberfläche, bei dem ganze Geländeblöcke in sich zusammensacken und das „chaotische“ Muster entstehen lassen. Dass es an dieser Stelle ein solches Gebiet gibt, lasse stark vermuten, dass es hier große Mengen an Eis im Untergrund und unterschiedliche Stadien von Überflutungen gegeben hat.
In der unteren (östlichen) Hälfte ist ein tief eingeschnittenes Tal zu sehen (s. Abb 1 u. 3), das sich durch die Landschaft schlängelt: „Diese Landschaft weist viele verschiedene Formen auf: abgeflachte Hänge mit Terrassen an den Seiten der Täler und stromlinienförmige Inseln. Hier tauchen ebenfalls chaotische Gebiete auf – sie befinden sich entlang der Fließrichtung der Wassermassen durch das Tal. Die Größen- und Häufigkeitsverteilung der Einschlagskrater deuten darauf hin, dass das Mangala-Tal im Hesperischen Zeitalter entstanden ist und die Wasseraktivitäten sporadisch noch bis zur Amazonischen Periode andauerten, dem jüngsten geologischen Zeitalter auf dem Mars, das vor etwa 3,1 Milliarden Jahren begann.“
© grenzwissenschaft-aktuell.de / dlr.de
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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 07.12.2015 05:10von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...iosity20151113/
Atlanta (USA) – Lujendra Ojha vom Georgia Institute of Technology gilt als Mitentdecker der Abflussrinnen flüssigen Salzwassers, die auch heute noch an der Marsoberfläche zu beobachten sind. Im Gespräch mit „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ äußert sich Ojha exklusiv erstmals auch zu einer Aufnahme des NASA-Mars-Rovers „Curiosity“, die eine ähnliche Struktur im Miniaturmaßstab nur wenige Meter von der Fahrspur des Rovers zu zeigen scheint. Allerdings glaubt der Wissenschaftler nicht, dass auch hier erst kürzlich noch Wasser floss.
Zuvor hatten Ojha und Kollegen durch den Nachweis flüssigen Oberflächenwassers in den Sommermonaten des Mars für eine wissenschaftliche Sensation gesorgt. Den Beweis dafür fanden die Forscher anhand fingerartiger Linien an Kraterwänden (Recurring Slope Linea, RSL), die sich in den wärmeren Mars-Sommermonaten hangabwärts weiten (s. Abb.), verlängern und dann in den kalten Wintermonaten wieder zurückweichen.
Nur kurze Zeit später sorgte dann eine Aufnahme des Mars-Rovers „Curiosity“ für kontroverse Spekulationen darüber, ob noch vor Kurzem flüssiges Wasser auch im Kleinen und sogar ganz in der Nähe der mobilen Laboreinheit an die Oberfläche tritt. Tatsächlich weist die sich deutlich von der trockenen, sandigen Umgebung abzeichnende Struktur, zunächst Ähnlichkeiten mit einem Wasserrinnsal auf sandigem Untergrund auf.
Zeigt dieses Landschaftsdetail ein Rinnsal flüssigen Wassers im Sand des Mars-Kraters Gale?
Klicken Sie auf die Bildmitte, um zur Originalaufnahme zu gelangen.
Copyright: NASA/JPL-Caltech
Da die NASA selbst die Aufnahme und darauf basierende Diskussion um ein mögliches kleines Wasser-Rinnsal in direkter Nähe von „Curiosity“ bislang nicht kommentierte, hat der Herausgeber von „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ (GreWi), Andreas Müller, Lujendra Ojha persönlich kontaktiert und um eine Stellungnahme zur fraglichen Curiosity-Aufnahme gebeten.
GreWi: Mr. Lujendra Ojha, ich gehe davon aus, dass Sie diese (und vielleicht sogar weitere ähnliche?) Aufnahmen kennen. Können Sie uns etwas dazu und zur zumindest für mich (und viele andere Betrachter) als Laien auffallenden Ähnlichkeit dieser dunklen Spur im Sand neben Curiosity sagen?
Lujendra Ojha: Ja, wir haben diese Aufnahmen schon zuvor gesehen. Diese Streifen sind zunächst nur wenige Zentimeter groß. Kein Vergleich also zu den RSL. Meiner Meinung nach ist diese aber deshalb dunkler, weil der Sand im Untergrund dunkler ist, als die staubige Oberfläche und es ist solcher (dunkler) Sand, den wir hier sehen.
Lujendra Ojha
Copyright/Quelle: eas.gatech.edu
Auch das Missionsteam glaubt, dass viele solcher Rutschungen tatsächlich vom Rover selbst und den von ihm verursachten Vibrationen ausgelöst werden, wenn dieser in der Nähe von Sandanhäufungen an starken Neigungen vorbeifährt.
Links von diesem großen, dunklen Streifen sieht man ja auch einen kleinen „Baby-Streifen“, der bereits stark verblast ist.
Kurz gesagt: Ich halte das zwar für eine wirklich coole Beobachtung. Aber ich glaube wirklich nicht, dass es sich um etwas Ähnliches wie (die von flüssigem Wasser an den Kraterhängen hervorgerufenen) RSL handelt. Schlussendlich hätten wir auch vom Rover-Team einiges in dieser Sache gehört, wenn sie diese Streifen schon genauer untersucht hätten.
GreWi: Was sagt denn das Rover-Team bislang zu dieser (und ähnlichen?) Strukturen?
Ojha: Wir haben uns mit den Rover-Leuten schon früher darüber unterhalten. Sie haben mir gesagt, dass die Vibrationen des Rovers diese Abrutschungen hervorrufen. Offenbar gab es schon einige frühere Beispiele solcher dunklen Streifen auch auf anderen (Curiosity-)Aufnahmen.
Grundsätzlich hat mir das Rover-Team erklärt, dass „der Rover Vibrationen erzeugt und diese Abrutschungen in der Entstehung beobachtet wurden.“
GreWi: Vorausgesetzt dunklerer Untergrundsand im Wechselspiel mit dem staubigeren und dadurch helleren Sand an der Oberfläche kann also die Farbunterschiede erklären. Glauben Sie nicht auch, dass auch die Oberflächenstruktur- und Textur dieser „Linie“ wie nasser Sand aussieht – gerade an den unteren Rändern? Ganz so, als sei der obere Teil bereits ausgetrocknet und die Restflüssigkeit hätte sich (aufgrund der Schwerkraft) im unteren Teil angesammelt?
Zudem stellt sich mir die Frage, ob dunkler Untergrundsand an der Oberfläche verblasst, so wie dies der von Ihnen bereits angesprochene kleinere (vielleicht ältere?) Streifen links neben dem dunklen Streifen vermuten lässt. Was würde ein solches Verblassen verursachen, wenn nicht unterschiedliche Feuchtigkeit – und wäre bei gänzlicher Abwesenheit von Wasser und Feuchtigkeit nicht auch der Untergrundsand genau so „trocken-farben“ wie der Sand darüber?
Detailvergrößerung (durch GreWi.de).
Copyright: NASA/JPL-Caltech
Ojha: Das ist eine wirklich gute Frage. Nun, die Oberflächensand ist wirklich sehr staubig und heller, weshalb solche staubigen Rutschungen auch sehr wahrscheinlich sind. RSL auf dem Mars bilden sich hingegen in relativ staubfreien Gegenden.
Dieses Bild hier (s. Abb.) zeigt aber wie gesagt eine wirklich sehr staubige Gegend. Sollte hier wirklich Wasser ausgetreten und geflossen sein, so wäre dieses Wasser direkt nach unten versickert.
Stellen Sie sich vor, sie wären an einer irdischen Düne (etwa in der Sahara) und würden versuchen, einen solchen Fluss zu erzeugen. Schon durch die hohe Porigkeit des Sandes, würde das meiste Wasser geradlinig nach unten versickern, statt hangabwärts zu fließen, wie es hier der Fall scheint.
Auf den hochauflösenden Versionen dieser Aufnahme ist auch eine leichte Topografie auf dieser Abrutschung zu sehen. Auch dieses Merkmal ist schwer vorstellbar, sollte es sich um einen wässrigen Abfluss handeln.
Das für mich überzeugendste Argument dafür, dass es sich hier nicht um eine (Miniaturausgabe) von RSLs handelt, ist der Hinweis des Rover-Teams, dass diese Strukturen durch die Vibration des Rovers selbst entstehen.
GreWi: Mr. Ohja, besten Dank für Ihre Ausführungen und Erläuterungen.
© grenzwissenschaft-aktuell.de
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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 07.12.2015 05:12von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...f-mars20151120/
Archiv: Simulation des mit Wasser gefüllten Marskraters Gale.
Copyright: NASA/JPL
Tucson (USA) – Trotz frostiger Temperaturen könnten auch noch heute auf dem Mars Seen flüssigen Wassers existieren – und das über Jahre hinweg. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie, die ein US-Forscher jetzt auf dem Jahrestreffen der American Astronomical Society’s Division for Planetary Sciences vorgestellt hat.
Wie Jules Goldspiel vom Planetary Science Institute (PSI) gegenüber „Space.com“ berichtete, würden zwar kleine Wassermengen auf dem Mars zwar aufgrund des niedrigen atmosphärischen Drucks unmittelbar verdunsten, doch könnten große Mengen aus dem Untergrund auch an der Oberfläche Wasserkörper füllen, die länger als ein Jahr lang existieren könnten.
„Mittlerweile zweifelt eigentlich kaum jemand mehr daran, dass es früher einmal auf dem Mars Wasser gab. Was mich aber interessiert hat, war die Frage, ob es auch heute noch und trotz der eigentlich widrigen Umstände auf dem Mars dauerhaft Wasser geben könnte“, so Goldspiel.
Anhand einer Simulation konnte der Forscher zeigen, dass sich Wassermengen, wie sie etwa in den wärmeren Mars-Sommermonaten in den viele Dutzend Meter langen dunklen Rinnsalen (Recurring Slope Lineae; RSL) an den Kraterwänden hinablaufen, in einem natürlichen rund 100 Meter großen Becken – etwa einem Einschlagskrater – aufgefangen auf über längere Zeit halten könnte.
Nachdem die Oberflächenschicht schnell verdunsten würde, würde die nächste Schicht ebenso schnell gefrieren und so den darunter liegenden See von der dünnen Atmosphäre trennen.
Während Seen und Teiche von bis zu drei Metern Tiefe unmittelbar durchfrieren würden, könnten derart vom Eis abgedichtete Wasserkörper von rund 20 Metern Tiefe mindestens ein Jahr lang (und darüber hinaus…) flüssig bleiben.
Zudem würde kaltes Wasser von rund 2 Grad Celsius an seiner Oberfläche eine Eiskruste bilden, die wie eine Isolierschicht wirke. Im Mars-Sommer könnten dann sogar wieder weitere Wassermengen nachfließen und den beschriebenen Prozess erneut antreiben. Heißes Wasser geothermalen Ursprungs von bis zu 77 Grad Celsius würde das Abkühlen des von der obersten Eisschicht isolierten Wasserkörpers zudem hinauszögern.
Schon zuvor hatten einige Astrobiologen darüber spekuliert, ob sich unter der staubigen Oberflächen des Mars Eis- oder sogar Wassertaschen erhalten haben könnten, in denen sogar Leben vor der schädlichen solaren und kosmischen Strahlung geschützt wäre.
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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 07.12.2015 05:48von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
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Natürliche oder künstliche Kuppel auf dem Mars?
Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.
Copyright: NASA/JPL
Washington (USA) – An dieser Meldung hätte Buckminster Fuller sicher seine Freunde: Erneut sorgt eine Aufnahme des NASA-Marsrovers „Opportunity“ für Kontroversen darüber, was sich da auf einem Hügel in den Marshimmel reckt. Tatsächlich scheint hier eine halbkugelförmige Kuppel aus dem Marsboden zu ragen. Doch um was könnte es sich handeln?
Während angesichts zahlreicher anderer vermeintlicher Entdeckungen kurioser Objekte und Artefakte auf dem Mars oft viel Fantasie notwendig ist, um darin etwa menschenähnliche Statuen, Leguane, Mars-Affen und sogar geisterhafte Frauen zu sehen, braucht es angesichts der Aufnahme der Panoramakamera „PANCAM“, die der Rover am 4073. Tag seiner Mission aufgenommen hatte, nicht wirklich viel Vorstellungskraft um darauf eine in der Landschaft eindeutig exotisch wirkenden Kuppelform zu erkennen.
Einige Beobachter wollen anhand der Aufnahmen sogar eine sich von der Umgebung unterscheidende Struktur dieser Kuppel ausmachen und sehen in einer helleren, der Kamera zugewandten Region sogar eine Reflexion des Sonnenlichts, die auf eine metallische oder gar glasartige Zusammensetzung der Struktur hindeuten könnte. Auch unmittelbar neben der „Kuppel“ finden sich weitere auffallend geformte Strukturen.
Ausschnittsvergrößerungen der „Mars-Kuppel“
Copyright: NASA/JPL (Bearb. grewi.de)
Kritiker dieser exotischen Hypothesen vermuten hinter der Kuppel lediglich eine, wenn auch wirklich seltene Laune der Mars-Natur. Tatsächlich zeigt sogar die selbe Panoramaaufnahme ein Fragment eines einst nahezu kugelförmigen Steins im Vordergrund. Allerdings dürfte diese wesentlich kleiner und damit auch leichter geologisch zu erklären sein, wie die doch vergleichsweise weit entfernte und damit deutlich größere Kuppel auf dem Hügel. (Anm. GreWi: Bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung war die Entfernung des Hügels zum Rover nicht bekannt.).
Als weitere natürliche Erklärungen wurde die Kuppel bereits als das Ergebnis einstiger vulkanischer Aktivität gedeutet. Auch auf der Erde finden sich solche, vielleicht vergleichbare Strukturen, etwa in Form der Lavablasen auf Teneriffa. Auch eine kugelförmige, sogenannte Konkretion, wie sie auf der Erde etwa aus Sand und Sandstein vorkommen, wurden bereits diskutiert. Auch auf der Erde gibt es diese Naturkugeln – besonders beeindruckend etwa in Form der Moeraki Boulders an der Küste des Koekohe Beach in Neuseeland (s.Abb.).
Die Moeraki Boulders am Koekohe Beach
Copyright: Karsten Sperling, CC BY-SA 2.0 (WikimediaCommons)
Diese Kugeln erreichen Größen von bis zu 2,2 Metern Durchmesser. Diese tauchen jedoch meist in Gruppen mehrerer Kugeln auf – oder sehen wir auf dem Opportunity-Foto nur ein Exemplar von weiteren Kugeln auf der Rückseite des Hügels?
Auch im GreWi-Bildarchiv findet sich ein Foto, das zur aktuellen Opportunity-Aufnahme passen könnte. Es zeigt ein Zelt des Science-Camp im norwegischen Hessdalen…
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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 02.02.2016 06:23von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
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Kryptoendolithische Mikroorganismen u.a. Kryomyzeen (s. Mirkokopaufnahme r.) bevölkern kleinste Risse in Quarzkristallen.
Copyright: S. Onofri et al.
Viterbo (Italien) – 18 Monate lang haben Schleimpilze aus der Antarktis in einem Experimentalkontainer außerhalb der Internationalen Raumstation (ISS) überlebt, während derer sie Bedingungen ausgesetzt waren, wie sie heute noch auf dem Mars vorherrschen. Einige der Proben überstanden zudem auch extremste Weltraumbedingungen.
Wie die Forscher um Professor Silvano Onofri von der Università degli Studi della Tuscia und Rosa de la Torre Noetzel vom spanischen Instituto Nacional de Técnica Aeroespacial (INTA) aktuell im Fachjournal „Astrobiology“ (DOI: 10.1089/ast.2015.1324) berichten, waren nach 18 Monaten noch 60 Prozent der Zellen der sogenannten Kryptoendolithen, Cryomyces antarcticus und Cryomyces minteri (s.Abb.) noch intakt und wiesen eine weiterhin stabile DNA auf. Gemeinsam mit einigen Kleinstflechten, gehören die mikroskopischen Schleimpilze zu den wenigen Lebewesen, die unter den extrem lebensfeindlichen Bedingungen in den McMurdo-Trockentälern der antarktischen Region Viktorialand – und damit in einer der trockensten und windigsten Gegenden der Erde – überleben können. Die hier vorherrschenden Umstände vergleichen Wissenschaftler mit den Bedingungen auf der heutigen Marsoberfläche.
Neben den antarktischen Pilzen waren im Experimentalkontainer, in dem außerhalb der ISS im Rahmen der ESA-Projekte „LIFE“ (Lichens and Fungi Experiment) und „EXPOSE-E“ die Konditionen auf der Marsoberfläche und extreme Weltraumbedingungen simuliert wurden, auch Proben der Flechten Rhizocarpon geographicum und Xanthoria elegans aus der spanischen Sierra de Gredos und den österreichischen Alpen platziert.
Für dieses Experiment herrschte innerhalb des EXPOSE-E-Kontainers eine zu 95 Prozent zu CO2; 1,6 Prozent Argon; 0,15 Prozent Sauerstoff; 2,7 Prozent Stickstoff und 370 Wasseranteile pro Million (ppm) angereicherte simulierte Mars-Atmosphäre bei einem Druck von 1.000 Pascal. Zudem sorgten optische Filter dafür, dass die Proben einer mit der Marsoberfläche vergleichbaren ultravioletten Strahlung ausgesetzt waren.
„Die Ergebnisse zeigen uns die Überlebensfähigkeiten selbst irdischer Mikroorganismen – und damit von Indikatoren für Leben – selbst unter mit der Marsoberfläche vergleichbaren Bedingungen“, erläutert Torre. „Diese Informationen helfen uns, zukünftige Projekte und Missionen zu planen, mit denen nach Leben auf dem Mars gesucht werden soll.
Neben der simulierten Marsoberfläche wurden sowohl die Pilze als auch die Flechten extremsten Weltraumbedingungen mit Temperaturschwankungen von -21,5 bis 59,6 Grad Celsius, galaktisch-kosmischer Strahlung von bis zu 190 Megagray, ultravioletter Strahlung und einem Vakuum zwischen 10-7 bis 10-4 Pascal ausgesetzt.
Nach eineinhalb Jahren unter Marsbedingungen hatten die beiden Flechtenarten ihre Stoffwechselaktivität gegenüber jenen Flechten, die dem Weltraum ausgesetzt waren, verdoppelt (und im Falle von Xanthoria elegans sogar um 80 Prozent erhöht).
Die Ergebnisse zeigten zugleich jedoch eingeschränkte photosynthetische Aktivität bei den Flechten unter Weltraumeinfluss, der sich in ähnlicher Form, reduzierend auch auf die Pilze auswirkte. Weiterhin waren aber immerhin noch 35 Prozent der Pilzzellen intakt, wodurch die extreme Widerstandsfähigkeit der antarktischen Pilze erneut unterstrichen wurde.
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RE: Die Rätsel des Mars IV:
in Astromagie & Sternsehung: 09.03.2016 19:57von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge
http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...m-mars20160202/
Im Mars-Krater Gusev hat der NASA-Rover „Spirit“ Silikatformationen entdeckt, die das Ergebnis mikrobischer Aktivität sein könnten.
Copyright: NASA/JPL-Caltech
Tempe (USA) – Auf Aufnahmen des NASA-Mars-Rovers „Spirit“ glauben US-Astrogeologen Strukturen entdeckt zu haben, bei denen es sich um Hinterlassenschaften von Mikroben handeln könnte. Tatsächlich gehen die Übereinstimmungen mit irdischen Silikatablagerungen, die das Resultat von biologischer Aktivität sind, in diesem Fall über die reine Ähnlichkeit zwischen Mars und Erde hinaus.
Schon 2008 vermeldete „Spirit“ die Entdeckung von Ablagerungen des Minerals Opal im Marskrater Gusev. Doch das Mineral alleine ist nichts wirklich Ungewöhnliches: „Es ist seine Form: Seine äußeren Schichten sind mit kleinsten Knötchen bedeckt, die wie Blumenkohl ausschauen, der aus der roten Marserde treibt“, erläutern Steven Ruff und Jack Farmer von der Arizona State University und vergleichen die Strukturen mit von Mikroben erzeugten biogenen irdischen Stromatholiten.
Wie die beiden Wissenschaftler bereits Ende vergangenen Dezembers auf dem Jahrestreffen der American Geophysical Union (AGU) in San Francisco darlegten, seien es kürzliche Entdeckungen in der chilenischen Atacama-Wüste, die darauf hindeuten, dass die Opal-Silikate von Mikroben in die ungewöhnliche Form gebracht wurde.
Das Forscherduo gibt jedoch zu bedenken, dass aus der großenFerne nicht so ohne Weiteres bestimmt werden könne, ob dieser „Mars-Blumenkohl“ auch tatsächlich das Ergebnis biologischer Aktivitäten ist. Die Ähnlichkeit zu den irdischen Gegenstücken in der Atacama rechtfertigten allerdings weitere Untersuchungen.
Da die Atacama-Wüste der Marsoberfläche in vielen Aspekten gleicht, stelle sich automatisch auch die Frage, ob zwei Merkmale nicht auch auf ähnliche Art und Weise entstanden sind, wenn sie sowohl auf dem Mars als auch in ähnlicher Form in der Atacama zu finden sind.
Auch der Herausgeber des Fachjournals „Geobiology“, Kurt Konhauser von der University of Alberta, stimmt diesem Ansatz als Ausgangsüberlegung gegenüber dem SmithsonianMag.com zu: „Ich denke nicht, dass man darum herum kommt, modernde Erd-Analogien anzuwenden, wenn man untersucht, wo man auf dem Mars Mikroben finden könnte.“
Nahaufnahme des „Mars-Blumenkohls“ auf einer Spirit-Aufnahmen.
Copyright: NASA/JPL-Caltech
Spirit entdeckte die Silikatformationen in der sogenannten Home-Plate-Region, in der Geologen glauben, dass sie einst von heißen Quellen und Geysiren geprägt wurde. Auch in der El-Tatio-Region in der Atacama finden sich heute noch mehr als 80 Geysire – und diese werden und wurden von Mikroben bevölkert.
Auch am Rande des sog. Champagne Pools in Neuseeland finden sich von Mikroben hinterlassene Mineralformationen, die denen im Gusev Krater gleichen.
Copyright: photography.mattfield.com, CC BY-SA 3.0
Laut Ruff und Farmer gehen die Gemeinsamkeiten aber noch weiter: Auch im Geysirfeld von El Tatio finden sich entsprechende Silikatformationen, deren Form den Silikatformationen auf dem Mars gleichen. Ähnliche Mineralformationen finden sich auch um die Geysire im Yellostone-Nationalpark im US-Bundesstaat Wyoming und in der Taupo Volcanic Zone in Neuseeland (s. Abb.). Zumindest an letzteren beiden Orten offenbaren die Silikatstrukturen zugleich auch die Fingerabdrücke mikrobiologischen Lebens.
Wenn also Mikroben die Silikatstrukturen Wyoming und Neuseeland geformt haben, so könnte es auch sein, dass Mikroben auch für die Gegenstücke dieser Formationen in der Atacama und schlussendlich auch auf dem Mars verantwortlich waren, argumentieren die Wissenschaftler. Derzeit untersuchen sie, ob auch die Silikatformationen in der Atacama eindeutig biologischen Ursprungs sind.
Derweil gibt Konhauser gegenüber dem „Smithonian Magagazine“ zu bedenken, dass es gerade um irdische heiße Quellen aber auch eine Vielzahl von Strukturen gibt, die zunächst zwar biologisch aussehen, es aber schlussendlich gar nicht sind: „Gerade Silikate können durch verschiedene Einflüsse wie Wasser, Wind, Geografie und andere Umwelteinflüsse in komplexe Formen gebracht werden. Nur weil etwas biologisch aussieht, muss es nicht auch biologisch sein.“
Aus diesem Grund begnügen sich Farmer und Ruff derzeit denn auch damit, die Wissenschaftsgemeinde auf den Mars-Blumenkohl aufmerksam gemacht zu haben und hoffen, dass die Strukturen weiterführend untersucht werden. „Nur wenn weitere Untersuchungen auch zeigen können, dass solche Strukturen ausschließlich durch biologische Prozesse entstehen können, kann diese Entdeckung als Beweis für Leben (auf dem Mars) gewertet werden“, gibt denn auch Sherry Cady vom Pacific Northwest National Laboratory und Mitglied des „Astrobiology Institute“ der NASA zu bedenken – zeigt sich zugleich aber auch von der Entdeckung fasziniert: „Ich würde wirklich zu gerne Proben davon untersuchen.“
Vorabskizze des nächsten Mars-Rovers, der ab 2020 auf dem Mars nach Leben suchen soll.
Copyright: NASA/JPL-Caltech
Tatsächlich könnte dieser Wunsch schon in naher Zukunft in Erfüllung gehen, wenn 2020 der nächste NASA-Marsrover direkt nach Leben auf dem Mars suchen (…GreWi berichtete) und dabei auch Proben von Roten Planeten zurück zur Erde schicken soll. Der Gusev-Krater steht derzeit ganz oben auf der Liste der möglichen Landeorte für die Mission.
© grenzwissenschaft-aktuell.de
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